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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.03.1910
- Strukturtyp
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- 1910-03-07
- Erscheinungsdatum
- 07.03.1910
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- Deutsch
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2894 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 53, 7. März 1910. name »Anatole« hinzutritt. Hier ist der Alphabetisierende vor die Alternative gestellt, entweder die beiden Namen als zwei ver schiedene Wörter zu betrachten und in der Reihenfolge: ^.UA6-606bmS zu alphabetisieren, oder aber sich nach den Vornamen zu richten, so daß die umgekehrte Anordnung: ^.US6, B. ^u§s, Cl. Kranes, Albert Uranos, Anatole entstünde. In solchen Fällen beanspruchen die Gesetze der Gram matik und Lautsprache natürlich ein Vorrecht, wonach die Alpha betisierung: l'ranee — Trance nicht ungerechtfertigt erscheint. Der Franzose würde es als einen linguistischen Lapsus empfinden, wenn er das unbetonte, »charakterlose« »e« als gleichartig und gleichwertig mit dem akzentuierten »e« behandelt sähe. Eine andere Art Anomalie entsteht bei der Alphabetisierung der einfachen Eigennamen, wenn diesen zwar keine Vornamen, wohl aber andere wichtige Zusätze beigegeben sind. Es gibt nicht wenig Büchertitel, die irgendeinen Fürstennamen tragen, z. B.: Wilhelm II., Wilhelm der Große, Kaiserin Augusta, Auguste Viktoria, Friedrich III., Friedrich der Große, Friedrich Karl, - Friedrich Wilhelm I., Friedrich Wilhelm IV., bei denen aber der sonst vorhandene Vorname als Alphabetisierungs moment fehlt. Würden diese fürstlichen Autornamen nach dem unmittelbar folgenden Beiwort, das gleichwertig mit dem Vor namen zu behandeln wäre, alphabetisiert, so würde die etwas un logisch erscheinende Reihenfolge entstehen: Friedrich, Bruno, Lehrbuch „ (der) Dritte (III) „ Fr., Schriften über .. . „ (der) Große „ Rudolf, Chemie „ (der) Zweite (ll), Friedrich-Karl, Philosophie Friedrich-Wilhelm (der) Erste (I) „ „ (der) Vierte (IV) Da diese Anordnung gewiß wenig den praktischen Er fordernissen Rechnung tragen dürfte, befolgt der Volckmarsche Barsortiments-Lager-Katalog die Methode, solche Fürstennamen dem einfachen Autornamen voranzustellen, und zwar auch dann, wenn letzterer ohne Verbindung mit einem Vornamen vor kommt, also: Ludwig I. von Bayern „ Aus goldener Zeit „ A., ohne jedoch auch hierin den Grundsatz der Konsequenz strikte durch zuführen. Dort befinden sich hinter: Friedrich (der) Große, „ Karl, und vor: „ Ad., während: Friedrich Wilhelm I. Friedrich Wilhelm IV. erst nach: Friedrich, W-, Liebhaberkünste folgen; denn wenn »Wilhelm«, wie es bei den ersten beiden Fürstennamen geschehen, gewissermaßen die Bedeutung eines Vornamens haben soll, müßte auch »Friedrich Karl« zwischen »Friedrich, Helene . . .« und »Friedrich, Moritz . . . .« gestellt werden, während umgekehrt, wenn der Gesichtspunkt, daß Fürsten namen dem Autoren-Alphabet voranzutreten haben, maßgebend sein sollte, naturgemäß auch »Friedrich Wilhelm« usw. dem Autoren-Alphabet vorangestellt werden müßte. Nach den gleichen Gesichtspunkten alphabetisieren auch die »Hinrichsschen Kataloge«, während »Herders Konversations-Lexikon« konsequent in der Voranstellung der Fürstennamen (die es in besonderer Reihenfolge alphabetisiert) vor das allgemeine Namen-Alphabet ist. Doppelnamen sind fast überall übereinstimmend dem Alphabet der einfachen Namen angereiht und in einem besonderen Alphabet geordnet, nämlich: Foerster, W, Lebensfragen Foerster-Nietzsche, Das Leben Freilich wirft hier das Dazwischentreten von Sachnamen, wie »Försterlehrbuch«, erneut eine Frage auf, nämlich die, ob dieses Wort vor oder nach dem Doppelnamen zu stehen hat. Dieser Fall gehört jedoch in das Kapitel der Sachnamen und wird dort beleuchtet werden. Nach den »Instruktionen für die alphabetischen Kataloge der Preußischen Bibliotheken« (1909) wird dort der Grundsatz befolgt, daß »immer der erste Teil als Ordnungswort« benutzt wird, aus genommen jedoch bei Doppelnamen, bei denen »der zweite oder einer der folgenden Namen vorzugsweise gebräuchlich« ist oder »bei ungarischen nicht durch Bindestrich verbundenen Doppelnamen«. In letzterem Falle ist der zweite bezw. der gebräuchliche Name als Ordnungswort für die Alphabetisierung maßgebend, z. B. Lchulze-(Delitzsch) Calderon (<1s I>4 karea) (von) Ungern-(Sternberg) dagegen: (De La Mo!te-)Fouqus (Szönyi) Nafty ebenso: (Lassar-) Cohn, doch wird bei all diesen Doppelnamen (mit wenigen Ausnahmen) auf den nicht alphabetisierten Beinamen hingewiesen. Ähnlich verfährt Volckmars Barsortiments-Katalog beispielsweise auch bei »de La Motte-Fouquo«, bringt aber zugleich auch unter »Motte« (nicht La Motte) einen entsprechenden Verweis. Welche Gesichtspunkte sind nun für die Alphabetisierung der Eigennamen in Adreßwerken maßgebend? Hier bieten sich insofern einige Anhaltspunkte mehr, als nicht nur die Vornamen, sondern auch die Orte als Zusätze zu gelten haben. Es entsteht nur die Frage, ob diese oder jene bei der Alphabetisierung den Vorzug verdienen. Um diese Frage beantworten zu können, muß zunächst ins Auge gefaßt werden, unter welchen Gesichtspunkten das Nachschlagen von Firmen, also der praktische Gebrauch eines buchhändlerischen Adreßwerkes erfolgt. Wohl in den meisten Fällen wird ein solches Nachschlagewerk zu Rate gezogen werden, wenn es sich um ungenaue Firmennamen handelt, wenn der Benutzer den genauen Namen also erst feststellen will. Er wird dabei in den meisten Fällen den Vornamen überhaupt nicht kennen. Angenommen, es handle sich um eine Firma »Müller«, deren genaue Adresse, deren Besitzer oder deren telegraphische Bezeichnung es festzustellen gilt, so wird vor allen Dingen das Domizil der Firma geläufig sein. Man weiß, daß es sich um eine Firma »Müller« in »Stuttgart« handelt, man wird aber nicht mit Gewißheit sagen können, welchen Vornamen die frag liche Firma von den dort domizilierenden 3 Firmen: Müller, Albert, „ Emil, „ K. Ad. trägt. Erst auf Grund des Adreßbuches soll dieser festgestellt werden. Daraus ergibt sich, daß in den meisten Fällen wohl der O r t das Bestimmende, das Sinnleitende, das unmittelbar Er gänzende ist und daß demnach dieser beim Nachschlagen irgend eines Firmennamens in erster Linie in Frage kommt. Ganz ab gesehen hiervon tragen aber auch viele Firmen zwei oder mehrere Vornamen, die dem Benutzer nicht immer geläufig sind oder deren Reihenfolge ihm nicht gegenwärtig ist. Bei vorkommenden Ver wechslungen der Vornamenfolge (Ad. K. statt K. Ad.) werden sich erst recht Schwierigkeiten beim schnellen Nachschlagen einer Firma ergeben. Alle diese und andere Momente sprechen dafür, daß zunächst der Ort als leitender Gesichtspunkt für die Alphabetisierung zu betrachten ist, auch schon deshalb, weil auf diese Weise eine aus gedehntere Gruppierung der gleichnamigen Firmen entsteht, denn es gibt naturgemäß eine größere Anzahl buchhändlerischer Domi-
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