Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.03.1904

2328 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 58. II. März 1904. IIO^A^0 Loeea m Itom, Via 1904 bei ^l. N. Lederte (L. Lempertr' 8öbns). ^Idercka van Lken8tein, ineinbre äe 1a 1« ebainbre äes Ltat8- Oeueraux a 6ronin^ue, sbo. ete. 8". 248 8. 4647 Lrn. unä ^nban§. Ver8tei§erun§ vorn 19. bi8 29. Uärr 1903 iw Laa§ Schillermuseum in Marbach. — Dem Schillermuseum in Marbach sind neuerdings drei wertvolle Handschriften anvertraut worden. Es sind die Handschriften zu Wilhelm Hauffs »Lichten stein«, »Der Mann im Mond« und »Die Memoiren des Satans«. (Sprechsaal.) Der Buchhändler als der gefällige Mann. Die nachfolgende Einsendung eines Kollegen wird bei manchem Leser persönliche Empfindungen gemischter Art anklingen lassen. (Red.): Als eine Illustration dafür, ivie mancherlei vom Buchhändler verlangt wird, und zwar als ganz selbstverständliche Leistung, die man gelegentlich einer Bestellung von Groschenartikcln er bittet, mag der beifolgende Brief dienen. Die Wünsche und Fragen des Bestellers sind natürlich nach Möglichkeit erfüllt und beantwortet worden, wie viele verwandte Begehren. »A . . . ., den 31. Januar 1904. »Der Unterzeichnete bittet ganz ergebenst um Zusendung gegen Nachnahme: 1. eines Vorlesungsverzeichnisses der Universität für das S.-S. 1904. (30 <Z.) 2. eines Führers durch mit Stadtplan und Plan der näheren Umgebung rc. (1 ^.) 3. der Satzungen rc., welche sich auf das dortige Pädagogische Seminar beziehen. Welcher Art sind die Vorträge (allgemein didaktisch?), welche am dortigen pädagogischen Seminar ge halten werden? Zweifellos wird es einen Jahresbericht über das Seminar geben! Über Punkt 3 bitte ich um gefl. nähere Auskunft. »Mit vorzüglicher Hochachtung K . . ., Kgl. Oberlehrer.« Zur »verspäteten Ausführung einer Bestellung«. (Vgl. Nr. 54 d. Bl.) Zweifelsohne ist der Verleger im Recht und kann auf Ab nahme des bestellten Buchs klagen, falls keine Lieferfrist vor geschrieben war, keine rechtzeitige Abbestellung erfolgt ist und der (Handelsges.-B. § 376.) Es ist geradezu unglaublich, wie nach dieser Seite hin von Sortimentern und zum Teil auch von Kommissionären ge fehlt wird. lakonischen Aufschrift »wird nicht eingelöst, da zu spät einge- troffen«. Noch rücksichtsloser ist die Formel »inzwischen direkt eingetroffen«, d. h.: -ich habe absichtlich auf meiner zweiten direkten Bestellung „wiederholt" weggelassen, damit du postwendend schickst; es ist doch^ mir gleichgültig, daß i du, ^Verleger. Fracht- und bitten oder mich zu entschuldigen; ich lasse eben nicht bezahlen, und wegen ein paar Mark wirst du nicht klagen; die vielen andern Verleger, denen^ ich ^ es auch so gemacht habe, nähme zu verzichten. Heben wir unfern Stand auch durch rück sichtsvolles geschäftliches Benehmen! Preisermäßigung wissenschaftlicher Werke um 25"/o. Das am 4. d. M. ausgegebene Heft 10 der »Zeitschrift für angewandte Chemie« 1904 (Redakteur Professor vr. B. Rassow in Leipzig) enthält nachstehende Bekanntmachung: »Die Mitglieder des Vereins deutscher Chemiker können bis auf weiteres die nachstehend verzeichneten Werke mit 25 A ziehen. Der Bezug geschieht gegen Barzahlung durch -Köhlers Antiquarium«, Kurprinzstraße 6, Leipzig, unter Vorweisung A. Genthe, Leipzig, Linnestraße 2/3, Physikalisch-Chemisches Institut, zu entnehmen ist. Ostwald, Grundlagen d. anal. Chemie. Geb. 5 ^ 25 H — Grundriß d. allg. Chemie. Geh. 12 geb. 12 ^ 90 c) — Grundlinien d. anorg. Chemie. 2. Aufl. Geb. 12 ^ Ostwald-Luther, Hand- u. Hilfsbuch. 2. Aufl. Geb. 11 ^ 25 ^ Nötiger, Grundriß d. quäl. Analyse. Geb. 5 ^ 25 o) Ostwald, Lehrbuch d. allgem. Chemie. Band I. 2. Aufl. 21 ^ geb. 23 ^ 25 «y „ II. 1. 2. Aufl. 25 50 geb. 27 ^ 75 c) „ II, 2. 2. Aufl. 21 ^ 75 H, geb. 24 ^ Um irrtümlichen Auffassungen und falschen Schlußfolgerungen von vornherein zu begegnen, halte ich mich zu der Mitteilung verpflichtet, daß die genannte Zeitschrift zwar meine Firma als Verleger trägt, mit dem 1. Januar d. I. jedoch in den alleinigen Besitz des Vereins deutscher Chemiker übergegangen ist, und daß ich nicht die Möglichkeit hatte, den Abdruck dieser Vereinsmit teilung — von der ich übrigens erst durch das gedruckt vorliegende Berlin, den 7. März 1904. Julius Springer. Im Anschluß an Vorstehendes erkläre ich hiermit, daß die genannten Anzeigen ohne mein Vorwissen und meine Billigung erfolgt sind. Ich werde den Tatbestand berichtigende Anzeigen in beiden Zeitschriften erlassen und zugleich erklären, daß ich zu dem ge nannten Zweck keine Exemplare zur Verfügung stellen werde. Leipzig. Wilhelm Engelmann. Die obige »Bekanntmachung, ist erlassen worden von Herrn Geheimrat Professor Di. W. Ostwald in Leipzig, ohne daß die Verlagshandlung oder die Unterzeichnete Firma Kenntnis davon und dadurch die Möglichkeit der Ver hinderung erhielten. Herr Gehcimrat Ostwald hält sich für berechtigt, die ihm gehörigen, auf Grund vertraglicher oder verlagsrecht licher Bestimmungen erworbenen Exemplare seiner Werke, wie seinen Hörern, so auch denjenigen Gelehrten zu seinen Ein kaufspreisen zugänglich zu machen, die bei ihm darum nachsuchen. Diese Berechtigung wird Gegenstand eines Rechtsstreites sein. Fällt die Entscheidung zu ungunsten der Verlagshandlung aus, so wird der Bezug nur durch den in obiger Bekanntmachung er wähnten Herrn 8tuä. obsw. A. Genthe erfolgen können. K. F. Koehler's Antiquarium.