.V 266, 15. November 1900. Künftig erscheinende Bücher. 8971 Ü38 IlllMKIH'. iViener lülonatsiiefts kür anFs>vant1ts Lullst. I. 2 kbsile. kreis in 2 Noppso ^ 21.60 oder X. 26.—. „v»s lutorisur" brinZt sovvobl dis Rs- xrodelrtioiisii der dsstsv LUSAstüllr- tsii ^rösitsv, und üvv->.r tVollvrimrasr-, XLkkesliLris- und 6ssobült8süiriollt>ioAsri, ein^slvs Llödsl, LslsuebtuvAslrörpsr ete., als Luoü neue kutvürks der srstse österrsieüisolisii Lüüstlsr. „Oss latsrisnr" distst kür jeden llüesllsr und 6swsrbstrsibsi>dsii, bssooders Lbsr kür jene -treli itelrtsii, 'tisekler ete., dis sied mit dsr 'WotumvAss.usts.ttuoA üskLsssn, sin» külls von ä.nre^uvAso, j». sinsn xa.nv. unsntbsbrlisüsn Lsüslk, Lus dem sie sivll jsdsrrsit übsr dis nsuostsu kortsoüritts der rsitASnössisobsn krodulrtion uvtsrriolitsn können. v6r ärMkkl. Wiener Ililonateiiefte kür Lrtu^veseii unü üeeoralivv Lullst. VI. ^3.k>rALn§. kreis gebunden ^ 24.— oder L. 29.— Osr gisbt eins gsnuus ksbsrsivbt über dis ülOMIMk KIOSrUKK (8so«ssion) in der Le-ubunst. Rktdütt 30°/o unä 7/6. ^Viko, November 1900. ^ntvn 86kroH L 0o. Ms einem Feuilleton -er Plenen Freien Presse" vom 5. Oktober 1900 Z) über Untllsieeii Ms von Lynkeus. Es giebt Menschen, die nicht wissen, was sie lesen sollen, und dankbar sind, wenn man ihnen gute Bücher empfiehlt. Hier soll auf ein im besten Sinne neues Buch die Aufmerksamkeit aller Eigenart Schätzenden gelenkt werden, ein Buch, das nicht nur gut, sondern in manchen Stücken außerordentlich und weit jenseits von gut und böse ist. Man mag, abgespannt und müde und überhaupt schon mißtrauisch gegen zu viel Gedrucktes, dieses verjüngende Buch aufschlagen — fast wo man will — und man wird nach fünf Zeilen, ja von den Titeln schon gepackt sein und schwer zu Bette gehen, bevor mau es zu Ende verschlungen hat, voll jubelnder Freude und aufregender Begier, um es am nächsten Tage zu Leben erhöhendem Genüsse wieder vorzunehmen. Man mag es zehnmal bis zum Auswendigwissen oder reichlichem Citieren wenigstens lesen und wird sich jedesmal tief beschämt und dem Autor in Schuld gesunken fühlen, daß man für so geringen Preis einen solchen Schatz an Stimmung, Erquickung, Erheiterung, Genuß, Belehrung, an Bereicherung der Persönlichkeit zumal sich erkaufen durfte . . . Extrahierte, kondensierte, komprimierte Kunst, eine berauschende Essenz, ein Mstonentrank wird hier geboten, kein Wort ist überflüssig, und um eine Idee von dem Werke zu geben, müßte man es abschreibeu. Es ersetzt dein modernen Leser, der ja keine Zeit und Geduld haben will, eine Bibliothek; überall kann er, sofern er nur einigermaßen liebender Resonanz fähig ist, nur einigermaßen Stimmungsspiel treiben kann, selbständig weiter arbeiten, sogar mit geringem Fonds selbst zum Künstler werden, mit reicherem aber in gedanklichen und künst lerischen Genüssen schwelgen und Bahnen in früher unbekannte Zauberländer finden. . Für jetzt genügt, daß hier ein nobler Mensch von einer Zinne der Kultur herab spricht, ein imponierender Denker, der i» germanische Wissenschaft und viele Civilisationen, in das Wesen der Religionen, der Ethik und Aesthetik, der Forschung und des Wahnes, der Liebe und des Hasses tief eingedrungen ist, ein Mensch, der, grundgütig wohlwollend und hochkultiviert, auch über dem Bösen steht, einer, der mit der Weltseele in einsamen, köstlichen Nächten berauschende, beseligende Zwiesprache führen muß, den überall das Tao befruchtend austrahlt. Einer, der einsam, nie allein sein kann, den die erlesenen Geister aller Zeiten umschweben. Dankbar müssen wir ihm sein, wenn er uns lauschen läßt. Das vierte und fünfte Hausend des Muches wird Witte nächster Woche ausgegeben. Bezugsbedingungen: 5 ^ ord., elegant geb. 6 ^ ord. mit ZO"/« Rabatt und 7/6. cond. nur ausnahmsweise. Dresden, sH November sHOO. Carl Reihner.