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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.03.1875
- Strukturtyp
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- Band
- 1875-03-24
- Erscheinungsdatum
- 24.03.1875
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- Deutsch
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1036 Nichtamtlicher Theil. 1t- 68, 24. März. Firma zur Auktion gebrachten Bibliotheken des Kaisers Maximilian von Mexico und des Hr». Serge Sobolewski in Moskau nicht er reicht, so ist sie doch reich an Seltenheiten und übertrifft jene Biblio theken durch die große Zahl wissenschaftlicher Bücher: sie ist die Bibliothek eines Forschers und der Auctionskatalog wendet sich darum vorzugsweise an die gelehrten Kreise. Zur Camoens-Literatur. — Nirgends wurde der einzige große Dichter Portugals, Luis de Camoens, so spät bekannt als in Deutschland; die erste Uebersetzung der „Lusladen" (von Kuhn und Winkler) erschien 1807, nachdem dieses Hauptwerk längst in alle romanischen Sprachen, sowie ins Englische übersetzt worden war. Die Zeit der romantischen Dichtkunst jedoch brachte auch die Werke dieses Dichters in Ausnahme bei der deutschen Lcserwelt und erregte Interesse für den großartigen Stoff des Dichters sowohl, als auch für den heroischen Charakter des Mannes, aus den beson ders Deck und A. v. Humboldt aufmerksam machten. Letzterer rühmt von ihm, daß er der einzige Dichter sei, der tropische Natur- scenerien wahr und vollkommen geschildert habe. Die Uebersetzungen vermehrten sich, auch einige Textausgaben folgten, unter denen die neueste (von Reinhardstöttner besorgt) durch die sorgfältige Sich tung und Kritik der Texte eine hervorragende Stelle einnimmt. Immer aber wird der Mangel an alten und ältesten Original ausgaben, die zur Vergleichung benützt werden könnten, bemerkt, da nur wenige Bibliotheken in den Fall gesetzt waren, alte portugie sische Literatur sich zu erwerben. Zwei große englische Samm lungen von Camoensiana, diejenige von Sir Thomas Norton und die von Adamson, dem besten Biographen Camoens', wurden nach deren Tode zerstreut. Eine ähnliche Sammlung, die vollständigste, die je in den Handel kam, befindet sich gegenwärtig im Besitz der Firma Trübner L Co. in London. Sie beträgt mit Einschluß der Episoden (Iner äs Lastro) und der biographischen Collection, die einzig in ihrer Art ist, 400 Bände, und wird ihren Platz in einer großen königlichen oder National-Bibliothek finden, da dieselbe nur sä Kloo veräußert werden soll. Ein vollständiger beschreibender Katalog wird bald erscheinen. Zu den Perlen der Sammlung ge hören vor allem die erste Ausgabe der „li^tümas", 1595 in Lissabon gedruckt, und die der „I-usiaäas" von 1597. Sie enthält ferner ein Exemplar der seltenen Lissabon-Ausgabe von 1609, die Souza- Botelho, Brunet und Gracsse unbekannt blieb. Ein kleiner Band in 64., die „Imsiaäas" von 1651, ist wahrscheinlich einUnicum; seine Existenz, von Silva, dem großen Bibliographen bezweifelt, war Brunet, Graesse und Adamson unbekannt. Ausgaben von ähnlicher Selten heit sind: die erste lateinische Uebersetzung von Bischof Thomas de Faria von 1622 und die erste italienische Version von Ant. Paggi von 1658. Auch ein schönes Exemplar von Sonza-Botelho's be rühmter Folio-Ausgabe der „Imsiaäas" ist vorhanden, die 1817 in Paris gedruckt und meist an Höfe und fürstliche Personen vertheilt wurde. Man sollte es nicht für möglich Hallen, daß es in unserem Stande Elemente gibt, die in der Meinung, Gutes zu thun, sich selbst infolge der dazu angewandten Mittel nicht nur lächerlich machen, sondern auch den ganzen Stand geradezu compromittiren. Es wird gewiß bereits den meisten Gehilfen und auch einem Theile der Prinzipale bekannt sein, daß seit einigen Wochen ein neues „Or gan für die Gehilfen des deutschen Buchhandels" unter dem Titel „Vorwärts" erscheint. Redigirt wird dieses Geistesproduct einer oder einiger öder und wahrscheinlich sonst müßiger Kopse von einem gewissen Hrn. Vogel in Freiburg, der an der Thal, der ganzen Richtung des Blattes nach zu schließen, ein Socialdemokrat zu sein scheint, wie er im Buche steht; — schade, daß er nicht der dritte im Bunde Bebel-Liebknecht geworden ist. Man lese nur die erschienenen Nummern, welch' saubere Tendenzen der Herr und seine Genossen verfolgen, die, so lächerlich sie einesthcils erscheinen mögen, doch auch wieder derart sind, daß der bessere Theil unserer Collegen, zu denen sich auch Einsender dieser Zeilen rechnet, unmöglich dabei ruhig bleiben kann. Es ist die Pflicht derselben, diesem schmählichen Trei ben und Wühlen einer blinden, socialdemokratisch gesinnten Partei entschieden zu begegnen, um den Prinzipalen sowohl als auch den anders gesinnten Collegen zu zeigen, daß jene Agitation eben nur ein Parteitrciben ist, dem die Mehrzahl der Gehilfen entschieden nicht huldigen kann und darf. — Unseres Standes ist es entschieden unwürdig,zurVerbesserung unserer Lage Mittel zu ergreifen, deren sich die ungebildete Handwerkerclasse bedient. Wenn man auch nichtleugnen kann, daß unsere Lage keine glänzende ist, so mag man doch beden ken, daß es eben unter den dermaligen Verhältnissen des Buch handels nicht anders sein kann. Hr. Vogel und Genossen mit ihren revolutionären Gedanken werden sicherlich die ganzen buchhändlcri- schen Verhältnisse nicht ändern können. Die einzeln vorliegende» Fälle „besonders geringer Honorirung", aus denen Hr. Vogel immer wieder herumreitet, gehören doch sicher nur zu den Ausnahmen und die betreffenden Firmen werden auch dafür ihren Grund haben — und sich rechtfertigen können, wozu aber Wohl keine Veranlassung den Gehilfen gegenüber vorliegt. Jeder möge seine Schuldigkeit thun, dann wird ihn sicher auch das Haus, dem er dient, angemessen honoriren. Es ist hier nicht der Raum, aus die vielen haltlosen Punkte des „Organs" näher einzugehen. Jeder, der dasselbe mit einiger Aufmerksamkeit durchlieft, muß dem ganzen Unternehmen ein baldiges glänzendes „Pereat" wünschen. — Einsender dieser Zeilen möchte hiermit die ihm zustimmenden Collegen, namentlich die größeren Vereine zu recht thätiger Bekämpfung jener Partei, sei es durch offene oder durch Privatcorrespondenz, angeregt haben, und wünscht dem Hrn. Redactenr des „Organs" und seinen Genoffen, daß sie recht bald aus vernünftigere Gedanken kommen. Wien, 19. März 1875. Ä Von Baldamus' fünfjährigen Fachkatalogen, die be kanntlich jetzt in den Verlag der Hinrichs'schcn Buchhandlung über gegangen sind, ist soeben im Anschluß an den betreffenden letzten Katalog ein neues Bändchen erschienen, das die Erscheinungen 1870—74 aus dem Gebiete der Bau-, Maschinen- und Eisen- bahnknnde und des Telegraphenwesens, sowie in einem An hänge diejenigen der Bergbau- und Hüttenkunde verzeichnet. Der Katalog (gr. 8. 77 S. Preis 1 M. 50 Ps.) ist, nach der seit herigen Ordnung, wieder alphabetisch bearbeitet und mit einem Sachregister versehen, so daß zur schnellen und bequemen Orientirnng über die einschlägige Literatur nichts zu wünschen übrig bleibt und derselbe als ein nützliches Hilfsmittel der Beachtung des Sortiments buchhandels empfohlen werden darf. Tponor /«> Lr7-kioArttp/tt6 unck FiUwOol'missonsekm/k. ttsc- MS. — Die lluolibLllälsr- Ullä Luobäruolisr-NiKustv äsr neueren 2öit. — dkaolitrtigs ullä Leriobtigullgen M IVeller's Repertorium IzcpoKrLpbioum, von >l. Lurtrs. — Iütter»tur Ullä äliscolloll — ^Nz-eineiae Libliozrapliie. Indalt äse älLrrbektse: HaobtrLAS unä HeriolitiAuvAsn rn wisoeuselmftlieber lietormprojscts, von kV RullmallN. — I-itteratur Ullä Nisovllöll. — DIgsmsillö ktidliograpdie.
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