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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1902
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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6706 Nichtamtlicher Teil. 198, 27. August 1902. Wahrung des modernen staatlichen Kunstbesitzes nunmehr be friedigt und so das erhabene Wort des Monarchen zur That um gesetzt wird. »Durch eine jüngst erflossene Allerhöchste Entschließung wurde nämlich, um den seit Jahren im staatlichen Besitze angesammelten Kunstwerken schon für die allernächste Zeit eine würdige Unter kunft zu sichern, ein Teil der Räumlichkeiten des untern Belvederes auf die Dauer von vier Jahren in hochherziger Weise gewidmet. Die betreffenden Räume Vargen früher die Ambraser Sammlung und standen seit Dislozierung der letzteren für administrative Zwecke des HoseS in Verwendung, nunmehr sollen sie wiederum künstlerischen und wissenschaftlichen Interessen dienstbar gemacht werden; ein Teil des gedachten Gebäudes soll eine unter der Leitung des Direktors Ritter von Schneider stehende Sammlung archäologischer Funde ans den ältesten Kulturperioden aufnehmen, für welche in den Hofmuseen kein Platz gesunden werden konnte, während drei große Säle und ein kleinerer Saal mit den erforder lichen Nebenräumen für die Unterbringung der modernen Galerie bestimmt sind. Diese Räumlichkeiten werden in der allernächsten Zeit adaptiert werden und eine Gasheizung, sowie die sonstigen für die Zwecke der Galerie erforderlichen Einrichtungen erhalten. »Nach den getroffenen Vorbereitungen darf mit Sicherheit darauf gerechnet werden, daß das Publikum bereits im Oktober oder November d. I. in die Lage kommen wird, den staatlichen Besitz moderner Kunstwerke in entsprechender Aufstellung besichtigen zu können. Hier seien nur folgende Gemälde besonders erwähnt: -Christus im Olymp- von Max Klinger, welches Bild erst vor einigen Tagen in Wien eingetroffen ist, das -Paris-Urteil- des selben Meisters, bekanntlich eine Schenkung des Architekten Alexander Hummel in Triest, die -Meeres - Idylle- von Boecklin, die -bösen Mütter- von Segnntini, dann die -fünf Sinne- und ein großes Deckengemälde von Makart, eine reichhaltige Waldmüller-Kollektion, endlich Bilder von Pcttenkosen, Gauermann und Schwind. Dazu kommen die bedeutendsten Erwerbungen, die in den letzten Jahren auf den Ausstellungen der Künstler-Genossenschaft, der Sezession und des Hagen-Bundes, sowie sonst im In- und Auslande gemacht worden sind. -Nach Ablauf von vier Jahren soll die Galerie in das bis dahin voraussichtlich schon fertiggestcllte städtische Museum über tragen und daselbst nnt den hervorragenden Sammlungen des dankenswertem Entgegenkommen gegenüber den Intentionen der Unterrichtsverwaltung zu einem gemeinschaftlichen Borgehen bei der Errichtung des neuen Museums entschlossen, so daß die Gefähr lichen, die Kunstschätze von Staat, Land und Gemeinde umfassenden Sammlung gesichert ist.- Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. tlousr^vorbuvAsn uvck ssltovo Lüebor au3 rrllsn l?ii.6Ü6rn. Vor- vorlaAO vom 11. Ouni 1902. Ar. 8". 47 8. >Vi6v 1902, Vsrla-A A3.NA, I>lr. 16, 15. ^.u»ust 1902. 4". 8. 373—396 mit. Inssratsn 910 dlr-m ^ Hoi mann Na^or in 8t.uttA3.rt. Aus München. — Aus München wird berichtet, daß Magi stratsrat Schmid im Magistrat folgenden Antrag eingebracht habe: -Magistrat und Gemeindekollegium wollen beschließen, es möge in den Haushaltplan der Stadtgemeinde ein Ausgabeposten in der Höhe von vorerst 25 000 ^ eingestellt werden, der dem Magistrat alljährlich neben den bisherigen üblichen Aufwen dungen zur Förderung der Kunst, sowie zum Ankäufe moderner Kunstwerke zur Verfügung steht.- Für den Antrag werden fol gende Gründe angeführt: Die letzten Wochen hätten gezeigt, wie durch die Haltung der Kammermehrheit das Schaffen der Mün chener Künstlerschaft schwer benachteiligt und der Ruf Münchens als Kunststadt gefährdet werden könne. Ein Privatmann habe zwar die im Landtage abgestrichene Summe von 100 000 ^ zum regierung übergeben und dadurch einer Beunruhigung weiter Künstlertreise wenigstens teilweise vorgebeugt, nichtsdestoweniger bestehe jedoch für die Stadtverwaltung sowohl in idealer als wirtschaftlicher Beziehung die Pflicht, zur Fortentwicklung Mün chens als Kunststadt mehr als bisher zu thun. Eine jährliche Ausgabe für Kunstzwccke in genannter Höhe neben den sonstigen verschiedenen im Etat vorgesehenen Summen, wie aus Stiftungen u. s. w., erscheine angemessen und im Interesse der gesamten Ein wohnerschaft Münchens gelegen. die in dem Buche gesunden werden sollte, sreigcsprochen worden sind und die Staatsanwaltschaft den Revisionsantrag zurückgezogen hat, wieder ausgehoben worden. Professor Garraud (Lyon): über die heutigen Richtungen in der Strafrechtswissenschaft; — Professor Franz von Liszt (Berlin): über die sozialen Faktoren des Verbrechens; — Professor von Hamel: die letzte Inkarnation der Idee der Strafe; — Vortrüge der Herren Tarde und Baron Garosalo. (Sprechsaal.) Schulbücherhaudel der Buchbinder. Eine neue Gefahr für den Buchhandel, besonders in der Provinz Pommern, ist im Anzuge, wie nachstehende Zeitungs- -Greifswald, 22. Juli. Ein -Verband der Buchbinder und Auchbindereibesitzer Pommerns- soll demnächst begründet werden, zu welchem Zweck vorbereitende Schritte bereits unternommen sind. Der Verband soll, wie es heißt, zur Wahrnehmung der Interessen des Buchbindergewerbes insbesondere vou vornherein gegen den Vertrieb von Schulbüchern seitens der Lehrer und eine- Reform des Schulbücherhandels seitens der Buchbinder in die Wege leiten.- Daß die Buchbinder gegen den Vertrieb von Schulbüchern seitens der Lehrer Vorgehen wollen, ist von ihrem Standpunkte aus ja erklärlich; ich sollte aber meinen, dies wäre eher Sache nach wie vor Bibeln, Gesangbücher, Schul- und andere Bücher, und zwar zürn Teil bedeutend unter dem Ladenpreise, unter dem Vorwände, den armen Kindern dadurch zu helfen. Daß aber auch eine Reform des Schulbüch er Handels Überhaupt von dem zu gründenden -Verband der Buchbinder Pommerns bücher werden ja wohl überall ^chon^von den Buchbindern ver trieben, was wohl zum Teil seinen Grund darin hat, daß diese niit den Volksschullehrern befreundet sind oder sonst geschäftliche Beziehungen zu ihnen haben, andernteils aber auch, weil die Buchbindern schicken, weil die Meinung verbreitet ist, daß man dort billiger als in größeren Geschäften kauft. — Organisieren sich die Herren aber erst, so werden sie mit der Zeit auch dazu kommen, die Bücher für die höheren Schulen zu führen. Dem mit aller Macht entgegenzuwirken, sollte das Bestreben des Gesamt buchhandels sein, bevor es hierzu zu spät ist. Wolgast. Franz Cleppien.
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