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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.03.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-03-07
- Erscheinungsdatum
- 07.03.1910
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- Deutsch
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LS, 7. Mörz 1S10. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s d. Dtschn. Buchhandel. 28öei Nichtamtlicher Teil. Alphabetisierungsgrundsätze für Adreßbücher und bibliographische Hilfsmittel. (Schluß zu Nr. 62 d. Bl.) 4. Die Behandlung der Umlaute und Diphthonge. Für die alphabetische Behandlung der Umlaute wird in den meisten bibliographischen Hilfsmitteln und Adreßbüchern der Grundsatz befolgt, daß sie hinter das Alphabet der Grundvokale treten, also: Bäcker, Hofer, Muth, Bäcker, Höfer, Müth. In Eigennamen pflegen nun die Umlaute teils als ä, ö, ü, teils aber auch getrennt als a-e, o-e, u-e oder gar als ä. o, ü darge stellt zu werden. Dieser Unterschied ist auf die Alphabetisierungs folge im allgemeinen ohne Einfluß. Soweit Wörterbücher in Frage kommen, erfolgt die Anordnung der Umlaute in folgender Weise: ä und ae unter ä, nicht unter a-e, ö „ oe „ ö, „ „ o-e, ü „ ue „ ü, „ „ u-e, äu „ aeu „ äu, „ „ a-eu. In diesen Werken handelt es sich freilich in der Hauptsache um Sachwörter, die der schulorthographischen Schreibung unterliegen. Anders bei Büchertiteln und Firmennamen in Katalogen und Adreßwerken; diese werden teils mit ä, ö usw., teils mit ae, oe usw. geschrieben und können auch infolge des rechtlich gewährleisteten Namen- und Firmenschutzes bei der Registrierung nicht abgeändert werden. Immerhin sind das Willkürlichkciten, die aus verschiedenen Anlässen in die Eigennamen-Schreibung übergegangen sind. Deshalb unterliegen sie bei der alphabetischen Behandlung einem anderen Gesetz, nämlich dem des Sprachgefühls und dem der Lautordnung. Darnach wird niemand Namen wie Foerster, Goethe, Mueller, Raeth usw. unter a-e, o-e, u e, sondern in der Reihenfolge der Umlaute hinter den Grundvokalen nämlich Förster-Foerster unter F-ö-r . . . Göthe-Goethe „ G-ö-t . . . Müller-Mueller „ M-ü-l . . . Näth-Raeth „ R-ä-t . . . suchen, denn die Einordnung unter a-e, o-e, u-e würde die Eigen tümlichkeit zeitigen, daß Haering vor Hafner und nach Hadel zu stehen käme, während Häring vor Hässel und nach Häplik gesucht werden müßte. Hierdurch würde nicht nur eine Trennung der Umlaute in zwei verschiedene Gruppen entstehen, sondern es würden auch Wörter mit solchen getrennt zu behandelnden Um- lauten an einer Stelle im Alphabet eingereiht werden, wo sie das Sprachgefühl und der Lautcharakter dieser Umlaute nicht er warten läßt. Die großen Barsortiments-Kataloge sowohl, als die buchhändlerischen Adreßbücher lehnen sich in diesem Punkte an die schulorthographische Schreibung an, indem sie auch die ge trennt geschriebenen Umlaute in der Reihenfolge der vereinigten alphabetisieren, z. B.: Häbler ä-b Haeder ä-d Gösler ö-s Goethe ö-t Mühlmann ü-h Mueller ü-l Häubner äu-b Haeussler äu-s machen und eine getrennte Behandlung dieser Umlaute befolgen. Damit kommen wir zugleich zu der Frage der Behandlung der Diphthonge. Für diese hat sich die getrennte Behänd- lung überall eingebürgert, weil das nicht nur dem Sprachgefühl, sondern auch der Buchstabenordnung entspricht. Wie wichtig und sinngemäß aber die Einordnung der getrennten Umlaute unter dem vereinigten Umlaute ist, zeigt sich hier bei den umlautenden Diphthongen, wonach »Kaeubler« nach »Kaetzler« und vor Börsendlatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. »Käufler« einzuordnen ist. Würde die umgekehrte Methode be folgt, so würde sich die Reihenfolge: Kädner Kaeubler Käfelein ergeben, eine Anordnung, die weder den Lautgesetzen, noch dem Sprachgefühl sonderlich Rechnung trüge. Selbstverständlich schafft bei einem aus internationalen Eigennamen bestehenden Alphabet die Verschiedenheit der Landes sprache auch hier Ausnahmen. Es gibt gewiß Fälle, in denen der Träger eines Namens den Umlaut oder umlautenden Diphthong getrennt auszusprechen und diese eigentümliche Behandlung auch bei dem Alphabetisierenden vorauszusetzen pflegt. So ist es tat sächlich vorgekommen, daß ein Autor namens »Boeck« sich über die in einem Bücherkatalog erfolgte Schreibung seines Namens als »Böck« beschwerte und verlangte, daß er, da er sich B-o-e-c-k schreibe, auch in dieser Buchstabenfolge alphabetisiert werde. Es entsteht demnach aus diesem und ähnlichen Beispielen die Aus nahmeregel, daß Umlaute, bei denen getrennte Aussprache fest steht, auch getrennt zu schreiben und zu alphabetisieren sind. Ist dagegen die getrennte Aussprache nicht geläufig, so sind solche Namen richtigerweise naturgemäß unter dem Grundvokal des Umlauters (in diesem Falle unter ö) zu alphabetisieren. dieser nicht mächtig ist, ein Schnippchen, sofern er den Namen »Hock« in der Meinung, es handle sich um den Umlaut oe, unter diesem einsortieren will. Zwar wird der Doppellauter oe im Holländischen als ein Laut, nämlich wie »u«, ausgesprochen, bildet aber trotzdem ähnlich wie im Deutschen das »ai« einen Doppel laut uud ist demnach auch als solcher getrennt zu alphabetisieren. Da, wo der Mangel an Sprachkenntnis die richtige Einordnung eines Namens im Alphabet erschwert oder unmöglich macht, kann eben nur ein hinweisender Vermerk den praktischen Gebrauch erleichtern. 5. Die Behandlung gleichlautender Eigennamen. Im allgemeinen werden die in größerer Anzahl vorkommen den Eigennamen in der Reihenfolge der ihnen unmittelbar bei gegebenen Zusätze alphabetisiert: Entweder sie bestehen aus Vor namen oder aus Vornamen und Orten. Die erstere Art Zusätze (Vornamen) befindet sich bei den Büchertiteln in Katalogen, die letztere Art (Vornamen und Orte) bei den Firmennamen in Adreßbüchern verzeichnet, so daß sich hiernach für die Alphabe tisierung gleichlautender Eigennamen in Katalogen und Adreß büchern getrennte Gesichtspunkte ergeben. Da somit den Autor namen in Bücherverzeichnissen lediglich die Vornamen als ergänzende Zusätze beigefügt sind, so versteht es sich von selbst, daß hier diese Vornamen die Alphabetisierungsfolge bestimmen. Fehlt aber auch dieser, so pflegen solche zusatzlosen Eigen namen an den Anfang des betreffenden Buchstaben-Alphabets zu treten, z. B.: Kaiser (Legationsrat), Marine Kaiser, Albert, Zuckerproduktion Kaiser, Wilhelm, (und Herm. Lehmann), Weinbau. Aus letzterem Beispiele ist weiter ersichtlich, daß, wenn zwei Autornamen vorhanden sind, nur der erstere für die Alphabeti sierung in. Frage kommt. Doppelnamen dagegen pflegen in be sonderer Alphabetfolge den einfachen Personennamen angereiht zu werden, nämlich: Kaiser, Wilhelm, Weinbau Kaiser-Naumann, Lehrbuch der Chemie Kaiser- (von) Weber, Konstruktionen. So selbstverständlich diese Reihenfolge auch erscheinen mag, die Eigenart der Namenbildung läßt doch auch hier leicht Klippen ent stehen, wenn die fremde Sprache Namen in das Alphabet hineinwirft, durch die aus jener Regel mit einem Schlage eine komplizierte Anomalie entsteht. So haben wir in »Trance« und »^i-avee« zwar gewißermaßen dieselbe Buchstabenfolge, aber doch zwei verschiedene Namenwörter vor uns, bei deren Alphabetisierung die Frage ent steht, ob der Name »Hauee« auch dann hinter »l^i-anoe« zu treten hat wenn zu ersterem der Zusatz »Albert«, zu letzterem der Vor- 374
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