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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080505
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190805059
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4994 Börsenblatt f. l>. Dtschn Buchhandel Nichtamtlicher Teil. ^ 103, 5. Mai ISO?. Nichtamtlicher Teil Das Zeitungswesen in Großbritannien und eine Übersicht der Presse der Welt. Die Anzahl der Zeitungen (ohne die Zeitschriften) ist in Großbritannien in ganz erheblichem Maße gestiegen: 1846: 551 (14täglichh 1855: 600, 1872: 1584, 1891: 2234, 1895: 2304, 1900: 2457, 1905: 2461 Blätter; davon erscheinen 436 in London. Täg lich erscheinen in England 184, in Wales 7, in Schottland 18, in Irland 18, auf den Kanalinseln 4. Die Zahl der Zeitschriften (Magazine, Reviews usw.) war: 1875: 643, 1895: 2081, 1902: 2486 (darunter 508 religiösen Inhalts). 1907 gab es an Tages- und Wochenschriften 744 in London, 2023 außerhalb Londons; an Monats- und Vierteljahrsschriften 1562, zusammen also 4329 Blätter. In den englischen Kolonien ist die Presse ebenfalls sehr verbreitet. Die Londoner Presse umfaßt Abendblätter und Morgenblätter, jedoch keine mehrmals täglich erscheinenden. Das Publikum kauft die Zeitungen zumeist in einzelnen Nummern bei den Newsvendors (Zeitungsverkäufern). Durch die Post wurden im Rechnungsjahr 1906/7 189 100 000 Zeitungssendungen befördert. Die englische Presse erfreut sich nicht bloß einer ungemein starken Verbreitung, sondern auch eines großen Einflusses. Der Regierung gegenüber behaupten die Zeitungen ihre Unabhängig keit, doch nehmen sie gelegentlich auch offiziöse Artikel auf. In neuerer Zeit haben mehrere Zeitungs-Magnaten eine Reihe politischer Zeitungen und unterhaltender Zeitschriften an gekauft, so daß sich die Macht des Kapitalismus auf dem Zeitungs markt immer mehr bemerkbar macht. Im Nachrichtendienst leisten die großen Zeitungen in London ganz Hervorragendes. Unter den Telegraphen-Agenturen ist Reuters MlsAraw Oowpav^ Dll. die bedeutendste. Sie wurde von dem Deutschen Julius Reuter (1816—1899) gegründet, der 1871 von dem Herzog von Gotha in den Freiherrnstand erhoben wurde und sich seither Baron de Reuter nannte. Das Morgenblatt lös limss (»Die Zeiten-), das von jeher der Regierung und den Parteien gegenüber seine Unabhängigkeit zu wahren suchte, war früher die am meisten gelesene englische Zeitung, bis 1855 der Zeitungsstempel aufgehoben wurde und die Pennyblätter aufkamen. 1843 betrug die Auflage der Uwes 10 000, 1854 über 50 000, 1860 über 60000; jetzt ist sie etwa 70 000. Das Blatt besitzt einen vorzüglichen Depeschendienst, ist Organ der Unionisten und deutschfeindlich. Ms 8tanäarä (konservativ) erschien zuerst 1827. Er steht im Vordergrund der politischen Tagesblätter, die alsbald nach Ab schaffung der auf die Zeitungen gelegten Steuer (1861) bedeutend wurden. Er hat eine Auslage von ungefähr 300 000 Exemplaren. Der Mlsxrs-pb, 1855 gegründet, hat eine Auflage von 250 000 Exemplaren. Dail^ k4svw haben eine tägliche Auflage von 100 000 Exemplaren. Die älteste, noch jetzt bestehende Zeitung ist die Lritisb Dress, deren erste Nummer am 1. Mai 1662 erschien. Die großen Londoner Tageszeitungen zeichnen sich durch eine ungewöhnliche Fülle von Text nnd Anzeigen aus, doch ist ihr Inhalt übersichtlich angeordnet. Die bedeutendsten konservativen Morgenblätter sind: lös NoroinA kost, lös Dsäl^ MIsxrapb, Ms Ltanäarä, Ms ülorning ^.ävsrtissr, lös Dail^ LIrril; die bekanntesten liberalen Morgenblätter: Mw Dailzs Nervs, lös Dail^ Obroniels, lös Mibuns, lös NornivA Iwaäer; konservative Abendblätter sind: Ido kalt Na,11 darstts, Mw LvsnivA Ltanäarä, Ms dlobs, Ms Lvsoinx Nsrvs; liberale Abendblätter: Ms 8tar, Ms IVsst- minstsr darstts. Unter den Zeitschriften sind in erster Linie die Wochenschriften: Ms Lpsetator, lös Laturäs.^ Usvierv, sodann die Vierteljahrs und Monatsrcvuen: LätoburZb Rsvisrv, tzuartsrlz- ksvisv, sowie die zahlreichen reichhaltigen und meist auch sehr gut illustrierten Magazine zu erwähnen. Von Literaturblättern sind am be kanntesten: ^.tbsnasuw und ^.eaäsw^. Die Fachpresse ist durch vorzügliche Organe vertreten. Um die katholische Presse hat sich Kardinal Erzbischof Herbert Vaughan (1832—1903) verdient gemacht; er war fleißiger Mit arbeiter und zuletzt Eigentümer des Mblst und der Dublin ksvisv. Die englischen Journalisten haben ihre Vertretung in dem etwa 3000 Mitglieder zählenden Instituts ok journalists, das hauptsächlich ihre rechtlichen und wirtschaftlichen Interessen ver teidigt. — Wie wir aus nachstehendem Überblick über die Zahl der Zei tungen und Zeitschriften in den meisten Ländern der Welt, soweit darüber wenigstens einigermaßen zuverlässige statistische Angaben erhältlich sind, ersehen, steht Großbritannien nur hinter Deutsch land, Frankreich und den Vereinigten Staaten zurück: Länder Jahr Period. Presse Ägypten 1903 120 Algerien 1901 92 Argentinien 1900 739 Australien 1903 1000 Belgien 1906 1874 Brasilien 1902 300 Bulgarien 1907 90 Canada 1907 1153 Capkolonie 1900 90 Chile 1896 310 China 1907 123 Costa Rica 1903 20 Dänemark 1904 675 Deutschland 1903 8050 Ecuador 1894 38 Finnland 1903 200 Frankreich 1906 8548 Griechenland 1895 130 Großbritannien 1907 4329 Haiti 1902 40 Island 1902 30 Italien 1904 3479 Japan 1903 1520 Luxemburg 1907 51 Mexiko 1892 307 Neufundland 1907 10 Niederlande 1898 931 Norwegen 1893 497 Österreich 1904 2178 Ostindien 1899 1000 Persien 1882 12 Portugal 1894 22 Rumänien 1903 334 Rußland 1905 1350 Schweden 1906 804 Schweiz 1907 1200 Serbien 1897 78 Sibirien 1893 24 Spanien 1900 1350 Türkei 1896 300 Ungarn 1902 1432 Venezuela 1904 172 Ver. Staaten 1907 21735 In Summa 66737 Mit Rücksicht darauf, daß aus manchen Ländern neuere Zahlen nicht vorliegen, aus anderen Ländern die Zahlen völlig fehlen, darf man die Zahl der Zeitungen und Zeitschriften der ganzen Welt auf über 70000 schätzen. Vorstehendes ist dem soeben im Verlage der Jos. Kösel'schen Buchhandlung in Kempten unter dem Titel: »Das Zeitungs- wesen, von Tony Kellen- als ein Beitrag zur »Sammlung Kösel- (Preis des gebundenen Bändchens 1 ^l) erschienenen Buche entnommen. Es wird besser als eine eingehende Besprechung eine Idee geben von dem großen Werte dieses unscheinbaren Büchleins. Der Verfasser, den Lesern dieses Blattes wohlbekannt, gibt nach einer kurzen Einleitung auf etwa 70 Seiten eine über sichtliche, fesselnde Geschichte des Zeitungswesens, beginnend mit dem Nachrichtenwesen im Altertum, im Mittelalter; er geht dann auf die eigentlichen ersten Zeitungen über, schildert die Ver-
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