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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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.1.-' 130, g. Juni !!U>3 Nichtamtlicher Teil, 4573 vvr dem I, Januar 1902 der Verleger eine Gesamtausgabe ohne Einwilligung des Urhebers der Einzelarbeiten hergestellt und stand ihm das Recht hierzu nach Maßgabe der altern Gesetzgebung zu, so läßt sich ein Bedenken gegen die Fort setzung der Verbreitung der betreffenden Exemplare unter dem neuen Recht nicht geltend machen, trotz des Inhalts des H 4, Der Verleger steht insoweit eben nicht jedem Dritten gleich. Die praktische Bedeutung der Frage ist heute nicht mehr sehr erheblich; wohl aber darf ihre grundsätzliche Wichtigkeit nicht unterschätzt werden, da sie für eine Anzahl andrer Fragen, die ihrer oberstrichterlichen Lösung noch harren, von präjudiziellem Wert ist. Wirtschaftskunde des deutschen Buchhandels. I)6ut8oblanck8. IV. 6anck. 8. 97—139. 1902, Eine zusammenfassende Darstellung der gesamten Wirtschaft-- lichen Verhältnisse und Einrichtungen Deutschlands, welche Zu verlässigkeit der tatsächlichen Angaben und wissenschaftliche Be herrschung des Stoffs vereinte, fehlte bisher, obwohl eine solche Zusammenfassung des deutschen Wirtschaftslebens durch die fort schreitenden Änderungen, die auf allen wirtschaftlichen Gebieten triebs Platz gegriffen haben, unbedingt notwendig ist. Sind doch zahlreiche Kreise, die auf die Gestaltung unsrer Volkswirtschaft wesentlichen Einfluß haben, gelegentlich außer stände, wichtige wirtschaftliche Tatsachen und Zeitfragen auf ihre ganze Tragweite hin zu beurteilen: es sei nur an den Zoll auf gebundne Bücher erinnert, lind doch verlangt das gesamte öffentliche Leben zur Bewältigung neuer Aufgaben, ivie zur Klärung wichtigsten Lebensfragen immer ^dringend^er einen ^ möglichst kreise aufnehmen wollen. Jedenfalls ist die Vermehrung unsrer wirtschaftlichen Intelligenz gleichbedeutend mit einer Steigerung unsrer wirtschaftlichen Kraft, und es ist als ein günstiges Zeichen für- unsre wirtschaftliche Entwicklung anzu^ehcn, daß gegenüber Diesem Verlangen weiter Kreise will das: Handbuch'der Wirt schaftskunde Deutschlands (Leipzig, B. G. Teubner) entgcgen- kommen. Es ist nicht zu bezweifeln, daß das groß angelegte »Handbuch der Wirtschaftskunde-- ein unentbehrliches Nachschlagewerk für die Vertreter der Wissenschaft, für Lehrer an Handels- und Industrieschulen, Verwaltungsbeamte, Behörden. Politiker, sowie für die im Wirtschaftsleben selbst Stehenden und Schaffenden, die Fabrikanten, Landwirte, Kaufleute usw. werden wird. Daß in dieser Wirtschaftskunde auch der Buch-, Kunst- und Musikalienhandel einen Platz finden mußte, ist bei der großen Bedeutung dieses Handelszweigs wohl selbstverständlich. Die Be arbeitung dieses Abschnitts stammt von dem bekannten Mitarbeiter am Börsenblatt G. Hölscher in Köln, der auf nur 43 Lexikon oktavseiten eine erschöpfende, wohl die beste Übersicht der Wirtschaft- lichen Verhältnisse des Buchhandels gibt, die in letzter Zeit in einem Sammelwerk veröffentlicht worden ist. — Machen wir an der kundigen Hand Hölschers einen flüchtigen Gang durch das weite Wirtschaftsgebiet des Buchhandels! Wirtschaftliche Aufgabe des Buchhandels ist der Vertrieb der Geisteserzeugnissc, also der Druckwerke in mancherlei Form, ins besondre der Bücher. Zur Befriedigung des Bücherbedarfs gliedert sich der deutsche Buchhandel in Verleger, Sortimenter und Kom missionäre. Das Buch hat als Ware die Eigenart, daß es nicht wegen seines stofflichen Werts begehrt wird, sondern daß sein geistiger Inhalt den Gegenstand des Handels bildet. Daraus ergibt sich die wirtschaftliche Besonderheit des Buchhandels als Monopolhandel und der feste Ladenpreis. Der Ladenpreis muß Börsenblatt kür den brutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. vom ganzen deutschen Buchhandel eingehalten werden (Ausnahmen sind an bestimmte Grenzen und Vorschriften gebunden: in neuester Zeit macht -sich das Bestreben geltend, sie weiter einzuschränken, für den Betreffenden unter'Umständen sehr einschneidende Folgen für seinen Geschäftsbetrieb nach sich. Die Organisation des Buchhandels ermöglicht durch das Konditionssqstem einen intensiven Vertrieb der Bücher innerhalb des ganzen Gebiets des deutschen Buchhandels, hat aber den Nachteil,^ daß bei der großes-^ahl der Sortilnentshandiungen^zu Ende 1901 148 Kommissionäre 9004 Kommittenten, m Berlin 38:336, in Wien 39:715, in Stuttgart 16:694, in Budapest 12 : 158, in Prag 9 :122, in Zürich 6 : 74. Mit diesen Verkehrs- mittelpunktcn fallen auch die Erzeugungsmittelpunkte ungefähr zusammen. 1900 erschienen in Deutschland etwa 24 800 Werke und ungefähr 7500 Zeitschriften. Anfang 1902 zählte man in Deutsch land 2296 Verlagshandlungen und 5725 Sortimentshandlungen. Nach der auf Grund der Berufs- und Gewerbezählung vom 14. Juni 1895 aufgestellten Stalistik gab es im deutschen Buch-, .^kunst- und Musikalienhandel (einschließlich Verlag und Antiquariat) 9902 Gewerbebetriebe, welche durchschnittlich 24 692 Personen be- der Berliner Buchhändler, nachdem sie schon zwei Jahre vorher eine Bestellanstalt ins Leben gerufen halten. Die Korporation hatte Ende 1901 222 Mitglieder, während der Berliner Verleger verein deren 95 aufwies. Die von der Berliner Bestellanstalt ausgefahrnen Pakete hatten in dem Geschäftsjahr 1900—01 (Ok tober-September) ein Gewicht von 1 107 187 ; davon waren 1 185 873 ^ Barpakete. 1900 gab i es in Berlin etwa 730 buch- Berliner Korporation ein eignes Buchhändlerhaus. Als buchhändlerischer Kommissionsplatz steht Leipzig an erster Stelle: auch die übrigen buchhändlerischen Geschäftszweige sind in hervorragender Weise in Leipzig vertreten. Der Leipziger Verlag zählt (nach den inzwischen teilweise überholten Anaaben Hölschers) 437, das Sortiment 203, Musiksortiment 37. Ätusikverlag 63, Kunst 12 Firmen. Äon deutschen Verlagsbuchhandlungen hielten 1902 2236 in Leipzig Auslieferungslager. Der Börsenvercin der Deutschen Buchhändler wurde 1825 in Leipzig gegründet und zählte Mitte 1902 2959 Mitglieder (jetzt 3021). Der Börsenverein vertritt die Interessen des deutschen Buchhandels, schafft und unterhält Anstalten und Einrichtungen zur Erleichterung des Geschäftsverkehrs, stellt Bestimmungen für den geschäftlichen Verkehr der Buchhändler untereinander, sowie mit dem Publikum auf usw. Der 1833 gegründete Verein der Buchhändler zu Leipzig zählte 1902 407 ordentliche Mitglieder. Er gründete 1836 die Leipziger Bestellanstalt, wie auch das seit 1834 bestehende Börsen blatt für den deutschen Buchhandel ursprünglich eine Schöpfung des Vereins ist. Auch die Buchhändlerlehranstalt (seit 1853) ver dankt dem Leipziger Verein ihr Bestehen. Der deutsche Buch gewerbeverein, 1884 gegründet, hat seinen Sitz ebenfalls in Leipzig, seit 1900 im eignen Haus neben dem Buchhändlerhaus. Wie bei mancher andern Warenerzeugung, so spricht man auch im Buchhandel von einer Überproduktion. Diese veranlaßt den Sortimenter, sich nur für einen Teil der neu erscheinenden Bücher zu verwenden, also seinen Bedarf zu wählen und unver langte Zusendungen des Verlegers nicht anzunehmen. Außerdem besondrer Wissensgebiete. Es gibt demnach besondre Buchhand lungen für Theologie, Rechtswissenschaft, Medizin usw. 1901 wurden für 79,4 Millionen Mark deutsche Bücher rc. ausgcführt, während die Einfuhr fremder Bücher nur 22,1 Millionen Mark betrug. 1900 gab es daselbst 1982 buchhändlerische Firmen, von denen sich 1450 mit Sortiment, 356 mit Antiquariat und 256 mit Verlag beschäftigen. Kunst- und Landkartenhandel betreiben 735, Musi kalienhandel 754 Firmen. Die bedeutenderen österreichischen Firmen sind in dem 1859 gegründeten Verein der österreichisch ungarischen Buchhändler (458 Mitglieder) zusammengeschlossen, 607
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