Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19060427
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190604276
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19060427
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1906
- Monat1906-04
- Tag1906-04-27
- Monat1906-04
- Jahr1906
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4214 Nichtamtlicher Tert. /S 96, 27. AM 1906 Deutsche Shakespeare-Gesellschaft. — Unter dem Borsitz ihres Ersten Vizepräsidenten, des Generalintendanten von Vignau, fand am 23. d. M. in Weimar im Saale der Armbrustschützengesellschaft die 62. Jahresversammlung der Deut schen Shakespeare-Gesellschaft statt. Die Erstattung des Jahres berichts hatte der Zweite Vizepräsident Geheimer Legationsrat vr. Ernst von Wildenbruch übernommen. Aus den Vorgängen des letzten Jahres hob er, wie die »Weimarer Zeitung» berichtet, den besonders schmerzlichen Verlust hervor, den die Gesellschaft durch den Tod ihrer Vorstandsmitglieder Wilhelm Bulthaupt und Albert Cohn erlitten hat, und teilte mit, daß der letztgenannte der Gesellschaft letztwillig 5000 vermacht hat. Als weiteres wichtiges Ereignis berührte der Redner die Revision der von Oechelhäuser heraus- gegebcncn Schlegel-Tieckschen Übersetzung der Shakespeare-Dramen durch Professor vr. Conrad. Zum Schluß begrüßte vr. Wildenbruch den Festredner des Tages, Professor Or. George B. Churchill vom Amherst-College (Massachusetts), der gleich darauf das Rednerpult betrat, um in deutschem Vortrage über die Ein bürgerung Shakespeares in Amerika zu sprechen. Seine Aus führungen fanden lebhaften Beifall. — Dem Geschäftsbericht der Gesellschaft ist zu entnehmen, daß ihre Mitgliederzahl von 559 aus 594 und damit auch die Kasseneinnahme erheblich gestiegen ist. Einer Einnahme von über 10 000 stehen reichlich 7000 Ausgabe gegenüber. Das Gesamtvermögen beziffert sich auf 44 072 16 -ß, von denen indessen die Werte der Bibliothek und der Jahrbücher in Höhe von 19 845 -F in Abrechnung zu bringen sind, so daß mit einem Baroermögen von 25 277 zu rechnen ist. — An Stelle Albert Cohns wurde Or. von Bürklin-Karlsruhe neu in den Vorstand gewählt, Professor Dowden>Dublin wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Versammlung deutscher Bibliothekare. (Vgl. Nr. 94 d. Bl.) — Zur Versammlung der deutschen Bibliothekare in Berlin (in der Pfingstwoche d. I.) wird ein »Berliner Bibliotheken- führer» erscheinen, dessen Verfasser, wie die Nationalzeitung meldet, der Abteilungsdirektor der dortigen königlichen Bibliothek Or. Schwenke ist. Das Werk wird eine Zusammenstellung aller Berliner Büchersammlungen bringen und über ihren Inhalt, ihre Benutzung usw. Auskunft geben. Der Führer soll von bleibendem Werte sein. Einfuhr von Musikinstrumenten nach Brasilien. — Der Wert der Einfuhr von Musikinstrumenten nach Brasilien betrug in den Jahren 1902 bis 1904 an Bord vor der Aus schiffung 1533 bis 1665 Kontos de Reis (1 Konto im Durch schnitt der Jahre 1902—1904 --- 1000 bis 1044 M Der Anteil Deutschlands wuchs in denselben Jahren von 796 auf 1003, der Frankreichs von 352 auf 377 Kontos, während der Wert der Einfuhr aus den Vereinigten Staaten von Amerika von 205 auf 143 Kontos und der der groß britannischen Einfuhr von 38 auf 23 Kontos zurückging. — Auf die einzelnen Häfen verteilte sich die Einfuhr 1904, wie folgt: Rio de Janeiro nahm für 520 und Santos (Säo Paulo) für 258 Kontos auf, Mittelbrasilien somit etwa die Hälfte des Ge samtwerts; auf die Amazonashäfen (Pars, und Manäos) ent fielen 20,3, auf Pernambuco und Bahia 11,4 und auf Rio Grande do Sul und Porto Alegre 9,5 Prozent. Da Brasilien bei Deckung seines Bedarfs an Musikinstru menten fast ausschließlich auf die Einfuhr angewiesen und die Bevölkerung zum großen Teil musikalisch veranlagt, auch sehr musikliebend ist, so dürfte die Einfuhr weiterhin zunehmen. Deutschlands Anteil steht nach dem Vorgesagten weitaus an der Spitze, besonders deutsche Klaviere (Pianinos, Stutz flügel), Blasinstrumente aus Holz, Harmonikas usw. erfreuen sich großer Beliebtheit, und selbst Harmoniums werden zu nehmend aus Deutschland bezogen, da sie bei gleicher Güte billiger sind als das nordamerikanische Erzeugnis. Dagegen liefert Frankreich einen großen Teil der Blechinstrumente und Konzertflügel, während Drehorgeln usw. vorwiegend aus Italien kommen. Der Zoll auf musikalische Instrumente und Zubehör ist durchgehend auf der Grundlage von 50 Prozent des offiziellen Wertes der einzelnen Artikel festgesetzt: z. B. zahlen PianinoS 270, Flügel 300 bis 430 Milreis, Gitarren 4 bis 10, Handharmonikas 15 bis 20, Drehorgeln 4 bis 380 Milreis pro Stück. Diese Zölle haben eine weitere Erhöhung dadurch erfahren, daß seit Anfang 1906 35 Prozent in Gold zu erlegen sind, d. h. der Zoll für ein Pianino beträgt jetzt etwa 330 Milreis Papier, ein Betrag, der zu den derzeitigen hohen Wechselkursen ungefähr 470 ^ ent spricht. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Rio de Janeiro.) (Nach den im Reichsamt des Innern zusammengestellten »Nachrichten für Handel und Industrie-.) *John Grand - Carterets Karikaturensammlung: »Vui» (Vgl. Nr. 41 d. Bl.) — Die Karikaturensammlung Grand- Carterets »Vui», die zuerst in Deutschland beschlagnahmt, später aber auf ausdrücklichen Wunsch Kaiser Wilhelms II. wieder frei gegeben wurde, hat seither eine große Verbreitung gefunden. John Grand-Carteret hat nun der neuesten, zehnten Auflage der französischen Ausgabe eine zweite Vorrede beigefügt, in der er dem Deutschen Kaiser seinen Dank dafür ausspricht, daß die be hördliche Konfiskation der Karikaturensammlung durch das per sönliche Eingreifen des Monarchen aufgehoben worden ist. Dieser Handlungsweise, die Grand-Carteret als ebenso weise wie hoch sinnig bezeichnet, zollt der französische Schriftsteller in warmen Worten Anerkennung. In einem historischen Überblick über das Verhalten der verschiedenen Herrscher zur Zensur kommt er zu dem Schlüsse, daß Kaiser Wilhelm II., den er mit Friedrich dem Großen vergleicht, die Welt endlich von einem »alten Zopfe- glücklich befreit habe. Universitäts-Jubiläum. — In Greifswald ist ein aus früheren Studierenden der dortigen Universität gebildetes Komitee zusammengetreten, um für das im Oktober d. I. be vorstehende 450jährige Jubelfest dieser ältesten preußischen Universität eine Ehrengabe der ehemaligen Studierenden für ihre slrvs. roator zu beschaffen. Der geschäftsführende Ausschuß (Vor sitzender Bürgermeister a. D. Geheimer Regierungsrat Or. Schultze) hat kürzlich an diejenigen früheren Studierenden, deren Adressen zu ermitteln waren, eine Aufforderung zur Einsendung von Bei trägen zu diesem Jubelgeschenk an den Schatzmeister Rechtsanwalt Droysen mit der gleichzeitigen Bitte versandt, auf dem Post abschnitt die Zeit ihres Greifswalder Studiums anzugeben. Die Ehrengabe ist geplant als ein der Universität zu stiftendes Kapital, dessen Zinsen zu noch näher zu bestimmenden Wohlsahrtseinrich- tungen für die akademische Jugend verwendet werden sollen. Der geschäftsführende Ausschuß wendet sich durch diese Zeitungsnotiz an alle diejenigen früheren Greifswalder Studenten, denen jener Aufruf nicht hat zugestellt werden können, mit der Bitte um möglichst baldige Zusendung von Geldbeiträgen zu jener Jubelgabe, und bringt diese Bitte gleichzeitig denjenigen Herren, welchen der Aufruf zugesandt worden ist, soweit nötig, in Er innerung. Geldsendungen mit Angabe der Greifswalder Studien zeit werden an den Rechtsanwalt Droysen, sonstige Mit teilungen an den Vorsitzenden des geschäftsführenden Ausschußes erbeten. Es wird um die Weiterverbreitung dieser Notiz durch andere Zeitungen ersucht. Verbreitung guter Volksschriften. — Im Anschluß an die jüngst von ihr oerstaltete Untersuchung über die Schmutz literatur und deren Bekämpfung, an der sich eine Reihe hervor ragender Persönlichkeiten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz beteiligte, hat die Ethische Gesellschaft beschlossen, nach dem Muster des Deutschen Vereins zur Verbreitung guter Volks schriften einen solchen Verein auch in Österreich ins Leben zu rufen. Es wurde ein Komitee eingesetzt, das im Einvernehmen mit dem Zentralverband deutsch-österreichischer Volksbildungs vereine, dem genannten deutschen Verein und namhaften Literaten die Ziele und die Methode der Bewegung genau festlegen soll, worauf in größerem Stil eine Massenpropaganda für den Verein ins Werk gesetzt werden soll. Der Deutsche Verein zur Verbreitung guter Volksschriften hat bereits seine ausgiebige Unterstützung zugesichert. (Österr.-Ungar. Buchhändler-Correspdz.) ^Beilagen zum Börsenblatt. — Der heutigen Nr. 96 des Börsenblatts sind als zwei besondre Beilagen 1. der Abschluß der Jahresrechnung des Börsenvereins der deutschen Buchhändler auf das Jahr 1905, 2. der Voranschlag für die Jahresrechnung des Börsenvereins auf das Jahr 1906 beigegeben.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder