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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1924
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- 1924-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1924
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- Deutsch
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äußerst lebhafter Geschäftsverkehr: insbesondere wurden rege Bör- sen-Cffektengcfchäfte Uber sehr erhebliche Beträge getätigt. Eines Tages wies die Bank den Kunden darauf hin, daß sie wie alle anderen Ber liner Banken ihren Kunden größere Kredite nicht mehr einräumen könne, und verlangte die Zahlung von 700 006 Mark. Der Kunde leistete die Einzahlung nicht und -das Bankinstitut verkaufte, um sich zu decken, Wertpapiere aus dem bei ihr befindlichen Depot des Kunden im Wege der Zwangsregulierung unter vorheriger Androhung und nachträglicher Mitteilung. Der Kunde strengte daraufhin die Klage an und forderte Schadenersatz in Höhe von 4 Millionen Mark. Sowohl das Kammergericht zu Berlin als auch das Reichsgericht wiesen die Klage ab. Das Berufungsgericht stützt, wie das Reichsgericht in seinen Entscheidungsgründen aussührt, seine Annahme, daß für das streitige Rechtsverhältnis der Parteien die Geschäftsbedingungen der Beklagten (Bankinstitut) maßgebend seien, auf folgend« Erwägungen: Die Be klagte Hab« dem Kläger ihre Geschäftsbedingungen vor Eingang der Geschäftsverbindung der Parteien übersandt. Der Kläger (Kunde) habe damals diese Geschäftsbedingungen erhalten, aber nicht ausdrück lich schriftlich anerkannt. Gleichwohl seien sämtliche Geschäfte der Par teien auf Grund dieser Geschäftsbedingungen abgeschlossen. Tenn es sei dem Kläger bei seinen umfangreichen Bank- und Spekulations geschäften mit der Beklagten, einer Bank, zu der er vordem in keinen Beziehungen gestanden habe, ebenso wie jedem im Geschäftsleben stehen den Manne bekannt gewesen, daß die Banken regelmäßig nur auf Grund ihrer Geschäftsbedingungen mit ihren Kunden Abschlüsse machen und daß jeder, der mit ihnen in Verbindung trete, dies nur auf Grund ihrer Geschäftsbedingungen tue. Es sei daher nicht nötig gewesen, daß der Kläger auf dem ihm seitens der Beklagten übersandten For mular sich durch Unterschrift mit den Geschäftsbedingungen der Be klagten einverstanden erklärte, noch habe es sonst einer ausdrück lichen Annahme jener Bedingungen durch den Kläger bedurft. Viel mehr habe der Kläger sich diesen Geschäftsbedingungen stillschweigend dadurch unterworfen, daß er mit der Beklagten, wenn auch erst einige Zeit nach Übersendung der Geschäftsbedingungen, in die erwähnte um fangreiche Geschäftsverbindung getreten sei. Wenn die Beklagte bei Beginn dieser Geschäftsverbindung den Kläger nicht noch ein mal ausdrücklich auf ihre Geschäftsbedingungen verwiesen habe, so sei dies unerheblich, da jedenfalls der Kläger seinerseits damals nicht erklärt habe, daß er sich diesen ihm bekannten Geschäftsbedin gungen nicht unterwerfen wolle. Unter diesen Umständen sei die nach trägliche Erklärung des Klägers, daß er die Geschäftsbedingungen der Beklagten nicht anerkannt habe, bedeutungslos. Diese Ausführungen des Berufungsgerichts bewegen sich im wesentlichen auf tatsächlichem Gebiete und lassen keinen Nechtsirrtum erkennen. M. Hugo v. Hofmannsthal-Ausstellung in der Deutschen Bücherei. — Aus Anlaß der ersten öffentlichen Vorlesung, die Hugo v. Hofmanns thal in Leipzig hält und die am Mittwoch, dem 10. Dezember, abends 7^ Uhr, im Städtischen Kaufhaussaal stattfindet, hat die Deutsche Bücherei mit freundlicher Unterstützung der Verleger des Dichters, be sonders des Insel-Verlags, eine Ausstellung seiner Schriften veran staltet, die nach der Besichtigung durch den Dichter von Freitag, dem 12 bis Dienstag, den 23. Dezember, täglich, auch Sonntags, von 10 bis 12 Uhr dem Publikum geöffnet ist. Die Besichtigung ist unentgelt lich. Die Ausstellung befindet sich nicht in dem sonst für diese Zwecke benutzten Raume im Erdgeschoß, sondern in der A b t e i l u n g für kostbare Drucke im ersten Stockwerk. Besondere Einladungen an die Mitglieder der Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei ergehen in diesem Falle nicht. Sondcrausstcllung des Stadtgeschichtlichen Museums in Leipzig. — Es ist beinahe schon eine alte liebe Gewohnheit des S t a d t geschicht lichen Museums in Leipzig geworden, uns zur Weihnachtszeit mit irgendeiner schönen Sonderausstellung zu erfreuen. Die mit glück licher Hand zufammengetragene Schau stand diesmal unter dem Tf^ma »Tie alte Stadt«. Ter Direktor des Museums Herr vr. F r i e d r i ch S ch u l z e hat zusammen mit Herrn Georg Nau- m a n n, Mitinhaber des Verlages Habbel L Naumann in N e - gensburg und Leipzig, aus dem von diesen beiden gemeinsam hcrausgegebenen kunst- und kulturgeschichtlichen Sammelwerk »Die alte Stadt« besonders schöne Stücke ausgewählt und in einer hübsch gelun genen Ausstellung vereinigt. Neben Originalblättern von den in Vor bereitung befindlichen Mappen find außerdem aus den bereits fertig vorliegenden Mappcnwerken treffliche Bildwiedergaben von Leipzig. Berlin, Nürnberg, Frankfurt am Main und Stuttgart in Schaukästen übersichtlich aufgelegt. Am Sonnabend, dem tz. Dezember 1924. mittags 12 Uhr fand die Eröffnung der bis zum 26. d. M. laufenden Ausstellung vor geladenem Publikum statt. Neben Vertretern staatlicher und städtischer Behörden waren nicht nur Graphiker, Wissenschaftler, sondern auch Damen und Herren des Leipziger Buchhandels stark ver treten. Die Begrüßung der zahlreichen Anwesenden erfolgte durch den Museumsleiter Herrn l)r. Schulze, der in kurzen Ausführungen auf die alte Stadt und ihre Schönheit hinwies. Einen längeren Einführungs vortrag gab darauf Herr vr. Schneyer, der sich nicht nur darauf beschränkte, das Ziel der ausgestellten Mappen zu erläutern, sondern auch verheißun.gövolle Zukunftspläne über die in Aussicht gestellten weiteren Veröffentlichungen dieser Art enthüllte. Ten Schluß bildete eine knappe Erläuterung der angewandten Reproduktionstechnik. Rei cher Beifall belohnte den Redner für seine gediegenen und lehr reichen Ausführungen, worauf in zwanglosen Gruppen die ^Besichtigung der farbigen Bilder erfolgte. Viel beachtet wurden die von Herrn Dr. Friedrich Schulze hcrausgegebenen Bildwicdcrgaben aus dem alten Leipzig der Biedermeierzeit. Bilder aus den Jahren 1790 bis 1860 geben Ausschnitte ans dem Leben und Treiben des alten Berlin. Das Nürnberg des 15. und 16. Jahrhunderts ist in einer Reihe gutgelungener Wiedergaben neu erstanden. Die Blätter mit dem Thema »Frankfurt zur Zeit des jungen Goethe« bilden das Entzücken aller, nicht nur der Gocthefreundc. »Stuttgart am Anfang des 18. Jahrhunderts« rundet die kleine, feine Ausstellung harmonisch ab. L. Sch. Ausstellungen. - In Delitzsch findet auch in diesem Jahre eine I u g c n d s ch r i f t c n - A u s st e l l u n g statt. — In Frankfurt am Main veranstaltet die Kunsthandlung Heinrich Tritt! er Inhaber Paul Schiltz gegenwärtig eine Ausstellung der Arbei ten der Ortsgruppe Frankfurt am Main des Bundes Deutscher Ge- branchsgraphiker. Gezeigt werden vor allem Buche i nbänd , I l l u st r a t i o n e n und vorbildliche S a tz a n o r d n u n g c n. In Kassel bietet die Buchhandlung E r n st H ü h n in den oberen Räu men ihres Geschäfts eine S o n d c r - A u s st e l l u n g von Bü chern, die sehr gut gegliedert ist und vielen Anklang findet. Postnachnahmen sind keine Wertsendungen. — Es ist die Meinung ziemlich verbreitet, daß die Post bei Verlust von gewöhnlichen Nach nahmesendungen den angegebenen Nachnahmcbctrag vergütet. Das ist aber nicht der Fall. Handelt es sich nur um gewöhnliche Brief sendungen, so wird von der Post überhaupt kein Ersatz gewährt, wäh rend bei gewöhnlichen Paketen mit Nachnahme derselbe Ersatz geleistet wird wie bei verlorengegangcnen Paketen ohne Nachnahme. Sollen also wertvolle Gegenstände unter Nachnahme verschickt werden, so empfiehlt sich in jedem Falle eine entsprechende Wertangabe oder die Einschreibung. Amerika interessiert sich sür die deutsche Papicrsabrikation. Eine Gruppe führender amerikanischer Papierfabrikantcn wird im nächsten Januar einen Beauftragten nach Europa entsenden, um in Deutschland und in den skandinavischen Ländern die Verhältnisse in der Papierindustrie zu studieren. Es soll sich bei den Plänen der amerikanischen Fabrikanten um den Versuch handeln, die billigen deutschen Produktionskosten auszunntzen. Die belgischen Fnbiläumsmarkcn. Zur Feier des 75jährigen Jubiläums der Einführung der Briefmarke in Belgien wird von der belgischen Post eine Serie von Jübiläumsmarken herausgegeben, die in London nach einem Entwurf von Professor Montenez gedruckt werden nnd nebeneinander die Porträtvignettcn König Leopolds I. und des gegenwärtigen Königs Albert zeigen. Das Bild König Leopolds ahmt das Markenbild nach, das die ersten belgischen Postmarken aus- weisen. Die Werte gehen von 10 Centimes bis zu 10 Franken. Die ersten Briefmarken wurden in Belgien am 1. Juli 1849 ausgegeben: ihr 75jähriger Geburtstag war also schon am 1. Juli 1924. Aber die Herstellung der Marken, die bereits bei der Bricfmarkenausstellnng in Brüssel im Mai fertig sein sollten, hat sich verzögert und erfolgt daher erst jetzt. PersoimlMrWeli. 70. Geburtstage. — Herr N. Promberger, Inhaber der gleich namigen Firma in Ol müh, begeht in diesen Togen seinen 70. Ge burtstag. Er kann gleichzeitig auf Jahrzehnte beruflicher Selb ständigkeit zurückblicken, denn es vollendeten sich am 1. Dezember 40 Jahre, seit er mit bescheidenen Mitteln sein Geschäft errichtet hat. Durch fleißige Berufsarbeit hat er es zu einem der größten der tschechoslowakischen Republik entwickelt und dem anfänglich als Sorti-
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