Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.02.1884
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- 1884-02-04
- Erscheinungsdatum
- 04.02.1884
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Theit. Hl 28, 4. Februar. t,LÜ Misccllcn. Hcine's Memoiren. — In Angelegenheiten derHeinc'- schen Memoiren richtet vr. E. Engel an die „Vossische Zeitung" folgende Zuschrift: „ Herr Julia, der bisherige Besitzer des Memoiren- Manuscripts, welches mit einer Einleitung und mit Anmerkungen versehen in den nächsten Wochen von mir in der „Gartenlaube" veröffentlicht werden wird, versucht jetzt, das deutsche Publicum und besonders die deutschen Verleger auf's Neue in Aufregung zu setzen, und bei diesem Gebühren leistet ihm ein gewisser Herr Cohn (alias Paul d'Abrest) freundliche Unterstützung. Nachdem Herr Julia mit Hilfe des Herrn Paul d'Abrest- Cohn Monate lang den unvergleichlichen Werth des Memoiren- Manuscripts in's Helle Licht gesetzt und es dahin gebracht, daß die Gartenlaube 18,000 Francs dafür zahlen mußte, um endlich das kostbare Werk aus französischen Händen zu befreien und es dem deutschen Publicum zugänglich zu machen, läßt Herr Julia durch Herrn Paul d'Abrest-Cohn in deutschen Zeitungen lange Artikel veröffentlichen, wonach die „wirklichen" Memoiren Hcine's noch immer in Herrn Julia's Händen seien, und zwar beständen diese „wirklichen" Memoiren — — in etwa 1000 Briefen an Heine! Die Absicht ist offenbar die, einen deutschen Verleger zum schleunigen Ankauf dieser „wirklichen" Memoiren zu veran lassen. Da ich es gewesen, der im Auftrag der „Gartenlaube" die einzigen zugänglichen Memoiren Hcine's erworben, und da ich sowohl in die Vorgeschichte dieses Memoirenkaufs, wie auch in den Werth jener „wirklichen" Memoiren (näm lich der Briese an Heine) aufs Genaueste eingeweiht bin, so erkläre ich: 1) Derselbe Herr d'Abrest-Cohn, welcher jetzt als Agent des Herrn Julia das oben verkaufte Memoiren- Manuscript in seinem unantastbaren Werth herabzusetzen sucht, ist derselbe Herr, welcher im Aufträge einer großen deutschen Verlagshandlung über den Ankauf der Memoiren früher unterhandelt und damals den Werth dieses Manuscripts nicht hoch genug rühmen konnte! 2) Die Briefe, welche sich im Besitz des Herrn Julia befinden, sind ausnahmslos nicht von Heinrich Heine, sondern an Heinrich Heine. Die aller meisten derselben sind ohne jeden Werth, nicht einmal als Autographen interessant, und höchstens würde ein Dutzend sich heraussuchen lassen, welche, weil von Männern wie A. v. Hum boldt, Laube, Meißner herrllhrend, Interesse haben dürften. Was aber für Hcine's Biographie daraus zu schöpfen wäre, ist um so weniger einzusehen, als ja sämmtliche Antworten Hcine's längst gedruckt sind, und Adolf Strodtmann in seiner ausgezeichneten Biographie Hcine's das ganze Briesmaterial erschöpfend ver- werthet hat. Das im Besitz des Herrn Julia befindliche Material ist über wiegend ein wüster Haufen gleichgültiger Dinge, Einladungen zu Diners und dergleichen, und selbst für eine neue Auflage von Strodtmann's Heine-Biographie wäre daraus so gut wie nichts zu schöpfen. Man sei also in Deutschland aus der Hut vor dem neuen Gerede von kostbaren Documenten, welches von Pariser Speculanten und ihren deutschen Helfershelfern in einigen leichtgläubigen Or ganen der deutschen Presse in Umlauf gesetzt wird." Eine werthvolle Jncunabeln-Sammlung der Litho graphie befindet sich im Nachlasse des am 23. Oktober v. I. in München verstorbenen Professors Heinrich Weishaupt. Sie wurde schon von dessen Vater Franz Weishaupt angelegt, welcher, als Schüler Senefelders und dessen besondere Unter weisung genießend, und später noch als Werkmeister der Druckerei bei der k. Steuerkataster-Commission, wie kein Anderer im Stande war, die ersten Probeblätter, Versuche und dann auch die reinsten Abdrücke in den gelungensten Exemplaren aus erster Hand zu sammeln, — ein Verfahren, welches Franz Weishaupt und später sein im gleichen Gebiete und insbesondere auch im Farbendrucke arbeitender Sohn Heinrich mit Eifer und Umsicht Jahrzehnte hindurch fortsetzten. So repräsentirt nun diese Collection eine wahre Geschichte dieser Erfindung nach jeder Manier und Technik, aus den Jahren 1797 und den folgenden Etappen, inclusive des später folgenden Farben- und Oelbilderdruckes und der neueren Metallo graphie. Darunter sind die Steinzeichnungen von 1805 des Königs von Holland Louis Napoleon, des Generals Lejeune und verschiedener Künstler, ein facsimilirtes Autograph des bayerischen Kronprinzen Ludwig vom Jahre 1808, der Metall druck von 1817 des Frhrn. v. Schilling aus St. Petersburg. Diesen reihen sich an in seltener Vollzähligkeit oder doch in den hervorragendsten Exemplaren die allerersten und die letzten Blätter hervorragender Künstler aus Wien, Paris, London und St. Petersburg, sowie neuere Farbendrucke aus Berlin und Amerika. Zuweilen finden sich auch Handzeichnungen und Originalskizzen beigelegt, welche zur lithographischen Ver vielfältigung dienten und als auf diese bezüglich besonders lehrreich sind. Diese Sammlung repräsentirt über 160 Künstlernamen mit 3500 Blättern, darunter beiläufig 2600 Lithographien, 60 Ori ginalhandzeichnungen und 840 Kupferstiche. Der darüber an gefertigte Katalog besteht aus 30 Bogen im Manuscript. (Allg. Zlg.) Luthers Bibelübersetzung. Zum Abschluß der Revision der Luther'schen Bibelübersetzung sind vom Ausschuß der Eisenacher Kirchenconferenz alle Sachverständigen zur Mitwirkung eingeladen worden. Das Alte Testament ist dabei in drei Pensen, die Revisionscommisston in drei Sectionen oder Subcommissionen getheilt, von denen jede je eines der Pensen unter Verwerthung der eingegangenen Urtheile oder Gutachten zu behandeln und ihre An träge in Betreff der eingegangenen Berbesserungsvorschläge seiner Zeit der Plenarconserenz zu unterbreiten haben wird. Die drei Sectionen sind folgende: 1) für die geschichtlichen Bücher ist die Subcommission gebildet aus den Herren Bertheau, Clausen, Delitzsch, Kleinert, Kübel, Schröder; 2) sür die Poetischen Bücher und die Apokryphen die Herren Baur, Grimm, Hoffmann, Schlottmann, Schröder; 3) für die prophetischen Bücher die Herren Düsterdieck, Kamphausen, Kapff, Kühn, Riehm, Schröder. Der Geschäftsführer für die erste wird vr. Kübel, für die zweite vr. Schlottmann, für die dritte vr. Riehm sein. Es ist sür den ge ordneten und sicheren Geschäftsgang unerläßlich, daß alle Freunde des Revisionswerkes ihr einzusendendes Material nach dieser Drei- theilung der biblischen Bücher gesondert zusammenstellen und nur in dieser Form ihre Vorschläge einsendcn. Personalnachrichten. Anerkennung.— Dem Kunstverlagshändler Herrn Edwin Schloemp in Leipzig ist aus dem Cabinet Sr. Maj. des Königs von Bayern ein Anerkennungsschreiben für die von ihm herausge gebenen Prachtwerke: „Parsifalalbum" und „Richard Wagner's Frauengestalten" zugegangen.
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