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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1925
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- 1925-01-20
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- 20.01.1925
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Redaktioneller Teil. Xr 16, 20. Januar 1925. die Tombola (: »Jedes Los gewinnt«) der in diesem Verein traditionell; gewordenen Büchcrspcnden für die Damen seitens der Vereinsm.t- glieder. Das Fest gewann sein besonderes Interesse dadurch, das; nach dem Souper ein von Rudolf Presber für diesen Abend geschriebenes Fest spiel »Die Bücherfee« unter Mitwirkung der Neicherschen Hochschule für dramatische Kunst aufgeführt wurde. Als Clou des Abends wirkte die liebenswürdige Frau Lia Dahms, eine ausgezeichnete Soubrette, mit, deren trefflicher Partner I)r. Hanuncrbacher von der Direktion der »Lustigen Blätter« war. An der Aufführung war noch beteiligt eine Anzahl bekannter Berliner Buchhändler als »attischer Chor« im alt- hellenischen Kostüm, und zwar der Chor der Greise unter der Führung von vr. Georg Pactel, der der Jünglinge unter der Führung von Or. Peter Bloch. Dieser Buchhändler-Schwank behandelt in launiger Weise die verschiedenen Strömungen im Buchhandel unserer Tage und sym bolisiert die Modernisierung einer alten Buchhandlnngsfirma in der Gestalt der als Miß Koko aus Amerika kommenden »Reklame«. Für dieses Festspiel hatte Victor Corzilius eigens ein Duett »Bücher sind wie kleine Kinder« komponiert, das den Anwesenden nach der Auf führung ebenso wie das Buch der Presbcrschen Komödie zum Andenken überreicht wurde. Zum Tanz, der gleich nach dem Essen begann, wurde von zwei Musikkapellen im Saal und auf der Terrasse ausgespiclt. Mt und jung blieben bis tief in die Nacht hinein beisammen und gingen, mit Gaben schwer bepackt, in dem Bewußtsein auseinander, endlich wieder ein Winterfest des Vereins Berliner Buchhändler nach jener althergc- brachten Weise in fröhlichster Stimmung mitgemacht zu haben. L. B. Breslauer Buchhändler-Verein in Breslau. — Am 14. Februar d. I. feiert der Breslauer Buchhändler-Verein sein 51. Stistungssest, und zwar will der Verein an diesem Tage den gesamten Breslauer Buchhandel, auch den Jungbuchhandel, dazu einladen. Der Festausschuß ist eifrig bemüht, ein recht originelles Programm zusammenzustellen, und der bisher erreichte Erfolg verspricht viel Spaß. Heitere und ernste Vorträge, Tombola, Tanz nsw. werden ab wechseln. Im Interesse des Jungbnchhandels soll keinerlei Eintritt erhob-en werden, doch hofft der Festausschuß, daß die Tombola die Un kosten decken wird. Einer Reihe Verleger ist schon die Bitte ausge sprochen worden, Bücher zur Tombola zu stiften, doch gibt es sicher noch mehr edelgesinnte Verleger, die gern dazu beitragen. Die freund liche Zusendung wäre an den Vorsitzenden, Herrn Kropsf. i. Fa. Preuß L Jünger, Breslau I, Ring 52, erwünscht. Im Aufträge des Festausschusses: Breslau. 15. Januar 1925. Carl Müller. Änderung der Postkartengröße. — Auf dem Postkongreß in Stock holm sind die Postvereinsländer übereingckommen, die im Welt postverkehr für Postkarten bisher vorgesehenen Höchstmaße von 9X 14 em mit Wirkung vom 1. Oktober an heranfzusetzcn. Man hat sich aus die Höchstmaße von 10,5X15 cm geeinigt. Hieran ist über die Ver pflichtung geknüpft worden, die gleichen Höchstmaße auch für Postkarten dos inneren Verkehrs der Länder festzusetzen. Die bisher für den inneren deutschen Verkehr zugelassenen Postkarten mit den Höchstmaßen von 10,7X15,7 cm müssen daher abgeschafft werden. Ter Ausbrauch der Bestände darf nur noch für eine gewisse Zeit gestattet werden. Mit der Vereinheitlichung der Vordrucke werden alle Weiterungen beseitigt, die d-ic Verwendung der für den inneren Verkehr zugelasfenen Post karten in der Größe von 10,7X15,7 cm jm Verkehr mit dem Ausland häufig zur Folge hatte. Die Hersteller und Verbraucher von Post karten werden gut tun, sich beizeiten auf die Neuerung einzurichten. Die amtlich ausgegebenen Postkarten werden in einiger Zeit, um die Einführung der genormten Papierformate zu fördern, in der Größe von 10ZX14,8cm (Größe OM ^ 6) hergestellt werden. Den Postkartcn- herstellern wird empfohlen, sich diesem Vorgehen anzuschließen. Besuchs- (Visiten-) Karten mit handschriftlichen Zusätzen. — Zur Vermeidung von Zweifeln wird darauf hingewiesen, daß gedruckte Besuchskarten usw., auf denen handschriftlich mit höchstens 5 Worten oder üblichen Anfangsbuchstaben Grüße, gute Wünsche, Glückwünsche, Danksagungen, Beileidsbezeigungen oder andere Höflichkeitsformeln zum Ausdruck gebracht sind, den Bestimmungen und Gebühren für T e i l d r u ck s a ch e n — also 5 Pf. — unterliegen. Wochenbericht der A.-G. »Deutscher Metallhandcl« in Berlin- Oberschöneweidc vom 16. Januar 1925. — Auch in der letzten Berichts woche zeigte der Londoner Markt ein ruhiges Bild. Obwohl eine leichte Senkung fast aller Kurse eintrat, ist mit einer weiteren und wesentlicheren Abschwächung der Notierungen wohl kaum zu rech nen. Den größten Kursverlust hat Zinn prozentual zu buchen, wo gegen Blei, Kupfer und Zink nur geringen Schwankungen unterworsen waren. Am deutschen Metallmarkt sind bis auf Zinn keine Ver änderungen in den Notierungen eingetreten. Die Nachfrage nach promptem Blei und Zink ist auch weiterhin vorhanden. In Altmetallen kommt die leichte Abschwächung der Londoner Kurse auch nicht zum Ausdruck, da sich in fast allen Metallen die Nachfrage mit dem Angebot deckt. Der Londoner Metallmarkt schließt heute mit folgenden No tierungen: Kupfer, prompt, L 66, 3 Monate L 67Vs, Zinn, prompt, L 259)4, 3 Monate L 263)4, Blei, nahe Sichten, 5 41^8, entf. Sichten L 39)4, Zink, nahe Sichten, L 37)4, entf. Sichten 5 37. Die heutigen Berliner Notierungen für Ncumetalle stellen sich ungefähr wie folgt: Nasfinadekupfer Mk. 131.-/132.- per 100 Kilo, Hüttenweichblci Mk. 85.60/86.50 per 100 Kilo, Hüttenrohzink, Ziro IM Mk. 78.—/80.— per 100 Kilo, Feinzink, Zero Mk. 88.—/90.— per 100 Kilo, Bankazinn Mk. 540.—/550.— per 100 Kilo, Hüttenzinn Mk. 525.—/535.— per 100 Kilo, Antimon regulus Mk. 136.—/138.— per 100 Kilo, Stereotypemetall Mk. 95.— per 100 Kilo, Setzmaschineumetall Mk. 94.— per 100 Kilo. Von Büchern, die »besessen«, gegessen und pro pomm gestiftet wurden, erzählt Joh. Kleinpaul in seinem trefflichen Buche »Anno dazumal«*) folgendes: Einem Vllchermarder kam man in der Staats bibliothek zu Dresden auf die Spur. Dort wurde jahrelang einer der wertvollsten Codices vermißt; niemand wußte sich seinen Abgang zu erklären; alles Suchen half nichts, bis endlich ein Stammgast, ein allbekannter Bücherwurm, starb, nachdem er immerfort auf demselben Stuhle gesessen, — auf dem Codex, den er sich irgend einmal, um be quemer arbeiten zu können, untergelegt hatte! Daß einer Bücher ver schlingt, ist eine landläufige Redensart. Manch einer hat auch tat sächlich Bücher verschlungen. So ein gewisser Volmar zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, der eine scharfe Satire gegen den Herzog Bernhard von Weimar geschrieben hatte; er mußte sie — ungekocht — verschlingen. Noch schlimmer erging es dem Juristen Philipp Oldenburg, der sich um dieselbe Zeit in seinem »Politischen Jtinerar durch Deutschland« unziemliche Bemerkungen über mehrere deutsche Fürsten erlaubt hatte; auch er mußte das Pamphlet essen und wurde gleichzeitig noch ausgepeitscht, bis er das letzte Stückchen hinunter gewürgt hatte. In derselben Weise wurde auch schon hundert Jahre vorher der Pfarrer Jobst Weißbrodt in Dresden bestraft; er hatte — ein Freund der Reformation — ein Traktat verfaßt, das seiner Meinung offenen und ehrlichen Ausdruck gab, und wurde daraufhin durch Herzog Georg den Bärtigen genötigt, das neubackene Buch, das wahrhaftig kein »Weißbrot« war, zu essen. In Meißen regte sich um die Mitte des 17. Jahrhunderts ein Barbier darüber aus, daß ihn der Pförtner von St. Afra lvarten ließ. Barbiere haben es bekanntlich immer eilig, Türhüter sind manchmal etwas langsam. Kurz, Figaro applizierte dem Hauswart — eine Maulschelle, die dieser aber nicht auf sich sitzen ließ, und im weiteren Verfolg der Angelegenheit wurde der Barbier auch noch von der nächsten Schulsynode auf eigenartige Weise bestraft: er mußte der Filrsten- schulbibliothek Senecas Werke kaufen. Das Exemplar ist heute noch vorhanden, und vorn stehen darin folgende, den grotesken Humor dieser Schenkung trefflich kennzeichnende lateinische Verse von des da maligen (1636—83) Konrektors dl. Gottfried Sternberger eigener Vix eapiet dibliotüeea Iidro8. (»Diese Ausgabe des Seneca hat ein ungnädiger Barbier gekauft, und zwar zur Strafe dafür, daß er dem Türhüter Fauftschläge versetzt hat. Wenn der Türhüter öft.'rs solche Schläge empfinge, könnte die Bibliothek von St. Wra die Bücher kaum fassen.«) H. P Eine antideutsche Kulturliga im Elsaß. — Wie »Petit Partsien« aus Straßburg berichtet, hat sich dort eine Liga gegen die deutsche Kultur und den deutschen Gedanken in Elsaß-Lothringen *) Anno dazumal.« Vergessene sächsische Anekdoten und Histo- rietten. Leipzig, Hesse L Becker Verlag, 1922. Preis Mk. 2.70.
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