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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1902
- Strukturtyp
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- 1902-05-15
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1902
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- Deutsch
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110, 15. Mai 1902. Nichtamtlicher Teil. 4029 einigte als Schlußakt ein gemeinsames, fröhliches Mahl die deutschen Musikalienhändler im kleinen Saale des Buch händlerhauses. 8. ll. Kleine Mitteilungen. Anstößige Ansichtspostkarten. — Das Landgericht Stettin hat am 9. Januar 1902 den Druckereibesitzer Sch. von der Anklage des Vergehens gegen § 184 des Strafgesetz buches freigesprochen. Er hatte in seinem Laden Ansichtspost karten zum Verkauf ausgestellt, welche weibliche Gestalten mit dem Meere im Hintergründe zeigten. Das Gericht hat diesen Abbil dungen einen Kunstwert beigemessen, da die fast nackten weiblichen Personen offenbar Nixen darstellen, also das Bild der Sage ent spreche. -Daß-, so heißt es u. a. im Urteile, -die Brüste der weib lichen Personen durch den Tricot hindurch sichtbar werden, kann den Bildern nicht ohne weiteres den Charakter der Unzüchtigkeit verleihen». — Auf die Revision des Staatsanwalts hob das Reichsgericht in der Verhandlung vom 13. Mai 1902 das Urteil wegen rechtsirrtümlicher Auffassung des 8 184 auf und verwies die Sache an das Landgericht zurück. Post. — Ueber die Ersatzleistung bei Verlust von Einschreibe briefen im internationalen Verkehr ist neuerdings dahin Ent scheidung getroffen worden, daß der Ersatzbetrag von 50 Frcs. (— 40 auch dann gezahlt werden soll, wenn der Inhalt der abhanden gekommenen Sendung wertlos gewesen ist. Für den Jnlandsvcrkehr bestimmt das Postgcsetz bekanntlich seit je, daß der Ersatzbetrag von 42 ^ für verloren gegangene Einschreibe briefe ohne Rücksicht auf den Wert der Sendung zu zahlen ist. Ferner ist im internationalen Verkehr bezüglich der Behand lung solcher offen versandter, nach der Drucksachentaxe frankierter Karten, auf denen die Bezeichnung -Postkarte- gestrichen ist, die aber auf der Rückseite außer Datum und Namen des Absenders einige Höflichkeitsworte aufweisen, entschieden worden, daß sie als unzulässig von der Postbeförderung auszuschließen sind, weil nach dem Weltpostvertrage die Ausnahme von Höflichkeitsworten auf anderen Drucksachen als auf Visitenkarten nicht statthaft ist. Für Postanweisungen nach der Südafrikanischen Republik (Transvaal) kommt die bisher für die Uebermittelung ab London vom eingezahlten Betrage in Abzug gebrachte besondere Gebühr von 3 bis 9 Pence nicht mehr zur Erhebung. Die Postanweisungs gebühr beträgt somit für die gesamte Uebermittelung 20 für je 20 Postpakete nach Cayenne (Französisch-Guyana), Guadeloupe, Martinique und Zanzibar (französisches Postamt) können von jetzt ab auch unter Wertangabe bis 400 versendet werden; die Ver sicherungsgebühr beläuft sich auf 28 ^ für je 240 Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart. — Die in der Generalversammlung vom 10. Mai 1902 vorgelegte Bilanz schließt mit einein Brutto-Ertrag von 1 794 187 35-) (1900: 1821214 ./l 71 A. Die Generalunkosten, in welchen die an das Personal der technischen Anstalten zur Auszahlung gelangten Löhne nicht enthalten sind, betragen 571236 54 o) (1900: 543351 ^ 66 o)). Für -Immobilien, Maschinen und technische Einrichtungen- wur den 119145 ^ 51 ^ (1900: 112 633 ^ 37 -)) und für -Verlagswerte und Vorräte aller Art- nach vorgängiger interner Abschreibung von 100 000 ^ weitere 185 321 56 -), zusammen also 285 321 56 -) (1900: 247 971 8 H) auf Amortisationskonto übertragen. Der Reingewinn stellt sich auf 918 483 74 -) (1900: 917 258 60 H). Dem Antrag des Aufsichtsrats entsprechend, beschloß die Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 10 Proz. auf die Aktien (wie in allen Vorjahren) und von 5 Proz. auf die Genußscheine. Der Gewinn-Vortrag erhöht sich um 100 000 auf 1 650 000 — Bei Jahresschluß belief sich das Bankgut haben auf 702 943 -E 49 H; in bar und Wechseln waren 21 276 3 -) und in Wertpapieren 10 500 ^ vorhanden. An Debi toren, ausschließlich des Bankguthabens, standen 1 148 916 ^ 58 ^ aus, während die Kreditoren sich auf 200 859 22 H beschränkten. Die «Immobilien, Maschinen und technischen Einrichtungen haben durch den erstellten Erweiterungsbau und andere Neuerwerbungen eine Erhöhung um 364 317 ^ 6 ^ erfahren; ihr Buchwert von 1 450 000 ^ übersteigt das Vorjahr infolge der vorgenommenen Amortisation aber nur um 250 000 Die -Verlagswerte und Vorräte aller Art- führt die Bilanz mit 1050 000 ^ (1900 1350000 ^) auf. Die Beteiligung bei anderen Unternehmungen ist um 500 000 ^ gestiegen. Sie beträgt jetzt 4800000 und es steht diesem Betrag eine Amnrtisationsreserve von 800000 gegenüber. Dem Pensions- und Unterstützungsfonds für Angestellte und Arbeiter fließen auch pro 1901 aus dem erzielten Erträgnis 50000 zu, wodurch er sich ans 270 000 ^ erhöht. Geschäftsjubiläum. — Am heutigen Tage blickt die angesehene Verlags-, Sortiments- und Antiquariatsbuchhandlung S. CalvaryLComp. in Berlin auf ein halbes Jahrhundert ihres Bestehens zurück. Die Firma ist (laut der Eröffnungsanzeige im Börsenblatt 1852 S. 809) am 15. Mai 1852 als -Anliquarische Buchhandlung- gegründet worden; vom Juli 1861 ab wurde sie auch als Sortimentsbuchhandlung betrieben. Die damaligen Be sitzer waren vr. pbil. Friedrich Spiro und vr. jur. G. M. Asher; 1863 war vr. Spiro alleiniger Inhaber, 1864 trat ihm G. Heinrich Simon als Gesellschafter zur Seite. Am 4. Juli desselben Jahres starb vr. Spiro, und das Geschäft ging in den Alleinbcsitz von G. Heinrich Simon über. 1872 trat G. Adolph Simon als Mitbesitzer hinzu; 1885 schied dieser wieder aus. Zur Zeit ist das Geschäft im Besitz der Herren Hugo Bloch (seit 1. April 1894) und vr. Friedrich Gotthclf (seit 1. Januar 1902). Es wurde stets als Spezialgeschäft für Philologie und Naturwissenschaft geführt, durch eigenen Verlag und Teilankäufe aus anderen Verlagen beträchtlich erweitert und hat sich im Laufe der Jahre einen großen Wirkungskreis als wissenschaftliche Buchhandlung von Ruf und Bedeutung geschaffen. Wir sprechen den geehrten Herren Geschäftsinhabern und ihren bewährten Mitarbeitern, zugleich im Andenken an ihre hochbegabten Vorgänger, zu diesem Ehrentage ihres Hauses unsere aufrichtigen Glückwünsche aus. Aus dem Antiquariat. — Die Bibliothek des verstorbenen Professors der Chemie und Direktors des chemischen Universitäts- Laboratoriums Freiherrn von Pechmann in Tübingen ist von dem medizinischen und naturwissenschaftlichen Antiquariat des Herrn Franz Pietzcker dort angckauft worden. Die Bibliothek ist namentlich reich an schön gebundenen Reihen chemischer Zeit schriften. Internationale Ausstellung für dekorative Kunst in Turin 1902. — Die Ausstellung ist am 10. Mai 1902 in Gegenwart des italienischen Königspaares, vieler Angehöriger des Königshauses und zahlreicher staatlicher Würdenträger und künstlerischer Berühmtheiten aller Länder feierlich eröffnet worden. Die deutsche Abteilung ist noch unfertig. Die österreichische fand viel Beifall, ebenso die Hollands und Belgiens. Viel Aufmerksamkeit lenkte die französische Abteilung auf sich. Verein deutscher Zeitungsverleger. — Der Verein deutscher Zeitungsverleger, der seinen Sitz in Hannover hat, wird seine diesjährige Hauptversammlung am 27. Mai in Stuttgart abhalten. Die Geschäftsstelle des Vereins befindet sich Ofter- stratze 88 in Hannover. Buch Handlungs-Gehilfen-Verein zu Leipzig. — Der Vergnügungs-Ausschuß des Vereins hatte es mit dem Programm des ersten diesjährigen Familien - Ausfluges am 11. Mai ent schieden glücklich getroffen, wenn man nach der regen Beteiligung ein Urteil fällen kann. Obschon das Wetter nicht gerade günstig zu nennen war, so hatte sich in Wagners Wald-Cafo in Connewitz doch eine stattliche Anzahl von Vereinsmitgliedern mit ihren Familien eingefunden und unter diesen gerade solche, die man sonst im Verein fast nie zu Gesicht bekommt. Daß man sie sah, war für den Vorstand ein ebenso erfreuender Anblick, wie es der Anblick des frischen Grüns der -Linie- sür alle jene Teilnehmer gewesen ist, die an diesem Maientage der Pleiße entlang eine der schönsten Partien der Leipziger näheren Umgebung durchwandert hatten. — Dem im Programm vorgesehenen Tanzvergnügen, das in seinen Variationen sehr unterhaltend und in der Anordnung, besonders des letzten Tanzes, sogar humoristisch gehalten war, huldigte nicht nur die Jugend. Denn Herr Strobelt, dem als zweiten Vorsteher die Leitung dieses Ausfluges zugefallen war, verstand es, durch Androhung von Sühnegeldern zum Vesten der Witwen- und Waisenkasse des Vereins auch die alten Herren dazu zu bringen, der anmutigsten der Musen zu huldigen und — für die genannte Kasse trotzdem ein hübsches Sümmchen zu erobern. In bescheidenen Grenzen gehalten und hoher Ansprüche bar, ver lief der Familien-Ausflug in gemütlicher und stimmungsvoller Weise zur allgemeinen Zufriedenheit der Teilnehmer. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. LiblioArs.pbi8LÜsr Nonatsbsriobt übor nsu srsobisnsns Lobul- uncl Vnivsrsitätssobriktsn (visssrtationsn — vrogruininabbanälunAsn — Habilitationssobrikton oto.) Ilntor NitvirbuuA unä mit vntsrstütrunb msbroror Ilnivörsitlitsbsbörckon bsraus^sAvbsn von cksr 2sntralstsi1s kür vissortationon uncl vrograwros cksr Lnobbancllung Oustav voolr 6. w. b. 8. in VsipLig;. XIII. labrgang 8r. 7/8, 1. Nui 1902. 8". 8. 89—104. 8r. 2232—2693. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 69. Jahrgang. 531
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