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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-06-18
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1903
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- Deutsch
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- Saxonica
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4834 Nichtamtlicher Teil. ^ 138, 18. Juni 1S08, Nichtamtlicher Teil. Buchhiindlerverband für das Königreich Sachsen. Jahresbericht, erstattet der Hauptversammlung am 14. Juni 1908. Nicht ohne Befriedigung kann der Chronist diesmal seinen Jahresbericht abstatten: haben doch die zu grinsten des Sortiments geschaffnen und seit nunmehr rund einem Jahr eingeführten neuen »Verkaufsbestimmungen- die Feuer probe glänzend bestanden, — befinden sich doch auch die wirtschaftlichen Verhältnisse im allgemeinen scheinbar wieder in aufsteigender Linie. Hinsichtlich der Durchführung der neuen Verkaufsbestimmungen ist uns nur in ganz verschwindend geringem Maß von entstandnen Schwierigkeiten berichtet worden und auch in diesen wenigen Fällen ist es gelungen, alsbald befriedigende Zustände zu schaffen. Es wird nunmehr Aufgabe des Vorstands sein, sorgsam den Zeitpunkt zu wählen, zu dem er Ihnen die vollständige Beseitigung auch des jetzt noch zu lässigen Skontos empfehlen kann; ebenso wird eine Herabsetzung des den öffentlichen Bibliotheken und den Behörden gewährten fünfprozentigen Rabatts angestrebt und seinerzeit mit Energie durchgeführt werden müssen. Die von verschiednen Seiten geplanten Gründungen eines Sortimenterbunds bezw. einer Sortimenter kammer müssen als gegenwärtig verfehlt bezeichnet werden. Gerade im Lauf des vergangnen Jahres hat das Sorti ment sich der entschiednen Unterstützung seitens aller maß gebenden Faktoren zu erfreuen gehabt, und es muß als ebenso unberechtigt wie unklug erscheinen, dieses dem Sor timent bewiesene Entgegenkommen mit der Gründung eines Vereins zu beantworten, dessen Programm notwendiger weise die (zum mindesten indirekte) Bekämpfung des Ver lags in sich schließen muß; auch die erst in den letzten Wochen von Eberswalde ausgehende Agitation zur Grün dung eines »Vereins der Deutschen Sortimenter ist unter diesem Gesichtspunkt zu betrachten und nicht zu billigen. Der vom Verein Dresdner Buchhändler im Jahr 1901 der Hauptversammlung des Börsenvereins vorgelegte An trag aus Festlegung eines verlegerischen Mindest rabatts hat Herrn vr. Lehmann-Danzig Veran lassung gegeben, jetzt seinerseits einen ähnlichen Antrag zu stellen, der jedoch über das von uns geforderte Mindestmaß wesentlich hinausging. Wenn nun auch gewiß nicht ge leugnet werden kann, daß die Wünsche des Antragstellers auf 25 Prozent Rabatt bei Lieferung in Jahresrechnung, auf 30 Prozent gegen bar grundsätzlich und an und für sich als wahlberechtigt anzusehen sind, wenn anders das Sortiment überhaupt wirklich lebensfähig bleiben soll, — so konnte doch weder die Form des Lehmannschen Antrags, noch auch der für dessen Einbringung gewählte Zeitpunkt als richtig bezeichnet werden. Es war deshalb dankbar zu begrüßen, daß der neugewählte Verbandsvorstand — dessen Führung in der bewährten Hand Hermann Seippels-Hamburg ruht — sich bereit erklärte, in eine Prüfung des Antrags einzutreten und eventuell geeignete Schritte in dem dem Antrag zu Grunde liegenden Sinn in die Wege zu leiten. Die das Sortiment mehr und mehr beunruhigende Konkurrenz der Warenhäuser ist seitens des Börsen vereinsvorstands neuerdings zum Gegenstand einer Engste gemacht worden, deren Ergebnisse entsprechende praktische Verwertung finden sollen. Wir haben — bei der Wichtig keit der Angelegenheit — geglaubt, durch ein an unsre Mitglieder gerichtetes besondres Rundschreiben die Wünsche des Börsenvereins-Vorstands nach Beibringung authentischen Materials tunlichst unterstützen zu sollen. Aus den zahl reich eingelaufnen Antworten geht nun zwar hervor, daß die Schädigung des Sortiments durch die Warenhäuser sich von Jahr zu Jahr fühlbarer macht, — daß sich aber die immer größern Umfang annehmende Kon kurrenz der Buchbinder und einer gewissen Art von Kolporteuren als noch weit gefahrvoller für das Sortiment, und in verstärktem Maße für das Provinzialsortiment, erweist. Es wird als eine der wichtigsten, allerdings auch der schwierigsten Aufgaben der bnchhändlerischen Vereine und deren Vorstände an gesehen werden müssen, hier helfend und in einer das solide Sortiment nachhaltig schützenden Weise einzngreifen; ehe dies nicht gelingt, kann eine dauernde Gesundung des Sortiments nicht ernstlich erhofft werden. — Die von der Hauptversammlung des Börsenvereins beschlossene Einsetzung eines Außerordentlichen Aus schusses zur Prüfung der Restbuchhandelsordnung ist auf das freudigste zu begrüßen. Auch im Bereich unsres Verbands haben sich leider hinsichtlich des Angebots und des Verkaufs antiquarischer Bücher Mißstände bemerk bar gemacht, denen wir auf Grund der bisherigen Be stimmungen der Restbuchhandelsordnung nicht immer erfolg reich entgegentreten konnten. Wir haben nicht verfehlt, unsre bezüglichen Wünsche zur Kenntnis des Börsenvereinsvor stands zu bringen und glauben anläßlich der Revision der Restbuchhandelsordnung auf deren Erfüllung mit voller Bestimmtheit rechnen zu dürfen. Die neuerdings seitens eines Teils der Gehilfenschaft gegenüber der Prinzipalität eingenommne stark aggressive Haltung bewog uns, im Börsenblatt einige Briefs zur all gemeinen Kenntnis zu bringen, die zwischen uns und der Chemnitzer Ortsgruppe der Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen im verslossnen Jahr gewechselt wurden; diese Veröffentlichung und einige daran geknüpfte Bemerkungen gaben dem Vorstand der »Vereinigung- Veranlassung, bei den verschiedensten Gelegenheiten in der »Buchhändlerwarte- die volle Schale des Zorns ins besondre über Ihren Vorsitzenden auszuschütten. Dies hin dert den letztem nicht, auch ans die Gefahr weitrer Verun glimpfungen in der »Buchhändlerwarte- hin an dieser Stelle wiederholt zu betonen, daß er die von der »Vereinigung- beliebte Art der Agitation aus das schärfste verurteilt, da er in ihr nur ein, in keiner Weise zu billigendes Mittel zur Ver feindung zwischen Prinzipalität und Gehilfenschaft erblicken kann. Die »Vereinigung« bez. deren Vorstand sollten sich sage», daß berechtigten Wünschen der Gehilfenschaft nicht durch Errich tung einer künstlichen Scheidewand zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, sondern nur durch ein Vertrauens- und ver ständnisvolles Hand- in Hand-Arbeiten entsprochen werden kann. Kein billig Denkender wird es der Gehilfenschaft ver argen, wenn sie mit Entschiedenheit, aber in ruhig-sachlicher Form ihren Forderungen Ausdruck gibt und ihnen Geltung zu verschaffen bestrebt ist; die aufreizende, oft gradezu ab stoßend wirkende Art aber, in der seit einiger Zeit in der »Buchhändlerwarte- der Kampf gegen die Prinzipalität ge-
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