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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1900
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- 1900-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1900
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- Deutsch
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1S8, 27. August 1900. Nichtamtlicher Teil. 6327 gesprochen und zugleich im Namen einer großen Zahl von Mit arbeitern der Allgemeinen deutschen Biographie eine Adresse über reicht. Die Zusammenstellung der aufzunchmenden Nachträge ist noch nicht abgeschlossen, und gerade für den Anfang sind einige umfangreichere Artikel (Beust, Bismarck u. aO notwendig. Es wird also in der nächsten Zeit noch ein etwas langsameres Tempo unvermeidlich sein, dagegen kann für die weitere Fortsetzung der Nachträge jetzt schon vorgesorgt werden, so daß für absehbare Zeit wieder jährliches Erscheinen von zwei Bänden in Aussicht zu stellen ist. Seit der letzten Plenarversammlung sind folgende Publi kationen durch die Kommission erfolgt: 1. Allgemeine deutsche Biographie, Band 4b, Zeisberger bis Zyrl, Nachträge Abcnd- roth bis Andersten (Leipzig 1900). — 2. 26. Band der Chroniken der deutschen Städte Niedersächsische Städte: Lübeck, 2. Band, hcrausgegeben von Koppmann (Leipzig 1899). — 3. 27. Band der Chroniken der deutschen Städte. Niedersächsische Städte: Magde burg, 2. Band, herausgegeben von Hertel (Leipzig 1899). — 4. Deutsche Rcichstagsakten, 10. Band, 1. Abteilung, herausgegeben von Herre (Gotha 1900). Der fertige Halbband der Rcichstagsakten, ältere Serie, reicht mit der Vorgeschichte des Romzuges Sigmunds in die Zeit früherer Bände zurück, setzt mit selbständigen Vorakten zum Rom zug 1426 ein, schließt sich dann 1431 an den 9. Band an und reicht bis zum Herbst 1432. Gleichzeitig wurde der Druck des 12. Bandes (1435—1437, bearbeitet von Or. G. Beckmann) bis über das erste Drittel seines Umfanges hinaus gefördert; der Band wird jedenfalls noch vor Ende des Jahres ausgegeben werden. Die zweite Hälfte des 10. Bandes (1432—1433, gleich der ersten von Or. Herre bearbeitet) soll in Jahresfrist folgen. Damit ist dann (da der 11. Band schon 1899 erschienen ist) die Bearbeitung der Reichstagsakten aus Kaiser Sigmunds Zeit, die unter Leitung von Or. Quidde stand, abgeschlossen. Die Plenarversammlung hatte deshalb über die Fortführung des Unter nehmens über 1437 hinaus Beschluß zu fassen. Sie übertrug den beiden bisherigen Mitarbeitern die nächstfolgenden Jahre zu selb ständiger Bearbeitung: Or. Beckmann die Regierung Albrechts II. 1438—1439, Or. Herre die Anfänge Friedrichs III. 1440—1442, bis zum Frankfurter Reichstag. Von der Geschichte der Wissenschaften steht nur noch die Geschichte der Physik aus; die wichtige Aufgabe wurde nun mehr an Professor Heller in Budapest übertragen. — Die Arbeiten für die Chroniken der deutschen Städte nehmen unter Lei tung v. Hegels stetigen Fortgang. Die Magdeburger Chroniken sind mit dem Heuer erschienenen 2. Bande abgeschlossen; dagegen soll von Archivar Koppmann noch ein 3. Band Lübecker Chroniken, die Fortsetzungen der Detmar-Chronik und der Rufus-Chronik ent haltend, herausgegeben werden. — Von den Jahrbüchern des deutschen Reiches wird zunächst der 3. Band der Jahr bücher Heinrichs IV. und V. von Meyer v. Knonau im Druck erscheinen. Professor Simonsfeld setzt die Arbeiten für die Jahr bücher Friedrichs I., Archivar Uhlirz für die Jahrbücher Ottos II. und III. fort. Mit Wetterführung der Jahrbücher Friedrichs II. wurde Privatdozent Or. Hampe in Bonn betraut. Professor Chroust in Würzburg setzte die Arbeiten für die Bände 9, 10 und 11 der Wittelsbacher Korrespondenz, jüngere Serie, fort. Zunächst wurden die im kgl. geh. Haus archiv zu München neu aufgefundenen Akten ausgebeutet. Da neben wurde ein Rest Nürnbergischer Akten aufgearbeitet und zur Ergänzung die Serie der Ulmer Unionsakten herangezogen. Im herzoglichen Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst boten Bernburger, Dessaucr und Cöthener Bestände schätzenswertes Material zu den Korrespondenzen der Union. Das Bamberger Archiv bot er wünschte Liga-Akten, besonders zur Geschichte der römischen Ge sandtschaft des Bischofs Johann Gottfried. Im königlichen Haupt staatsarchiv zu Dresden kam eine große Serie von Handschreiben in Betracht. Mit diesen Arbeiten betrachtet Professor Chroust die Sammlung für die Briefe und Akten von 1611 bis 1613 im wesentlichen als abgeschlossen; nur einige kleine Arbeiten sind noch ausständig. — Or. Alfred Altmann setzte die Durchforschung des archivalischen Materials von 1625—1630 fort, wobei er sich im allgemeinen auf die vier Münchener Archive beschränkte. Das unter Leitung Professor v. Bezolds stehende neue Unter nehmen, »Herausgabe süddeutscher Humanistcnbriefe», konnte im abgelaufenen Jahre überraschend gefördert werden. Für die in Aussicht genommene erste Abteilung, den Briefwechsel des Konrad Celtis, entfaltete der schon seit langen Jahren in der Forschung über Leben und Werke des Celtis heimische Professor Or. G. Bauch in Breslau eine so fruchtbare Thätigkeit, daß vielleicht schon zu Ende des Jahres 1900 mit der Drucklegung begonnen werden kann. Hauptfundstättcn waren München, Nürn berg, Prag, Dresden und Freiburg. Die zweite Abteilung: Pirkheimer und der Nürnberger Humanistenkrcis, hat Or. Emil Raicke in Nürnberg übernommen, der sich ebenfalls schon seit Jahren mit diesem Stoff beschäftigt hat. Erfreulichen Fortschritt hat auch die im vorigen Jahre von der Kommission beschlossene Wiederaufnahme der -Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen Geschichte» aufzuweisen. Für die unter Leitung Professor Riezlers stehende erste Abteilung -Urkunden» hat Or. Th. Bitterauf bereits die Hälfte des von dem Notar Kozroh unter Kaiser Ludwig dem Frommen angelegten ältesten Freisinger Traditionsbuches kopiert. Für die unter Leitung des Sekretärs der Kommission, Prof. Heigcl, gestellte zweite Abteilung -Chroniken- wurden zunächst Bibliothekssekretär vr. G. Leidinger in München mit Bearbeitung der Schriften des Andreas von Regensburg und Gymnasiallehrer vr. R. Spiller in Frauenfeld (Schweiz) mit Herausgabe der Chronik des Ulrich Fuekerer betraut. Or. Leidingcr besuchte im vorigen Jahre mehrere österreichische Archive und Bibliotheken und durchforschte die dort befindlichen Handschriften, besonders den Wiener Kodex 3296, der sich in seinem ersten Teile als von Andreas selbst gefertigte Abschrift erwies und zur Grundlage für die Ausgabe des Oürouioon Asnsruls und des Ooueilium 6ov- sts-utisnss genommen werden kann. Aucb die zahlreichen übrigen Handschriften des Andreas von St. Mang aus verschiedenen deutschen Bibliotheken wurden herangezogen. Ein glücklicher Fund war ein im Register des Handschriftenkatalogs der Münchener Hof- und Staatsbibliothek nicht verzeichneter und deshalb von den Forschern noch gar nicht benutzter Kodex, der sich als eine von Andreas selbst gefertigte Abschrift der Bayerischen Chronik erwies und eine sichere Grundlage für die Ausgabe bietet. Es erübrigt nur noch die Vergleichung einiger Handschriften der deut schen Uebersetzung der Bayrischen Chronik; die übrigen Arbeiten sür Quellenuntersuchung, Herstellung und Erläuterung des Textes sind so weit gediehen, daß etwa in einem halben Jahre daS Ganze druckfertig vorliegen wird. Französische Ansichtspostkarten und anderes. Der Sport der Ansichtspostkarten ist im Zuge, sich in Frank reich einzubürgern. Noch vor drei oder vier Jahren waren in Paris nur die Anfänge dieser Mode zu verzeichnen und das »lour- nal äss Osbats» machte sich über die deutsche Postkartenmanie lustig, die es in der Nummer vom 17. September 1898 die -Landplage von Deutschland- nannte. Auch jetzt noch sind es die Fremden, die in Frankreich das Hauptkontingent der Ansichtskartenschreiber stellen. Der Franzose gewöhnt sich nur langsam an diese Neue rung, die ihm von jenseits der Vogesen kommt. Auch die fran zösische Industrie hat lange gebraucht, bis sie die Vorteile der Ansichtspostkarte zu würdigen wußte. Noch immer tragen un- ählige französische Karten den Vermerk -Imports». Wie es kommt, aß die illustrierte Karte, die Deutschland im Sturme erobert hat, in Frankreich nur sehr schwer Fuß faßte, überlasten wir den Völker- psychologen zu entscheiden. Möglich, daß die größere Förmlichkeit, die der Franzose im schriftlichen Verkehr anzuwenden beliebt, die Schuld daran trägt. Wenn es wahr ist, das eine der Wurzeln, aus denen die Vorliebe für die Ansichtspostkarte entspringt, die liebe menschliche Eitelkeit ist, müßten wir Deutschen angesichts unserer Ileppigkeit und angesichts der französischen Enthaltsamkeit auf diesem Gebiete littcrarischer Bethätigung uns fürwahr schämen und an die Franzosen, die wir bisher noch für eitler gehalten haben, als wir selbst sind, reumütige Abbitte leisten. Neuerdings aber beginnt man, wie gesagt, auch in Frankreich zur großen Freude der Postverwaltung, das Steckenpferd der bildgeschmückten Postkarte zu reiten. Die Weltausstellung namentlich, die auf vielen Punkten Frankreich aus dem Schlafe rüttelte, hat auch hier das ihrige gcthan. propos Weltausstellung! Wer sich überzeugen will, daß die Deutschen in Sachen der Ansichtskarte noch bei weitem den Rekord halten, der gehe nach dem Spatenbräu auf dem Champ de Mars, wo er die deutschen Landsleute, wenn sie nicht gerade mit Essen und Trinken — oder sagen wir lieber mit Trinken und Essen — beschäftigt sind, sicher bei der Abfertigung ungezählter Postkarten antreffen wird, welche in einer Auswahl, die das Herz eines Samm lers befriedigen könnte, nebst den nötigen Briefmarken von hüb schen, schmuckgekleideten ambulanten Damen angeboten werden. Wenn alle Geschäftsleute auf der Araväs livrmosso intsruatiovals einen solchen Zuspruch hätten, wie diese freundlichen Postkarten mädchen, dann würden die Klagen der Handelswelt sich in eitel Jubelgeschrei verwandeln. In den vom französischen Publikum bevorzugten Restaurants der Ausstellung ist cs mir noch nicht passiert, jemanden bei einer Ansichtspostkarte zu attrappieren. So ist es allerwegen in und um Paris. Wo Deutsche in größerer Zahl zu verkehren pflegen, da blüht der Postkartenhandel. Ueberall in der Umgegend von Paris haben sich, wenigstens in der letzten Zeit, Gastwirte und sonstige Verkäufer auf die Neigung der 850'
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