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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.05.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-05-29
- Erscheinungsdatum
- 29.05.1908
- Sprache
- Deutsch
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5968 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 123, 29. Mai 1908. der polnischen öffentlichen und Privatbibliotheken. Der bekannte Exlibris-Forscher Graf zu Leiningen-Westerburg hat in der Exlibris-Zeitschrift 1903, Seite 91 eine kurze Besprechung des ersten Teils des Werkes veröffentlicht, die er jedoch selbst als unvollständig bezeichnete, da er der polnischen Sprache nicht mächtig war. Er beschränkt sich hauptsächlich auf ein Vergleichen mit Stücken seiner eigenen Sammlung und gibt Ergänzungen, die Wittyg auch im zweiten Teile berücksichtigt hat. Der Verfasser hat zum ersten Teile eine umfangreiche Vorrede geschrieben, in der er sich mit der Entstehung der Bibliotheken in Polen vom Ende des fünfzehnten bis zum achtzehnten Jahr hundert beschäftigt. Es folgt eine Darstellung über die ersten Exlibris, aus der wir ersehen, daß in Polen im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert viele Inhaber von Bibliotheken ihre Wappen auf den Umschlag oder Einband des Buches einprägen ließen; wir haben dafür den technischen Ausdruck supra sx libris, der jedem Exlibriskenner geläufig ist. Mit dem Etnkleben von Exlibris wurde in Polen erst in der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts begonnen. Das Werk zerfällt in 3 Abteilungen: 1. Öffentliche Bibliotheken mit Unterabteilungen, weltliche, Kapitel- und Klosterbibliotheken; beschrieben werden 28 Bibliotheken, reproduziert 33 Exlibris. 2. Privatbibliotheken; beschrieben werden 157 Bibliotheken, reproduziert 196 Exlibris. 3. Bibliotheken, die zu Polen Be ziehung haben; beschrieben werden 14 Bibliotheken, reproduziert 18 Exlibris. Was die künstlerische Gestaltung der Exlibris anbelangt, so ist dieselbe teilweise von ganz geringer Bedeutung. Eine große Anzahl namentlich öffentlicher Bibliotheken beschränkt sich auf eine schmucklose Umrahmung mit der Inschrift: Lx bidliotdsoa, bei einem andern Teile sind nur die Wappen mit der oben bezeichneten Inschrift abgebtldet. Unterzeichnet mit dem Maler oder Stechernamen sind nur wenige; als interessant seien u. a. erwähnt: Matthias Deisch (der bekannte Danziger Stecher) mit 2 Exlibris Th. Czapskis, ferner Chodowtecki mit seinem eigenen Exlibris, Winkler (mit 3 Exlibris des Grafen Schaffgotsch) Bernigeroth re. Von speziell polnischen Stechern und Exlibris- Zeichnern ist in erster Reihe Kilisinski zu erwähnen, der mit 13 Exlibris vertreten ist und der speziell für uns Interesse hat, weil er sich zirka zehn Jahre in Kurnik beim Grafen Dzialynski auf gehalten hat. Seine gesamten Arbeiten, die sich stark an Chodo- wieckt anlehnen, sind in zwei Alben niedergelegt, die 1853 und 1855 in Posen erschienen sind. Posen — Stadt und Provinz — sind in dem Werke nur vereinzelt vertreten, abgebildet ist nur das Exlibris der Stadtbibltothck Posen, der polnischen landwirtschaft lichen Gesellschaft Gnesen, des Erzbischofs St. Karnkowski-Gnesen (als Exlibris des Jesuitenklosters Kalisch) und einiger in der Provinz Posen begüterten Adeligen (Radziwill, Czapski rc.). Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle auch das Exlibris des Historikers Julian Niemcewicz erwähnt, dessen Epezialsammlung (Insurrektion 1831) noch zu seinen Lebzeiten 1833 in Posen ver steigert wurde. Die Ausstattung der Publikation ist splendid und vornehm, die Reproduktionen sind scharf und genau, zum größten Teil autotypiert, teilweise aber auch in Photographie und auf geklebt. Posen. A. Jolowicz. Öffentliche Lesehalle in Jena. — Nach dem Jahres bericht der Öffentlichen Lesehalle zu Jena für 1907, erstattet vom Vorstand des Lesehalle-Vereins (Jena 1908), betrug der Bücher bestand am 1. Januar 1908 21070 Bände gegen 19 487 im Vor jahre. .Es wurden im Jahre 1907 128 540 Bände ausgeliehen, in Verlust gerieten 38 Bände, als abgenutzt ausgeschieden wurden 837 Bände. Von den einzelnen Literaturgattungen wurden am meisten benutzt Romane und sonstige Unterhaltungsliteratur, sie weisen fast 57 Prozent der Gesamtbenutzung auf, nämlich 73166 Bände; es folgten Dramen, Gedichte, Klassiker mit 10774, Zeitschriften mit 6862, Erd- und Völkerkunde mit 4931, Technische Wissenschaften mit 4801, Biographien mit 4676, Geschichte mit 4631, Naturwissen schaften mit 3977, Philosophie, Pädagogik und Religion mit 2734, Geschichtliche Erzählungen mit 2716, Sozialwtssenschaft und Politik mit 2055, Allgemeines mit 1635, Hauswirtschaft und Gesundheits pflege mit 1614, Kunstwissenschaft mit 1555, Retseerzählungen mit 1322, Literaturgeschichte mit 1091 Bänden. Insgesamt fielen 73,78 Prozent auf Unterhaltungsliteratur, 26,22 Prozent auf be lehrende Schriften. Die Zahl der Leser betrug 8124 (1907: 7876), davon 5508 männliche, 2616 weibliche Personen. Unter den ersteren zählte man u. a. 475 Gelehrte, Lehrer und höhere Beamte, 111 Künstler und Techniker, 1186 Studenten, 292 Schüler höherer Lehranstalten, 194 selbständige Gewerbe- und Handeltreibende, 178 Landwirte und Gärtner, 2350 Gehilfen und Lehrlinge, 239 Unter beamte und Schreiber, 313 Diener, Handarbeiter und Tagelöhner, 170 Rentner und Berufslose. Die weiblichen Leser verteilten sich auf 199 erwerbstätige Frauen der höheren, 513 der gewerblichen Berufsarten, 919 berufslose Angehörige der bemittelten, 922 der unbemittelten Stände, 63 Studentinnen, Pensionärinnen und Schülerinnen. Die Leseräume, in denen 543 Blätter (123 Zeitungen und 420 Zeitschriften) auslicgen, wurden von 164 992 Personen benutzt, nämlich im Januar von 16 459, im Februar von 15 072, im März von 10 677, im April von 11961, im Mai von 14 295, im Juni von 15 466, im Juli von 14 723, im August von 10979, im Sep tember von 9799. Auf diese niedrigste Monatsbenutzungsziffer folgt der Oktober mit 13 461, der Dezember mit 14 663, der No vember mit der höchsten Zahl 17 437 Lesern. Die Lesehalle verfügte über eine Einnahme von 19668 26 -H, die in den Ausgaben um 59 ^ 50 überschritten wurden. Die Einnahme setzte sich zusammen aus dem Zuschuß der Carl Zeiß- Stiftung von 9000 den Mitgliederbeiträgcn von 5769 50 H, außerordentlichen Beiträgen von 3500 ^!, Geschenken von 401 90 H, Uberschuß aus Strafgeldern 359 ^ 30 Zahlung des Literarischen Museums 315 88 Verkauf von Postkarten 245^ u. s. f. Für 1908 hat die Carl Zeiß-Stiftung den jährlichen Barzuschuß auf 9500 erhöht; mit Einschluß der Naturleistungen (Überlassung zweier Stockwerke, Heizung, Beleuchtung und Reinigung) beträgt die Jahreszuwendung von dieser Seite allein ca. 22 500 Der Gemeinderat bewilligte für 1908 eine Er höhung des städtischen Beitrags auf 3000 Die städtische Spar kasse spendete 1907 1000 Durch Zahlung eines jährlichen Mindestbeitrags von 30 ^ erwerben Gesellschaften und Einzel personen die Eigenschaft ordentlicher Mitglieder. Zu den ordent lichen und außerordentlichen Mitgliedern des Lesehallenvereins gehören in Jena zurzeit außer zahlreichen Privaten viele stu dentische Korporationen sowie gewerbliche und politische Vereine. Im ganzen bietet der von dem Vorsitzenden des Vereins und dem Vorstandsmitglied der Bibliothekskommission Professor Rosenthal gezeichnete Bericht ein erfreuliches Bild von der Wirksamkeit der Jenaischen Lesehalle. A. Gräsel. -Jusrl-, Buchhäu-ler-Vcrei« i« Tübinger». — Am Sonn abend, den 23. Mai beschloß unser Vorsitzender Herr Zündel (Assistent an der Universitäts-Bibliothek) mit einem Vortrage Uber -Berühmte Männer und ihre Lektüre- unsere diesjährige Vortragsreihe. Herr Zündel betonte zu Eingang seines Vor trages, daß er das Thema rein objektiv behandeln wolle und davon absehe, die Einwirkung der Lektüre auf das eigene Schaffen der von ihm angeführten Männer zu schildern. In ausführlicher Darstellung sprach er über: Goethe, Schiller, Lessing, Claudius u. a. und führte die eigenen Aussagen derselben sowie die ihrer be deutendsten Biographen an. Reicher Beifall belohnte den Redner für seine interessanten Ausführungen. Küpper. Personalnachrichten. * Auszeichnung. — Dem Direktor Herrn RobertGersbach, Vorstand der -Kameradschaft, Wohlfahrtsgesellschaft m. b. H.» in Berlin IV. 9, wurde die Afrika-Denkmünze aus Stahl verliehen. Gestorbenr am 17. Mai in Rom an einem Herzschlag der Buchhändler Herr Moritz Müller im Alter von 66 Jahren. Der Verstorbene hat mit kurzen Unterbrechungen länger als vierzig Jahre dem Hause Loescher L Co. in Rom in Treue ge dient. Durch Fleiß, Rechtschaffenheit und umsichtiges Arbeiten war er der Firma immer eine kräftige Stütze gewesen, wie auch dankbar von dem jetzigen Inhaber der Firma anerkannt wird.
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