S I gg«ört-v«»u I. d. Dtscha. «uchhandel. Fertige PstLer. >L 104, 3. Mai 1924. O ^ I >c. r. r. ^ e: <> s e. ^ I .^>x/ ö-o Friedrich M. Fellmann Der Ghettogcist Roman ^lV^ehrfach schon ist der Versuch gemach« worden, den Geist des Ghetto in Bücher zu bannen. Hier ist dieser Versuch in glänzendster Weise gelöst. Hier ist Menschliches gepackt, hier ist Liebe und Mitgefühl ausgeftrömt zu armen, lcbenshungrigen Menschen, die auswachsen in ihren dumpsdunklen Engen gleich Treibhaus- und Kellergewächsen, nach Licht dürstend, zum Licht ringend, an der »»über- »endlichen Düsterkeit de« einstmals selbstgeschaffenen Schicksals verlöschend und untergehend. Stark« Gestaltungskraft vereinigt sich in diesem Buche mit durchdringender psychologischer Klarheit und inniger Sehnsucht nach Schönheit und Licht. Mit großem Mut wird hier die rein« Sittlichkeit dieser von aller Welt Verachteten dargetan, die als Erben uralter Tradition zum Teil seelisch höher stehen, als viele ihrer Verächter. „Trierischer VolkSsreund". VorzngSangebote auf Seite 6153 Hans von Hülsen .Thristophorus Roman -7>er kleine Roman von Hans von Hülsen ist ein höchst wertvolles Werk, mit dem der Ver fasser, seine literarische Stellung noch wesent- lich fördert. Da« Schicksal der deutschen Offiziere nach dem Kriege mit dem hereinragenden Kapp. Putsch gibt dem Werk eine lebhaft zeitgemäße Farbe; aber der wesentliche Inhalt geht auf weit- Ver gangenheit zurück und hat den Charakter einer rein menschlichen Tragödie. Die stimmungsvolle Einführung und der meisterhafte Ausbau des Spieles zwischen der Vergangenheit und einer sich lebhaft vorwärtsbewegenden Gegenwart würden allein schon genügen, die glänzende Technik des Verfassers zu bewundern und sich an einem starken Spannung«- reiz zu ergötzen; aber dazu gesellt sich noch der tief, ergreifend« Klang einer reichen, in ihrer Wehmut doch durchaus männlichen Empfindung, von der die höchst anschauliche Erzählung durchzittert ist. Das Werk ist eine der vornehmsten Erscheinungen der neuern Zeit. „Kölnische Zeitung". Vorzugsangebote aus Seite 6153 Max Halbe Der Frühlingsgarten /Ts ist «ine Novelle, die in ganz unzeitgemäßer Romantik verschwebt, von einer frühlings- haften Deutschheit, nach der man oft brennend« Sehnsucht trägt, fern aller Sentimentalität, flaumig wie eine zart« Wolke aus lenzlichem Himmel. Ein Student sieht sich plötzlich zu Gaste in einem mädchenreichen Landhaus, und es ver- geht ein Frühling in Herzenshedrängni« und Un- ersülltheit — wobei der Dichter selbst offen läßt, ob diese ganzen, rasch dahinfliegenden Wochen Traum oder Leben waren. Die Unbekümmertheit und Freude, di« au« dieser Novelle einen über- strömt, wirken lange nach, find Wohltat in einer Zeit, der die Zerrissenheit als künstlerisch« Höhe gilt. „Volkszeitung", Berlin. Max Iungnickel Das närrische Lesebuch <?>a« neu« Werkchen reiht sich nach 2>ib«Ut und Ausstattung würdig an die bisher erschienenen Iungnickel-Bücher an. Es ist eine reine Freude, in dem Büchlein zu lesen. Man kommt nicht davon los und greist immer wieder danach. In all den kleinen Geschichten, von der ersten bi« zur letzten, klingt und schwingt der volle tiefe Herzens- ton diese« feinnervigen Dichter«, der immer mit großen staunenden Kindcraugen in die Welt und in das Leben schaut, und der doch die großen Zu sammenhänge ahnend erschaut. Er meistert die Sprache wie wenige seiner Zeitgenoffen. Der Kreis der Jungnickclfreunde wird größer und größer. Wer den ewig jungen Fabulierer einmal ins Herz ge schloffen hat, der bleibt ihm treu. Seine Bücher, nicht zuletzt „Da« närrische Lesebuch", sollten in keiner Bibliothek fehlen. „Hessisch« Landeszeitung". Dorzug«angebo<« aus Seit« 6153 DorzugSangebote aus Seite 6153