Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1923
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- 1923-07-21
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- 21.07.1923
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. X- 168, LI, Juli 1S23. Joh. Heim. Eckardt (Heidelberg): Ich, nehme die Wahl dankend an, Robert Lienau (Berlin): Ich danke für das Vertrauen und nehme die Wiederwahl an, Vorsitzender Hofrat vr, Arthur Meiner (Leipzig): Herr vr, Ernst Reclam ist nicht anwesend. Die in den Verwaltungsrat der Deutschen Bücherei gewählten Herren brauche ich Wohl hier nicht zu fragen, zumal da nicht all« anwesend sind. Das wird schriftlich nachgeholt werden. Das Wort hat Herr Röder. Max Röder (Mülheim a, d, Ruhr): Meine Herren, nachdem das Ergebnis der Wahl bekannt ist, treten die Folgen ein, die ich Ihnen mitgeteilt habe. Ich danke Ihnen herzlich für das große Vertrauen, das Sie mir bis hierher erwiesen haben, und lege hiermit mein Amt als Zweiter Vorsteher des Börsenvcreins nieder, Walther Jäh (Halle a, S,): Mein« Herren, wir haben in dieser Hauptversammlung so manches Novum erlebt. Das eine waren die Wahlreden im großen Saale, das ander« ist die Tatsache, daß die Hauptversammlung nunmehr in diesem Nebensaale des Buchhändlerhauses fortgesetzt wird, und als ein weiteres Novum bitte ich zu betrachten, daß nun auch ein durchgefallener Kandidat einmal zu Ihnen spricht, und zwar, wie die Herren, die gewählt worden sind, zu Ihnen spricht mit Worten des herzlichen Dankes, Zunächst zu denjenigen, die nicht mir, sondern der von mir vertretenen Sache ihre Zustimmung dadurch bekundet haben, daß sie mich gewählt haben! Im Interesse der Sache und in Ihrem Interesse, meine Herren, die Sie diese Sache dadurch fördern wollten, daß Sie mir Ihre Stimme gaben, bedauere ich dieses Resultat; aber in meinem persönlichen Interesse mutz ich auch auf das herzlichste denjenigen danken, die mich nicht gewählt haben, denn ich freue mich — und das kann ich Ihnen nunmehr ganz offen aussprcchen; in meiner Wahlkandidatenrede konnte ich das selbstverständlich nicht —, daß dieser Kelch an mir vorübergcgangen ist. Ich nehme das Ergebnis also ohne jeden Groll entgegen, und ich bitte Sie, sich nunmehr mit mir zu Vereinen in dem herzlichen und auf richtigen Wunsche, daß der Versuch des Systemwechsels, der nun vollzogen werden soll, auslaufen möchte zum Besten unseres Börsenbereins und zmn Besten des deutschen Buchhandels. Und aus demselben Wunsche heraus möchte ich es mir doch nicht ver sagen, an dieser Stelle meinem lieben Freunde Röder auch meinerseits zuzurufen: »Bringe dem Börsenverein das Opfer, nicht bon deinem Amte zurückzutreten; bleibe an der Stelle, auf die dich das Vertrauen deiner Berufsgenossen gestellt hat!« (Stürmisches Bravo und Händeklatschen.) Paul Stuermer (Köln): Meine Herren, als wir am Freitag morgen zum ersten Male beisammen waren, wurde ich von Herrn Jäh gefragt, welche Stimmung Wohl im Kreisverein Rheinland und Westfalen gegenüber den Neuwahlen herrsche. Ich habe damals offen ausgesprochen, was man in Rheinland und Westfalen denkt, und habe der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß, wenn der hochgeschätzte Herr Hosratz vr. Meiner im nächsten Jahre zurücktreten würde, unser allverehrter Freund, das Ehrenmitglied unseres Verbandes: unser Röder die Nachfolge des Herrn Hofrat vr. Meiner übernehmen würde, (Sehr gut!) Meine Herren, ich fühle mich aufs äußerste bedrückt, wenn ich jetzt nach Hause komme und lagen soll: Diese unsere Hoffnungen sind zuschanden; die Wahlen haben ein Ergebnis gezeitigt, das unfern alten Freund Röder veranlaßt, sein Amt im Börsenvereinsvorstande niederzulegen. Es ist dann eine doppelte Hoffnung bei uns zuschanden geworden, und ich appelliere hier als sein Spezialkolleg«, als sein Nachfolger, als der Vorstand des Kreisvereins, dessen Ehrenmitglied er ist, an ihn und sage ihm: Lieber Freund Röder, Sie haben nicht nur gegen den deutschen Buchhandel, nicht nur gegen den Börsenvereinsvorstand und den Börsenverein, sondern Sie haben auch gegen den von Ihnen so geliebten Kreisverein Rheinland-Westfalen die heilige Pflicht, Ihr Amt weilerzuführen, und ich fordere von Ihnen, lieber Freund, daß Sie diese Aufgabe weiter erfüllen. Lassen Sie alle persönlichen Bedenken beiseite! Treten Sie bon dem, was Sie uns hier gesagt haben, zurück! Ein Mann kann auch sein Wort zurücknehmen. Es ist keine große Tugend, immer bei dem zu bleiben, was man am Tage vorher gesagt hat; man muß der Allgemeinheit Opfer bringen, Freund Röder, der Kreisverein Rhein land-Westfalen fordert von Ihnen, daß Sie Ihr Amt behalten! (Stürmisches Bravo und Händeklatschen.) Max Röder (Mülheim a, d, Ruhr): Meine Herren, machen Sie mir's doch nicht so bitter schwer! (Zuruf: Erst eine Nacht schlafen!) — Ich versichere Ihnen auf mein Wort — der Entschluß ist so lange und reiflich überlegt —: ich kann nicht anders; ich muß gehen, (Bewegung.) Vorsitzender Hofrat vr, Arthur Meiner (Leipzig): Meine Herren, der Wahlausschuß hat erklärt, daß er in der Kürze der Zeit keine neue Persönlichkeit für den Posten des Herrn Röder Vorschlägen könne. Ich muß deshalb fragen, ob aus der Mitte der Versammlung heraus Vorschläge gemacht werden, (Zurufe: Röder soll bleiben! — Alt!) Paul Nitschmann (Berlin): Meine Herren, ich empfehle die Neuwahl des Herrn Röder, der nach der Satzung ber- pflichtet ist, wenn er noch nicht 60 Jahre alt ist, das Amt anzunehmen, (Bravo! und HändÜlatschen.) Johannes Neumeyer (Braunschweig): Herr Stuermer sprach für den Kreisverein Rheinland-Westfalen; ich glaube im Aufträge der Sortimenter ganz Deutschlands, wenigstens eines sehr großen Teiles Deutschlands, zu sprechen, wenn ich Herrn Röder bitte, von seinem Vorsatz abzustehen und eine Wiederwahl anzunehmen. Wir alle stehen hinter ihm, (Bravo! und Händeklatschen.) Otto Paetsch (Königsberg i, Pr.): Meine Herren, gestatten Sie auch mir, daß ich noch mit kurzen Worten einen Appell an meinen Freund Röder richte! Mein lieber Röder! Wir haben in jahrelanger Arbeit Schulter an Schulter gestanden. Wir haben einander kennengelernt; wir sind einander als Menschen wie als Kollegen nahegekommen, und ich habe dir heute, dir auf die Schulter klopfend, gesagt: »Du darfst jetzt nicht versagen!«, als Herr Kommerzienrat Schöpping sich an dich wendend sagte: »Wir verlangen von Ihnen, daß Sie dieses Opfer bringen«. Meine Kollegen aus dem Gildevorstande wünschen es ebenso wie ich, daß du an deiner Stelle verbleibst, und ich weiß es genau, denn ich kenne dein Pflichtgefühl — oft genug habe ich dir ins Auge sehen dürfen —: du wirst es jetzt mn! (Sehr gut! — Bravo!) Vorsitzender Hofrat vr, Arthur Meiner (Leipzig): Mein verehrter Freund Röder! Ich weiß: Sie empfinden cs schmerzlich, wenn Ihnen in dieser Stunde zugeredet wird. Sie haben erklärt, wir sollten es Ihnen nicht schwer machen, Ihrem Ent schlüsse treu zu bleiben, — einem Entschlüsse, den Sie reiflich überlegt haben und den Sie sich nicht abgerungen haben, sondern den Sie aus Überzeugung gefaßt haben. Es würde aber wohl nicht richtig sein, wenn ich hier stillschweigen und Ihren Entschluß gutheißen würde; denn wenn Sie auch Sortimenter sind und ich Verleger bin, so muß ich doch erklären, daß wir Schulter an Schulter gekämpft haben, daß wir immer miteinander ausgekommen sind und daß wir uns bei den Vorstandsgeschäften angefreundet haben. Ich erinnere mich einer vertraulichen Besprechung, wo Sie mir gesagt haben, Sie hätten mich mit einem — wie soll ich sagen? — mit einem gewissen Vorbehalt in den Vorstand einziehen sehen, und Sie hätten nicht genau gewußt, ob Sie mit mir auskammen würden. Sie haben mir damals in vertraulicher Stunde bekannt, daß Sie dieses Vertrauen zu mir gewonnen hätten. Ich Hobe das Gleiche Ihnen gegenüber sagen können, und ich freue mich dessen. Ich freue mich darüber, daß wir so harmonisch miteinander gearbeitet haben. Es würde mich schmerzen, wenn Sie aus grundsätzlichen Erwägungen heraus nun dieses Verhältnis abbrechen würden, wo cs nicht aus den Satzungen heraus begründet ist, und deshalb bitte ich auch meinerseits: Bleiben Sie im Vorstand; bleiben Sie dem Börsenverein treu; bleiben Sie dem Buchhandel erhalten! (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen,) 1842
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