Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1923
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- 1923-07-21
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 168, 21. Juli 1S23. Redaktioneller Teil. vörleablau s. d. Dlschn. Buchhandel. Max Röder (Mülheim a. d. Ruhr): Meine Herren, Sie könnten es mir als bösartigen Trotz auslegen, wenn ich all dem gegenüber jetzt dabei bleiben wollte. (Bravo!) Obwohl ich innerlich nicht umgestimmt bin, will ich Ihnen eines zugeben: ich will es versuchen. (Stürmisches Bravo! und Händeklatschen.) Aber, meine Herren, ich behalte mir ausdrücklich vor — und da zieht auch der Grund des Herrn Nitschmann nicht mehr, denn in wenigen Wochen habe ich die Grenze überschritten, die mich verpflichtet — (Heiterkeit): sobald ich merke, daß die Arbeit nicht so geht, wie ich es wünsche und wie ich es verlangen mutz, werde ich im selben Augenblick das wiederholen, was ich jetzt gewollt habe, und werde mitten in der Amtsperiode zurücktretrn. (Bravo! und Hände klatschen.) Paul Nitschmann (Berlin) (dem Redner die Hand reichend): Es wird gehen! Vorsitzender Hofrat vr. Arthur Meiner (Leipzig): Lieber Röder! Haben Sie herzlichen Dank, daß Sie es über sich gewonnen haben, zu bleiben! Haben Sie herzlichen Dank dafür, datz Sie das Opfer sich selbst, Ihrer Familie und dem Börsen- verein gebracht haben! Seien Sie überzeugt: die neuen und die alten Vorstandsmitglieder werden trachten, Ihnen die Arbeit leicht zu machen! (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Meine Herren, ich glaube, die ordentliche Hauptversammlung in dieser Schlußsitzung hätte nicht schöner abgeschlossen werden können als durch dieses Ereignis (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen), und somit, glaub« ich, sind wir am Ende unserer Tagung. Ich frage, ob noch das Wort gewünscht wird. — Das ist nicht der Fall. Dann bitte ich wenigstens noch fünf Herren, hier bleiben zu wollen, um das Protokoll mit anzuhören unltz zu unterzeichnen. Johannes Neumeyer (Braunschweig): Da sich kein anderer Redner gemeldet hat, so erlaube'ich mir, die Versammlung zu bitten, dem Vorstande des Börsenvereins in ihrem Namen den herzlichsten Dank sagen zu dürfen, vor allem dem Ersten Vorsteher, der mit so großer Geduld die Versammlung heute geleitet hat. (Zum Ersten Vorsteher:) Wir danken Ihnen für die große Ausdauer, die Sie'bewiesen haben, für die große — ich will einmal sagen —: Zurückhaltung Ihrer eigenen Gefühl« und Meinungen, die Sie dadurch zum Ausdruck gebracht haben, daß Sie sich nicht überstllrmen ließen von Ihren Gedanken. Alles in allem: herzlichen Dank Ihnen und den übrigen Vorstandsmitgliedern! Alle, die mit mir darin einer Meinung sind, daß wir dem Vorstande des Börssn- vereins, insbesondere dem Ersten Vorsteher, Herrn Hofrat vr. Meiner, herzlichen Dank schulden, und die diesem Dank auch äußerlich Ausdruck geben wollen, bitte ich, sich zum Zeichen dessen von ihren Plätzen zu erheben. (Die Mitglieder erheben sich von ihren Plätzen.) Vorsitzender Hofrat vr. Arthur Meiner (Leipzig): Haben Sie herzlichen Dank! Wir vom Vorstand haben lediglich getan, was unseres Amtes war und was in unseren Kräften steht, und das gilt auch von mir. — Herzlichen Dank nochmals! Damit ist die Versammlung geschlossen. (Schluß der Sitzung 1<?/, Uhr abends.) Hauptversammlung des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehtlfen-Verbandes am 14. und 15. Juli in Berlin. Der A l l ge m c i n e D e u t s ch e B u ch h a n d l u n g s g e h i l f e n - Verband (Fachgruppe im D. H. V.) hielt am 14. und 15. Juli seine 39. ordentliche Hauptversammlung in Berlin ab. Die hohen Eisen bahnsahrpreise und auch die Höhe aller anderen Unkosten hatten den Besuch stark beeinträchtigt, sodaß von den auswärtigen Vertretern ver schiedene fehlten und die Erklärungen aus diesen Kreisen und Orts gruppen zu den Anträgen des Vorstands schriftlich abgegeben worden waren. Die -drückende Hitze an beiden Tagen verstärkte die Last der Arbeit, die zu bewältigen war, galt es doch, die Notstandsunter stützungskasse des Verbandes so auszubaucn, das; sie das Erbe der aufzulösenden Hilfsknssen aufnehmen konnte. Da die Tagesordnungen schon in den Kreis- und Ortsgruppenversammlungen einmal durch beraten worden waren, vollzogen sich die Verhandlungen in ziemlicher Einmütigkeit. Am 14. Juli fand die Hauptversammlung des Verbandes statt. Nach den Berichten des Vorstandes, des Geschäftsführers, des Bücherrevisors und des Nechnungsausschusses wurde dem Vorstand cin- stimmi'g Entlastung erteilt und der Geschäftsstelle der Dank für ihre Tätigkeit ausgesprochen. Die Wahlen ergaben die einstimmige Wieder wahl der ausscheidenden Herren Richard Hintzsche, Edgar Pilz und M a xFra n k e in den Vorstand ; als Ersatzmänner wurden die Herren Arthur Zimmermann und Emil- Sodann, wieder- und Herr Paul Schuffcnhauer neu gewählt. Auch die Wahlen zu den Ausschüssen gingen glatt vor sich; sie waren vom Wahlausschuß gut vorbereitet. Vom Kreis Leipzig wurde für den in Zukunft eine größere Bedeu tung erlangenden Berufungsausschuß Herr Hermann Bra u n e vorgeschlagcn und als Obmann einstimmig gewählt. Der Vor stand hatte eine Anzahl Satzungsänderungen beantragt, die weniger von Bedeutung waren, ebenso hatte der Nordwestkreis einige Anträge gestellt. Besonders wichtig waren aber die Anträge des Vorstandes zum § 7 der Satzung betr. die Notstandsunterstützungskasse und die Aus führungsbestimmungen dazu. Nach eingehenden Beratungen wurden alle Vorschläge des Vorstandes angenommen nnd damit eine völlig neue Grundlage geschaffen für das bisher durch die einzelnen Hillfs- kassen des Verbandes geführte Unterstützungswerk. Die Veispiels- rcchnungen ergaben ganz beachtliche Leistungen, die in Zukunft den Mitgliedern des Verbandes geboten werden können. Wenn z. B. bei 3090 Mark Monatsbeitrag ein Sterbegeld von rund 1090 000 Mark gewährt wird, so dürfte damit ein Beweis von der großen Leistungs fähigkeit der Notstandsunterstützungskasse gegeben sein. Auch die Wit wenrenten und die Invalidenrenten sollen Erhöhungen erfahren auf 175 090, bzw. 490 009 Mark, gegenüber den bisherigen Leistungen der Kassen ein erheblicher Fortschritt. Jetzt liegt es an den Buchhandlungs gehilfen, regen Gebrauch von diesen neuzeitlichen Einrichtungen zu machen; die gesicherten Grundlagen sind gegeben. In der Aussprache wurde scharfe Kritik geübt an den vielen Unorganisierten, die zwar die Vorteile der gewerkschaftlichen Arbeit genießen, aber keine Opfer dafür bringen wollen. Auch die Folgen der niedrigen Bezahlung für den ganzen Beruf wurden sehr deutlich gekennzeichnet und dem Vor stand Richtlinien mit auf den Weg gegeben. In diesen Fragen baldigst Wandel zn schassen, ist von größter Bedeutung und verdient die ein gehendste Beachtung. ! Für Sonnabend abend hatte der 5k reis Brandenburg zu ! einem Begrüßungsabend nach der Bierabteilung des »Nheingold« ! eingeladen, der den Versammlungsteilnehmern einige angenehme Unterhaltungsstunden brachte. Eine Reihe buchhändlerischer Vereine ' hatte Vertreten gen entsandt, so auch die Verwaltung des Deutsch- nationalen Hanölungsgehilfen-Verbandes, Hamburg. Sonntag, den 15. Juli, wurden die ordentlichen Hauptversammlungen der einzelnen Hilfskasscn abgehalten, die Auflösung dieser als Versichcrungsvercine a. G. bestehenden Kassen ist nunmehr endgültig beschlossen. Ter ' einmütige Wille, für die berufsunfähigcn Kollegen und für die Hinter bliebenen verstorbener Mitglieder zu sorgen, ihnen im Falle der Not ' ein Beistand zu sein, und die Genugtuung, nach langen Erwägungen , und Beratungen nun eine zeitgemäße Grundlage gesunden zu haben, um Leistungen bieten zu können, die der Geldentwertung Rechnung tragen, erfüllten alle Versammlungsteilnehmer, sodaß die Verhandlungen i glatt von statten gingen. Der Verband hat damit eine neue Ent- > Wicklungsmöglichkeit geschaffen, die alle Beachtung verdient. Neben i seiner äußerst günstigen B e r u f s k r a n k e n k a s s e hat der Verband ' nun die ebenfalls einzig dastehende N o t sta n d s u n t e r st ü tz u ugs - kassc mit den verschiedenen Unterabteilungen, wie Krankenunter- stützungskasse (Beihilfen), Sterbegeldkasse, Witwenrentenkasse und Jnvalidenrcntenkasse. Aus der Versammlung heraus wurde auch der Dank an alle, die das neue Werk geschaffen haben, zum Ausdruck ge bracht. An die Verhandlungen schloß sich ein Ausflug nach Potsdam und Umgebung sowie nach dem Johannisstift bei Spandau. Dem Berliner Vertrauens-Mann wurde für die Darbietungen allseitig Tank ausge sprochen, und die Hauptversammlung wird allen Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben. Daß der Verband nunmehr seine Ge schäftsstelle in Leipzig im eigenen Grundstück, Hospitalsträße 25, hat, wurde ebenfalls als ein Zeichen des weiteren Aufstiegs bezeichnet, und die Krankenkasse Deutscher Buchhandlungsgehilfen erwägt stark die Einrichtung eines eigenen Erholungsheims für ihre Mitglieder; auch dies zeugt von einer gesunden Entwicklung des Verbandes und seiner Einrichtungen. 1»43
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