Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1898
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- 1898-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1898
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147. 29. Juni 1898. Nichtamtlicher Teil. 4841 Kleine Mitteilungen. Buchhändlerische Verkehrsordnung. — Die in der Haupt versammlung des Börsenvereins am Sonntag Kantate den 8. Mai d. I. angenommene revidierte buchhändlerische Verkehrsordnung tritt am 1. Juli d. I. in Kraft. Ihr Wortlaut ist in Nr. 119 d. Bl. vom 26. Mai 1898 bekannt gegeben worden. Heftexemplare in Oktavformat wurden in diesen Tagen von der Geschäftsstelle des Börsenvereins an den gesamten Buchhandel versandt. Diese neue buchhändlerische Verkehrsordnung tritt an die Stelle der bis herigen vom 26. April 1891. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Haturas Novitatss. Hibliograxbis vsusr Lrsobsinungsv allsr I-Lnäsr aut äsm Osbists äsr ULturgssebiobts uncl äsr sxastsv IVisssvsebattsv. üsrausgsgsbsn von 8. Xrisälünäsr L 8obu iv 8srlin. XX. lairrgaug 1898. dir. 11. (äuui.) 8". 8. 317— 340. Nr. 4765-5114. 8sivbs-Nsäieiva1-^.vEgsr. XXIII. äabrgavg. Nr. 12/13. (9uvi 1898.) Nit Inttsratvr-IIsbsrsiodt. 4". 8. 221—260. Verlag von II. Xovsgsn in 8siprig. Dsutsods luristsn - 2situug. Nrsg. von I)r. 8. 8abavä, Or. N. 8tsvglsiu uuä 2r. II. 8taub. 3. öabrg. Nr. 13. (15. ,Iuu> 1898.) Nit luttsraturübsreiobt, luitgstsilt von krolsssor 8obulr, Liblio- tvskar bsi clsiu Rsiobsgsriobt. 4". 8. 253—272. Verlag von Otto lliobwann in Lsrlin. Osvsrbliobs und lrunstgeverbliebe Vorlagsnvsrirs aus äoin Vsr- lags von Otto Naisr in Itavsnsburg. 8ür Nöbsl- uncl Lau- tiseblsrsi, Oelcorationsinaleroi, ^robitolctur, 7.lmru«rlcunkt, 8eblosssrsi, Lilädausroi, Oelcarationsn sto., sovis tür den Ontsrriobt iw gsvsrbliobsn 2siebnsn. gr. 8". 48 8. mit Vb- biläungsn. Vsrsebisäsus tVisssnsebaltsv. ^.ntig.-Xatalog Nr. 108 von Raunseksr in Llagsnturt. 8". 15 8. 401 Nrn. Rsvus biblio-ioonograpbigus. 8ous In clirsetion äs Nin. I'isrrs OauLS st ä'L/Ias. 5. anns. 3. ssris. Nr. 6. (luni 1898.) 4". 8. 309—388 nsbst 8upplswsntsn. ?aris, kspsrtoirs äss vsntss xubliguss oatalogusss, 9, rus äu 2aubourg koissonnisrs. Vds 8ibrar/ äourng-I. Otüoial organ ol tbs ^wsriean 8ibrar/ ^ssooiation, eiiisöx äsvotsä to librar/ seouow/ anä biblio- grapbx. Vol. 23, Nr. 6. (.luni 1898.) XI. 4°. 8. 227—268. Nsv Vorlci kublioation Olües, 59 Ouane 8trsst. Oontsnts: Xäitorials: Vbs Oliautaugua Oonlsrsnos. 6on- Isrsnos I'rogram anä Husivsss. Ilvaluation ol Xwsriean Ilistorical Intsraturs. — Oowwunieations: Uuwpbrs/'s Oo- lonial Vraots. 8idrariss as ^gsnts ol "Mrs Na,,«/ Üovsr." Nunivipal Voeuwsnt tor Distribution. — 8ball kublio bibraries Lu/ Xorsign Ditsraturs tor tbs Lsnsüt ot tbs Xorsign kopulation? 6/ Oratia Oountr/wan. — Notss on öooirbinäing. 8/ Osrtrucls X. IVooäarä. — Ltatisties ol X. 8. tl. Nswbsrsbix — Vravslling lubrar/ Lxtsnsion. — Ivo Oooä läss-s. 8/ 8. 8. IVrigbt. — 8ibrar/ 8ost-earäs. 8/ Nslvil 8svs/. — 8ibrar/ Xssooiation ot Lustralasia. — Oo- oxsrativs 8slsotion ot Ilistorieal Xietion. — ^Vowsn ^ssistavts in lilnglisb bibrariss. — Lmeriean bibrar/ ^ssoeiation: ä. 8. ll. Oontsrsnes Notss. Notss on tbs Obautaugua krograw. 8pseial Notss. 8ost-Oontsrgnos Rsst. 8xsoial Lxbibits. rl. 8. H. 8aägs. Obautaugua Nanäboob. 8. Nauäboob. — Ztats l.ibrar/ Oowmissions. — Ltats 8ibrar/ Xssoeis-tions. — 8ibrar/ Olubs. — 8ibrar/ 8obools ancl 'Iraining Olassss. — 8svisvs: 8ibliograpb/ ot Vsrwont. Oornu, 8ssr. 8ist ot Xrsnob bietion. VVroug, 8angton, Nistorieal l'ublieations Rslating to Oanaäa. — I.ibrar/ Leooow/ anä Ilistar/. — Oikts anä 8sgussts. — 8ibrarians. — Oataloging anä Olassi- lleation. — 8ibliograt/. Schweizerisches Landesmuseum. — In Zürich fand am 25. d. M. in Anwesenheit des gesamten Bundesrats und des diplomatischen Korps, der Mitglieder der Bundesversammlung, so wie vieler Behörden und Vereine die feierliche Eröffnung des von der Stadt Zürich zum Zweck der Unterbringung der Altertums sammlungen der Eidgenossenschaft erbauten schweizerischen Landes museums statt. Jubiläum der Franckeschen Stiftungen in Halle a/S. — In den Tagen vom 29. Juni bis 1. Juli feiern die Franckeschen Stiftungen, das berühmte Waisenhaus in Halle a/S„ ein Jubi läum zweihundertjährigen segensvollen Bestehens. Nach mehr jähriger vorbereitender und vorsichtig versuchender Thätigkeit und nachdem er von der anfänglich nur geplanten Armenschule schon zur Gründung eines Pädagogiums, einer Lateinschule, Fünsundsechztgster Jahrgang. eines Seminars und eines Waisenhauses vorgeschritten war, konnte der Halle'sche Professor August Hermann Francke am 24. Juli 1698 den Grundstein zu dem großartigen eigenen Waisenhause legen, dessen Plan in seinem Kopfe gereift war. Dieser Tag ist also der Geburtstag von Franckes Hauptstiftung, und frühere Jubiläen wurden auch an diesem Datum begangen. Für das diesmalige sind die vorgenannten Tage zur Feier ausersehen worden. Mit den umfangreichen und in ihrer großen Bedeutung überall voll gewürdigten Franckc'schen Stiftungen sind auch zwei buchhändlerische Unternehmungen verbunden, die v. Can- stein'sche Bibelanstalt und Bibeldruckerei, die 1710 gegründet wurde und seit dem Gründungsjahr im Besitze der Franckc'schen Stiftungen ist, und die Buchhandlung des Waisen hauses, die von Heinrich Julius Elers, einem Schüler und Freunde Franckes, gemeinsam mit diesem 1698 gegründet und seitdem geleitet wurde. Der äußere Anlaß zur Begründung der Buchhandlung war eine Predigt Franckes: »Von der Pflicht gegen die Armen.« Elers lieh sie drucken und verkaufte sie auf der Leipziger Messe zum Besten des Franckeschen Waisenhauses. Der reiche Ertrag veranlaßte ihn, in diesem Sinne weiter zu arbeiten. Elers war, wie von ihm gerühmt wird, ein Mann, der geräusch los, treu und geschickt in steter selbstloser Arbeit aufging und eine weit größere Bedeutung für seine Zeit gehabt hat, als bekannt geworden ist. Eine Reihe bedeutender Verlagsunternehmungen erhob die aus so unscheinbaren Anfängen, dem Franckc'schen -Armenverlag-, er wachsene Buchhandlung bald zu einem der ersten Verlagsgeschäste Deutschlands, dem sich die namhaftesten Gelehrten, insbesondere die großen Theologen und Juristen der damals neu begründeten Uni versität Halle vertrauensvoll zuwandten. Der erste, 1704 von Francke selbst zusammengestellte handschriftliche Verlagskatalog, der noch vorhanden ist, verzeichnet schon einige fünfzig Bücher, darunter auch die bekannte lateinische Grammatik von I. Lange, die auf einer großen Zahl von Gelehrtenschulen die Grundlage des latei nischen Unterrichts bildete und erst 1834 zum letzten Male neu auf gelegt worden ist. Der erste gedruckte Verlagskatalog ist vom Jahre 1737 und enthält bereis 660 Verlagsartikel. Mit dem Verlage war schon 1699 auch eine Sortimentsbuch handlung verbunden worden, die sich gleich dem Verlage einer schnellen Entwicklung erfreute, und ebenso wurde noch von Elers und Francke selbst auch die Gründung einer Buchdruckerei des Waisenhauses unternommen, die sich im Laufe der Zeit zu bedeu tendem Umfange entwickelt hat und sich namentlich auch durch den Druck schwieriger sprachwissenschaftlicher Werke für in- und aus ländische Auftraggeber auszeichnet. 1728 starb Elers, nachdem ihm Francke 1727 vorangegangen war, und die Nachfolger verwalteten die von beiden auf solche Höhe gebrachten Institute mit mehrfach wechselndem, aber im allgemeinen stetig steigendem Erfolge. Gegenwärtiger Leiter der Buchhandlung des Waisenhauses ist seit längeren Jahren der dem deutschen Buch handel bestens bekannte Herr August Schürmann, an den wir zum festlichen und ehrenvollen Tage unsere Glückwünsche richten. Krebs, Verein jüngerer Buchhändler zu Berlin. — Sein diesjähriges Sommerfest beging der -Krebs- am 12. Juni durch einen Ausflug zu Wagen nach dem schönen Sacrow bei Potsdam. — Das zur Zeit in großer Blüte stehende Ansichts postkartenwesen hatte den Vorstand veranlaßt, an seine Mit glieder und Freunde die Einladung in Form eines -illustrierten Grußes- aus genanntem Ort mit kurzem poetischen Text zu ver senden. — Wenn auch in den ersten Morgenstunden des Ausflugs tages der Regen nicht gerade zur Teilnahme ermutigte, so fand sich doch eine große Anzahl Damen und Herren an der Sammelstelle ein, in der Hoffnung, daß es Petrus nur gut mit den Krebsen meine, um die nach den voraufgegangenen heißen Tagen an Staub nicht mangelnden Fahrwege noch rechtzeitig etwas zu befeuchten. Und sie halten sich nicht getäuschtI Denn als das Signal zum Abfahren gegeben war, stellte der Himmel seine Thätigkeit ein, und froh und heiter gings über die Grenzen Berlins hinaus in den schönen Gruncwald. Nicht lange ließ die Sonne auf sich warten, um der frischen Luft erst die rechte Würze zu geben. Programmmäßig wurde gegen ftzll Uhr kurz vor Beelitzhof im frischen Waldesgrün das Frühstück eingenommen, und gestärkt nahm die Gesellschaft alsbald die Fahrt an den so reich mit Natur schönheiten ausgestatteten Havelseen wieder auf. Schnell war die Zeit vergangen, als man gegen 1 Uhr Sacrow mit seiner schönen am Wasser gelegenen Heilandskirche in Sicht bekam, und mit Spannung erwartete man das Endziel der Fahrt, das Wirtshaus zum -Di-. Faust», wo eine Mittagstafel am Strande gedeckt war, an der sich's die Teilnehmer bald schmecken ließen. Während der Tafel wurde nach der allgemeinen Begrüßung des Vorsitzenden ein von einem auswärtigen Mitgliede gestiftetes Tafellied gesungen, dem sich die üblichen Toaste anschlossen. 640
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