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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-05-01
- Erscheinungsdatum
- 01.05.1907
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
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4490 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 100, 1. Mai 1907. LehrlingSfrage. — Der Ausschuß des Kaufmannsgerichts zu Berlin verhandelte, wie die -National-Zeitung» mit teilt, in seiner letzten Sitzung über die Lehrlingsfrage. Die von den deutsch - nationalen Handlungsgehilfen in ihrem Antrag ge forderte Einhaltung eines bestimmten Verhältnisses zwischen der Zahl der beschäftigten Gehilfen und der danach anzunehmenden Lehrlinge wurde von allen Seiten, sowohl Prinzipalen wie An gestellten, abgelehnt, ebenso die Forderung, daß die Lehrlinge nur nach Absolvierung der ersten Klasse einer Volksschule oder einer entsprechenden Klasse einer Mittelschule für den kaufmännischen Beruf ausgenommen werden dürfen. In gleicher Weise wurde die Forderung einer Gehilfenprüfung nach abgelegter Lehrzeit abgelehnt. Die Bedenken gegen alle diese Punkte entsprangen teils der Ansicht, daß damit der beabsichtigte Zweck, die Heranbildung eines besscrwerttgen Gehilfen-Materials, nicht erreicht werden könne, teils weil diese eine Rückkehr zum alten Zunftwesen bedeuten würden. Die Durchführung eines wirklich zweckdienlichen Fort bildungs-Unterrichts für die Lehrlinge wurde von allen Seiten einmütig anerkannt, doch forderten die Gehilfen diesen schließ lich nicht nur für die männlichen Lehrlinge, sondern für alle kauf männischen Angestellten beiderlei Geschlechts bis zum 18. Lebens jahre (ohne Rücksicht auf das Ende der Lehrzeit) und wurde eine dahingehende Resolution an die maßgebenden Behörden mit 11 gegen 7 Stimmen angenommen. (Red.) Gefälschte Gemälde. — Aus Christiania wird der Vossischen Zeitung gemeldet, daß der Kunstkritiker des dortigen Blatts -^ktonposten- 16 in der Kunsthandlung Blomqvist in Christiania ausgestellte Gemälde, die aus Berlin gekommen waren, als ge fälscht erkannt habe. Sie alle sollten angeblich von berühmten Meistern stammen. (Red.) Zeitungsbeilageu. — Seit 1. Juli 1906 ist durch Reichs gesetz die Gebühr, die die Zeitungsverleger an das Postzeitungs amt dafür zahlen müssen, daß der Zeitung Drucksachen beiliegen, von '/i auf ^ für je 2b 8 jedes einzelnen Beilage-Exemplars erhöht morden. Wie einzelne Verleger in der Tagespresse ver öffentlichen, hat diese Verteuerung der Zeitungsbetlagen viele anzeigende Firmen veranlaßt, bedeutend weniger Beilagen zu versenden als früher. Der Rückgang wird von einzelnen Ver legern auf des bisherigen Umsatzes angegeben. Auch bei der Papier-Zeitung hat dis Zahl der Beilagen, wie sie jetzt mitteilt, abgcnommen. Durch diesen allgemeinen Rückgang erleiden die Papier- und Druckgewerbe wesentlichen Schaden; den größten Nachteil hat aber die Postbehörde, zu deren Gunsten die Ver fügung getroffen wurde, denn ihre Einnahmen aus Beilagen haben nicht zu-, sondern abgcnommen. Die »Deutsche Colportage-Zeitung- gibt zu diesem Thema folgende berechtigte Klage wieder: Ein Leipziger Blatt schrieb kürzlich: »Gründlich verrechnet hat sich die Reichspost in der Er wartung, daß die Aufhebung der billigen Ortstaxe für Postkarten und Drucksachen und die Verdoppelung der Gebühr für Zeitungs- beilagcn ihr eine namhafte Mehreinnahme etnbringen würde. Die Versendung von Neujahrskarten hat diesmal in Berlin allein Hunderttausende weniger als im Vorjahr betragen. Daß aber auch die Erhöhung der Beilagengebühr anders wirkt, als die Reichspost gehofft haben wird, beweisen unwiderlegbare Tatsachen. Ein Regensburger Blatt halte in den letzten fünf Monaten des Jahres 1905 nicht weniger als 28 Beilagen, die bei durchschnittlich 12 000 Exemplaren Postauflage und der alten Gebühr (*/« -)) der Post 810 einbrachten. In den gleichen Monaten des Jahres 1906 erhielt das Blatt wegen der erhöhten Postgebühren aber nur sieben Beilagen - Aufträge, also nur den vierten Teil des Vorjahres. Die erhöhte Postgebühr (^ H pro Stück) beträgt bei gleicher Auflage 420 ^l. Die Post hat somit, trotz der doppelten Postgebühr, nur die Hälfte des frühern Betrags eingenommen. Die Post hat sich aber mit dieser Gebühren erhöhung nicht nur selber geschädigt, sondern auch den beteiligten Gewerben und Industrien großen Schaden zugefügt; denn ab gesehen davon, daß den Zeitungsverlegcrn dadurch 75 Prozent der Aufträge entgingen, erhielten doch auch die Buchdruckereien um 75 Prozent weniger Druckaufträge an Beilagen, die früher millionenweise hergestellt wurden und viele Spezialdruckereien voll beschäftigten. Schließlich erhielten auch die Papierfabriken um 75 Prozent weniger Aufträge an Beilagenpapier als früher. Am schwersten betroffen sind aber die Industrien, die bisher die Auftraggeber der Beilagen waren; denn ihr Absatz ist infolge der verminderten Reklame selbstverständlich gewaltig zurück geblieben. Ein Zeitungsverleger schreibt ferner: -Die Verfügung des Kaiserlichen Reichspostamts über eine hundertprozentige Erhöhung der Postgebühr für besondre Beilagen zu den Zeitungen hat Resultate gezeitigt, welche das Retchspostamt selbst nicht erwartet hat und nicht hat herbeiführen wollen. Anstatt eine größere Ein nahme zu erzielen, ist ohne jede Frage dem Reichspostamt aus dieser vermeintlichen -Steuer- ein Verlust entstanden. Diese Tat sache läßt es nicht ausgeschlossen erscheinen, daß die Postverwaltung jetzt auch ein Gefühl hat für die Tatsache, daß die Papier- und Zcitungsindustrie durch ihre drakonische Verfügung in schwerster Weise geschädigt worden ist. Nach den Beobachtungen an unserm Blatt beträgt der Ausfall an Beilagen sicherlich 75 Prozent, ein Prozentsatz, welcher bei Summation für das ganze Reich einen ungeheuren Ausfall an Umsatzwerten bedeutet.» (Red.) Buchbinder» Lohntarif. — Der Verband Deutscher Buch binderei-Besitzer (Sitz: Leipzig) hat soeben ein umfangreiches, sauber gedrucktes und gut ausgestattetes Quartheft (82 Seiten in Kartonumschlag, mit einer Tafel der Formate) herausgegeben, das den -Lohntarif für Buchbinder-Arbeiten, ausgearbeitet und heraus gegeben von der gemeinsamen Tarifkommission des Verbandes deutscher Vuchbindereibesitzer und des Deutschen Buchbinder- Verbandes» in sehr ausführlicher und übersichtlicher Darstellung zur Kenntnis bringt. (Red.) Stiftungsfest. — Die -Sängerrunde Schimmelklub- in Stuttgart, ein zumeist von jungen und älteren Buchhändlern gebildeter Gesangverein, der hier schon oft rühmend erwähnt werden durfte, wird am Sonntag den 5. Mai im Konzertsaal der dortigen Liedcrhalle sein siebentes Stiftungsfest feiern. Beginn 6 Uhr. (Red.) Grillpurzer-Sttfturrg« — Das Preisgericht für die Grill parzer-Stiftung für 1908 hat sich konstituiert und besteht aus den Herren: Hofrat Jakob Minor, als Vertreter der kaiserlichen Aka demie der Wissenschaften in Wien; Ludwig Hevesi, als Vertreter des Wiener Journalisten- und Schriststellervereins -Concordia»; Or. Paul Schlenther, als Direktor des k. k. Hofburgtheaters in Wien; Or. Max Burckhard in Wien, als Vertreter für Süddeutsch land und Österreich; Professor Erich Schmidt in Berlin, als Ver treter für Norddeutschland. (Wiener Zeitung.) * Neue Bücher, Kataloge ie. für BuchhSudlerr ^guarslls und Landrsiobnuogsn alter uvä nouorsr Nsistsr. — UaAeriratalox 2 von ^VoIdo war Lunis in Bolina/Ls,. 8°. 72 8. 612 dlrn. Verrsiollnis dor bsrvorragsndsteo ^sitsoüriktsn io doutsoüsr, sng- lisoüsr, kranrösisoüsr und italisnieollsr 8praoöo und Insksruogs- vvsrko. UsrausAsgsbsn von Uartisösn (öucüiiandluvg;) in IVisn. 8°. 48 8. Personalnachrichten. Jubiläum. — Am heutigen 1. Mai darf der Buchhändler Herr Richard Hintzsche in Leipzig auf 25 Jahre ununter brochener Tätigkeit im Hause Greßner L Schramm zurückblicken. Herr Richard Hintzsche (geboren 1863 in Noitzsch bei Bitterfeld) hat den Buchhandel bei Paul Wunschmann in Wittenberg erlernt und trat am 1. Mat 1882 bei Greßner L Schramm in Leipzig als Gehilfe ein, deren Inhaber, Herrn l)r. Lionel Baum gärtner, er seit langen Jahren in treubewährter Vertrauensstellung zur Seite steht. Der Herr Jubilar gehört, nach voraufgegangenem mehrjährigen Wirken als Vertrauensmann des Kreises Leipzig (1891—94), seit 1894 dem Vorstände des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verbandes als dessen Mitglied an. Seit 1906 ist er dessen II. Vorsitzender. Ec hat sich durch seine hin gebende Arbeit zum Wohle der Berufsgenossen deren aufrichtige Wertschätzung erworben. (Red.)
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