Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1923

s>° 113, 17, Mai 1923, Redaktioneller Teil. ien brauche ich für das Kassemachen und die Buchführung, Beide! Arbeiten gehen Hand ln Hand, Ich bin daher genötigt, bei! meiner Darstellung auf die Vorarbeiten, den Verkauf in bar und in Rechnung zurückzugreifen. Wenn ich jederzeit den Stand des Geschäfts Nachwei sen kann, so ist dies «ine Folge dabo», daß ich jedes eingehende Buch mit dem Gestehungspreis (— Nettopreis mit Porto- und Verpackungskosten) in Buchstaben auszeichne. Dieser Gestehungs- preis wird bei jedem Barverkaich und bei jeder Belastung mit ver merkt, Ich höre Entsetzensschreie ob dieser Zeitoerschivendung; sie hat sich aber sehr gelohnt, denn ich bin in Zeiten, in denen mrf den Verlegerfaktnren ganz unten Hunderte von Prozenten Verlagszuschlag berechnet wurden, mancher falschen Ordinär- prcisauszeichnnng auf die Spur gekommen, weil diese Netto nuszeichnung zum Nachrechnen der Fakturen zwingt und zum Vergleich der beiden Preise anregt. Zusammen: Sp, 1 4- s Sp, 2 4- 4 3315- 1834,20 1788.30 941,85 5081.30 2878,05' tv,- °! ff 2837,80 42,— 28,— 145,35 596,— 275,— 37,— 128,80 7922,10 4234,20 Nettobetrag der Tageseinnahme, Ausgaben: Jeder Ladengeschäftsfall, sei cs Barverkauf, Belastung, Zah lung oder Ausgabe, wird auf Weißen Zetteln notiert, die in Blocks bei der Kasse liegen. Die Zettel werden ausgespießt. Post scheckabschnitte und Kassenbelege über Ausgaben brauchen natür lich nicht abgeschrieben zu werden, sie werden einfach mit auf- gespteßt. Bei Barverkäufen wird es z, B, heißen usw, Abends oder am nächsten Morgen wird der Kassenbestand sestgestelli, dann werden die Zettel hergenommen, dazu ein be- schreibbarer Bogen Papier, irnd nun wird Zettel für Zettel vor genommen, Die Barverkärrf« werden links notiert, und zwar nur der Verkaufspreis, und daneben der Einstandspreis. Stoße ich auf eine Betastung, so lege ich dm Zettel zunächst beiseite. Ebenso verfahr« ich mit Zahlungszetteln, Ausgaben notiere ich auf der rechten Seite des Bogens, Einst.-Preis Veik.-Pic-iS Einst.-Preis 3 4 48.— 31.— 12.— 7.29 46.80 25.20 66.— 37.15 84.— 53.— 60.— 34.— 360.— 196.— 33.— 18.50 10.— 5.75 81.— 30.30 180.— 95.60 360.— 204.50 24,- 10.05 200.— 90.— 3.60 2.40 16.50 9.— 150.- 84.75 54.— 31.29 18.— 11.20 70.— 46.— 24.— 13.35 60.— 32.— 140.— 75 — 36.- 20.80 28.80 15.75 26.40 13.75 7.20 3.60 65.— 42.25 120.— 60.— 96.— 34.35 66.— 33.80 24.— 13.20 120.— 64.80 50.40 21.— 1 600.— 1 004.— 73.— 39.— 24- 13.35 15.— 9.75 72.— 41.20 18.— 10.80 66.— 35.- 159.— 79.50 4.— 2.20 192.— 110.80 30.— 11.— 12.— 7.80 7.20 2.50 ' 1 769.39 941,85 9.40 4.50 72.— 39.20 3 815,— I 984,20 Porto 8,—, 14,—, 2,—, 17,—, 3,—, 38.—, 13,89, 1.58, 13,— 106.30 Haushalt 350.- Postscheck bar 5909 — — Eingänge 1242.80 Bindfaden 40.— Nachn. Knippiiig 218.50 — Dlirerhaus 26.95 .— Schrey 14.25 — Kabiysch 42.90 Fahrgeld 24.— Schuhmacher 99.- 7155.70 Sind alle Zettel durch, so sehe ich zunächst noch einmal die Barverkaufszettel durch, ob nicht versehentlich Belastungen oder Zahlungen dazwischengeraten sind. Dann ordne ich die Zah lungen alphabetisch und trage sie in die Kasseneingangskladde, summiere sie und trage darunter die Summe des Barverkaufs, Damil habe ich die Tageseinnahme, Der gestrige Kassenbestand, dazu die heutige Tageseinnahme, abzüglich der heutigen Aus gaben, muß den neuen Kasseiibestand ergeben. Nun ioerden dir Belastungszettel vorgenommm, alphabetisch geordnet, die Zah- iungszeite! und die Postscheckabschnitte eingeschossen und die Kundenkonten herbeigeholt. Das Belasten, bzw, das Austun der Zahlungen, geht fabelhaft schnell, Natürlich werden bei den Belastungen die Nettopreise mit notiert, damit ich sie beim Aus» tun der Zahlungen habe. Dieses Zettel« und Buchungssystsm hat vielerlei Vorteile, ich bin sogar dabei geblieben, nachdem ich eine Kontrollkasse angeschasst habe. Die Barverkaufszettel kön nen, wo es not tut, gleich zur Lageoergänzung benutzt werden. Die Kundenkonten bleibe» immer auf ihrem Platze in der Expe dition, man braucht nicht stundenlang danach zu suchen, wie es leicht Vorkommen kann, wenn Belastungen oder Zahlungen direkt aus dem Konto gebucht würden, Differenzen mit der Kundschaft sind außerordentlich selten, weil die Feststellung der Nettobeträge dazu zwingt, die Posten festzustellen, die beglichen werden, Feh ler und Unterlassungen bei Empfang der Zahlungen oder bei Belastungen sind selten, weil die Notierungen antomatenhast vor- genommen werden. Erst der Griff nach dem Block, Notierung der Zahlung oder Belastung, dann das Aufspießen, dann erst das Quittieren der Rechnung und die Annahme des Geldes, Die Konten bleiben mich viel sauberer und übersichtlicher, als wenn das ganze Personal darauf hcrumschrsibt. Das Wertvollste ist, wenn der Inhaber die Buchungen selber vornimmt, damit er über den Geschäftsgang genau unterrichtet ist; er findet manchen In teressenten für Neuerscheinungen, der ihm sonst entgangen wäre. Sind die Vuchimg-en auf den Kundenkonten erledigt, dann wer den die Zahlungszettel nochmals vorgenommen, die Nettobeträge unter der Nettosumme der Barverkäufe notiert, dann nachgesehen, ob die Anzahl der Nettobeträge mit der Anzahl der Zahlungen übereinstimmt, und dann die Endsumme der Nettobeträge festge stellt, Diese Summe wird dann im Hauptbuch« vom Warenkouto abgebucht, während der Unterschied zwischen Einnahme und Netto dom Gewinnkonio gutgeschrieben wird. Das geschieht aber erst, nachdem die Ausgaben im HaiPtbuche eingetragen sind. 895