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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-04-16
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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8194 Nichtamtlicher Teil. 86. 16. April 1902. um eventuell andere vor Verlust zu schützen, die von dem »Goldlande Amerika« träumen und nur von den Erfolgen gehört haben, welche deutsche Buchhändler in längst ver gangenen Zeiten erzielt haben. Nicht bloß die »paar Dutzend Leipziger und Berliner Sortimenter« liefern Bücher nach Amerika, sondern auch andere Buchhändler. Es kommt nicht selten vor, daß unser einer einem langsamen Zahler gegenüber scharf sein und die Gerichte in Anspruch nehmen muß. Darob erbost, schreibt der betreffende Bücherliebhaber an einen Buchhändler in Deutschland, dessen Namen er gesehen hat. Hocherfreut führt dieser die Bestellung alsbald aus, bekommt wohl auch Be zahlung; liefert dann um so größere Posten, erhält dafür keine Bezahlung — und nun soll der New Porter Kollege »so gefällig« sein, diese Schuld für den deutschländischen Kon kurrenten einzutreiben! Wie naiv! Vor vier Jahren schickte mir ein Leipziger Verleger eine Rechnung zum Inkasso bei einem »faulen« Kunden. Ich sah, daß dieser seine Zeitschrift dem Privatmanne portofrei zu demselben Preise geliefert hatte, den ich als Buchhändler ihm in Leipzig bezahlen mußte. — Ich will nun noch etwas über die große Menge Lese-^ floss sagen, die amerikanische Zeitungen und Zeitschriften — samt den Inseraten — ihren Lesern bieten. Ich habe der Redaktion des »Börsenblatts« ein paar Proben zugesandt. Da ist z. B.: Das »Sonnlagsblatt der New Porter Staats-Zeitung«, jeden Sonruag 40 Seiten, zusammen mehr als 86 000 (Dem Lesestoff enthaltend (mehr als zweimal so viel wie deutsch ländische Monatshefte) im Gewichte von . . 283 gr Die »8rrnäa^ Tribuns« (mit guten Illustrationen) 354 „ 8unäa/ Lcütion ot tüs ^ork ^Vorlä« . . 510 „ äo. »New Vorlc Hsralä« . . 708 „ — jede dieser Nummern nur 5 Cents! — und die Monatshefte, mit guten Illustrationen: »6o8wopo1itan Naga-uine«, im Gewichte von . . 397 ., »Nunss/s NaALrins« „ ,. ,. . . 454 „ — jedes zum Preise von nur 10 Cents! — Das ist guter Lesestoff, für hier besonders interessant und verhältnismäßig viel billiger als deutschländische Zeitschriften. Ohne den Gegenstand zu erschöpfen und lediglich um der Sache wegen den Ausspruch des Herrn 8. nicht ohne Widerspruch hingehen zu lassen, habe ich Vorstehendes gesagt. Ich hoffe, es wird ungefähr genügen. Gegen das Amerikanisieren der Deutschen in Amerika sind alle buchhändlerischen Bemühungen machtlos. Und das Unterbieten jener »paar Dutzend« deutscher Sorti menter stellt in Aussicht, daß auch den jetzt noch existieren den wenigen Firmen in Amerika der Vertrieb deutscher Bücher verleidet und der Absatz derselben noch mehr beschränkt werde — zum Schaden der Verleger. New Pork, am Ostersonntage 1902. Ernst Steiger. Kleine Mitteilungen. Gerichtsstand der Presse. — Der vom Bundesrat an genommene Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Abänderung des 8 7 der Strafprozeßordnung, im Sinne einer Beseitigung des sogenannten fliegenden Gerichtsstandes der Presse hat folgenden Wortlaut: -Einziger Artikel. Der 8 7 der Strafprozeßordnung erhält folgende Fassung: --8 7. Der Gerichtsstand ist bei demjenigen Gerichte be gründet, in dessen Bezirk die strafbare Handlung begangen ist. --Wird der Thatbestand der strafbaren Handlung durch den In halt einer im Inland erschienenen periodischen Druckschrift begründet, so ist als das nach Absatz 1 zuständige Gericht nur dasjenige Gericht ai,zusehen, in dessen Bezirk die Druckschrift erschienen ist. Jedoch ist in den Fällen der Beleidigung, sofern die Verfolgung im Wege der Privatklage stattfindet, auch das Gericht, in dessen Bezirk die Druckschrift verbreitet worden ist, zuständig, wenn in diesem Bezirk die beleidigte Person ihren Wohnsitz oder gewöhn lichen Aufenthalt hat.-- Post. — Postpakete, deren schnellste Beförderung und Aus händigung erwünscht ist, können vom Absender als -dringende- Pakete bezeichnet und aufgegeben werden und werden mit den schnellsten Zügen, in denen Postwagen laufen, versendet. Ein schreibung oder Wertangabe ist bei dringenden Paketen nicht zu lässig. Die Pakete müssen bei der Einlieferung äußerlich durch einen farbigen Zettel, der in fettem, schwarzem Typendruck oder ausnahmsweise auch in großen handschriftlichen Zügen die Be zeichnung -Dringend- trägt, in auffälliger Form kenntlich ge macht sein. Die Begleitadressen sind mit dem gleichen Vermerk zu versehen. Für dringende Pakete hat der Absender im voraus außer dem tarifmäßigen Paketporto noch eine besondere Gebühr von 1 ^ und die Eilbestellgebühr von 40 H (nach Landorten 90 -H) zu entrichten. Post. — Nach Scutari in Albanien sind fortan durch Ver mittelung der dort bestehenden italienischen Postanstalt Geld briese und Kästchen mit Wertangabe bis 8000 sowie Postpakete bis 5 und mit Wertangabe bis 800 ^ zulässig. Für Geld briefe ist die Taxe wie für einen Einschreibebrief von gleichem Gewicht, für Wertkästchen eine Gebühr von 2 für Pakete 1 ^ 60») zu zahlen; die Versicherungsgebühr beträgt 28^ für je 240 der Wertangabe. Die Aufschrift muß den Vermerk -bursau äs posts italisulis. enthalten. Nachnahme ist bis 800 statthaft. Die österreichische Postanstalt in Scutari vermittelt nur noch Wert pakete über 800 Versammlung deutscher Bibliothekare. — Auf die Versammlung deutscher Bibliothekare am 22. und 23. Mai d. I. in Jena ist an dieser Stelle kürzlich schon hingewiesen worden. Von den Verhandlungsgegenständen der Tagesordnung seien hier noch folgende mitgeteilt: Einführung in die Jenaer Bibliothek (Direktor K. K. Müller-Jena), — die Finanzlage der deutschen Bibliotheken (Bibliothekar Roquette-Göttingen), — die Biblio theken und der Buchhandel, Börsenblatt, Bibliographie der neu erscheinenden Litteratur, Rabaltfrage (Oberbibliothekar Professor Schultz-Leipzig), — Vorschlag eines Jahresberichtes über Buch- und Bibliothekswesen (Abteilungsdirektor Schwenke-Berlin). Deutsche Schiller st iftung. — Die deutsche Schillerstiftung hat im Jahre 1901 an Pensionen und Unterstützungen insgesamt 66 085 ^ 12 «) verteilt. Slawischer Journalisten-Kongreß. — In Laibach soll in den Pfingsttagen der vierte slawische Journalisten-Kongreß abgehalten werden. Personalnachrichten. Ordensverleihung. — Dem Inhaber der Firma Langen- scheidt'sche Verlagsbuchhandlung (Prof. G. Langenscheidt), Berlin, Herrn Verlagsbuchhändler und Buchdruckereibesitzer Carl G. F. Langenscheidt, ist von Seiner Majestät dem König von Sachsen das Ritterkreuz II. Klasse des Albrechtsordens verliehen worden. Aerufsjubiläum. — Auf ein sechzigjähriges gesegnetes Berufsleben konnte am 12. d. M. Herr Geheimer Kommerzienrat Georg Jänecke in Hannover zurückolicken. Der Jubilar ist das Haupt der hochangesehenen Druck- und Verlagsfirma Gebrüder Jänecke dort, in deren Verlage als größtes Verlagsobjekt der -Hannoversche Courier- erscheint. Geboren im Jahre 1827 (am 19. September), trat er am 12. April 1842 im Geschäft seines Vaters in die Lehre als Buchdrucker. Seit 1854 gehört er dem Geschäft als Teilhaber an, 1871 wurde er persönlich zum Hof buchdrucker. 1874 zum Kommerzienrat, 1886 zum Geheimen Kom merzienrat ernannt. Wir erlauben uns, dem geehrten Herrn Jubilar nachträglich unsere Glückwünsche zu seinein uns leider verspätet bekannt gewordenen Ehrentage auszusprechen. Wilhelm Busch. — Der siebzigste Geburtstag von Wilhelm Busch hat ohne die Person des zu Ehrenden gefeiert werden müssen. Wie sein Neffe, Herr Pastor Noeldeke in Mechtshausen, in dessen Hause der Jubilar seit Jahren lebt, bekannt giebt, hat Wilhelm Busch Mechtshausen aus unbestimmte Zeit verlassen. Wohin er sich vor feinen Verehrern geflüchtet hat, wird nicht gesagt.
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