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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-09-05
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1903
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- Deutsch
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206, 5. September 1903. Nichtamtlicher Teil. 6791 Letzterer wird aber nicht nur aus dem Titelblatt aufgedruckt, sondern auch an einer bestimmten Stelle im Innern des Werks selbst. Diese zweite Stelle ist bei allen Büchern derselben Biblio thek stets dieselbe, so bei der Nationalbibliothek in Paris die Seite 97 (früher Seite 101), bei der St. Genovesa - Bibliothek Seite 41, bei den französischen Universitätsbibliotheken die Seite 99. Handelt es sich um Broschüren, die nicht so stark sind, so wird in der Nationalbibliothek die erste Seite des zweiten Bogens abge stempelt. Sind dem Werke Bildertafeln beigegeben, so wird zumeist jede derselben mit einem Stempelabdruck versehen. Außer- der Bibliothek versehen. Wem es also trotz aller Überwachung gelingt, ein solches Buch zu entwenden, muß dann noch ein außerordentlich schlauer Betrüger sein, um aus dem Buch die erwähnten Zeichen zu ent fernen. In den meisten Fällen wird aber der Antiquar, wenn er ein solches Buch durchblättert, die Spuren jener Tätigkeit be merken ^müssen. Büch^erdiebe^sind zuweilen auch ^nicht jo schlau^ festnehmen. Übrigens haben die Gerichte in Frankreich anerkannt, daß die aus öffentlichen Bibliotheken gestohlenen Bücher stets ohne Entschädigung zurückzugeben sind, mag der Preußen, ein Buch erworben: -Us8 klaisirs cke I'üs önobg-ntso.- Der Band trug das Wappen des Erzbischofs von Reims, .. und wur mit llür^gci>Hibl^thkk iuu m ...... eines Buches bemerkt, so kann er wohl annehmen, daß fie ihren Weg zu einem Sortimentsbuchhändler oder einem Antiquar findrn. In diesem Fall wird es sich empfehlen, ^um^den Dicl^ Vor etwa zwanzig Jahren entdeckten die bedeutendsten Pariser Musikalienverleg er, daß zehn ihrer Angestellten unter sich Tauschgeschäfte betrieben, indem sie Partituren des Hauses, in dem sie angestcllt waren, entwendeten und gegen andre um tauschten, die sie dann verkauften. Das Geschäft ging längere Zeit sehr gut, bis endlich doch die ganze Diebes- und Hehlerbande entdeckt wurde. Aus neuerer Zeit erwähnt Albert Cim den Fall eines Pariser Buchhändlers, bei dem fortwährend Bücher gestohlen wurden. Drei seiner Angestellten wurden auf frischer Tat ertappt und festgenommen. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, daß sie nicht bloß ihren Prinzipal bestohlen hatten, sondern auch Buchhandlungen, in denen sie geschäftlich zu tun hatten. Diese Bücher verkauften sie sogar ihrem eignen Prinzipal, und zwar mit 60 Prozent Rabatt vom Ladenpreise. Als der Untersuchungsrichter dem Buchhändler vorhielt, daß das ihm doch hätte verdächtig sein müssen, antwortete jener: »Ach Gott, heutzutage giebt's so hohen Rabatt bei den Verlegern!« So kam er noch mit knapper Verleger hatte bei der Polizei angezeigt, daß ihm eine größere Anzahl Bücher gestohlen worden sei. Als der Polizeikommissar nun mit Hilfe der Geschäftsbücher die Zahl zu ermitteln suchte, stellte er fest, daß von zwei Werken viel mehr Exemplare vor banden gewesen sein mußten, als gedruckt werden durften. Als der Polizeikommissar den Verleger darauf aufmerksam machte, suchte der Verleger diese auffällige Tatsache als ganz harmlos hinzustellen; in solchen Fällen pflege er sich nachträglich mit seinen Autoren zu einigen. Er scheint dies auch tatsächlich getan zu haben, denn von einem Prozeß hat man nichts gehört. Die Diebe haben schon eine Menge Mittel ausfindig gemacht, um Buchhändler und Antiquare zu betrügen. Bei den Pariser Bouquinistes wird z. B. häufig ein Buch aus einer Kiste ä 2 Frcs. in die danebenstehende L 1 Frc. gelegt, oder ein gekauftes billiges Buch heimlich durch ein teures ersetzt. Es gibt in Paris eine Anzahl Buchhandlungen mit offenen Verkaufsständcn, in denen jeder die ausliegen^en Bücher mustern kann. ^ Da geschieht es warten eine Stunde ab, wo nur ein Gehilfe oder nur der Buch händler selbst im Laden ist. Da sie wissen, daß gewisse Bücher, z. B. mathematische, im Hintergrund oder hoch oben auf den Regalen stehen, so fragen sie nach einem solchen, und während der Buchhändler oder der Gehilfe es aussucht, stecken sie eilig einige Bücher in ^die Tasche. ^ Tas^ das ^ vorgelegte Buch ihnen ^dann Arm erschien er bald in dieser, bald in jener Buchhandlung und suchte sich eine Anzahl Bände aus. Bevor er bezahlen sollte, ent fiel ihm wie durch Zufall sein Stock. Der Gehilfe beeilte sich, ihn aufzuheben, und diese wenigen Sekunden benutzte das Männchen, um ein paar Bände in seiner Mappe verschwinden zu lassen. Sogar junge Taugenichtse werden von den Dieben angeleiieh wie die andern Geschäfte in der Nähe, häufig den Studenten Bücher abkauft. Eines Morgens kam jener Unbekannte an der Auslage vorbei, an der zufällig niemand stand. Er erwischte die fünf Bände des Oietiovnairs lüttrö, die da unter großen Haufen lagen und deren Preis auf einem Zettel mit 80 Frcs. angegeben war. Den Zettel steckte er schleunigst in die Tasche, und mit einer ans Fabelhafte grenzenden Kühnheit betrat er mit den fünf Bänden 902*
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