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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1924
- Strukturtyp
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- 1924-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1924
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- Deutsch
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I8686vvrsenblatt ». d. DNchn. vuchhandel. Redaktioneller Teil. 289, 10. Dezember 1924. Bücher müssen, da sie die schönsten Züge des me »'schlichen Geistes enthalten, bei unserer Bildung stets in Betracht gezogen werden. Ralph Waldo Emerson. Und wenn mir alle Königskroncn für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: ich würde sie ausschlagcn. F 6 n e l o n. Die Werke der Dichter — Romane und Theater — haben vor den rein didaktischen Büchern eben das voraus, das; sie nicht alles aussprcchen (woraus Langeweile entsteht), sondern das; sie in dem Leser, indem sie ihm ein Problem hinwcrfen, das eigene Nachdenken an regen. Ernst Freiherr von F e u ch t e r s l e b e n. Bücher sind einsame Kapellen, die der Mensch auf den höchsten und schönsten Standpunkten errichtet, nicht bloß der Aussicht wcg.'n, sondern auch um sich in ihnen von den Zerstreuungen des Lebens zu sammeln und seine Gedanken auf ein anderes Sein als das rein sinnliche zu richten. Feuerbach. Es geht den Büchern wie den Jungfrauen. Gerade die besten bleiben am längsten sitzen. Aber endlich kommt doch einer, der sie erkennt und aus dem Dunkel der Verborgenheit an das Licht eines würdigen Wirkungskreises hervorzieht. F e u e r b a ch. In den Büchern, die wir haben, stehen so viel wunderbare Dinge, steht so viel Großes, Erlösendes und Befreiendes! Eäsar F l a i s ch l e n. Was die Großen unter uns geschaffen, Propheten, Dichter und Richter, sie haben es nicht geschaffen, daß es stumm in den Regalen stehen soll und verstauben, sic haben es gegeben, daß es Leben werden soll in unseren Herzen und uns selber groß und frei und ewig machen. Cäsar F l a i s ch l c n. Kommt und freut euch dran (an den Büchern) und singt und klingr mit! Es ist alles ja nur für euch! Und viel wichtiger und nützlicher als all der Staub und Kram, mit dem ihr tagelang zu Haus euch Mühe macht! Hier ist das Leben! C ä s a r F l a i s ch l e n. Man muß dann und wann einmal in alten Büchern lesen. Cäsar Flaischlen. Bücher sind kein geringer Teil des Glücks, — die Literatur wird meine letzte Leidenschaft sein. Friedrich der Große. Ich glaube, die großen Autoren, die das Nützliche mit dem An genehmen zu verbinden und uns genußreich zu unterrichten verstehen, werden einen dauerhafteren Ruhm genießen als wir. Friedrich der Große. Gute Bücher sind die großen Schätze des Menschengeschlechts. Das Beste, was je gedacht und erfunden wurde, bewahren sie aus einem Jahrhundert in das andere, und sie verkünden, was einst auf Erden lebendig war. Gustav F r e y t a g. Der Verkehr mit den großen Geistern der Vergangenheit durch ihre Bücher ist einer der edelsten Genüsse. Gustav Frey tag. Bücher sind gute Gesellschaster. Wer in ein Zimmer eintritt, in dem sich Bücher befinden, den scheinen sie, noch ehe er sie aus den Regalen nimmt, anzureden, zu begrüßen, und dem scheinen sie zu sagen, daß etwas von ihren Einbänden umschlossen wird, das ihm nützlich sein kann, und daß sie nichts Besseres wünschen, als cs ihm mitzuteilen. Deshalb haltet die Bücher in Ehren und versucht, den besten Gebrauch von ihnen zu machen. William G. Gladstone. Wir müssen uns befreunden mit den bescheidenen, den stillen Büchern, die nicht behaupten, der Inbegriff des Modernen, das neueste Evangelium, die einzig seligmachende Weisheit zu sein. Alexander von G l e i ch e n - N u ß w u r m. Es geht uns mit Büchern wie mit neuen Bekanntschaften. Die erste Zeit sind wir hochvergnügt, wenn wir im allgemeinen Überein stimmung finden, wenn wir uns in irgendeiner Hauptseit« unserer Existenz freundlich berührt fühlen: bei näherer Bekanntschaft treten alsdann erst die Differenzen hervor, und da ist dann die Hauptsache eines vernünftigen Betragens, daß man nicht, wie etwa bei der Ju gend geschieht, sogleich zurückschaudert, sondern daß man gerade das Übereinstimmende recht fest halte und sich über die Differenzen voll kommen auskläre, ohne sich deshalb vereinigen zu wollen. Goethe. Wer der Dichtkunst Stimme nicht vernimmt, ist ein Barbar, er sei auch, wer er sei, Goethe. Ost wird das Beste durch andere begraben! Ein Buch, das leben soll, muß einen Schutzgeist haben. Friedrich von Hagedorn. Bücher gibt es, die sind wie große Reisen am Meer bis an den Kreis, wo der Himmel hineinblaut, und noch weiter, wo der hohe Schifssmast langsam hinuntersinkt, Bücher, die heilig sind, schimmernd und schön, die in sich alles fassen und ausdrückcn. Ludwig Hatvany. Ein Buch hat oft auf eine ganze Lebenszeit einen Menschen ge bildet. Herder. Das in Büchern niedergelegte Denken und Wesen der Autocen aller Zeiten ist nichts Totes, sondern eine lebendige, durchaus or ganische Welt. Hermann Hesse. Überdies schützt gute Lektüre, frühzeitig begonnen, am besten davor, gar keine rechten Interessen zu haben, wodurch der Mensch schließlich notwendig bei dem bloßen Interesse an sich selbst und damit bei einer Taseinsstufe ankommt, die ihn von einem intelli genten Tier kaum mehr oder nur zu seinem Nachteil unterscheidet. C. H i l t y. Ein geliehenes Buch liest mau freilich geschwinder: allein eine sclbsteigcne Bibliothek, die man zu aller Zeit bei der Hand hat, bringt wahren und bleibenden Gewinn. Th. Gottlieb von Hippel. Ihr stillen Freunde, ihr habt nie gefordert und immer gegeben. Ihr wäret dieselben, wenn ich aus fremder Welt fremd zu euch wieder kehrte. Ihr seid Menschenherz und Menschengeist wie ich, aber ihr seid rein von der Trübe des irdischen Daseins. Deren Werke ihr seid, die haben euch dem Zwange dieses bedürftigen Erdcnlebcns ab- gerungeu, daß ihr als verklärte Bilder zurückgeblieben seid, wenn ihre Seelen längst in ihren ewigen Urquell untergetaucht sind. Rudolf Huch. Ich finde und habe immer gesunden, daß sich ein Buch gerade vorzugsweise zu einem freundschaftlichen Geschenk eignet. Man liest es oft, man kehrt oft dazu zurück, man naht sich ihm aber nur in aus gewählten Momenten, braucht es nicht wie eine Tasse, ein Glas, einen Hausrat in jedem gleich-gültigen Augenblick des Lebens und erinnert sich so immer des Freundes im Augenblick eines würdigen Genusses. Wilhelm von Humboldt. Das Lesen mustergültiger volkstümlicher Schriften (in der Schule) hat noch andere Vorteile als bloßes Kennenlernen. Viele unsicht bare und doch unzerreißbare Berührungsfäden werden dadurch ange sponnen. Friedrich Ludwig Jahn. Reich sind wir an trefflichen Büchern, an solchen, die jeder Deutsche lesen, wieder lesen, immer lesen, auswendig behalten soMe. Friedrich Ludwig Jahn. Ein Volk, das ein wahres, volkstümliches Bücherwcsen besitzt, ist Herr von einem unermeßlichen Schatze. Friedrich Ludwig Jahn. Wenn du damit anfängst, dir das anzumerken, was dich in deinem Buche besonders anspricht, so wirst du dich bald imstande sehen, mit dem Buche selbst zu sprechen, dem Autor vor- oder nachzudenken, ihn zu bestreiten oder zu verteidigen. Friedrich Christian Wilhelm Jakobs. Ich Hab« mich wieder ans meine lieben alten stillen Freunde be sonnen, die in militärischer Strammheit fein säuberlich in Reih und Glied geduldig meiner warten, in deren erlesener Gesellschaft ich — ach, wie oft! — so erhabene Stunden, ja sogar ganze Nächte hindurch verweilen durste. Ich öffne meinen Bücherschrank, streichle zärtlich über die freilich oft schon derb mitgenommenen Einbände, wähle mir, je nach Stimmung, einen der dort versammelten ehrwürdigen Herren aus und habe so einen angenehmen Gesellschafter, einen geist reichen Plauderer ohne Falsch und Fehle, einen ganzen Menschen ohne jegliche Launenhaftigkeit: denn eine gewisse Launenhaftigkeit muß man sonst wohl selbst bei dem getreuesten Freunde mit in Kauf nehmen. Arno K e i l i tz. Jedes echte Dichtermort spricht mehrere Sprachen: es sagt anderes dem Jüngling, dem Manne und dem Greise. Ein Buch, das mir nicht auf allen drei Stufen der Entwicklung mit Freude lesen können, hat nur mittleren Wert. Otto von Leixner. Die Welt allein bildet einen vollkommenen Menschen nicht. Das Lesen der besten Schriftsteller muß dazu kommen. Lessing. Ein gutes Buch: ein Teil der Kraft, Die an des Reiches Seele schafft. Friedrich Lienhard-
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