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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.04.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-04-19
- Erscheinungsdatum
- 19.04.1902
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- Deutsch
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^ SS, IS. April 1902. Nichtamtlicher Teil. 3279 Nichtamtlicher Teil. Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler. Auszug aus dem Protokoll der Sitzung des Ausschusses des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler am 7. April 1902, 5 Uhr abends. (Nach der Oesterreichisch-ungarischen Buchhändler-Correspondenz.) Vorsitzender: Herr Wilhelm Müller. Anwesend die Herren: Fr. Deuticke, V. Heck, A. R. v. Holder, A. Köhler, L. Mayer, R. Mohr, A. Ro- bitschek und H. Tachauer. Entschuldigt die Herren: O. Friese, C. Konegen und M. Stein. Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung und richtet an Herrn von Höldcr eine Ansprache, um ihm zu seinem vor wenigen Tagen stattgehabten Jubiläum seiner vierzigjährigen Verlegerthätigkeit die herzlichsten Glückwünsche auszudrllcken. Es sei ein seltenes Fest, auf eine vierzigjährige Verlegerthätig keit zurückblicken zu können, noch seltener aber, es mit so viel Befriedigung thun zu können wie in diesem Falle. Herr von Hölder sei nicht nur der Nestor des Wiener Buchhandels, sondern unzweifelhaft auch der hervorragendste österreichische Verleger, ein Mann, der dem österreichischen Buchhandel zur Zierde und dessen Name speziell dem Wiener Verlagsbuchhandel in der ganzen Welt zum Ruhm gereiche. Sein Wirken als Verleger und die Unterstützung, die er als solcher der Wissen schaft und dem Fortschritte habe zukommen lassen, würden in allen Kreisen anerkannt und gefeiert. Die engeren Kollegen müßten aber außerdem Herrn von Hölder als den treuen und mächtigen Schützer der buchhändlerischen Organisation bezeich nen, der stets bereit gewesen und noch immer bereit sei, die Interesse» des österreichischen Buchhandels zu wahren und sich voll und aufrichtig in den Dienst der guten Sache zu stellen. Herr von Hölder dankt für diese Worte. Er freue sich, im Interesse Oesterreichs haben wirken zu können, und daß es ihm gelungen sei, zur Erkenntnis der Bedeutung der deut schen Lilteratur in Oesterreich beizutragen. Er sei stets von der Ueberzcugung durchdrungen gewesen, daß die österrei chischen Schriftsteller ein Recht hätten, zu fordern, daß man sie in Deutschland beachte und anerkenne. Früher habe Oesterreich fast nur Bücher aus Deutschland bezogen, und österreichische Schriftsteller hätten im Auslande ihre Schriften verlegen lassen. Er habe stets dahin gewirkt, daß dieses Ver hältnis anders werde, daß inländische Autoren auch im In land verlegten und daß die österreichische Verlagsthätigkeit im Inland an Bedeutung und Ansehen gewinne. Es gereiche ihm zur besonderen Freude, die Beobachtung machen zu können, daß die österreichische Verlagsthätigkeit immer mehr zur Anerkennung gelange. Allerdings bemerke man gerade in Oesterreich leider sehr häufig und in sehr maßgebenden Kreisen eine höchst bedauerliche Unkenntnis der Bedeutung des Buchhandels. Der deutsche Buchhändler sei in Oesterreich ein Kulturträger von ganz eminenter Bedeutung, und er hoffe, daß diese Auffassung allgemein werde, dann würden die Interessen des Buchhandels auch so gefördert werden, wie sie es verdienten. Ganz besonders habe es ihn auch gefreut, an den zielbewußten, auf das Wohl und die Besse rung der materiellen Verhältnisse des Buchhandels gerichteten Arbeiten des jetzigen Vorstandes Mitarbeiten zu können. Er spricht den Wunsch aus, daß diese zur Blüte und zum Ge deihen des österreichischen Buchhandels führen mögen. Der Vorsitzende spricht sodann den Versammelten seinen herzlichsten Dank sür die ihm anläßlich seines Jubi läums von Seite des Vereins überreichten Glückwünsche aus und verliest den nachfolgenden Bericht über die Thätigkeit des engeren Vorstandes seit der letzten Sitzung am 13. Dezember 1901: »Es gereicht mir zur besonderen Freude, Sic hier daran zu erinnern, daß vor wenigen Wochen ein lang gehegter Wunsch des österreichischen und insbesondere des Wiener Buchhandels in Erfüllung ging, indem endlich wieder ein Vertreter unseres Standes in die niederösterreichische Handels- und Gewerbekammer gewählt worden ist. Auf Ihren Wunsch und auf jenen der Wiener Korpora tion hin wurde ich vom Centralwahlkomitee als Kandidat ausgestellt, und es gelang den ebenso rastlosen wie ener gischen Bemühungen dieses Komitees, meine Wahl durch- zusetzen. Ich muß hier vor allem bekanntgeben, daß zu diesem Erfolg des österreichischen Buchhandels unser hochverehrter Kollege Herr Alfred Ritter von Hölder, welchen unser Verein als seinen Vertreter in das Wahlkomitee entsendet hatte, durch sein energisches Eintreten für die Interessen unseres Standes hervorragend beigetragen hat. Ich bin überzeugt, im Sinne von Ihnen allen zu sprechen, wenn ich Herrn von Hölder hierfür namens des Vereines der österreichisch ungarischen Buchhändler und in meinem eigenen Namen herzlichen Dank sage. Soweit sich dies bis jetzt übersehen läßt, hat der Buchhandel bei den diesjährigen Handels kammerwahlen manchen Erfolg zu verzeichnen. Der bis herige Präsident der Innsbrucker Kammer, Herr von Schuhmacher, unser unermüdlicher Obmann.in Tirol, sowie unser bewährter Freund Herr Franz Rinnst!, welcher mit Herrn Neugebauer zusammen unsern Verein in Böh men vertritt, sind ebenso wie Herr kaiserlicher Rat Otto wiedergewählt worden. Außerdem wurden, soweit uns bis jetzt bekannt ist, in die einzelnen Kammern Oester reichs solgende Buchhändler gewählt: die Herren Hermann Kerber in Salzburg, A. H. Bayer und Georg Faustus in Pilsen, Josef Holtsche aus Neuhaus in Budweis, W. Klep- pich aus Wagstadt in Troppau, C. W. Ellmenreich aus Meran in Bozen, G. E. Gschihay in Eger. Herr L. From mer in Krakau erhielt nach den gewählten die meisten Stimmen, ist also erster Nachmann in der Sektion Handel, 2. Kategorie. Die Wahl in mehreren Kammern wird erst noch stattstnden. In Olmütz sind die Herren Friedrich Große und Promberaer, in Brody Herr Felix West, in Lemberg Herr Ladislaus Gubrynowlcz, welche sämtlich den betreffenden Kammern bisher schon angehörten, zur Wahl ausgestellt. Herr Ladislaus Gubrynowlcz war in Lemberg als zweiter Mcepräsident thätig. In Triest, Görz, Reichenberg, Czernowitz, Laibach, Graz, Linz, Leoben und Klagensurt wurden dagegen leider keine Kollegen gewählt. Ich werde mich mit diesen und den eventuell noch weiteren aus unserem Kreise gewählten Herren ins Ein vernehmen setzen, damit wir untereinander engere Fühlung nehmen und in Fragen, welche den Buchhandel betreffen, in Zukunst möglichst gleichmäßig Vorgehen können. Aus einer derartigen Aktion verspreche ich mir für den öster reichischen Buchhandel eine Reihe wichtiger Erfolge. Dagegen bedaure ich Ihnen mitteilen zu müssen, daß unser Sekretär, Herr Carl Junker, seine Stelle mit 1. Mai gekündigt hat. Wir haben bereits einen Nach folger für Herrn Junker in Aussicht genommen. Herr Junker hat uns nicht nur zugesagt, diesen Herrn in die Geschäfte vollkommen einzusühren, sondern sich auch bereit erklärt, falls und sofern es seine künftige Stellung als 434'
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