Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1909

9146 Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 183. 10. August 1909. der Kaiser: »Vor allem aber wird auf die volkstümlichere Aus gestaltung des Wettstreites ein größerer Nachdruck gelegt werden müssen.« — Weiter gibt der Erlaß Anleitungen, wie die Preischöre ein zurichten sind, damit der Gesang melodisch klingt und nicht »die Grenzen der Stimmen dauernd in Anspruch nimmt«. Der den Vereinen vor dem Wettstreit zugehende größere Preischor soll melodisch wertvoll und von mittlerer Schwierigkeit sein. Die Grenzen der einzelnen Stimmen dürfen nicht außergewöhnlich in Anspruch genommen werden. Der Preischor soll im wesent lichen vierstimmig gesetzt sein und nicht länger als fünf Minuten dauern. Die Dichtung muß dem nationalen und künstlerischen Charakter des Festes entsprechen. Die Auswahl des Preischors erfolgt auf Grund eines allgemeinen oder beschränkten Wett bewerbs zwischen Komponisten deutscher Zunge. Um Über schätzung der Kräfte und andere Mißgriffe zu vermeiden, ist den Vereinen zu empfehlen, in erster Linie das auf Veranlassung des Kaisers herausgegebene Volksliederbuch zu berücksichtigen. Die Klassiker des Männergesanbes sollen unter den Vorträgen nicht fehlen. D'er Kaiser trägt am Schlüsse dem Kultusminister auf, diesen Erlaß zur Kenntnis der beteiligten Kreise zu bringen. * Kochkunst-Ausstellung in Berlin. — Eine Jubiläums- Kochkunstausstellung, veranstaltet von der Gastwirte-Jnnung (aus Anlaß ihres 25jährigen Bestehens) und dem Verein der Saalbesitzer von Berlin (der ein 15jähriges Bestehen feiert), wird in den Tagen vom 18. bis 26. September d. I. in Berlin (in der Ausstellungs halle am Zoologischen Garten, Hardenbergstraße 29a-e) dem Be such geöffnet sein. Verleger von Werken über Kochkunst, Tafel wesen, Hotel- und Nestaurations-Betrieb und anderer in das Fach einschlagenden Bücher rc. können die Ausstellung sowohl selbständig beschicken, als auch sich an einer Kollektiv-Ausstellung der Fachliteratur beteiligen. Auskunft erteilt Herr Hans Dohrn, Berlin 8W. 61, Bellealliancestraße 3. * Rabattvergütung bei Postbezug von Zeitschriften. (Vgl. Nr. 132, 136, 140, 148 d. Bl.) — Nachtrag: Petroleum. Zeitschrift für die gesamten Interessen der Petroleumindustrie und des Petroleumhandels. (Verlag für Fachliteratur G. m. b. H., Berlin) Vierteljährlich 1 ^ 50 * Deutscher Zentralverband für Handel und Gewerbe. — Der Deutsche Zentralverband für Handel und Gewerbe wird seine 22. ordentliche Hauptversammlung am 16. und 17. August d. I. in Lübeck (im Saale der »Gesellschaft zur Beförderung gemein nütziger Tätigkeit«, Königstraße 6) halten. Aus der Tagesordnung seien folgende Punkte hervorgehoben: Die Lagerei-Berufsgenossen schaft (Berichterstatter: Ernst Wolters, Hannover), — Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (M. Gruhl, Leipzig), — Unsere Stellung zum Hansabunde (Emil Krause, Berlin', — Automaten schwindel (Georg Tripp, Kassel), — Der Verband der Fabrikanten von Marken-Artikeln (Eduard Hetzer, Leipzig), — Die Neichs- Versicherungs-Ordnung (Hermann Behn, Lübeck). Ein Monumentalwerk über die Geschichte der Jesuiten. — Aus Rom wiro berichtet: Der Papst hat jetzt den Jesuitenpater Tacchi-Ventur in Audienz empfangen, um ein prachtvoll ge bundenes Exemplar des großen Werkes entgegenzunehmen, an dessen Vollendung der Pater seit Jahrzehnten rastlos gearbeitet hat, und das die Geschichte des Jesuitenordens in Italien dar stellt. Das Werk umfaßt 5 Bände, die jedoch nur einen Teil des monumentalen Geschichtswerkes bedeuten, das im Aufträge des Jesuitenordens veröffentlicht wird, und das die Geschichte des Ordens und seines Einflusses in Frankreich, England, Deutschland und Spanien zum Gegenstände hat. (Nationalztg.) * Zusammenkunft süddeutscher Buchhandlungsgehilfen. — Die hier gemeldete Zusammenkunft süddeutscher Buchhandlungs- gehilfen auf der Alexanderschanze auf dem Kniebis (Schwarzwald) hat am Sonntag, 1. August, trotz des tags zuvor ungünstigen Wetters zahlreiche Berufskollegen zusammengeführt. Aus Karls ruhe, Bühl, Freiburg, Lahr, Straßburg, Stuttgart, Reutlingen waren die Teilnehmer gekommen. Der Tag verlief in fröhlichster Stimmung. Es sprachen die Kollegen Weber (Straßburg), Hädecke (Stuttgarts Messerschmied (Stuttgart), Lange (Karlsruhe). Gegen 6 Uhr wurde der Rückmarsch angetreten. * Reue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. Ou^ac L Oo. in Oonckon. 8°. 190 8. 3462 I§rn. I'omo Ho. 1. —k'kvrisr 1909. 8". 1'.^ 1—80. 1908. — Ob. 8ur^, cke I'arnenaAement ck'une bibliotbögue populaire centrale (I). — O^r. Vanäe kutte f, 8terktäa^b — ka8täabb? — ^.ugf. Vincent, l'interroxatoire cke Narc Nartens tbögues et arcbives.— Notes st ckocuwents. Lei^ele^t: litel u. InbaltZverreicbnis. 2. 3abr§. 1908. 8°. VII 8. Personalnachrichten. *Hermann Schulz -s-, Leipzig. — In später Stunde, nach Schluß des Blattes, empfangen wir die schmerzliche Kunde, daß unser hochgeachteter Kollege Herr Hermann Schulz in Leipzig, der langjährige.frühere Herausgeber des von seinem Vater Otto August Schulz begründeten Adreßbuchs des Deutschen Buch handels, am 9. August entschlafen ist. Eine Würdigung des ver dienstlichen Wirkens des hochachtbaren, liebenswürdigen Kollegen behalten wir uns vor. Sprechsaal. Sammelwerk. Anspruch eines Mitarbeiters auf Nennung im Titel. Anfrage. Der Mitarbeiter an einem Sammelwerk hat für seinen Bei trag ein Honorar erhalten, auch einige Male ein weiteres Honorar für die Revision neuer Auflagen und hat damit dem Verleger seinen Beitrag zum unbeschränkten Wiederabdruck überlassen. In früheren Auflagen war jeder von einem bestimmten Mit arbeiter gelieferte Teil des Sammelwerkes am Kopfe mit dem Namen des Verfassers versehen. In späterer Zeit, und zwar zuerst, als der hier in Frage kommende Verfasser seinen ersten Beitrag lieferte, wurden die Namen sämtlicher Mitarbeiter auf dem Titelblatt vermerkt; späterhin sind nur die Namen einiger der Mitarbeiter auf dem Titelblatt angegeben. Einer der nicht genannten Autoren, dessen Beitrag unver ändert (vielleicht auch mit unbedeutenden Änderungen) in dem Sammelwerk veröffentlicht wird, erhebt den Anspruch, daß auch sein Name auf dem Titelblatt genannt werde. Ist er zu dieser Forderung berechtigt? Um freundliche Aussprache bittet Hahnsche Buchhandlung in Hannover.