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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.03.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-03-01
- Erscheinungsdatum
- 01.03.1901
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- Deutsch
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Wandlung der Barsortimente in Spezial-Grosso-Geschäfte ist eine ebenso große Notwendigkeit, wie die Beschränkung der Verlagsgeschäfte auf bestimmte Richtungen.» Diese beiden Forderungen bedeuten nun an sich noch keine große Umwälzung. Die Spezialisierung des Verlags, die heute schon teilweise erfolgt ist, wird stets Sache der Verleger bleiben, ohne daß der Gesamtbuchhandel von dieser Umwand lung in seiner Geschäftsführung wesentlich betroffen wird, und was die Barsortimenter betrifft, so werden diese rein kaufmännisch geleiteten Unternehmungen wohl am besten ihren Vorteil wahrzunehmen wissen. Luckhardts Plan ist aber auch umfassender. Nicht die gewöhnliche Spezialisierung im Sinne der wirtschaftlichen Arbeitsteilung ist es, die er erstrebt, sondern die Ausbildung der spezialisierten Barsortimente, die er Spezial-Grosso-Geschäfte nennt, zu einer, in dem buch- händlerischen Verkehr durchaus wesentlichen Instanz, und zwar zur Erzielung einer Vereinfachung des Betriebs. Dieser Plan scheint nun einigermaßen in Widerspruch zu stehen mit der Ueberzeugung Luckhardts, daß »die bis herigen Varsortinunte für den Verleger mehr Nachteile als Nutzen gehabt«, während sie dem Sortimenter allerdings sehr viele Bequemlichkeiten geschaffen hätten. Indes ist das Spezial-Grossogeschäft Luckhardts doch im Wesen so ver schieden von dem Barsortiment unserer Tage, daß es nur verwirrend wirkt, von einer Umwandlung des einen in das andere zu reden. Die neue Geschäftsart ist nichts anderes als ein Engros-Sortiment, deren Luckhardt etwa fünfund zwanzig in Aussicht nimmt und von denen jedes einen an deren Zweig des Verlages in sich vereinigen soll. Die eine Firma würde Jurisprudenz, die andere Medizin, eine dritte Landwirtschaft rc. vertreiben, und zwar soll der betreffende Zweig der Wissenschaft in diesen Geschäften so vollständig vertreten sein, daß der Sortimenter dann gar nicht mehr mit den Verlegern der Bücher, sondern beim Bezug von Novitäten wie auch von älteren Werken allein mit diesen Spezialsortimentern zu thun hat. Die Vorteile dieser neuen Vertriebsart wären mannig faltig. Der Verleger ersparte viel Arbeit, denn statt seine Auflage an viele hundert Firmen zu verteilen, lieferte er jedes Buch nur an ein Spezialsortiment. In derselben Lage wäre der Sortimenter, indem er die große Zahl seiner Konten auf fünfundzwanzig beschränken könnte. Auch könnte er von dem Grossogeschäft kulantere Bedingungen erhoffen. Dem Verleger würden keine Verluste mehr durch schlechte Zahler oder durch Konkurse entstehen, was ja nicht unwesentlich sein würde. Diese Vorteile schließen aber auch gleichzeitig die Nach teile der Organisation in sich. Daß der Verleger dann nur noch an wenige Engros-Geschäfte liefert, heißt mit anderen Worten i er begiebt sich gänzlich des Vertriebs seiner Verlags werke. Der Nachteil, den heute einzelne Verleger, nicht ganz mit Unrecht, in den Barsortimenten sehen, würde also in noch sehr erheblich höherem Grade gegen die Luckhardtsche Ein richtung geltend gemacht werden können. Der Verleger würde sich mit gebundenen Händen dem Grossosortiment übergeben, und von einem persönlichen Anteil am Vertrieb könnte gar keine Rede mehr sein. Alles würde sich mechanisch abwickeln; das, was man heute Arbeiten des Verlegers für seine eigenen Verlagswerke gegenüber denjenigen der Konkurrenz nennt, wäre in Zukunft ein unbekanntes Geschäft. Sonderbar mutet deshalb folgende Aeußerung in der Luckhardtschen Broschüre an anderer Stelle an: »Für den Verleger bleibt immer der Vertrieb eines Verlages die Hauptsache; sonderbarerweise fehlt in Leipzig ein solches Vertriebsgeschäft bisher voll ständig, da man irrtümlich annimmt, die Auslieferung eines Verlages durch den Kommissionär könnte den Vertrieb er setzen; das ist aber grundfalsch.« — Könnte man wohl an nehmen, daß ein Grossogeschäft die intensive Vertriebsarbeit eines tüchtigen Verlegers ersetzen könnte? Eine solche Arbeit kann für die gesamte deutsche Litteratur von fünfundzwanzig Geschäften ganz unmöglich geleistet werden. Hand in Hand mit dieser Reform müßte nach dem Vorschlag Luckhardts die Begründung einer Centralspedition für den Buchhandel in Leipzig auf Grund des Genossen schaftsprinzips gehen. Um die bestehenden Kommissions geschäfte nicht einfach an die Wand zu drücken, schlägt Luck hardt »die Uebernahme oder Zusammenlegung aller kleineren Kommissionsgeschäfte- vor. Dieser Plan ist natürlich un abhängig von der ersten Reform; als eng mit dieser ver knüpft betrachtet dagegen Luckhardt seinen dritten Vorschlag: die Gründung einer deutschen Buchhändlerbank. Kein Zweig des Buchhandels erscheint ihm so reform bedürftig wie das Kommissionsgeschäft, das in Leipzig etwa durch 100 Firmen vertreten werde, die zugleich die Kredit verhältnisse des Buchhandels regeln. Der Kommissionär verweigert nach Luckhardt, teilweise aus Unvermögen, den »notwendigen Kredit, den 6000—8000 buchhändlerische Fir men auf realer volkswirtschaftlicher Basis zu beanspruchen berechtigt sind«. Ich will die Berechtigung dieser Voraus setzung hier nicht näher untersuchen und auch die Frage aus sich beruhen lassen, ob der Kommissionär der naturgemäße Kreditgeber überhaupt ist. Jedenfalls hält es Luckhardt be sonders für den Verlagsbuchhandsl für notwendig, zum Zwecke der Kreditgewährung in Form einer Gesellschaft mit be schränkter Haftung oder einer Aktiengesellschaft eine Buch händlerbank zu errichten, und zwar mit folgenden Aufgaben: An- und Verkauf einzelner Verlagsobjekte und ganzen Ver lagsgeschäften, Zeitschriften rc., Beleihung von Verlagsbeständen, Verlagsrechten, Platten, Steinen rc., Zusammenstellung von Spezialverlagen aus verschiedenen Verlagsgeschäften zum Zwecke des Weiterverkaufs und endlich Uebernahme und Ver trieb, sowie Herstellung von Verlagswerken aller Art. Diese Ziele sind allerdings sehr hoch, und es dürfte zweifelhaft sein, ob sich von Optimisten das nötige Geld dafür aufbringen ließe. Niedriger gesteckte Ziele, in denen riskante Unternehmungen ausgeschlossen wären, hätten wohl eher Aussicht auf Verwirklichung, denn es ist kein Zweifel, daß eine Buchhändlerbank, ebenso wie jede Darlehnskasse, in mancher Beziehung wohlthätig und segensreich wirken könnte. G. Hölscher. Nus Ruhland. (Fortsetzung aus Nr. 48.) Neuigkeiten des russischen Büchermarktes. Abramow, N., Wörterbuch russischer Synonymen u. sinnähnlicher Ausdrücke. 1 R. Adreßbuch der Buchhändler, Verleger, Musikalienhändler, Zeitungs- u. Zeitschriften-Redakteure, Leihbibliotheken u. Druckereien in Rußland. 1000-1901. 2 R. Adreßkalender für Handel u. Industrie des Ural-Gebiets für 1900. Die Gouvernements Perm, Ufa, Orenburg u. Wjatka. 2. Jahrg. 1 R. Album St. Petersburg - Transvaal. Herausg. vom holländischen Komitee zur Hilfeleistung f. d. Buren. 2. Ausl. 3 R. stiges, physisches u. geschlechtliches Leben. 3 Thle. 2 R. ^ Alferaki, S., Rußlands Enten. Lfrg. 2. Subskr.-Preis 10 R. Annenkow, K., System des russischen Zivilrechts. Bd. II. Das Sachenrecht. 2. Ausl. 4 R. Apuchtins, A., Werke. 4. Ausl. m. Biographie u. Porträt. 4 R. versität. 1. 2 ^R^ 25 K ^ ^ Badmajew, Rußland und China. 50 K. Bechterew, W., Neuropathologische u. psychiatrische Beobach tungen. 2 R. Eiros I. MuMctow u. W. Baumann. Lsa^1.^^pr/l"1o"s L
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