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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1924
- Sprache
- Deutsch
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X- WS, IS, Dezember 1924. Rebaktioneller Teil. Loch Weihnachten etwas scheuten mutz. Und da ist das Kunst blatt wie Bücher und Musiknoten ein Geschenk, das wirkt und doch nicht allzu große Kosten verursacht. Aber schon damit ist viel gewonnen. Die Verbindung zwischen Schenker, Beschenk tem und Kunstblatt ist hergestellt. Freunde sehen die Geschenke. ES ist ja so unendlich wichtig, in vielen Menschen überhaupt erst einmal den Gedanken zu Wecken, daß man sich auch mit der Betrachtung von Kunstblättern schöne, freudenreiche Stun den verschaffen kann. Werbung, gute Werbung für gute Dinge ist ein Führerstab, der unser wirtschaftlich und moralisch zer rüttetes Volkswesen zu Aufstieg und Gesundung leitet und gleichzeitig zur Gesundung der eigenen Geschäfte beiträgt, di« an dem Mißverhältnis zwischen Absatz und Betriebskosten zurzeit sehr leiden. Solch einen Führerstab hat sich der Kunstverlag und Kunst handel tm letzten Monat geschaffen. »Du — und die Kunst« heißt er und ist eine Zeitschrift, mit der das Sortiment in den weitesten Kreisen des deutschen Volkes für das Kunstblatt zu werben vermag. Sie ist ihren Schöpfern gut gelungen. Und wer die an regenden, allgemein verständlichen Aussätze erster Kunstschrift- steller liest und dann die reichhaltigen Anzeigen der Kunst- Verleger betrachtet, dem muß der Titel zu einer persönlichen kritischen Frage werden. »Du? In welchem Verhältnis stehst Du zur Kunst?« Er wird in Zukunst auf die Auslagen in den Kunstsortimenten achten, und bald wird er auch Käufer werden. Die Werbetätigkeit erschöpft sich nicht damit. Kunstverlag und Kunsthandel haben sich als besondere Gruppe der Werbe- stclle 'des Börsenvereins der DcutschenBuchhändlcr angeschlossen. Werbekrast ist vielgestaltig. Die Wcrbestelle, beraten von einem Ausschuß von Fachvcrtretern des Kunstverlages und des Kunst handels, wird auch andere dem gleichen Ziele dienende Wege weisen. In Kürze werden den Angehörigen des Faches erste Vorschläge übermittelt werden. Aber «ins tut dabei not: Mit arbeit. Die Werbestelle allein vermag trotz eifrigster Arbeit nicht alle Kräfte zu beleben. Mitarbeit der Fachangehörigen durch Rat und Tat brauchen wir. Nur Zusammenarbeit aller macht eine Arbeit zum Allgemeingut und damit zu jedes Einzelnen eigener Sache. Was ein derartiges Zusammenstreben für die Auswirkung der Werbekraft bedeutet, wird jedem ohne weitere Erklärung klar sein. Diese zarten Fäden vom Kunsthandel zum Käuferkreis müssen schonend behandelt werden. Alles ist zu vermeiden, was den kaum aufgelebten Gedanken an den Erwerb von Kunst blättern zurückdrängen könnte. Und da ist der gefährlichste Feind: Preiserhöhungen. Schon Gerüchte dieser Art richten Unheil an. Wir können in einer Zeit, in der wir dem Kunst blatt wieder in weite Kreise Eingang verschaffen wollen, keine Preiserhöhungen ertragen. Erhöhungen bedeuten neue Absatz- krisis, und damit kann denen, die sich vielleicht von höheren Löhnen und höheren Preisen im Augenblick einen Vorteil ver sprechen, nicht gedient sein. Denn Bcschäftigungsmangel ist die schlimmere Folge. Die künstlerische Güte des Gebotenen rechtfertigt unsere Werbung. Auch hier ist Aufmerksamkeit geboten. Gewiß, der Geschmack ist vielseitig. Auch die Kunst ist vielseitig. Und in all den verschiedenen Verfahren und Arten, in denen der Kunst verlag Blätter anbietet, bringt er gute und ansprechende Kunst. Es kommt aber auch eine minderwertige Kunst auf den Markt, vor der Verlag und Sortiment immer wieder aufklärend warnen sollten. Originalradierungen von angeblichen Künstlern, als Massenware hingesudelt, mit eigenhändiger, vielfach pseudo nymer Unterschrift des »Künstlers« versehen, die von einem leichtgläubigen Publikum wegen der Unterschrift gekauft werden. Hierfür werden noch dazu Schleuderpreise gefordert, die den notwendigen Preis für wirkliche Kunst verderben und damit letzten Endes deren Vertrieb überhaupt gefährden. Wir sind uns mit der Organisation der Künstler darüber einig, daß solche Leute, mit denen auch die Künstler nichts gemein haben wollen, einen Schaden für di« Kunst bedeuten. Der Auslandabsatz der Kunstblätter leidet noch immer unt«r den niedrigeren Preisen, di« einige andere Länder infolge ihrer besonderen Valutaverhältnisse zu stellen vermögen. Hier wird ein langsamer Ausgleich der wirtschaftlichen Verhältnisse auf der Welt die Regelung bringen, die der Güte deutscher Kunst blätter wieder den alten, jetzt nur Lurch diese Valutaverhältnisse beeinträchtigten Erfolg sichert. Walther Dirtze. Urteile über den Wert der Bücher. Lesefrlichte von Arno Keilitz (Bvaunschwcigl. Zur: Werbung für das gute Buch werden gern Aussprüche maß gebender Persönlichkeiten verwandt. Hier folgt eine Auslese, die manches treffliche Wort enthält: Wer zu vergleichen weiß, was er erlebt und was er liest, und wer aufs Leiben anzuwenden weiß, was ihm Bücher sagen, dem helfen sie wie gar nichts anderes, das Leben zu verstehen und das Lehen zu meistern, und er kann die schönsten Freuden aus ihnen gewinnen, die es gibt; denn die Bücher haben uns ja all' die Jahrhunderte her daS Veste aufgehoben, was die klügsten und edelsten Menschen gefühlt und gedacht, entdeckt und ersonnen haben. Ferdinand Avenarius. Wer ein Buch liebt, wird niemals treue Freundschaft, vernünftigen Rat, angenehmen Verkehr und wirklichen Trost vermissen. Studieren, lesen, denken heißt in guten und bösen Tagen harmlose Freunde und anregende Unterhaltung haben. Isaak Narrow. Es gibt zwei Arten von Büchern, — solche, die in den Menschen Freude am Leben, die Sehnsucht nach dem Guten steigern, und solche, die das nicht tun. Tie ersten sind gut, die andern schlecht, so ausge zeichnet und genial sie auch in Einzelheiten sein mögen. Björn st jerne Björnson. Wieviel gute Gedanken wecken Bücher auf! Wieviel Trost bringen sie und wieviel Ruhe und Frieden! Elisabeth Boehm. Schöne Literatur lehrt nicht, aber sie bildet. Sie zaubert uns Gestalten vor Augen, die, sei es im Ernst oder Humor, über dem Ge meinen stehen, und dabei berührt sie uns doch nicht rauh, sondern angenehm und wohltuend. Sie weist uns nicht nur den Weg aufwärts, wie der Philosoph, sondern gibt uns zugleich eine Traube mit zum Ge nießen. Sie schasst uns Freude für den Augenblick und auf die Dauer. Nichts kann dankenswerter sein, als eine solche Wohltäterin an unser Volk heranzufllhren. Alois Brandt. O Bücher, die ihr allein die Freiheit besitzet, allein uns die anderen Freiheiten genießen lasset, die ihr allen gebet, die von euch verlangen, und alle befreit, die sich treu eurem Dienste weihen, wieviel tausend Dinge empfehlt ihr nicht im Gleichnis den Gelehrten durch das Mittel der Schrift! Richard de B u r y. In den Büchern sehe ich die Toten wie lebendig; aus den Büchern sehe ich die Zukunft; in den Büchern ordnen sich die Dinge des Krieges; aus den Büchern kommen die Gesetze des Friedens. Richard de Bury. Die wahre Universität unserer Tage ist eine gute Bllchersammlung. Thomas Carlyle. In Büchern liegt die Seele aller gewesenen Zeit; die hörbare Stimme der Vergangenheit, wenn ihre sichtbare Zeit wie ein Traum verschwunden ist. Thomas Carlyle. Alles, was die Menschheit getan, gedacht, erlangt hat oder gewesen ist: es liegt wie in zauberhafter Erhaltung in den Blättern der Bücher aufbewahrt. Sie sind das auserlesene Besitztum der Menschen. » Thomas Carlyle. Was heißt ungebildet, seit wir Bücher haden, seit sie in jeder Woh nung der gesitteten Welt zum Hausrat gehören? Thomas Carlyle. In den Büchern liegt die schöpferische Phönixasche der ganzen Ver gangenheit. Thomas Carlyle. Was die Menschheit gedacht, entdeckt, gearbeitet, gefühlt uUd er sonnen hat, liegt in den Büchern ausgezeichnet; und wer das Ge heimnis des Lesens erlernt hat, kann es finden und sich aneignen. Thomas Carlyle. Ein Zimmer ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele. 8 icers. Durch Buchstabenkunst wird uns im Leben Viel Nutzen an die Hand gegeben. Ja, gar ein Stab zu Gottes Thron. Abraham a Santa Clara 24« l
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