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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1923
- Strukturtyp
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- 1923-07-21
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 168, 21. Juli 1923. »Dieser Tage sind mir, wie mir heute -das hiesige Postamt mitteilt, 25 eingeschriebene Kreuzbänder von Cotta in Stuttgart aus dem Schisse Köln^-Bicbrich von der Besatzung beschlagnahmt worden. Die Sen dung enthielt Romane von Heer und Herzog, also keinerlei anfecht bare Schriften. Ich habe mir nun von der französischen Zollbehörde ausdrücklich bestätigen lassen, daß Bücher zollfrei sind und auch keinerlei Einfuhr-Erlaubnis bedürfen. Trotzdem sind sie der Post ohne weiteres weggenommen worden. Ter hiesige Kreisdelegierte hat mich an den Service ä68 lücences in Mainz gewiesen, bei dem die Freigabe bean tragt werden muß. Auch sonst sind schon verschiedene Kreuzband-- sendungcn spurlos verschwunden zu meinem Schaden.« Für AuSlandlicfcrungcn. — Bei den Lieferungen nach Österreich wird für den Verkehr über Leipzig von der Außenhandels- Nebenstelle bis Dienstag, den 24. Juli, 1 Krone — Mk. 3.— umgerechnet. Wochenbericht. — Die Direktion der Matgra, Makcrialbcschaffungs- stelle für das graphische Gewerbe, und des Wirtschaftsamtes fiir Deutschlands Buchdrucker (Leipzig, Nanftsche Gasse 14) schreibt u»S unterm 17. Juli 1923: Die Entwertung der Mark geht ununterbrochen weiter. Die aus ländischen Zahlungsmittel, die durch Verordnungen hcruntergcörückt werden sollten, damit die Verteuerung nicht noch größere Dimensionen annimmt, sind weiter gestiegen, und heute hat der Dollar schon eine Höhe von 218 000 Mark erreicht. Diese neue Steigerung des Dollars bedeutet für fast alle Waren eine Verteuerung von ca. 25°/, an einem Tage. Alle Fabrikanten rechnen ja jetzt in irgendeinem fremden Gelde oder nach Gold- oder Festmark. Papier und Pappe war bisher noch nach deutscher Mark zu laufen; in dieser Woche finden Sitzungen statt, in denen beschlossen werden soll, das; auch Papier und Pappe nach einem Grundpreis mit einem Schlüssel, der sich immer dem Dollar- stanöe anpaßt, verkauft werden. Der Zeitpunkt, daß die Mark den Wert als Zahlungsmittel verliert, ist also schneller gekommen, als erwartet werden konnte. Die Buchbinder wollen ebenfalls ein Schlüs- sclsystem cinfül^ren, und auch die verschiedensten Großhändler sind, um sich vor Verlusten zu schützen, zu dem Verkauf in Go-lömark über- gegaugen. Ter Dollarmittelkurs ist in der Woche vom 7. bis 13. Juli, gegenüber der Woche vom 30. Juni bis 6. Juli um 13°/, gestiegen, der Goldzollaufschlag um 17,7°/>. Die größte Steigerung hat die Großhandelskennzahl erfahren, die in der Woche vom 30. Juni bis 6. Juli 3 906 873 betrug und in der Woche vom 7. bis 13. Juli auf 5 012 752 gestiegen ist, gleich einem Aufschlag von 28,3°/,, drei ver schiedene prozentuale Verschlechterungen, und zwar drei Arten, die hauptsächlich als Umrechnungsfaktoren in Frage kommen. Für die Ar tikel, die nach dem Dollar bezahlt werden, ist durch das künstliche Niederhalten des Dollars die Verteuerung die geringste gewesen. Maschinen, bei denen der Preis nach dem Goldzollaufschlag errechnet wird, haben eine etwas größere Verteuerung erfahren. Bei allen Herstellern, die nach der Großhandelskennzifscr rechnen, ist der doppelte prozentuale Aufschlag erfolgt, als bei den Ar tikeln, die nach dem Dollar verkauft werden. Nnn zu den einzelnen Waren selbst: Die Papierpreise haben eine abermalige Erhöhung erfahren, und zrvar ab Montag, dem 16. d. M., um 35°/». Ein gewöhnliches Werkdruckpapier kostet heule demnach ca. 15 000 Mark per Kilo und ein Schreibmaschinenpostpapier ca 35- bis 40 000 Mark per Klio. Eine neue Verteuerung steht bevor durch die Einführung der Festmark mit dem Schlüssclsystem. Diese Einführung ist wahrscheinlich noch im Laufe dieser Woche zu erwarten. Die P a p p e n - P r e i s e haben am 13.-Juli eine Verteuerung um 120°/, erfahren. Maschinenpappe kostet heute ab Werk 9200 Mark, graue Buchbinderhandpappc 10100 Mark per Kilo. In den Groß handlungen wird Pappe unter 12- bis 14 000 Mark per Kilo nicht mehr zu haben sein. Eine neue Verteuerung steht auch hier bevor durch die Einführung der Grundpreise und des Schlüsselsystems. Die A l t pa p i e r p r e i s c sind ebenfalls gestiegen. Es wird heute gezahlt für Mosch (Papierabfälle aller Art, nicht sortiert) bis zu 3000 Mark per Kilo, für holzfreie Späne bis zu 6000 Mark und darüber, je nach Qualität. Diese Preise sind zu verstehen für Lieferung frei Leipzig in sauberem gepreßten Zustande, geringere Qualitäten ent sprechend weniger. Dextrine sind ebenfalls wieder um 20°/, gestiegen, die Kalt leime um 75°/,, K n o ch e n - u n d L e d c r l e i m c um 15°/,. Knochen leim kostet heute ea. 37 000 Mark per Kilo, Leöerleim bis 48 000 Mark 1046 per Kilo. Hanfkoröel hat einen Preis von 42400 Mark per Kilo, K v l u m n e n s ch n u r 19 100 Mark für die Nolle von 200 § erreicht. Die H e f t d r a h t p r e i s e , die eigentlich alle Wochen er höht worden sind, haben auch in dieser Woche eine abermalige Er höhung erfahren, und zwar um 80°/,. 28 Heftdraht verzinkt kostet heute 80 500 Mark per Kilo und 30er Heftdraht 93 000 Mark per Kilo. Mit diesen Preisen ist die Heftung mit He-ftdraht fast teurer geworden als die mit Faden, und es, fragt sich, ob die Heftdrahtfabrikanten nicht doch den Bogen etwas überspannt haben. Druckfarben: Für die Druckfarben besteht jetzt das Schlüssel system. Die Grundpreise werden jetzt errechnet und sind bereits von den Druckfarbenfabriken bekanntgegeben worden. Walzenmasse kostet heute ca. 130 000 Mark per Kilo. Walzen- und F o r m e n wa s ch m i t t e I, B cnzine haben eine Steigerung von 15°/> in der letzten Woche erfahren. Maschinen- und Hestbänder sind um 20°/, erhöht worden, Noßhaarbesen um 25°/,, F o r m e n w a s ch b ü-r st e n um 100°/,, Pinsel um 50°/,, Leinenzwirn um 20°/>. Die B a u m wollzwirne scheinen auch einer bedeutenden Ver teuerung entgcgenzugichen, da Baumwollnotierungen an der Bremer- Börse nicht mehr stattfinden und die Aussichten über die Ernte noch nicht klar ersichtlich sind. Metalle: Die ösfiziel-Ien Metallnotierungen an der Hamburger und Berliner Börse sind bis auf weiteres eingestellt worden und sollen erst im Laufe dieser Woche wieder aufgenommen werden. Ter Grund der Einstellungen der Notierungen ist, daß die Differenz zwischen den ans Basis der amtlichen Devisen notierten Metallkursen und den wirk lich bezahlten Preisen im Zufammcnhang mit der weiteren steten Ab schwächung der Mark im Ausland von Tag zu Tag gewachsen ist. Ter Metallmarkt zeigte in der aögelausenen Woche eine ganz besondere Festigkeit. Sämtliche Materialien sind innerhalb weniger Tnge um liber 100°/, gestiegen, und selbst zu diesem äußerst hohen Preise waren Rohmaterialien schwer zu haben. Metall-Utensilien: Formatstege, Untcrlegstege, Winkel haken, Setzschifse usw. haben eine Verteuerung um 37 bis 40°/, er fahren. Seife ist kaum zu haben, es wird das Kilo mit 40- bis 48 000 Mark gehandelt. - - Ni. Jubiläum. — Am 15. Juli konnte die Buch-, Antiquariats- und Musikalienhandlung W i l he l m S ch m i d t in Cassel ihr 25jähriges Bestehen feiern. Leider war es dem Gründer der Firma, Herrn Buch händler Wilhelm Schmidt, der ob seines reichen Wissens und guten Gedächtnisses vielen unvergeßlich ist, nicht vergönnt, diesen Tag zu erleben, da er am 17. März 1921 (vgl. Bbl. 1921, Nr 77) der Grippe zum Opfer gefallen ist. Die älteste Tochter führt das Geschäft mit großer Umsicht und Rührigkeit im Sinne des Verstorbenen weiter. Aus dem Antiquariat. — Ein wertvolles Kulturgut ist erfreu licherweise Deutschland erhalten geblieben. Tie Bibliothek des ver storbenen Historikers Prof. vr. Fritz Arnheim in Berlin ist von dem Antiquariat der E x p o r t b u ch h a n d l u n g Hans JmhofinBerlin geschlossen an die U n i v e r s i t ä t s - B i b l i o - thek in Greifswald verkauft worden. Durch den Erwerb der Bibliothek Arnheim, die als einzigartige und eine der umfangreichsten Sammlungen zur Geschichte Schwedens und Finnlands, besonders an schwedischer und finnischer Original-Literatur, anzusprechen ist, hat die Greifswalder Universitäts-Bibliothek einen unschätzbaren Zuwachs erhalten. Dieses Institut genießt wegen der jahrhundertelangen Zu gehörigkeit Neuvorpommerns zu Schweden in Deutschland gewisser maßen den Nus einer »schwedischen Bibliothek«, und in der Tat sind unter allen deutschen Bibliotheken hier die meisten Schätze an schwedi scher Literatur auf allen Wissensgebieten aufbewahrt. Auch der Zu wachs an der Literatur des mit Schweden so nahe zusammenhängenden Finnland, mit dem uns Waffenbrüderschaft und enge Freundschaft ver binden, ist für Greifswald, den geistigen Mittelpunkt unserer Verbin dung mit den nordischen Ländern, von unermeßlichem Werte. Bibliotheksschenkunq. — Ter Antiquar Joseph Tule ja in L c m b e r g hat der Stadt Lemberg seine etwa 140000 Bände zählende Bibliothek zum Geschenk gemacht. Sie soll den Grundstock bilden für eine öffentliche Bibliothek. Die Sammlung enthält nicht nur Bücher in polnischer Sprache, sondern auch in anderen Sprachen und ist be reits katalogisiert. Sie wird vorläufig rm Pulverturm ausgestellt werden. Okir.
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