53. 7. März 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2897 Nachschlagewerkes in der Regel vom Gefühl leiten, und er wird eine Firma deshalb unter demjenigen Zusatze suchen, der ihm für seinen Zweck am nächsten zu liegen, am sinnleitendsten zu sein scheint. Dies aber hat zur Folge, daß eine Firma unter »Expe dition« gesucht wird, während sie unter »Redaktion« oder unter »Bureau« verzeichnet ist. Die Alphabetisierung nach diesen Zusätzen schafft demnach einen unsicheren und uneinheitlichen Zustand, der wenig im Interesse der Praxis liegt. Deshalb gilt vielleicht gerade hier der Grundsatz, daß derartige Firmenzusätze unberücksichtigt zu lassen sind und daß in solchen Fällen wie bei den Titulaturen nach dem folgenden Stichworte (Haupt- oder Eigenschaftswort) zu alphabetisieren ist. 8. Alphabetisiertechnische Hilfsmittel. Zu den gebräuchlichsten technischen Hilfsmitteln, deren sich buchgewerbliche und bibliographische Nachschlagewerke zu be- dienen pflegen, um deren praktischen Gebrauch zu erleichtern, gehört a) das Unterstreichen, b) das Benutzen verschiedenartiger Schriften. Während früher die Barsortiments - Kataloge zum Zwecke der Unterscheidung, bzw. des Hervorhebens einer besonderen Titel gattung (Schulbücher) sich der Schrägschrift bedienten, benutzt das »Müllersche Adreßbuch« das Unterstreichen dazu, um »Firmen, die durch ihre Zugehörigkeit zu buchhändlerischen Vereinen ihr Interesse am Buchhandel bekunden oder in besonderem Maße für die Mehrzahl aller Buchhändler — sei es als Lieferanten (Verleger) oder Abnehmer (Sortimenter) — in Betracht kommen«, besonders zu kennzeichnen. In beiden Fällen dienen jene tech nischen Hilfsmittel allerdings nicht in erster Linie Alphabeti sierungszwecken. III. Aus den vorstehend wiedergegebenen Alphabetisierungs methoden, wie sie bisher in der Praxis gehandhabt worden sind, können folgende Grundsätze für eine einheitliche Behandlung fest gehalten werden: 1. Grundsatz: Alphatisierung fremdsprachlicher Namen nach der Reihenfolge der Buchstaben; Schreibung fremdsprachlicher Sachtitel und -Firmen in der Orthographie der Landessprache. Beispiele: LoLbanäsl kor — L-o-k-li. . . . Nsrours äs Kranes — N-6-r-o-u-r-s 2. Grundsatz: Flexionslaute und Formwörter bleiben bei der Alphabetisierung im allgemeinen unberück sichtigt; dies gilt auch für: a) die vor dem Namen bzw. der Firma stehende einfache und verbundene Prä position, d) den einfachen unverbundenen Artikel in germanischen Sprachen. Ausnahmen bilden: 1. durch Bindestrich mit dem Namen ver bundene Artikel oder Präpositionen; 2. Artikel in romanischen Sprachen; 3. miteinander verschmolzene Artikel und Präpositionen. Beispiele: Verla» säsr) .... ^Vsltall scka^ ... svau cksr) Velcks --- Vslcke Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. 1. Ds-Rickcker — v-s-Ii.-i-ck-ck-6-r Van-Nesr — V-a-n-N-s-sr 2. Du Uont — D-u-N-o-n-b 1/^.iuour — I?-H.-m-0-u-r Delledraris — D-s-1-1-6-6-r-a-2-i-6 3. Grundsatz: Getrennte Behandlung von I und 1 in zwei Alphabeten. Nkgo 4. Grundsatz: Getrennte Behandlung von Grundvokal und Umlaut in zwei Alphabeten. Gleichmäßige Be- Handlung verschiedenartiger Umlautschreibungen. Grundvokale: Dacksr 6ot.bs Nutll a) Fürstennamen; b) einfache Autornamen (ohne Vornamen); e) Autornamen mit Vor namen; ck) Doppelnamen; s) die Reihenfolge gleichartiger oder schrifttechnisch verwandter Namen bestimmt die Aussprache bzw. Be tonung: erst deutsche, dann^fremde Laute. Beispiele: a) ^.u»usta, Laigerin Drieckrioti I. Drisckrieü III. , Larl , ^Villlellu I. . - IV. V/iltielm I. , II. , (unä Larl Lebmickt) Drano- säo^s Lsau Dianes (Ulbert) Drance-Durnonb II. Alphabetisierung gleichlautender Eigennamen in Adreßwerken nach dem Orte, dann nach dem Vornamen. , 8., 2üliell , sL 6o.j Avielrau , R. lNaebk.) , 6. Grundsatz: I. Alphabetisierung gleichlautender Sachnamen in Katalogen (Autorenverzeichnissen) vor dem gleichlautenden Personennamen. Reihen folge (ausgenommen Jnterjektions- und Fragesatz-Titel): 1. Hauptwort; 2. Eigen schafts- oder Umstandswort, bzw. adjektivische oder adverbiale Ableitungen; 3. Formwort. Beispiele: a) ^Vüusotis l^.Usrbanckj ^Vünbobs'ss^ Vorlagen . . . 375