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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1924
- Strukturtyp
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- 1924-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1924
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- Deutsch
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289, 10. Dezember 1924. Redaktioneller Teil. — Von der Werbestelle. — Sprechsaal. LSllcnblau t. d. Drichn. Buchhandel. 18593 »»^—»WMSWWSWSWSSSSSSSSWW-—M--«SS>SSW»»—-»MSW»W«SSWSSSSSS—S-SSSS«SS^SSSSWSSSSSSS«S»SS»W menk betriebenen Unternehmen eine Kunsthandlung, eine Musikalien. Handlung und einen heute sehr bedeutenden Verlag von Schulbüchern, Gebetbüchern, naturwissenschaftlichen Werken, Kunstdrucken und schöner Literatur augegliedert. Möge es ihm vergönnt sein, sich noch eine lange Reihe von Jahren an dem weiteren Aufblühen seines LebenS- rverkes zu erfreuen, in dessen Führung er seit längerem von seinen beiden Söhnen unterstützt wird. Herr Matthias Strücken sen. in Düsseldorf, Gründ:r der gleichnamigen Buchdruckerei mit Verlag, begeht am 10. Dezember ebenfalls seinen 70. Geburtstag. Er ist ein überaus tüch tiger Buchdruckfachmann und in den Kreisen seines Faches sehr angesehen. Von der Leitung seines Geschäfts hat sich Herr Strücken seit einiger Zeit zurückgezogen; er erfreut sich noch völliger körper licher und geistiger Frische, mögen sie ihm noch lange erhalten bleiben! Wahl zum Handclskammermitglied. — Herr Kurt Schroeder in Bonn, Mitinhaber der Firma Ludwig Röhrscheid, daselbst, und Inhaber der angesehenen Verlags-Handlung unter eigenem Namen, wurde zum Mitglied der Industrie- und Handels kammer zu Bonu gewählt. Gestorben: am 4. Dezember im 28. Lebensjahr an den Folgen eines Nieren leidens, das er sich im Felde zugezogen hatte, Herr Eber hard Fischer in Greifenberg i. P-ommern, der seiner Schwester, Fräulein Edith Fischer, der Inhaberin der Firma Ernst Meiche in Greifcnberg, als Gehilfe zur Seite gestanden hatte. Mitteilungen der Werbestelle. Vorankündigung von Werbemitteln des Verlags. Moritz Dicsterweg, Frankfurt a. M: Im Dezember eisckeint ein Prospekt über die erz>etmm,siv>ss.nichaftlichen Aettagswerke. Um- fang: Selt.n, Format: 12x16 cur. Angebot« für das Sortiment: Emil Richter, Abteilung Graphischer Verlag, Dresden, stellt Kunsthandlungen Ausstellungsxialerial von Samm>ei- u>>d Ver- kaussgraphik in jedem Umfang zur Versügung. Auskunft wird bereuwlUigst erteilt. Angebote für den Verlag: Otto Kronberg. Elmßleben. veranstaltet anläßlich eines am 18 12. sianiindenden röns-Boitra> es eine entsprechende Sonderaus'iellung. LönS Werke. Bilder. Musikliteratur meiden tofort in Kommisnon e,beten. Weller veranstaltet die Firma Mitte Tezemlnr eine Juge>>dschiiften Ausstellung. Zu den jeweilig von der Werb.steUe angellinmgten Monats Butifenstern und Sondersenstern erbittet die Firma diesbezügl -lusstetkunqsgul und Werbematerial in Kom mission und, falls sie die Sendungen fest behält, nut Vorzugs- Barnachlaß. SvElllil. (Ohne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung dcS Börsenblatts.) „8llort dtorie8" Der Amerikaner hat für kurze Geschichten obiges Wort geprägt, das zu einem Schlagwort geworden ist. Diese Geschichten sind im Begriff, die ernstere Literatur totzuschlagen. Natürlich eine amerika nische Erfindung, aber wie bei den meisten amerikanischen Erfindun gen schon vorher in Deutschland erfunden, in anderen Ländern sicher auch. Meine Großmutter hat vom Jahre ihrer Verheiratung 1840 bis weit in die 70er Jahre hinein Tagebücher hinterlasscn, und zwar be nutzte sie Volkskalcnder, die für jeden Tag eine Zeile Raum ließen. Ab und zu lese ich die kleinen Geschichten in diesen Kalendern. Sie unterscheiden sich in nichts von den heutigen kurzen Geschichten, höch stens daß sie moralisch und die heutigen wenig moralisch sind. Man untersucht jetzt drüben, wer der Erfinder der skort 8tor>- war, und jüngst erschien ein Buch: »Wie man kurze Geschichten schreibt«. Ein anderes Buch z. B. enthält 23 Geschichten von ebensovielen Ver fassern, was bet uns auch schon dagewesen ist, nur daß es bei uuS wohl nur 12 waren. Da wir in der Amerikanisierung, die vor dem Kriege im vollen Schwung war, n<un weiterschreiten, haben wir natür lich auch bei uns die kurzen Geschichten gepflegt, die 100- oder 120- Zeiler, die eifrig von Verlegern, von Zeitungen und Zeitschriften ge sucht werden. Gefährlich wird es jetzt erst, wo man die kurzen Ge schichten in Bücher oder dicke Hefte znsammenfaßt. sich seine Haupt- Unkosten von der nach Geschäften Umschau haltenden Industrie durch Anzeigen bezahlen läßt und sie in Markheften unter dem Nam-m »Magazin« herausgibt. Endlich ist dieses Wort, was wir immer ver mieden haben, auch bei uns eingeführt; es mußte die so arme (!) deutsche Sprache darin eine Anleihe bei der (noch ärmeren) englischen Sprache machen. Wenn man eine Reise tut, so kann man was er zählen! Ich fuhr durch Deutschland und sammelte solche Magazine und beobachtete die Bahnhofsbuchhändler, die diese bunten literarischen Näschereien schlank absctzen. So ein gelangweilter Reisender stürzt auf den Buchhandelsstand zu. Was nehmen? Zeitungen hat er, die illustrierten Zeitschriften sind Bilderbogen geworden und in wenigen Minuten erledigt, Bücher, ja soll er sich wirklich einmal ein Buch kaufen? Sonst tut er es ja nicht, aber man könnte es doch einmal wagen; da sieht er auf einmal so ein buntes dickes Heft, was kostet cs?: »Eine Mark« (manchmal noch mit 10 oder 20 Pfg. Ausschlag). Sofort kaust er es. Der Inhalt ist amüsant, manchmal etwas pikant, er unterhält sich während der Fahrt mit dem Heft und kauft das nächste Mal wieder eins. Der Verleger schmunzelt, sein Wettbewerber hat schlaflose Nächte, er be ruft sich einen echten amerikanischen Journalisten und cS erscheint bald ein noch dickeres Heft mit noch schöneren Bildern, mit noch kürzeren Geschichten, noch pikanter usw., so bis ins Unendliche. Die Folge: Eine Magazinseuche — und eine große Schädigung, nicht nur des Buchhandels, sondern auch der Lcsewelt, die verflacht und geistig ver armt. Junge Mädchen, die viel Pralinen essen, wundern sich, daß sie dick werden, ohne kräftiger zu sein. Der Leser der ven Amerika nern abgeguckten »Knrzen-Geschichten-Literatnr« wird auch geistig dick, aber sein Kopf bleibt leer. Andererseits konnte ich aber auch feststellen, daß der alte deutsche Buchhandel sich wenig dieser Seuche preisgibt, aber Bahnhofs- und Papicrhandel genügen, die geschilderten Zustände herbeizusiihren. Schösser. Unverlangte Sendungen unter Nachnahme. Am 25. November erhielt ich vom Hoheneichenverlag in Wolfratshausen eine Postnachnahme, die im Glauben, sie ent halte Bestelltes, anstandslos eingelöst wurde. Die Sendung enthielt, wie sich herausstellte, 10 Heftchen »Pfeile« (Gedichte zur Wahlpropa ganda). Da das Machwerk von mir nicht bestellt war und ich keine Verwendung dafür habe, schrieb ich noch am gleichen Tage an den Verlag und ersuchte unter Hinweis auf die Nichtbestellung der Hefte um Rückvergütung des nachgenommenen Betrags auf mein Postscheck- konto unter Fristfcstsetznng. Diese Frist ist abgelaufen, ohne daß der Verlag sich zu der Sache geäußert hätte. Inzwischen erfuhr ich von einem Kunden, daß auch er eine solche Sendung erhalten habe, die nicht bestellt war. Ich bringe dieses eigenartige Vorgehen der Firma hier öffentllich zur Sprache, nachdem sie sich zu der Angelegenheit nicht gestellt hat. Wahrscheinlich werden verschiedene Firmen in der gleichen Weise geschädigt worden sein. Ich bitte um Mitteilung der Firmen, denen das Gleiche passiert ist, damit gemeinschaftlich vorge gangen werden kann. Augsburg, den 6. Dezember 1924. RobertNeuß. Warenumsatzsteuer in Österreich. Sendungen nach Österreich, deren Empfänger nicht als Buch handlungen gekennzeichnet sind, werden vom Zollamt mit Wa- r e n u m s a tz ste n e r belastet. So bekam ich heute eine Sen dung an »Conrad Sieber in Graz« (ohne Angabe »Buchhandlung«), mußte die Warenumsatzstener bezahlen und kann nun sehen, wie ich das Geld wieder znrückcrhalte, denn die Buchhandlungen müssen die Umsatzsteuer vom Verkauf abführen. Sehr erwünscht wäre cs, wenn endlich der Wirrwarr der ver schiedenen Währungs-Berechnungen aufhörte und man sich auf eine Währung einigen würde. Einigkeit — —! Graz, 4. Dezember 1924. C. Sieber. 2463
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