Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1909

^ 115. 21. Mai 1909. Nichtamtlicher Teil. vörsenblLtl s. d. Dtschu. vuchbande^ 6111 gesandt werden würden. Der Angeklagte habe nicht Sendungen anderer versandt, sondern seine eigenen und jene nur beigefügt. Das Unternehmen des Angeklagten sei lediglich kaufmännischer, nicht postalischer Natur gewesen. — Die Revision des Staats anwalts bezeichnete die Ausführungen des Urteils als rechts irrtümlich und im Widerspruch mit früheren Entscheidungen des Reichsgerichts stehend. Die Beförderung der Sendungen habe nicht erst begonnen mit ihrer Ablieferung an die Post anstalt, sondern sie umfasse die sämtlichen Handlungen von der Entgegennahme der fremden Drucksachen durch den Angeklagten bis zur Aushändigung an die Empfänger, also auch die Beförderung vom Geschäftslokal des Angeklagten bis zur Post. Auf diesem Teile der Beförderungsstrecke seien aber die Sendungen bereits mit der Aufschrift bestimmter Adressen ver sehen gewesen. — Das Reichsgericht billigte diese Ausführungen, bezeichnete den Transport vom Geschäftslokal des Angeklagten zur Post als gesetzwidrig und hob das Urteil auf. Die Sache wurde an das Landgericht zurückverwiesen. (Wenn einer Zeitschrift, die als Drucksache versandt wird, Beilagen gegen Bezahlung bei- gegeben werden, so liegt ungefähr derselbe Tatbestand vor. Bisher hat aber darin noch niemand ein Postvergehen erblickt. Auf klärung von Amts wegen wäre hier wohl sehr nötig.) Lentze. Norddeutsche Buchdruilerei und BerlagSanstalt. — Ge mäß § 244 des H.-G.-B. machen wir bekannt, daß der Verwal tungsrat unserer Gesellschaft aus folgenden Mitgliedern besteht: 1) Heinrich Freiherr von Ohlendorf, Hamburg, 2) Eduard Freiherr von Ohlendorf, Gresse i. Mecklbg., 3) Rechtsanwalt Dr. Rud. Hertz, Hamburg, 4) Konsul H. C. Ed. Meyer, Hamburg, 5) Hans von Ohlendorfs, Hamburg. Berlin, den 17. Mai 1909. Norddeutsche Buchdruckerei und Verlagsanstalt. Der Vorstand. Mattenklott. Runge. (Deutscher Reichsanz. Nr. 116 vom 18. Mai 1909.) Postankunftstempel. — Der Staatssekretär des Reichspost amts hat der Liegnitzer Handelskammer auf ihre Eingabe wegen Wiedereinführung des Postankunftstempels auf Briefen, die als eine Einrichtung von dokumentarischer Bedeutung für die Ge schäftswelt große Vorteile biete, einen ablehnenden Bescheid erteilt. * Postscheckkonten. (Vgl. Nr. 94, 98, 99, 102, 104, 108, 109, 110 d. Bl.) — Weiter gemeldete Postscheckkonten: Firma: Postscheckamt: Konto-Nr.: I. C. C. Bruns' Verlag (Minden i. W.) Hannover 1657 W. Crüwell'sche Buchhandlung Hugo Dreist (Dortmund) Köln 4872 ' Eine Professur für Luftschiffahrt. — Das Professoren kollegium der Technischen Hochschule in Wien hat beschlossen, an die Unterrichtsverwaltung wegen Errichtung einer außerordent lichen Professur für wissenschaftliche Luftschiffahrt heranzutreten. Bechstein - Märchenbrunnen. — Am 14. Mai, dem Todes- tage des Märchendichters Ludwig Bechstein, wurde in Meiningen ein eigenartiger Märchenbrunnen zur ehrenden Er innerung an ihn enthüllt, zu dem die Mittel aus dem ganzen Deutschen Reiche geflossen sind. Ein Meininger Künstler, der Direktor der Kunstakademie in Dresden, Geheimer Hofrat Professor Robert Diez, dem die Ausführung des Brunnens übertragen wurde, feiert Bechstein in dem Denkmal als Märchendichter. Ein Sockel und pfeilerartige Anbauten halten ein mächtiges Fangbecken, teil weise in Felsenformen, dessen Schale durch springbrunnenartige Strahlen gespeist wird. Eine Hexe und ein männlicher Unhold suchen sich zu bespritzen, während ein riesiger Frosch aus seinem bronzenen Kopf Glockenstrahlen herniedersendet. Bekrönt wird der Brunnen durch die zierliche Gestalt einer Waldnymphe, die auf einem vermoderten Baumstumpf sitzt und den Erzählungen eines buckligen Waldschratts lauscht. Friesartig angebrachte Märchenschilderungen aus dem Tierleben, Vogelidyllen und Froschgrotesken versetzen den Be schauer in die richtige Märchenstimmung. Die einfache Widmungs tafel trägt die Inschrift: »Ludwig Bechstein, dem Märchendichter, 1801—1860.«. Nicht weit vom Brunnen liegt die Herzogliche Bibliothek, an der Bechstein von 1831 an zwanzig Jahre lang als Bibliothekar wirkte. * Rene Bücher, Kataloge «sw. für BmchhSndlerr in krankkurt a. N. 8". 194 8. 3584 Nrn. in ^aoben. 8"/ 23 8. 1028 Nrn. Das neue Geschäftshaus des »Düsseldorfer General- Anzeigers«. Amtliches Kreisblatt für den Landkreis Düssel dorf. Druck und Verlag von P. Girardet L Cie. in Düssel dorf. 4". 8 S. mit Abbildungen. Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde. Herausgeber: vr.Josef Ettlinger. Verlag von Egon Fleische! L Co. in Berlin. 11. Jahr. Hefl 16. 16. Mai 1909. 4". ' Sp. 1125—1196. Inhalt: Richard M. Meyer, Dichter von heute. — Carl Enders, Wilhelm Schmidtbonn. — Wilhelm Schmidtbonn, Im Spiegel. — Karl Berger, Schiller-Schriften (Schluß). — Ludwig Krähe, Chamisso-Forschung. — Alberta von Putt- kamer, Über Anthologien. — Echo der Zeitungen / Echo der Zeitschriften / Echo des Auslandes / Echo der Bühnen / Kurze Anzeigen / Nachrichten / Der Büchermarkt. Katalog über kandreiebnungen uuck ^guarelle aus dem kesitre 60 8. u. 4 laksln Abbildungen. — Versteigerung: Nitt^voeb den 26. Nai und kolbende 'kage bei d. N. keberls (8. Dsmperts' 8öbne) 6. w. b. 8. in Köln a. kb. ^.usvabl - Katalog Neujabr 1909 der Herder'seben Verlags- bandlung 2U kreiburg im Kreisgau. Oegründet 1801. 2veig- niederlassungen: Lerlin, Karlsruhe (Kaden), Nünoben, 8trass- burg (klsass), ^Vien, 8t. Douis No. (Nordamerika). 8". VIII, 164 8. Mit einer Einleitung: Zur Geschichte des Hauses, VI S., und einem Anhang: Namen- und Sachregister. Italienisolre Kunst von den altobristlieben Nonumenten bis ?ur dulius Dessing, Direktors des k. kunstge^verbe - Nuseums ru kerlin. — ^ntigu.-Katalog Nr. 368 von Karl ^V. 8ierss- mann in Dsipaig. 8". 127 8. 1364 Nrn. Diterarisebe Neuigkeiten. Live kundsebau kür küeberkreunde. Kedaktion und Verlag von k. k. koebler in Deiprig. IX. dabrgang. 1909. No. 2. 8". 32 8. mit Abbildungen. Künste krokessors Ulbert Dietriob, so^ie 8r. kxeelien? des karovs von 6 . . . . 8". 111 8. 937 Nrn. m. rablreieben kaesimiles. — Versteigerung am 21. und 22. Nai 1909 bei Nartinus Nijbokk, a la 8a^e. 1909. Nr. 370. 8°. 56 8. 465 Nrn. 8^^'it^ever. c e g 793*