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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.04.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-04-12
- Erscheinungsdatum
- 12.04.1902
- Sprache
- Deutsch
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8088 Nichtamtlicher Teil. ^ 83, 12. April 1SV2. schlossen sind. So wirkt besonders in unserer Stadt die Vor schrift des Kriegsministeriums sehr schädigend, daß sämtliche Truppenteile ^ dos 7. Armeecorps^ ^ihrcn Bedarf ^ an ^Papieren ^von de/Qualitäten der Verkauf von Qualitätsware vom Markte ver drängt, sondern auch, wie schon oben aus dem Großhandel be richtet wurde, durch teilweises Schleudern dem reellen Handel in Mittelqualitäten der Boden entzogen wird. Buchdruckerei. Das Jahr 1901 brachte auch für das Buchdruckgewerbe, wie für alle übrigen Geschäftszweige einen empfindlichen Rückschlag, der sich besonders in der Mitte des Jahres fühlbar machte, so daß es nicht möglich war, sämtliche Maschinen stets in Betrieb zu halten, be sonders, da der guten Zeit ihre Zahl nicht unerheblich vermehrt sabrikation selbst liegt augenblicklich mehr denn je zuvor darnieder. Jetzt, zu Ende des Jahres, fängt der Geschäftsgang an sich wieder zu heben, wozu die Ausstellung von 1902 nicht wenig bei trägt, und es ist zu hoffen, daß dieses für die nächste Zeit anhält. Die Preise lassen selbstverständlich sehr zu wünschen übrig, da eine Ausstellung wie die Düsseldorfer, stets eine Menge auswärtiger, zur Einführung gelangt, durch den die Löhne erhöht werden und die Arbeitszeit' heruntergesetzt wird und zudem für Düsseldorf noch Lokalzuschlag von 12^/, Prozent des Lohnes gefordert wird. Auf die Kunstdruckerei hat der im Laufe dieses Jahres eingetretene allgemeine geschäftliche Rückschlag kernen ungünstigen Einfluß gehabt, da die verminderte Nachfrage auf allen industriellen Gebieten eine erhöhte Propaganda im Wege der modernen Reklame-Drucksachen herbersührt. Unsere Werke sind daher auch in diesem Jahre zum Teil wieder genötigt, die technischen Einrich- viel von der Industrie-Ausstellung, die nicht nur gerade der Druckerei im vergangenen Jahre viele Aufträge brachte, sondern auch noch bringen wrrd. In der Geschäftsbücher-Fabrikation ist trotz der er niedrigten Papierpreise das Ergebnis ungünstig gewesen. Der Bedarf war infolge der allgemein ungünstigen Lage merklich geringer, und nur selten konnten die alten Preise erzielt werden. Aus dem Antiquariat. — Wie uns mitgeteilt wird, hat die Antiquariatsbuchyandlung Breslauer L Meyer in Berlin in diesen Tagen ein Exemplar der dritten Ausgabe der sogenannten Mallermi-Bibel nach England zum Preise von gegen 5000 ^ verkauft. Die erste Ausgabe diefer Bibel erschien in Venedig im Jahre 1490. Von ihr sind verschiedene Exemplare bekannt, während man von der Ausgabe vom Jahre 1493 bisher nur zwei Exemplare kannte, die beide auch erst im Jahre 1900, und zwar merkwürdiger weise innerhalb zweier Monate entdeckt wurden. Das eine befindet sich in Berlin, das andere in Paris. Das dritte, das durch die genannte Buchhandlung zum Verkauf kam und dem fünf Blatt am Register fehlen, ist, wie gesagt, nun in England. Der hohe Wert des Buches liegt in seinen schönen Holzschnitten, die — 441 an der Zahl — sich häufig von denjenigen der beiden früheren Ausgaben unter scheiden. Nach dem Monogramm b, das sich auf verschiedenen Holz schnitten findet, haben frühere Bibliographen die Zeichnungen Bellini, Bonconsiglio di Marescalco und schließlich Sandro Botticelli zu geschrieben. Doch scheinen neuere Forschungen festzustellen, daß dieses Monogramm nur das des Holzschneiders ist. Professor Thode wies zuerst nach, daß der Künstler die hundertzehn Holzschnitte, die sich in der Kölner Bibel von 1480 und dann in der Nürnberger von 1483 finden, als Vorlage benutzt hat. Geheimrat Lippmann neigt gleichfalls dieser Ansicht zu, und in seiner grundlegenden Geschichte des italienischen Holzschnittes führt er aus, wie fein der Künstler diese deutschen Vorlagen benutzt habe, und rühmt die Vortrefflichkeit der neu hinzugekommenen. Im Besitze desselben Antiquariats befinden sich übrigens u. a. zwei Stücke, die vielleicht Unika sind. Das eine ist ein Einblattdruck aus dem Jahre 1546, in dem Claus Zorn zum -Riet der Maister- und der -Rhat- zu Straßburg dem -Zeiger- das Zeugnis ausstellt, unter zwei Fähnlein Landsknechten ehrlich und treu gedient zu haben, und bittet, ihn -seiner Nothdurfft nach- passieren zu lassen. Das andere ist ein Fehdebrief des fünfzehnten Jahrhunderts. Man darf sich darunter keine große Pergamenturkunde vorstellen, wie sie einer so wichtigen Angelegenheit angemessen wäre. Die An kündigung der Fehde ist auf einen schmalen Streifen Papier geschrieben, der 7 om in der Höhe und 20 em in der Breite mißt. Der Anfang des Fchdebriefes, der den ganzen Stolz und die Kraft der vergangenen Zeit widerspiegelt, lautet: -Wißt Graf Wilhelm von Henneberg, daß ich Hinrich Bibergcr und Henne von Flüchter Euer und Euer Landes und Leut Feind wollen sein mit unfern Helfern und Knechten.- Die Orthographie ist natürlich eine andere. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. 394 8. Dsiprix 1902, Druck von IV Lrockbaub. Als ein ungemein stattliches, vornehm ausgestaltetes Buch, auf dessen Inhalt wir in eingehender Weise zurückkommen werden, liegt uns dieser soeben ausgegebene Bericht vor, der Präsidenten, der Ausschüsse, der Delegierten und Mit glieder. Programm und Geschäftsordnung schließen sich an. Es folgt eine Zusammenstellung der Beschlüsse aus allen vier Tagungen des Kongresses (Paris, Brüssel, London, Leipzig). In ausführlicher Form wird daraus, vom ersten bis zum Wiedergabe der Reden sind die darauf folgenden Berichte über die festlichen Veranstaltungen behandelt, die allabendlich die Arbeit angenehm unterbrochen und schließlich mit einem zweitägigen glänzenden Empfang bei der Korporation der Berliner Buchhändler die Kongreßwoche zu Ende geführt haben. Ein Namenregister der Referenten und Redner, das sich als nützlich erweisen wird, schließt den umfang- und inhaltreichen Band. Dex.-8^ 430 u. 168 *8v"^ ^bev Uucbbäväluvs in Deix-ix. Eine deutsche Zeitung in Paris. — In Paris be gann in diesen Tagen ein neues deutsches Blatt, die -Pariser Zeitung-, zu erscheinen, nachdem mehrfache frühere Versuche die Erwartungen der Unternehmer nicht erfüllt haben. Die -Pariser Zeitung- will zwar keine Politik treiben, aber doch das nationale Organ aller derjenigen in Frankreich lebenden Fremd linge sein, deren Muttersprache die deutsche ist, also nicht nur der Reichsdeutschen, sondern auch der Deutschen Oesterreichs und der Schweiz. In den einführenden Worten am Kopfe der ersten Landstädtchen mit 2000 oder 3000 Einwohnern, das nicht seine eigene Zeitung besitzt. In Frankreich leben mehr, weit mehr als 100 000 Bewohner deutscher Zunge; sie hatten bisher kein Organ ihrer Muttersprache. Die -Pariser Zeitung- kommt diesem Be dürfnisse. das schon vielfach empfunden wurde und sich in immer weiteren Kreisen geltend machte, entgegen.- Auszeichnung. — Die Deutsche Lehrmittel-Anstalt, Franz Heinr. Klodt, in Frankfurt a. M. wurde gelegentlich der Ausstellung für Unfall-Schutz und -Verhütung, Oktober 1901 in Frankfurt a/M., zur Staatsauszeichnung vorgeschlagen. Vor kurzem ist der genannten Firma nun vom Königlich Preußischen Kultusministerium die Staatsmedaille in Silber für hervorragende Leistungen zuerkannt worden.
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