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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-06-24
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1897
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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anstatt, laut welchem die Anstalt nachfolgende vier Abteilungen um faßt: 1. die Lehranstalt für Photographie und Reproduktions-Verfahren ferste Sektion), 2. die Lehranstalt für Buch- und Illustrations-Ge werbe (zweite Sektion), 3. die Versuchsanstalt für Photochemie und graphische Druckverfahren (dritte Sektion), 4. die Samm lungen. Der Unterricht in der Sektion für Photographie und Reproduklions - Verfahren wird in derselben Weise sortgeführt wie bisher. An der neu begründeten Sektion für Buch- und Illustrations-Gewerbe werden folgende Gegenstände theoretisch und praktisch gelehrt: Buchdruck (Satz und Druck), die Herstellung der Drucke von ClichsS in der Buchdruckpresse, sowie die Illustrierung von Druckwerken mittelst der verschiedenen Arten graphischer Reproduktions-Verfahren. Der Unterricht an dieser Sektion um faßt drei Jahrgänge, von denen die ersten zwei für ordentliche Schüler obligat sind, während der dritte Jahrgang nur von jenen Schülern zu absolvieren ist, die eine spezielle Aus- bildung in den photomechanischen Reproduklions - Verfahren anstreben. Für diese Kurse ist eine vollständige Setzerei und Druckerei mit Hand- und Schnellpressen eingerichtet und sind von der Unterrichts-Verwaltung Spezialisten als Fachlehrer bestellt worden. Die Aufnahme in den ersten Jahrgang setzt den Nachweis des vollendeten 17. Lebensjahres voraus. In erster Reihe sind jene Aufnahmebewerber zu berücksichtigen, die entweder vollständige Mittelschule oder mindestens sechs Klassen einer solchen absolviert haben. Erst in zweiter Linie können bis auf weiteres auch solche Aufnahmebewcrber ausgenommen werden, die vier Klassen einer Mittelschule oder die Bürgerschule mit gutem Erfolge absolviert haben und außerdem eine entsprechende fachliche (prak tische, beziehungsweise theoretische) Vorbildung im Buchgewerbe nachzuweisen vermögen. Die Schülerzahl in allen Jahrgängen der Sektion ist eine geschlossene. Vormerkungen für Schüleraufnahmen finden bereits vom 1. bis 15. Juli d. I. statt, während die defini tive Schüleraufnahme am 16. September erfolgt. Weitere Aus künfte erteilt die Direktion der graphischen Lehr- und Versuchs anstalt (Regierungsrat vr. Eder), Wien, 7. Bezirk, Westbahnstraße Nr. 25, woselbst auch Programme der Anstalt erhältlich sind. (Wiener Ztg.) Personalnachrichten. Gestorben: am 19. Juni Herr Chas. Burckhardt, Mitinhaber der im Jahre 1894 gegründeten Buch- und Briesmarkenhandlung M. Wiedow L Co. in Davos; am 19. Juni Herr Richard Richter in Leipzig, Gründerund Inhaber der am 1. November 1889 hier erösfneten Ver lags-, Sortiments-, Kommissions- und Antiquariatsbuch Handlung unter der Firma seines Namens. Sprechsaal. Bestellzettel. (Vgl. Börsenblatt Nr. 136, 140.) Wollten sich doch die Herren Berufsgenossen die Bestellzettel- Angelegenheit nicht so außerordentlich schwer machen und sich nur auf das Handelsgesetz stützen. Hiernach, ist der Beauftragte, in diesem Falle der Verleger, verpflichtet, den Auftrag so auszu- sühren, wie ihn der Sortimenter als Auftraggeber angiebt. Selbst verständlich muß dieser sich ebenfalls nach dem Handelsgesetz richten, indem er den Bestellzettel als handschriftliche Urkunde dem Verleger unter allen Umständen überläßt. Wenn ich hiernach also vom Verleger erbitte, den Coupon vom Verlangzcttel, sei er für Einlösung oder Annahme zur Weiter beförderung bestimmt, aus die Faktur zu kleben, so hat der Verleger die Klcbearbeit vorzunehmen; habe ich gebeten, meine Be stellung mit Nummer, wie sie mein Verlangzettel trägt, zu ver sehen — dies ist 1) appetitlicher und 2) weniger zeitraubend —, so kann ich dies vom Verleger verlangen. — Wenn diese Kleberei oder Numerierung mein Geschäftsgebrauch ist, so habe ich meinen Kom missionär zu beauftragen, daß er nur solche Pakete annimmt und weiterbesördert, andere aber zurückweist. Ich empfehle besonders das Durchpaus- und Numerierspstem von Johs. Faßbender in Elberfeld. Es ist praktisch und zeitsparend. Es kann in keiner Hinsicht Jrrtümer Hervorrufen. — Unverlangte Sendungen wird sich kein Verleger erlauben mit einer x-beliebigen Nummer zu versehen; infolge dessen weist der Kommissionär von Handlungen, die sich unverlangte Nova verbeten haben, alle für jene ein laufenden unnumerierten Pakete einfach zurück. Bei Firmen, die unverlangte Nova annehmen, ist die Nummer in diesem Falle un nötig. Diese Firmen kennt der eigene Kommissionär. Abgesehen von der Klebearbeit, die zeitraubend für viel beschäftigte Verleger ist, halte ich das Faßbendersche Numerier- stzstem auch für billiger, da Verlangzettel mit Klebecoupon immer hin teurer sein dürften. 8. U. Auch ein Gang nach Canossa. -Mein Name ist Hillger — Hermann Hillger's Verlag in Berlin-. — Mit diesen Worten stellte sich vor Kurzem Herr Hermann Hillger im Laden eines Sortimenters in der Provinz dem Geschäfts inhaber vor. Dieser war im ersten Augenblicke so überrascht, daß er nur mit einer stummen Verbeugung antworten konnte. Herr Hillger aber fuhr entschlossen fort: -Nachdem wir jetzt mit dem Zeitungsbuchhandel endgiltig ge brochen haben — was sicher für den deutschen Sortimentsbuch handel einen Triumph bedeutet —, gestatte ich mir, verehrter Herr, auch Ihnen meinen Besuch zu machen, um Sie zu bitten, sich nun mehr für unseren Verlag interessieren und tüchtig verwenden zu wollen. - -Sehr verbunden, mein Herr-, entgegnete jetzt der Sortimenter. -Indessen muß ich Ihnen offen sagen, daß ich mir die erwiesene Ehre, wie Ihnen diesen Gang nach Canossa lieber erspart ge sehen hätte-. -Ah — ah . . . Und warum, wenn ich fragen darf?- -Nun, sehen Sie, gleich neben mir wohnt ein Buchbinder. Dieser Herr hat den ganzen Bücherschatz des Hillger'schen Verlags in einem besondern Auslagekasten beisammen und zur Schau gestellt. Meinen Sie nun, auch ich soll mir einen solchen Extra-Kasten an- schaffen, um als Sortimenter mit einem Buchbinder in Konkurrenz zu treten?- -Aber ich kann Sie versichern, mein Herr, daß ich diesem Manne durchaus nichts geliefert habe. Anderseits aber bin ich doch nicht imstande, ihn zu hindern, sich anderweitig mit unfern Verlagsartikeln zu versorgen. Er wird von einem Buchbinder- Kommissionär bezogen haben. - -So liefert man eben nicht an solche Leute, verehrter Herr Hillgcr.- -Das hat mir Ihr Herr Kollege B. auch schon gesagt. Sie dürfen mir aber glauben, daß es mir nicht im Traume einsällt, mit irgend welchem Nichtbuchhändler in Verbindung zu treten. Hier, sehen Sie gefälligst die Liste der Herren an, die ich hier am Orte aufzusuchen gedenke.- Herr Hillger präsentierte sein Notizbuch. -Ganz schön, Herr Hillger,- entgegnete der Sortimenter, nach dem er die Namen gelesen hatte. -Nun aber lassen Sie sich folgen des gesagt sein. Diese beiden Herren da und meine Wenigkeit — wir sind wirkliche gelernte und durch die Schule gegangene Buchhändler. Was dagegen diesen vierten Herrn da anlangt, so ist er ein Student, dem das Staatsexamen nicht bchagte und der sich daher auf den Buchhandel als auf einen be quemen und keine besondere Fachkenntnisse erfordernden Nah rungszweig verlegt hat. Der Fünfte aber ist ein im Amte stehender Geistlicher, dessen Berufsgeschäfte ihm Zeit genug lassen, sich nebenbei auch noch mit dem Bücherhandel abzu- gebcn. Ich sage -Bücherhandel-, mein Herr, denn Sie werden be greifen, daß ein kleiner Unterschied darin liegt, ob jemand weder Kosten noch Arbeit spart, um einem Buche ein Absatzgebiet zu er schließen, es beim Publikum einzuführen, oder ob er sich einfach darauf beschränkt, bereits eingesührte und vielverlangte Bücher in seinem Laden zum Verkauf zu haben. Das letztere ist natürlich das Bequemste und Einträglichste, da dabei weder Mühe noch Risiko ist. Ein Verleger, der diesen Bücherhandel unter stützt, schädigt natürlich dadurch den wirklichen Buchhandel ganz unmittelbar und darf sich daher auch nicht wundern, wenn wir Sortimenter keine Neigung verspüren, seine Verlagsartikcl dem Publikum zu empfehlen und sie bei diesem einzuführen. Ich denke, Sie werden mich verstanden haben, Herr Hillger(?)- Herr Hillger bejahte, wird sich aber, nachdem er sich von dem Sortimenter verabschiedet hatte, dadurch nicht haben abhalten lassen, den beiden oben charakterisierten Bücheroerkäufern nichtsdestoweniger seinen Besuch zu machen. Und so wird er von Stadt zu Statzt in Deutschland reisen und die Sortimenter für sich zu gewinnen trachten, ohne darum die Lieferungen an die Nichtbuchhändler aufzugeben, d. h. ohne den Sortimentern das Zugeständnis zu machen, auf das es vor allen Dingen ankommt. Mit einem solchen Gange nach Canossa ist aber dem Buch handel nicht geholfen und nicht genützt. Wenn Herr Hillger so wenig Verständnis für den Beruf des Sortimenters hat, wenn er
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