Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.08.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-08-14
- Erscheinungsdatum
- 14.08.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19020814
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190208144
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19020814
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1902
- Monat1902-08
- Tag1902-08-14
- Monat1902-08
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6382 Nichtamtlicher Teil. ^ 187, 14. August 1902. Schenkung für Kunst zw ecke. — Wie kürzlich hier mit- geteilt worden ist, hat die bayrische Kammer der Abgeordneten willigung für Förderung von Kunstzwecken abgelehnt.^ Wie nun gemeldet wird, hat ein Reichsrat der Krone Bayern der bayrischen Staatsregierung die Summe von 100 000 zur Erwerbung aus gezeichneter Kunstwerke, insbesondere für die Kunstsammlungen des Staates zur Verfügung gestellt. Hierzu wird weiter gemeldet, daß Seine königliche Hoheit der Prinz-Regent die Allerhöchste Genehmigung zur Annahme dieser Schenkung erteilt habe und dem Spender seinen Dank und seine Anerkennung für die bekundete hochherzige Gesinnung zum Ausdruck habe bringen lassen. Die von der königlich bayrischen Regierung unter Vorbehalt angekauften Kunstwerke, deren endgiltige Erwerbung nun gesichert ist, sind die folgenden: 1. E. Zimmermann: Alte Bäuerin; 2. Karl Henning, Dachau: Tot verbellt; 3. Gabriel Schachinger, München: Frühlingsblume; 4. Wenzel Wirkeld, München: Waldesmühle; R. L. Willmann,. München: Fasan; 6. Ernst Liebermann, München: Mondnacht; 7. Alex Köcke, Edinburg: Mädchen vor dem Spiegel; 8. Alois Hänisch, München: Landschaft; 9. Adolf Hengeler, München: Der Bauer; 10. L. v. Zumbusch, München: Die Gärtnerin; 11. Hugo Kotschenreuther, München: Beim Spiel; 12. Hermann Lindenschmitt, München: Die Spieler; 13. Jakob Schnitzberger, München: Bergeinsamkeit; 14. Karl I. Dornberger, München: Frühlings-Anfang; 15. Alfons Spring, München: Ein Putztag; 16. Gustav Bechler, Steinberg: Märzsturm; 17. Fritz Ehrler, München: Vorfrühling; 18. Ed. Niczky, München: Ein Lied; 19. Ignatz Taschner, München: Parzival (Plastik); 20. Hermann Hahn, München: Studie in Marmor (Plastik); 21. H. Frhr. v. Habermann, München: Weibliche Bilder; 22. Emanuel Hegen- bartb, München: Jäger; 23. Eduard Saglio, Paris: Vesperbrot; 24. Angela Jank. München: Hinter der Meute; 25. Leo Samberger, Dame im Pelz; 27. Karl Albrecht, Hamburg: Stillleben; 28. Ernst Karl Küstner, München: Märztag; 32. John Mitchell, Edinburg: Moosland. Zum Jubiläum von Shakespeares Hamlet. — Wie wir vor einigen Tagen an dieser Stelle Mitteilen konnten, ist Shakespeares Hamlet als Buch am 26. Juli d. I. 300 Jahre alt geworden, da dieses^Buch am 26. Juli 1602 in das Vuchhandels- wurde, ist bis zur Stunde unbekannt, indessen kann mit ^Sickier- heit angenommen werden, daß -Hamlet, wohl in kürzester Zeit nach seinem Erscheinen im Druck auch über die Bühne ging. Ebenso sicher ist, daß -Hamlet- schon zu Lebzeiten des Dichters sich nicht nur in England allgemeiner Bewunderung und Be- Hamlet ein Freund und Kollege Shakespeares: Richard Vurbage (s 16l9 zu London). Die nächsten berühmten Darsteller des Dänen-Prinzen waren Josef Taylor und Thomas Betteston, welch letzterem Garrick folgte. In Deutschland wurde -Hamlet« in einer verloren gegangenen Bearbeitung in Dresden bereits im Jahre 1626 gegeben, doch ist es nicht ausgeschlossen, daß auch schon früher Aufführungen des Werkes stattgesunden haben. In Wien brachte Franz Heufeld, der in den Jahren 1769 bis 1775 als Direktor des deutschen Schauspiels wirkte, eine von 1773 zur ^Aufführung. Heufelds (f Wien, 23. März 1795) Bearbeitung ersetzte die von Friedrich Ludwig Schröder (f Ham burg. 3. September 1816), welche am k. k. Hofburgtheater vom 14. Februar 1778 bis 22. November 1820 124 mal benutzt wurde. Unter dem Dramaturgen Josef Schreyvogel (f Wien, 28. Juli 1832) wurde A. W. von Schlegels Uebersetzung gewählt und j seither beibehalten. In dieser Einrichtung gelangte die Tra gödie 171 mal zur Aufführung, und zwar vom 7. Dezember 1825 bis 1. Mai 1888, 130 mal im alten und vom 14. Mai 1889 bis 17. Mai 1902 41mal im neuen Hause. Im ganzen gab es seit dem 14. Februar 1778 295 -Hamlet.-Abende im Burgtheater zu Wien. >V.- nach Artikel 9 des Gesetzes vom 17. Dezember 1862 (Verbot von Verbot. — Der amtliche Teil des heutigen Börsenblatts giebt das in Anwendung von § 14 des Reichspreßgesetzes durch den Reichskanzler erfolgte und auf zwei Jahre ausgedehnte Verbot der in St. Petersburg erscheinenden Zeitschrift -Kraj- bekannt. Wertvolle Erbschaft. — Der Millionär Dutuit, der kürzlich in Rouen verstorben ist, hat die Stadt Paris zur Erbin seiner wert vollen Sammlungen von Kunstwerken und Büchern eingesetzt, und das Gericht hat die Erbin zum Antritt der Erbschaft ermächtigt. Bisher ist nur ein kurzes Verzeichnis der Bibliothek angelegt worden; allein dieses genügt, um sich eine Vorstellung von dem Werte der von dem Erblasser gesammelten Schätze zu machen. Von dem -6ra.nä Loses äs 6ov8olatiov- (1494) sind nur zwei Exemplare bekannt: das der Pariser Nationalbibliothek und das der Sammlung Dutuit. Diese umfaßt eine große Anzahl von Gebetbüchern mit den Wappen Ludwigs XII., Diane av8-, das am 1. Januar 1679 gedruckt wurde und die -Werke« des Herzogs Du Maine enthält, der damals noch keine acht Jahre alt war. Dieses Buch stammt aus der Bibliothek Louis Philippes. Erwähnenswert sind noch der -kseusll ä'sstawpss rühmten Persönlichkeiten des 17. Jahrhunderts-, nach den Gemälden Van Dycks gestochen. Die Einbände, die eine an sehnliche Liste füllen, tragen die Wappen fast aller Herrscher und Staatsmänner des fünfzehnten, sechzehnten, siebzehnten und 16". stammen aus dem fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert. Das erste dieser Werke, dessen Ränder mit schönen Arabesken geschmück^ sind,^ enthält 43 Miniaturen, stammt aus dem Jahre 1514 und ist in mehreren Exemplaren bekannt. Ein Unikum ist dagegen das -Labyrinth von Aersailles- (17. Jahrhundert) mit dem Plane des Labyrinths und 39 Bildern Jacques Baillys, das dem König Ludwig XIV. als Führer durch das Labyrinth gedient zu haben scheint. Dieses war von 1667 bis 1674 errichtet, ist 1775 aber zerstört worden. Personalnachrichten. Gestorben: am 10. August nach kurzer Krankheit im Alter von vierund sechzig Jahren der Buchhändler Herr Oskar Verlage in München, der dem dortigen großen und geachteten Hause seit 1870 angehört und seit zweiunddreißig Jahren seine be währte, erfolgreiche Arbeit an leitender Stelle gewidmet hat. 1874 wurde er neben dem später in Stuttgart selbständig gewordenen Herrn Oskar Gerschel Kollektiv-Prokurist des Hauses; seit 1877 war er alleiniger Prokurist. 1896 rückte er im Anti- war ein unermüdlich fleißiger, begabter und kenntnisreicher Kollege, der sich bei allen ihm Nahestehenden aufrichtiger Hochachtung und Wertschätzung erfreute. — Ehre seinem Andenken! (Sprechsaal.) Warenhaus-Buchhandel. (Vgl. Nr. 180 d. Bl.) Herr E. Süßermann in Anklam glaubt sich in meiner Ent gegnung im Börsenblatt Nr. 180 vom 6. d. M. als der Strohmann des Stettiner Warenhauses angegriffen. Ich erkläre deshalb hier mit ausdrücklich, daß ich Herrn Süßermann niemals für einen mann des betreffenden Warenhauses^ dieselbe Person sei. Diese Annahme hat sich jedoch als falsch erwiesen, und ich muß deshalb weiter nach dem Vermittler des Warenhauses suchen, den ich seiner Zeit an dieser Stelle nennen werde. Berlin, den 11. August 1902. Richard Eckstein Nachfolger (H. Krüger.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder