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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-05-01
- Erscheinungsdatum
- 01.05.1907
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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100, 1 Mai 1S07. Nichtamtlicher Teil. vüyenblaU f. d Dtschn. Buchhandel. 4487 handelt und die Bändchen sich auch in einem fllr diesen Preis guten Gewände präsentieren. Sie enthalten im Text aller dings noch mehr Annoncen, als das bei dem regulären Buch handel der Fall zu sein pflegt; das wäre aber auch der einzige Punkt, in dem das Erscheinen dieser »Sixpsoos« als störend bezeichnet werden könnte. Die »vuil/ Nall« hat die den Buchhandel zuerst so auf reizende Stellungnahme schon lange aufgegeben und wird sicher nichts unterlassen, um deren Eindruck ganz zu ver wischen. Es wird ihr somit wohl gelingen, den regulären Buchhandel zur Mitarbeit und zum Vertrieb ihrer »Sixpence« zu gewinnen. Aber nur wenige dürften sich fragen, in welche Lage der reguläre Handel und der Verlag kommen könnten, wenn dieses Unternehmen eines Tags, eingeführt, über die Lehrjahre hinaus und seiner Macht bewußt, sich mit einem Concern — sagen wir dem llnuss Look Otnb — zu gemein samem Handeln gegen diese wenden sollte. Auch der Kontinent wird jetzt mit den Büchern und den von der »LmLl^ümstsä Lrsss Utä.«, der Osil^ ülsil VowpLn?, verlegten sonstigen Zeitungen und Zeit schriften in größerm Maßstabe bedacht werden. Das Resultat einer Orientierungsfahrt zur Feststellung des kontinentalen Absatzgebiets --- die arbeitet also systematisch — ist sehr interessant. In Deutschland speziell ist danach für Werke englischer Zunge eine ständige Nachfrage; die Aufnahme war hier, abgesehen von einer Berliner Buchhandlung Unter den Linden, überall sehr sympathisch. Es bleibt abzuwarten, ob diese Bände und Zeitschriften sich auf dem Kontinent zu Tausenden verkaufen lassen werden. Empfehlen möchten wir vielmehr eine neue Kollektion gebundener Lop^rixdt vovsle »llbs Uslson lübrsr^«, die zum Preise von 7 ck pro Band von der Firma Nelson L Sons als Ende Mai erscheinend angekündigt wird. Es handelt sich um Werke wie Humphry Ward's: Lümsre, Uistor^ ol Uaviä (liisvs, LlsrrisAg ok iiVUIism ^sbs, Llareglls, Romane von Anthony Hope rc. Ein neues Unternehmen der Ver leger der geschmackvollen »tbm p»psr«-Ausgabe der »UE Osotui^ lübrsr^« und der »6 ä Olsssiosr darf schon im voraus als ein Erfolg begrüßt werden. Der lliwss Look 6Ir>b ist inzwischen einen Schritt weiter gegangen und beabsichtigt, aus seiner Mitte heraus eine Verlagsgesellschaft zu gründen. Es soll die Politik der Ver einigung sein, junge Autoren zu ermutigen, das volle Eigen tumsrecht sich vorzubehalten und sie vor Verlagskontrakten mit Paragraphen und Klauseln zu bewahren, durch die sie angeblich bisher ausgenutzt und ausgesogen sein sollen. Aktien sollen in erster Linie den Mitgliedern der Times und denen, die die Times unterstützt haben, ferner Autoren, die unter dem gegenwärtigen System des Bücherverlegens zu »leiden« hatten, und den Bibliothekaren bewilligt werden, die — in oorpors — von dem »Verlegerring r bisher so geringer Beachtung für wert gehalten seien. Das Komitee hofft, die Bücherherstellungskosten zu verringern und überhaupt den Bücherverkauf zu beleben. Es wurde verkündigt, daß die Times sich mit 50 000 F an dem Unternehmen beteiligen werde; zur Deckung der vorläufigen Unkosten wurden 605 F gezeichnet. Man darf auf die Ent wicklung und Tätigkeit dieser Vereinigung gespannt sein. — In dem populären Sprachrohr des englischen Buch handels, im knblisbsre' Oironlsr, ist letzthin gelegentlich der Besprechung des in England üblichen Büchervertriebs und seiner Verbesserung auch wiederholt das in Deutschland übliche L conditions-System zum Vergleich herangezogen und zur Einführung empfohlen worden, das trotz seiner Mängel doch überwiegende Vorzüge hat. Die Mehr zahl der englischen Sortimenter steht dem Gedanken wohl sympathisch gegenüber und würde die Kommissionslieferung mit Freuden begrüßen, falls die Verleger alle, auch neue und absatzfähige Werke so liefern wollten; mit den ältern Bänden allein wäre ihnen ja nicht gedient. Da die Verleger aber des Publikums wegen im Prinzip sich nicht dazu ent schließen können, den Einband fallen zu lassen, so wird es wohl bei den Ausnahmen bleiben, die von einzelnen Verlegern jetzt gelegentlich gemacht werden. Was sich in Deutschland infolge der buchhändlerischen Organisation und der andern Verhältnisse als ökonomisch und praktisch erweist, ist in England ohne diese nicht durchzuführen. Die gleiche Anschauung teilt auch Lublisbsrs' ^VssKI^, das führende amerikanische Fachblatt. Es schreibt in einer letzten Nummer etwa wie folgt: »Veranlaßt durch die Experimente, die verschiedene englische Verleger seit einiger Zeit machen, einzelne ihrer Novitäten mit gewissen Einschränkungen für begrenzte Zeit »ou «sls or rstnrn« (kommissionsweise) zu liefern, ist in den verschiedenen amerikanischen Interessentenkreisen die Frage entstanden, ob es nicht empfehlenswert sei, diese Methode auch hier einzusühren. »Das Londoner knblisbsrs' Oironlsr behandelte im letzten Monat die Frage und kam zu dem Schluß, daß es in der Methode nichts fände, woraus der englische Buch handel Nutzen ziehen könnte; wir müssen gestehen, daß wir uns geneigt fühlen der englischen Kollegin ganz zuzustimmen, da wir in der Methode auch nichts finden, wovon der amerikanische Buchhandel Nutzen haben könnte. »Theoretisch scheint das kontinentale System, Bücher zur Ansicht auszusenden, allen Anforderungen zu genügen, um bei einem Mindest-Selbstkostenpreis für alle bei der Her stellung und dem Vertrieb der Bücher Interessierten dem Publikum in jeder Gemeinde Gelegenheit zu geben, sich die letzten wichtigen Neuerscheinungen selbst anzusehen. »Das Kommissionssystem hat sich in früheren Jahren für die Verleger zweifellos als von großem Nutzen er wiesen und viel dazu beigetragen, die allgemeine Tüchtig keit und Befähigung des Buchhändlers in Deutschland zu erhalten. Da es dem Sortimenter unmöglich ist, für eigne Rechnung selbst nur diejenigen Bücher auf Lager zu halten, die bei den Bücherkäufern seines Kreises vermutlich Anklang finden würden, so ist es wünschenswert, daß er Gelegenheit habe, seinen Kunden die Bücher zur Vorlage bringen zu können, für die er Interesse bei ihnen voraussetzt und die er dem Verleger bei geringen Frachtspesen zurückschicken kann, wenn seine Bemühungen, einen Verkauf zu erzielen, fehl schlagen sollten. »So verführerisch jedoch das L conditions - System theoretisch erscheinen mag, so erweist es sich praktisch doch von geringem Wert. Die moderne kaufmännische Geschäfts methode legt mehr und mehr die Barzahlung zugrunde und verlangt vom Detaillisten mehr denn je, daß er sein Feld kennt, es pflegt und es prompt und billigst versieht. »Selbst in Deutschland ist es jetzt mehr und mehr Ausnahme, nicht mehr die Regel, Bücher ä, condition zu ver senden; alljährlich erhöhen die Verleger den Vorteil beim Barbezug und suchen den Kommissionsbezug auf andre Weise zu erschweren. Diese Methode hat also auch Mängel, die ge nügen werden, um beim amerikanischen Verlagsbuchhandel Abneigung zu wecken. Der größte Nachteil sind vielleicht die Notwendigkeit, ein großes Kapital festzulegen, dessen Ertrag naturgemäß langsam hereinkommt, wenn nicht gar unsicher ist, und die unvermeidlichen Verluste durch größere Auflagen und Haltung eines großen Lagers, das dazu dienen soll, der Befriedigung einer Nachfrage zu genügen, die vielleicht gar nicht existiert. Weitere und nicht weniger be achtliche Einwendungen gegen das L conditions-System sind 587*
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