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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1901
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- 1901-11-18
- Erscheinungsdatum
- 18.11.1901
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9540 Nichtamtlicher Teil. -8 2KS, 18. November 1991. Personen im Fernsprechdienst hat sich bewährt. Nach den in diesem Dienstzweige gemachten Erfahrungen sind seit 1898 weib liche Kräfte in größerem Uinfang auch zur Beschäftigung im Post- und Telegraphendienst zugclassen worden. Weibliche Personen werden jetzt als Postgehilfinnen mit der Bedienung von Schreib maschinen und mit Rechnungsarbeiten, als Telegraphengehilfinnen mit der Bedienung von Telegraphen- und Fernsprechapparaten betraut; auch werden sie als Vorsteher kleiner Postanstalten (Post agenturen und Posthilfstellen), sowie als Schreibhilfen bei Post ämtern III. Klasse verwendet. Ende März 1901 waren 498 Post gehilfinnen und 7628 Telcgraphengehilfinnen beschäftigt. Die Zahl der täglich zur Postbeförderung benutzten Eisenbahn züge betrug Ende 1895 8275, Ende 1900 11005. Ferner wurden 1896 73, 1900 72 Dampsschiffverbindungen zur Postbeförderung auf Wasserstraßen benutzt. Die Länge der oberirdischen Tclegraphenlinien betrug Ende 1895 119539, dagegen Ende 1900 167326 kw. Es sind mithin in den letzten fünf Jahren 47 787 km neu gebaut worden. Die Länge der oberirdischen Telegraphenleitungen betrug Ende 1895 547814. dagegen Ende 1900 1 137 676 km. Es sind mithin in den letzten fünf Jahren, mit Einschluß der Vorratsleitungen für den Fern sprechdienst, 589 862 km neu gebaut. Davon entfallen auf die gewöhnlichen, dem allgemeinen Verkehr dienenden Telegraphen leilungen 54 979 km, auf die Stadt-Fernsprecheinrichtungen und Ilmschaltestellen 388 292 km, auf die Verbindung verschiedener Stadt-Fernsprecheinrichtungen und Umschaltestellen' untereinander 142 530 km, auf die besonderen für Rechnung des Reichs her gestellten und an Privatpersonen u. s. w. vermieteten Telegraphcn- leitungen 4061 km. — Die Vermehrung der oberirdischen, dem all gemeinen Verkehre dienenden Telegraphenlinien in den letzten fünf Jahren beträgt rund 10-/», die der zugehörigen Leitungen rund 1?o/g. Weit mehr sind die Fernsprechaulagen gewachsen Für die Stadt-Fernsprecheinrichtungen und Umschaltestellen berechnet sich die Vermehrung der Linien auf rund 146^» und die Ver mehrung der.Weitungen auf rund 217^/g, ferner für die Ver bindungen verschiedener Stadt-Fernsprecheinrichtungen unter einander auf rund 120"/^ für die Linien und auf rund 238°/o für die Leitungen gegen den Bestand Ende 1895. Die Fortschritte des Fernsprechwesens bestehen hauptsächlich in dieser in keiner früheren Periode erreichten Verdichtung des Fernsprechnetzes, sowie darin, daß der Fernsprecher nicht mehr vorzugsweise den großen und mittleren Orten zu gute kommt, sondern sich überraschend schnell auf die kleinen Städte und das flache Land ausgedehnt hat. Diese wirtschaftlich bedeutungs volle Entwickelung ist der Neuregelung der Fernsprechgebühren durch das Gesetz vom 20. Dezember 1899 und der von der Telegraphenverwaltung bethätigten Fürsorge für die Aus gestaltung der Fernsprecheinrichtungen auf dem flachen Lande zu verdanken. Im Reichs-Telegraphengebiet waren vorhanden: Zunahme Ende 1895 1900 gegen gegen 1890 1895 1890 1895 1900 °/° Orte mit Fernsprech-Ver- mittelungSanstalten 233 448 2157 92,3 381,5 stellen mit Anschluß an Ortsnetze und Verbin- dunqsanlagen . . . 97 215 12 951 121,6 5 923,7 51 419 114 057 247 676 121,8 117,2 Fernsprechapparate . . 59 230 117 132 250 778 97.8 114,1 Leitungsnetz (in Kilo- Metern) 74 124 165 582 419 955 123,4 153,6 Reichs - Telegraphengcbiete beförderten Telegramme betrug 1896 34 856 455, 1900 dagegen 42 625 841, die der von den Fernsprech- anstaltcn im Reichs - Telegraphengcbiete vermittelten Gespräche belief sich 1896 auf 424 362 263. 1900 auf 629 968 603. Die finanziellen Ergebnisse können als recht günstig bezeichnet werden: die Einnahmen haben sich in jedem Jahre erhöht, und selbst das Jahr 1900 weist noch eine namhafte Mehrcinnahme auf, obwohl am 1. April 1900 das Porto und die Fernsprech gebühren weiter herabgesetzt worden sind. Den höheren Einnahmen stehen aber auch höhere Ausgaben gegenüber, die in der Erwei terung der Betriebseinrichtungen, in der Vermehung und Ver besserung des Betriebsmaterials u. s. w., in der Verminderung des ArbeitSmaßes der Beamten und Unterbeamten, in der weiteren Durchführung des Erholungsurlaubs und in der Fortführung der allgemeinen Besoldungserhöhung begründet sind. Ganz besonders große Ausgaben haben im Jahre 1900 gemacht werden müssen, als die Privatbeförderungsanstalten aufgehoben und ihren Inhabern und Bediensteten Entschädigungen gezahlt wurden. Der Rein überschuß, der aus den laufenden Einnahmen und Ausgaben der Post- und Tclegraphenverwaliung erzielt morden ist, hat, wie be reits oben angegeben, die Höhe von zusammen rund 151'/z Millionen Mark erreicht und somit den Ueberschuß der unmittelbar vorher gegangenen fünf Jahre mit 95'/« Millionen Mark um 56'/« Mil lionen Mark überholt. Es betrugen: 1896 1897 1898 1899 1900 Millionen Mark die Einnahme 299,7 324,7 349,1 373,6 394,5 die Ausgabe 263,7 282,5 302,0 321.8 369,2 der Ueberschuß 36,0 42,2 47,1 51,8 25,3 die einmaligen Ausgaben 9,3 8^ 9,3 10,3 13,5 der reine Ueberschuß . 26,7 33,8 37,8 41,5 11,8. Von den Einnahmen entfallen auf Porto- und Telegramm gebühren: 1896 1897 1898 1899 1900 Millionen Mark 277,1 300.8 324,2 347,3 366,7. Die Einnahme an Porto- und Telegrammgebühren ist, verglichen mit derjenigen des Vorjahres, 1896 um 4,480/o, 1897 um 8,54o/<>, 1898 um 7,76"/o, 1899 um 7,15"/o, 1900 um 5,58°/g gestiegen. -Krebs., Verein jüngerer Buchhändler in Berlin. Vortrag und Druckercibesuch. — Der -Täglichen Rundschau, vom Donnerstag den 14. d. M. (Morgenblatt) entnehmen wir den folgenden mit bemerkenswerter Schnelligkeit erstatteten Bericht: -Geschichte und Technik der graphischen Künste. — so lautet der Titel der Vorträge, die Herr Verlagsbuchhändler Paul Hennig im Laufe dieses Wintersemesters im -Krebs., Verein jüngerer Buchhändler, zu halten beabsichtigt. Der erste dieser Vorträge, die zum Teil mit Besichtigungen verknüpft sind, fand am gestrigen Mittwoch im Vereinshause, Wilhelmstraße 118, statt und behandelte die geschichtliche Entwickelung der graphischen Künste von der Erfindung der Vuchdruckerkunst bis auf unsere Tage. Mit großem Geschick wußte der Vortragende den vielgliedrigen Stoff zu bewältigen. Er versetzte zunächst in die altersgrauen Zeiten der Keilinschristen und Hieroglyphen, der Siegel und Schablonen (gewissermaßen der Vorläufer der beweglichen Lettern), beleuchtete die Holztafeldrucke und Vlockbücher, um dann die weltbewegende That des Johannes Gensfleisch (Gutenberg) eingehender zu würdigen. An der Hand des zahlreich ausgestellten Materials, das zum großen Teil die Firma Hempel L Co., G. m. b. H., freundlichst über lassen hatte, erläuterte Redner die Eigenart des Schriftgusses, das Wesen der Patrizen und Matrizen, der beweglichen Lettern, des Drucks durch eine Presse u. s. w. Des weiteren erklärte Redner die technischen Vorgänge der Kupferstechkunst, die uin dieselbe Zeit in Deutschland ihren Ursprung hatte, und späterhin, den Holz schnitt überflügelnd, eine ungeahnte Entwickelung nahm. Stein druck (Lithographie), Stahlstich, die Erfindung der Schnellpresse, die Vervollkommnung des Holzschnitts (deren nächste Folge das massenhafte Erscheinen der Pfennig- und Hellermagazine war), die verschiedenen neuen Aetzverfahren auf Grund von Handzeichnungen und späterhin von photographischen Aufnahmen, der Lichtdruck mit seiner Ausgestaltung durch Albert und Meisenbach (Autotypie) bil deten in chronologischer Folge die weiteren Punkte, an denen der Fortschritt der graphischen Künste einleuchtend nachgewiesen wurde. Weiterhin erörterte Redner die neuesten Vervollkommnungen der verschiedenen Druck- und Reproduktionsverfahren auf Grund der Galvanoplastik sowie der leistungsfähigen Rotationsmaschinen für Zeitungs-, Jllustrations- und Vielfarbendruck. Zum Schluß be tonte er die wachsende Bedeutung der Buchdruckerkunst für die gesamte Kulturentwickelung, die sich in der immer anschwellenden Zahl der Druck-Erzeugnisse kundgiebt. Die Gegenüberstellung einer alten Nürnberger Druckstube mit einem modernen Setzer- und Maschinensaal kennzeichnete einleuchtend den Wandel der Zeiten. Reicher Beifall lohnte die Ausführungen des Sprechers, die nicht nur durch das im Saale ausgestellte zahlreiche Bild- und Druckmaterial, sondern auch durch einen sich anschließenden Besuch der Setzerei und Druckerei der -Täglichen Rundschau, eine überaus anschauliche Ergänzung erhielten. Dort wurde dieser Bericht un gesäumt gesetzt und in Druck gegeben, um so den liebenswürdigen Gästen am lebendigen Beispiel zu erweisen, daß heutzutage Ge schwindigkeit keine Hexerei ist. Personalaach richten. Gestorben: am 13. November der Geschäftsleiter des Neuen Frankfurter Verlags, G. m. b. H., in Frankfurt a M. und Herausgeber der Halbmonatsschrift -Das freie Wort-, Herr Carl Saenger, Prediger der freien religiösen Gemeinde, Mit glied des preußischen Abgeordnetenhauses.
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