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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.08.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-08-09
- Erscheinungsdatum
- 09.08.1901
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- Deutsch
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6236 Nichtamtlicher Teil. 184, 9. August 1901. beendet. Es wurde noch ein Antrag des Zweigvercins Reichenberg angenommen, der besagt: .Der Gesamtvorstand hat die Frage, ob eine deutsche Sprachakademie zu errichten ist, zu beraten und auf der nächsten Hauptversammlung darüber zu berichten oder einen Antrag zu stellen-. Der Entwurf der Satzungen wurde in Bausch und Vogen angenommen mit 22t gegen 40 Stimmen Die nächste Hauptversammlung findet im Jahre 1903 statt. Uebcr den Ort ist noch keine Bestimmung getroffen. Eine Probebühne. — -Berliner Skala- heißt ein neues Unternehmen in Berlin, das im Herbst d. I. eröffnet wird und den Zweck hat, -allen Komponisten und dramatischen Schrift stellern die künstlerisch vollendete Aufführung ihrer Werke- — gegen Erstattung der Unkosten — zu ermöglichen. Die von Opern, Operetten, Lustspielen, Schauspielen u. s. w. durch tüchtige Berufskünstler unter fachmännischer Leitung. Die Auf führungen finden in dem der Direktion gehörigen Grundstück Berlin 8., Luckauerstraße 15, statt. Ein großer, circa 1500 Personen fassender Theatersaal mit Bühne ist für die Produk tionen bereit gestellt. Für die Aufführungen von Opern und Operetten hat die Direktion der -Berliner Skala- das Berliner Tonkünstler-Orchester (sechzig Künstler) mit ihrem Dirigenten Franz von Blon, der durch lange Jahre am Stadt theater in Hamburg Operndirigent war, verpflichtet und noch sinic^' andere ^ bewährte ^Kapellmeister. Außerdem übernimmt Orchester den Lieder-, Oratoriensängern und -Sängerinnen, Instru mental-Künstlern und -Künstlerinnen zur Verfügung. Ein kleiner Saal (-Musensal-), der etwa 400 Personen Raum bietet, ist für Kammermusik-Abende, Recitalionen, Vorlesungen rc. bestimmt. Die Presse soll auf jeweiligen Wunsch der Autoren und Künstler zu den öffentlichen Aufführungen geladen werden, desgleichen Theaterdirektoren, Verleger und Agenten. Preisausschreiben für einen Krönungsmarsch. — Die Nu8ioiav8 Oompav^ ok Iwväoo, eine der ältesten Gilden der City of London, deren Ursprung bis in das fünfzehnte Jahrhundert zurückdatiert, hat einen Preis von 50 Lstrl. (1000 für den besten Krönungsmarsch zur Krönung des Königs Eduard VII. ausgesetzt. Bisher gab es keinen offiziellen Marsch für solche Gelegen heiten, und die alte Gilde würde sich jedenfalls verdient machen, wenn sie auf diese Art einen solchen schaffen würde. Die bisher bei Hoffestlichkeiten gespielten Märsche stammen alle von fremden Komponisten. Die Preisrichter sind die bekannten englischen Musiker Sir Walter Parratt, Sir Frederick Bridge und Sir Hubert Parry. Wissenschaftliche Preisaufgabe. — Von der philo sophischen Fakultät der Universität Güttingen ist zur Beneke- Preisstiftung für das Jahr 1904 folgende Preisaufgabe gestellt worden: -Die Fakultät wünscht eine historische und beschreibende Darstellung der neulateinischen Lyrik Deutschlands während des sech zehnten und siebzehnten Jahrhunderts und im Anschluß daran eine Untersuchung des Einflusses, den diese Lyrik auf die in deutscher Sprache verfaßte Dichtung des siebzehnten Jahrhunderts ausgeübt hat. Die außerdeutschen Neulateiner, insbesondere der Nieder lande, werden dabei ausgiebig berücksichtigt werden müssen.- Bewerbungsschriften sind bis 31. August 1903 an die Fakultät einzusenden. Der erste Preis beträgt 3400 der zweite 680 Deutsche Schillerstiftung. — Das neueste Heft der Zeit schrift -Litterarisches Echo- (Verlag: F. Fontane «L Co. in Berlin) druckt einen Aufruf zu Gunsten der deutschen Schillerstiftung ab, der sich an die deutsche Frauenwelt wendet und von einer großen Anzahl von Damen aus den angesehensten Kreisen unterzeichnet ist. Er lautet: -Am 9. Mai 1905 wird ein Jahrhundert sich vollenden, seit Friedrich Schiller in voller Schaffenskraft dahingegangen ist. Wie sein hundertjähriger Geburtstag 1859 zum nationalen Fest tag für das ganze deutsche Volk geworden ist, so soll auch sein hundertjähriger Todestag zum denkwürdigen Weihetag sich ge stalten. -Deutsche Frauen! Dem Dichter, der die höchsten Ideale sittlicher Kraft in seinen Frauengestalten verkörpert hat, wollen wir Frauen ein Denkmal errichten. -Ein Denkmal nicht aus Marmor und Erz, ein Liebeswerk ist cs, zu dem wir Sie einladen. Seit am 10. November 1859 von Major Serre durch die Schiller-Lotterie der große Fonds der Schillerstiftung geschaffen wurde, haben sich die Ansprüche an denselben von Jahrzehnt zu Jahrzehnt gesteigert. Die un geheure Entwickelung der Presse hat bei dem Aufschwung unseres nationalen Lebens Heerscharen geistiger Arbeiter gefordert, und die Schillerstiftung kann die Fürsorge für die bei aufreibender geistiger Arbeit invalid gewordenen Schriftsteller und Schrift stellerinnen und deren Hinterbliebenen nicht mehr allein be wältigen. -Und so ergeht denn die Bitte an alle deutschen Frauen, sich zu einem großen Verbände zusammenzuschließen, dessen Einzel glieder an allen Orten, wohin unser Aufruf gelangt, Orts gruppen des Schiller-Verbandes bilden sollen. -Der Schiller-Verband deutscher Frauen widmet sich der Aufgabe, bis zum 9. Mai 1905, dem hundertjährigen Todestage unseres großen nationalen Dichters, durch Veranstaltungen, Auf führungen, Sammlungen, Preisausschreiben und freiwillige Gaben der Schillerstiftung neue Mittel zuzuführen. -Friedrich Schillers Weck- und Mahnruf glauben wir zu vernehmen, wenn wir Sie auffordern, denen hilfreiche Hand zu leihen, die in seinem Geiste sich mühen, damit ,das Gute wirke, wachse, fromme'. Lassen Sie uns seinem Weck- nnd Mahnruf folgen, um den geistigen Arbeitern im Sinne unserer Zeit sagen zu können: Werft die Angst des Irdischen von Euch! -Der Central - Vorstand Leipzig.- (Folgen zahlreiche Unterschriften.) Es sei noch bemerkt, daß der Verwaltungsrat der deutschen Schiller-Stiftung in Weimar das Unternehmen deutscher Frauen, der Schiller-Stiftung neue Mittel zuzuführen, freudig begrüßt und besten Erfolg daraus erhofft. Personalnachrichten. Wilhelm Raabe. — Zu Wilhelm Raabes siebzigstem und Verehrern des Dichters die Mittel zu beschaffen, um die einer Gesamtausgabe seiner Werke entgegenstehenden Hindernisse u beseitigen (vergl. Börsenblatt 1901, Nr. 141). Leider haben ich die Verhandlungen mit den beteiligten Verlagsfirmen end gültig zerschlagen. Das Komitee hat sich sicherem Vernehmen nach nunmehr entschlossen, den Ertrag der Sammlung zur Erwerbung eines -eigenen Heims auf eigener Scholle- für und wer zu so schönem Zwecke sich zu dieser zählen will, die freudige Genugthuung haben, jeder an seinem bescheidenen Teile mitzuhelsen, um dem großen Humoristen für seinen Lebens abend das Behagen zu schaffen, das er uns so oft in seinen Büchern ausgemalt und mitgeteilt hat: kann es auch kein -Steinhof- im Sinne der -Alten Nester- sein und kein -Haus Weyland- werden, so doch ein Häuslein im Grünen, vielleicht im Bannkreise des -Krähenfeldes- oder des -Vogelfangs-, aus dessen weinumsponnenen Fenstern sein klares Auge dann, will's Gott, noch manches Stück Hellen oder dunklen Menschengeschicks erschauen mag, um es uns zur Freude und Erbauung aufzuzeichnen! — Die Direktion der Dis konto-Gesellschaft in Berlin und die Braunschweigisch-Hannoversche Hypothekenbank in Braunschweig nehmen Beiträge entgegen. An meldungen zur Teilnahme an der Feier am 8. September sind an Herrn Rechtsanwalt und Notar Louis Engelbrecht in Braun schweig erbeten. (Sprechsaal.) Berechtigte Zahlungsverweigerung'? (Vergl. Börsenblatt Nr. 180.) Angesichts der Thatsache, daß ein Verschleppen von Lieferungs werken in letzter Zeit immer häufiger vorkommt, wäre es wirklich an der Zeit, die Sache durch eine recht ergiebige Aussprache zu klären. Meines Erachtens ist der Abonnent durchaus berechtigt, die bezogenen Hefte — gleichviel in welchem Zustande — zurück zugeben und Rückerstattung der geleisteten Zahlung zu verlangen. Der Verleger hat ja gewöhnlich die Angaben gemacht, wann und in welchem Umfang das Werk komplett wird; wenn er nun seinen Versprechungen nicht nachkommt, so trifft einzig und allein ihn das Verschulden, nicht aber den Sortimenter. Es ist bedauerlich, daß sich die Verkehrs-Ordnung über diesen Punkt nicht ausspricht. § 10a und § 14a werden hier kaum herangezogen werden können. Das Richtigste wäre, wenn jeder Sortimenter bei Annahme von Subskriptionen und Abonnements auf seine lediglich ver mittelnde Thätigkeit Hinweisen würde, denn für sich kann er nur das versprechen, was er aus eigener Kraft auch zu halten in der Lage ist. D. U. R.
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