Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.09.1898
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- 1898-09-02
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- 02.09.1898
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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6374 Nichtamtlicher Teil. 203. 2. September 1898 wieder neu aufgelegt worden. Dazu kamen seit 1895 die -Samm lung Franckh- inil ihre» Bändchen in mustergilligcr Ausstattung und dem reichen Bilderschmuck und im Jahre 1897 die dem jetzigen Buchhandel als Ziegersche Ausgaben (srüher Verlag der Hoff- »nann'schen Verlagsbuchhandlung in Stuttgart) bekannten Romane von Boz-Dickcns, Bulwer, Cooper, Scolt. Gerade diese Ausgaben sind beim Publikum wegen ihrer guten Uebersetzung sehr beliebt und daher stets leicht verkäuflich gewesen, und es ist gut, daß der Buchhändler sür einen großen Teil derselben, der vergriffen war, bald nicht mehr aus antiquarischen Bezug angewiesen sein wird, sondern sie wieder in neuer zeitgemäßer Ausstattung als -Stutt garter Ausgaben klassischer Romane- in tadellosen Exemplaren aus Lager halten kann. Ebenfalls zu Ansang dieses Jahres hat eine andere Stutt garter Firma, oer Verlag von Greiner L Pseijser, über ihre neuesten Erscheinungen ein prachtvoll ausgestalleles und mit reichem Bildcrschmuck versehenes Verzeichnis ausgegeben. Der gesällige und geschmackvolle, von F. Reiß entworfene Umschlag stempelt dieses Verzeichnis, »Der Büchersreund- betitelt, zu einem sehr vor nehmen Vertricbsmittel, das nach dem Willen der Verlagshand lung ein -Ratgeber beim Einkauf von Geschenken sür jede Ge legenheit- sein soll. Ein warmer Nachruf auf ihren berühmten, 1890 verstorbenen Autor, den Oberhojprediger Karl Gerok, leitet die Ausführung der gangbaren Gerokschen Schriften und der ande ren religiösen Geschenllilteratur ein. DaS in hübschem Accidenzsatz hergestellte Lagerverzeichnis (Ostern 1898) von Adolf Henze's Schulverlag in Leipzig- Neustadt verrät dem neugierigen Fachgenossen zwar nichts über den bisherigen, gewiß bedeulenben Absatz der in so vielen Schulen eingejührten Henzcschen Schönschreibhefte, giebt aber ein anschau liches Bild über die verschiedenen Unterrichtsmittel, die sich nach und nach den Schönschreibheften, den ersten VerlagSobjekten, in reicher Fülle angegliedert haben. Nicht als vollständige Verlagskataloge, sondern als Verlags- vcrtrtcbsmitlel und Ergänzungen oder Auszüge der Verlagskalaloge möge» hier zunächst die -Mittheilungen- Erwähnung finden, wie sie die Herder'sche Verlagshandlung in Freiburg t. Br., B. G. Teubncr in Leipzig und die Verlagshandlung Friedrich Luckhardt in Berlin und Leipzig über ihre VerlagSlhätigkeit oder, wie letztere Firma sagt, -über Neuerscheinungen des Verlages und sonstige beachtenswerte ältere und neuere Angelegenheiten auf den verschiedensten Gebieten sür Freunde des Hauses- in zwangloser Folge auszugeben pflegen. Uebrigens sollen die Luckharbtschen Mitteilungen von jetzt an regelmäßig in Heften erscheinen und auch noch andere Dinge, die ein allgemeines Interesse haben, einer Besprechung unterziehen. Ferner haben Nachträge zu ihren früher erschienenen Verlagskatalogen drucken lassen: Wil helm Engelmaun in Leipzig (neuer Verlag aus dem Jahre 1897), A. Hartleben's Verlag in Wien (Verlagsbericht 1896-97), Earl Heymanns Verlag in Berlin (Verlagsrhätigkeit 1897>, H. Laupp'sche Buchhandlung in Tübingen (VerlagSlhätigkeit 1894 bis September 1897), Gebrüder Paetel (Elwin Paelel) in Berlin (Verlagsbericht 1895—97), Eduard Pfeiffer in Leipzig, Bericht Nr. VII über seinen Verlag assyriologifcher Litteralur, Ferdinand Schüningh in Paderborn seinen ersten Nachtrag, die Erscheinungen der Jahre 1892 bis Anfang 1898 umfassend, die Stahel'sche k. Hof- und Unioerfitätsbuchhandlung in Würzburg ihren fünften Verlagsbericht über das 142., 143. und 144. Geschäfts jahr (1894—96) und schließlich die Nationale Verlags anstatt (früher G. I. Manz) in München-Regensburg ihren reichhaltigen Jahresbericht 1897. Als Teil-Verlagskataloge oder besser Spezial-Verlags verzeichnisse haben Earl Heymanns Verlag in Berlin ein ausführliches Verzeichnis seiner Tafchengesetzsammlung und Wilhelm Hertz (Befferfche Buchhandlung) in Berlin em Ver zeichnis der amtlichen Veröffentlichungen und anderweitigen Schriften aus seinem Verlag, soweit sie da» Schulwesen im König reich Preußen betreffen, ausgegebcn. Schon wieder mehr dem Charakter vollständiger Verlags kataloge nähern sich dos als Manuskript für Buchhändler (also mit Nettopreisen) gedruckte Verzeichnis (März 1898) der bei Th. Knaur in Leipzig vorrätigen Einbanddecken, Mappen und anderen Verlagsartikel und das vom Bibliographischen Institut rn Leipzig herausgegebene stattliche Heft, betitelt: -Deutsche Bücherei-. Der Inhalt dieses als Vertriebsmittel gedachten Verlagskataloges ist durch viele Text- und Jllustrationsproben aus den bekannren Werken des Instituts unterhattend und interessant gemacht. lieber die aus dreihundert verschiedenen Heften bestehende Sammlung -Kleines Theater-, eine Serie von leicht aujsüyroaren Theaterstücken ernsten und heiteren Inhalt» sür Vereine, Infi.iure und Gesellschaften, sowie über seine Sammlung humoristischer Couplers, Duette rc. hat Bernhard Klcine's Verlag in Puoerborn ei» Verzeichnis allgemein versandt. Der KoUektivlilel -Kleines Theater« läßt doppelte Deutung zu, enlweder ist das Wort -Kleines- der Genitiv des Verlegernamens oder der Gegensatz von groß. In konfessioneller Beziehung enthalten die einzelnen echt deutsche Ge sinnung pflegenden Heftchen nichts Verletzendes. Das -Lustige Komüdicnbüchlein, vom Grasen Franz Pocci-, das in demselben Verlage in sechs Bänden erschien, bietet besonder« der Jugend einen gesunden und jrischen Volkshumor. Unter den verschiedenen Gebieten, die die W. Kohlhammer'sche Verlagsbuchhandlung in Stuttgart pflegt, ragen die Staats und Rechtswissenschaft (württembergische Gesetzcskunde) und die württembergische Geschichte und Landeskunde hervor. Auch der Kalender- und Zeitschriftenverlag ist bedeutend. Ungefähr vor Jahresfrist hat die Firma ein Verzeichnis ausgegeben, das in ein facher alphabetischer Form und in drei Abteilungen (Bücher, Kalender, Zeitschriften) den ganzen Verlag, zum Teil mit Hlnzusügung von Erläuterungen, aussührt. Dem hervorragenden Sammelwerke -Be schreibung oer Oberämter des Königreichs Württemberg, heraus gegeben vom Königlich statistischen Landesamt- kann kein anderer Staat des Deutschen Reichs ein gleiches oder ähnliches Quellen- werk über sein Gebiet gegenüberstellen. Die Württembergische Kammer hat die Mittel bewilligt zu einer neuen Herausgabe der Oberamtsbeschreibungen, und von dieser liegen schon einige Bände vor, die eine reiche Fundgrube der Belehrung und Anregung bilden. Die bisher in Deutschland seltene künstlerische Ausschmückung der Buchumschläge hat seit einigen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Noch vor wenigen Jahren t>eß man sich meist daran genügen, den Umschlagtitel in zwei Farben zu drucken oder den Haupttitel quer über die Umschlagsseite zu arrangieren. Das war schon etwas Besonderes! Zu den wenigen Firmen, die dieser Nüchternheit ein Ende zu machen suchten, gehört die 1893 gegründete Firma Albert Langen in München, die sich besonders durch den -Simplicisftmus- allgemein bekannt gemacht hat. Es läßt sich ja darüber streiten, ob die Umschlags- Zeichnungen, die Langen seinen belletristischen Verlagswerken bei- gegebin hat, immer künstlerisch schön zu nennen sind, aber sicher erfüllen sie ihren Zweck: in den Auslagen und in den Schaufenstern die Augen der Vorübergehenden auf das betreffende Buch hin zulenken. Auch der vorliegende Verlagskatalog von Albert Langen, der, wenn auch nur über eine Verlagsthätigkeit von sünf Jahren berichtend, doch schon 128 Seiten stark ist, fällt durch seine origi nelle Ausstattung und durch die in Braun und Schwarz gedruckten Umschlagszeichnungen von Thomas Theodor Heine, dem Künstler der bekannten -Bilder aus dem Familienleben-, vorteilhaft auf. Die Bücher sind nach dem Alphabet, der Autoren geordnet, und zwar füllt jeder Tuet wenigstens eine Seite, wodurch sich der große Umfang des Katalogs zum Teil erklärt. Einigen Bücher anzeigen ist das Budnis des Verfassers beigegeben; wir finden da sehr gute scharfe Portrails oder Vollbilder von Henry Becque, Björnson, Georg Brandes, Knut Hamsun, Abet Hermant, Paul Hervieu, A. Holitscher, Henrik Ibsen und noch vielen anderen. Auch die Wiedergabe einzelner wirkungsvoller Umschlagszetch- nungen und Probebilder belebt den Katalog in Verbindung mit Mitteilungen aus den Vorworten, Recenftonen und dergleichen ganz außerordentlich. Die nötige Uebersicht über den ganzen Vertag gewährt ein Inhaltsverzeichnis, das aus die einzelnen Bucher anzelgen hinweist. Es teilt den Verlag in sünf Hauptabteilungen ein: 1. Belletristik, U. Wissenschaftliche Werke, Ul. Kunstverlag, IV. Musikverlag, V. Simpliclfsimus. Die Belletristik hat den Haupt anteil an den Verlagswerten; sie umfaßt 24 Werke deutscher Au toren und an Uebersetzungen: 1t> aus den skandinavischen Sprachen, 21 aus dem Französifchen (viel von Marcel Prevost), 4 auS dem Russischen und 1 aus dem Holländischen. Die übrigen Abteilungen sind bisher wenig ausgebaut. Wie eine Nummer des Sunpli- cissimus sieht sich die den Verlagskataiog schließende Galerie -Unsere Zeichner- an. Achtzehn der bekannteflen Künstler des eben genannten humoristisch-satirischen Wochenblattes sühren sich hier in humorvoll-karikierren Setbstportratts dem Publikum vor, sicher eine originelle Idee, die wir sonst noch nicht ausgefüyrt ge funden haben. Aeutzerlich nüchterner als der Langensche Katalog wirkt ein soeben erschienenes Preisverzeichnis der Lehrmilte lanstalt I. Ehryarü L Eie. in BenLheim (Hessen). Es ist dies ein neuer, mit 416 Illustrationen versehener Speziatkaralog über geometrische Modelle (Linien, Flächen, Körper) und Sammlungen von solchen zur Ver anschaulichung planimetrischer, siereometrifcher und trigonometrischer Begriffe und Lehrsätze. Die Bensheimer Lehrmittetanstalt war wahrend ihres jetzt drciundrelßigjährlgen Bestehens stets bemüht, » eben der Herstellung und dem Vertriebe von Lehrmitteln aller Dis- ciplinen, ganz befonders ihrer Speziatilär — Mathematik — ihre Lr,ätlgkeit zuzuwenden. Es ist dies ein Verdienst des Gründers und lechnifchen Leiters der Anstalt, des Herrn G. Koepp, der auch die in Liefern Kataloge verzeichnten mannigfaltigen Modelle enlworsen uno zusammengestellr har. Diese sind alle — ohne Ausnahme — in Bensherm von der Lehrmittelanstall selbst mit peinlicher Ge-
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