^1/ 20, 26. Januar 1909. Angeborene Bücher. — Fertige Bücher. Bürseilülatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 1103 5 3^8upp1. Lpr. 1742—58. 2 vois. Lrux. 1854. 1 Lbsrt, aUZ. bi bl. Lsxikou. 2 Läs. Dpr. 1830. 1793—1804. Kart. 1 Llustr. Louckon Ls>v8 1869—87. Osb. LilILZ-. LaiUis 8eott, Lousss auä Zaicksns. Donä. 1906. OriAl>vä. ^Visn 1876—93 in kummsru. v. Labormaun. 3br^. 1, 1899, u. III, 1. Laibs. 1901. Orixlwck. Dibitts x^ok. Osbote! D. Portrait. (Larck.) Lt'x. 1—4. 21sbrk. 3. ^n'ü. Leu. Osb. Lä. 1, 2, 3, 4 n. 7 m. 500/^ Labatt Ltillsr'soNs Lol- u. LrUv.-tiU. in Uosloek: Dsutsebs Kunst u. Dekoration. 7-10, Orix.-Lalbj.-Lcks. 3^. 11 in 12 Lektsn. 2sit8ebr. k. bilck. Kunst. 3abrZ. 15—18, Ori^. Läs. 3abrA- 19 in 12 Leiten. Dis Kunst. 3abr^. 4—8, Orix.-Lalbj.-Dck«. 3abr§. 9 in 12 Leiten, l^lsne kuncksebau. 3abr^. 17. 18, Ori^.- Lalbj-käs. 3abr^. 19 in 12 Leiten. Dss ^.rts 1902—07, Ori^.-Däs., 1908 in 12 Heiken. 1894. Osb. Volekniar in 1.6lp2i§: kabläsn, Ivebnik ä. bistolog. IIntsrsuebA. patbo1o».-anat. Lräparats. 7. 1904. 7. Lck. 2. ^uü In Lalbfranrbanck. I'aNer'sons LuoUclr. in Na^ckoburx: ^.äreZsbiielt lür 1908 von Dranckvn- bnrA, L., — Lreslau, — Oassei, — — Dü88s16ori, — Lriart, — L-sen, k., ber^, — Osebersieben, — Lossn, — kotsäam, — 8ebönebeeic, Libs, — 8tas8iurt, — 8tettin, — 8tutt^art, — >Vo1ienbütte1. Fertige Bücher fern er: Oie Oleranscke Omsekau 6es Uerliner bokai-^nrei^ers vom 17. )anugr ItzOd 8clireibt^ ToteMvache*) Am Sarge seines Vaters hält ein junges Mädchen die Toten- wacht. Aber nicht als eine Trauernde, vom Schmerz Zerschlagene. In ihrer Seele ist ein geheimes Jubeln, und es würde laut werden, wenn sie sich nicht vor sich selber fürchtete. Und doch ist diese eigentümliche Tochter ein Kind, wie man es nur jeder Mutter wünschen mag. Sie haßt den Vater, haßt den toten Vater noch, aber nur, weil er der Mutter einen Dornenweg im Leben be reitet hat. Er, den der Hohn des Schicksals zum Pfarrer einer an gesehenen protestantischen Gemeinde gemacht hat, trinkt, spielt, vertut sein und seines Weibes Geld in schlechter Gesellschaft. Ein schwacher Mensch, dessen gemeine Instinkte stärker sind als er. und der schließlich als echter Trunkenbold in der Gosse endet, in die ihn sein Rausch geworfen. Seine Tochter, die ihn als Kind an gebetet, aber als reifes Geschöpf verachtet und haßt, steht neben ihm. Und sieht ihn leiden. Weiß, es ist sein Tod, wenn sie ihm nicht aufhilft. Aber jener entsetzliche Gedanke, gegen dessen dämonische Wucht sie ankämpft, seit sie klar sieht, jener Gedanke: wenn der Vater stirbt, sind die Mutter und wir Kinder erlöst! hält ihr die Hände. Und in dem brechenden Auge des Sterbenden liest sie triumphierend das Entsetzen über die Strafe, die ihn trifft. — Das ist ein gar seltsamer Stoff, den sich die junge Dichterin da wählt, und es gereicht ihrem Talente zur Ehre, daß sie ihn be wältigt hat. Und zwar hat sie in richtiger Erkenntnis nicht von der analysierenden Seite der Psychologie, sondern von der Gefühlsseite her ihn angepackt. Hätte sie es versucht, die Empfindungen, auf deren Bahn das junge, zarte Mäd chen zur Vatermörderin wird, Strang für Strang ausein- uns mit gelindem Grauen von ihm abwenden. So aber hat sie ihn gemeistert, und hat ein Buch geschrieben, wie es nur eine feinempfindende Frau schreiben kann, nicht sentimen- talisch, und doch weich, nicht grausam und doch streng, nicht tränenreich, aber doch zu Tränen rührend — mit einem Worte: ein sehr gutes Buch. ' Verlsx „Usimonie" Kei-Iin Fortsetzung der Künstig erscheinenden Bücher s. nächste Sette.