Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19030518
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190305184
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19030518
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1903
- Monat1903-05
- Tag1903-05-18
- Monat1903-05
- Jahr1903
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 113, 18. Mai 1803. Nichtamtlicher Teil. 3901 Der Plan des Carlos »lag seinem Herzen sehr nahe«. Sein verletztes Gefühl hatte ihn zu einem unziemlichen Heftigkeits- ausbrnch verleitet. Seine Entschuldigung ist vollständig und beinahe rührend. Aber Schiller wünschte eine solche typographische Vollendung nicht. Ihm lag daran, den Carlos gleichmäßig mit seinen andern Stücken gedruckt zu haben, und der drin gende Wunsch des Verlegers, Carlos mit einem Prncht- gewande zu schmücken, wurde erst sieben Jahre später erfüllt. Doch damit, daß Göschen auf seinen Wunsch von der Prachtausgabe des Don Carlos abgckommen war, war Schiller nicht zufrieden. Er wollte auf Göschen einen neuen Druck ausllbcn und war im März 1788 nochmals bei Cotta vor stellig geworden, daß dieser doch versuchen sollte, mit Göschen ins Einvernehmen zu kommen. Schiller schrieb am 5. März 1788 an Cotta u. a.i »Wenn Sic zur Messe reisen, so werde ich Ihnen doch noch anrathcn, einen Versuch zu einer gütlichen Abfindung mit Göschen zu machen, denn cs wäre mir doch gar lieb, wenn der Karlos noch in die Sammlung käme. Seine Empfindlichkeit hat sich jetzt verloren, und da er, auf einen Brief den ich ihm schrieb den Ge danken anfgegeben, eine Prachtcdition von den: Carlos zu machen, so ist er vielleicht zu bewegen, daß der Carlos in drei oder vier Auf diesen Brief antwortete Cotta am 16. März, daß er mit Göschen gern eine Vereinigung zu treffen suchen wolle. Diese herbeizuführen war der Dichter unermüdlich bestrebt und bemerkte darüber in seinem Schreiben an Cotta vom 30. April Folgendest verlegen, und er ist vielleicht geneigt, ja es kann sein Vortheil scyn, dajiir etwas ganz neues poetisches oder historisches von mir, von mäßigem Umsang, was sich zu einer Prächtigen Ausgabe qualifiziert zu verlegen. Ich würde mir ein Vergnügen daraus machen, ilvii d^eseii Beweis meines guten Willens geben . ^ . ^ können,Und bringen Sic mir dann die angenehme Nachricht "mit hichcr, daß Sie selbst mit Göschen sich aus einem srcundschast- lichen Fuße befinden- Was auf der Ostcrmesse 1798 zwischen beiden Ver legern vorficl, ist nicht bekannt. Der Schillcr-Cottasche Briefwechsel enthält nichts darüber; auch war bis kurz vor Schillers Tod 1805 ein Abkommen nicht zustande gekommen; ebensowenig war Göschen ein Theaterkalendcr angeboren worden. So kam Göschen niit dem noch in seinen Händen befindlichen Don Carlos heraus; aber das Versprechen des ersten Angebots iveitrer Werke von Schiller war belanglos, und Kallias, die erste Ursache des Bruchs, ist nie erschienen. Auf Göschcns Seite ivar kein Groll gegen Schiller zurück geblieben, und diese Geschichte seines Streites und seiner Ver söhnung mit seinem alten Freunde möge füglich mit den folgenden rührenden Stellen aus einem Briefe über den Geisterseher schließen, den Göschen am 16. Juni 1788 aus Hohenstadt an Schiller schriebt ^ lebe nult seit einigen ^Monaten^ in, Hohenstädt UNd ^vft Arbeiten und geschäftlicher Thätigkeit. Die Zeit hat freilich viel hinweggerafft. Ich wünschte, ich könnte hier in meinem Akazien- wäldchen, uni meinen iveinbeschattcten Spazierwegen alle die so viele andere sind nicht mehr. Sie und Körner sind allein übrig geblieben. Ach, daß es Ihre Gesundheit gestattete, daß ich Sie mit Körner und Kunze nur ans einige Tage willkommen heißen könnte! Sollte mir der Himmel diesen Wunsch gewähren, so würde das Leben noch einen andern Reiz für mich haben. Mit de» freundlichsten Empfehlungen Ihr Göschen. - Jünger war 1787 nach Wien gegangen, und Göschen, der 1792—95 seine Theaterstücke verlegt hatte, hatte seinen Freund seit zehn Jahren nicht gesehen. Jünger starb 1797 in seinem 37. Jahre. Die Erinnerung an diesen Freund früherer Tage war ein Band, an das Göscheil bei der glücklichen Wiederherstellung seiner unterbrochenen Freund schaft mit Schiller und bei der Erneuerung der frühem herzlichen Beziehungen zwischen ihnen gern wieder anknüpfte. Göschcns Wunsch wurde erfüllt. Im September 1801 be suchte ihn Schiller mit seiner Frau in Hohenstädt und bereitete ihm dadurch große Freude. F. I. Klccmeier. Kleine Mitteilungen. Aus dem Antiquariat. — Das wissenschaftliche Anti- qilnriat vvn^Speli^r L^Pete^s^i^ hat die nachgelassen^ Schriststellervcrbands ivill gemeinsam mit der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller in München aus Anlaß des^ zehnjährigen Bestehens letztem und zur Stärkung ihre^ ansschusscs, Herr Professor vr. K. Hassert, Köln a. Rh.^ Bismarck- der bildenden Künstler Wiens eingehend mit ihr beschäftigt hat uitd nun beabsichtigt, durch eine Ausstellung -Künstlerisch gestalteter Geschästsportale^und Jnnenräume- in praktischer^Weise eingerichteter Auslagen, sowie einzelner dahinterliegendcr Jnnen räume in natürlicher Dimension und Anlage ein Bild zu schaffen, dessen Wirkung sowohl bei Tageslicht als auch bei künstlicher Beleuchtung zum Ausdruck gebracht werden soll. Zur Ausschmückung der einzelnen Geschäfte (Portale, Auslagen, Jnnen- räume rch soll je nach Zweck und Art derselben Plastik, Malerei, Mosaik, Keramik, Glasmalerei re.^ herangezogen werden^ P ie Al^- Musterbüchern, Adreßkarten re. Gelegenheit geboten sein'. Der Aussteller hat die Kosten für die Herstellung seines Portals bzw. Jnncnraums zu tragen, mährend ciiie^ Platznnete iiicht zu ent- 529
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder