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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1910
- Strukturtyp
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- 1910-03-30
- Erscheinungsdatum
- 30.03.1910
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- Deutsch
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3804 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchyandel. Nichtamtlicher Teil. 71. 30. März 1910. Das Fünfundzwanzigpfennigstück. — Über das neue 25Pfennig-Stück schreiben die »Leipziger Neuesten Nachrichteno: Das neue 25Pfennig-Stück hat sich großer Beliebtheit niemals erfreut, und die Hoffnungen, die man auf die neue Münze gesetzt hatte, sind nicht erfüllt worden. Es ist, auch von amtlicher Seite, hier namentlich von den Postanstalten, die Beobachtung gemacht worden, daß das 25 Pfennig-Stück im Verkehr fast gar nicht zu finden ist. Man muß annehmen, daß ein großer Teil der aus gegebenen Bestände sich in Händler- und Sammlerhänden be findet und so dem Verkehr entzogen ist. Seinen Zweck hat das neue Geldstück bisher nicht erfüllt, nämlich den, das Portemonnaie von allzu viel Nickel zu befreien und kleinere Einkäufe mit einer Münze begleichen zu können Die Antipathie gegen das Geldstück geht so weit, daß es vielfach nicht in Zahlung genommen wird, manchmal aus dem Grunde, weil viele Leute dieses Geldstück gar nicht kennen. Man ist an amtlicher Stelle der Meinung, daß das neue Stück seine Unbeliebt heit feiner starken Verwechslungsfähigkeit verdanke, daß aber auch die Notwendigkeit der Einführung dieser Münze überschätzt worden sei. Ob die Münze einer Neuprägung unterzogen werden oder gänzlich aus dem Verkehr zurückgezogen werden soll, steht noch dahin. Die Verwechslungsfähigkeit wird sich auch bei Umprägung kaum verhindern lassen. * Neue Bücher. Kataloge usw. für Buchhändler. Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde. Herausgeber: vr. Josef Ettlinger. Verlag von Egon Fleischel L Co. in Berlin. 12. Jahr. Heft 12. 15. März 1910. 8°. Sp. 831—910. Inhalt. Kurt Walter Goldschmidt, Literatur und Erotik. — Fritz Böckel, Diedrich Speckmann. — Georg Witkowski, Goethe-Schriften (I). — Albert Krapp, Von Königen und Narren. — Bodo Wildberg, Abenteuer und Reisegeschichten — Echo der Zeitungen / Echo der Zeitschriften / Echo des Auslands / Echo der Bühnen / Kurze Anzeigen / Nach richten / Zuschrift / Der Büchermarkt. kckLi-r 1910. 8°. 8. 81—96. No. 2334—2789. Vortragendem Uat im Ickinisterium ds8 Xönigl. Hau868. Verlag von 6ar1 He^wanv8 Verlag in Lerlin. Nr. 213. 6d. XXII, Nr. 3. 16. >!är- 1910. 8°. 8 49—72. Drucksachen zur Feier des fünfzigjährigen Jubiläums des Hamburg-Alto naer Buchhändler-Vereins am 20. Fe- bruar 1910. 1. Der Hamburg - Altonaer Buchhändler-Verein 1860—1910. Ein chronikartiger Bericht, dem Verein zur fünfzigjährigen Stiftungsfeier dargeboten von dem derzeitigen Archivar (Alfred Janssen). 4". 84 S. mit 7 Porträts. Als Manu- skript gedruckt Hamburg 1910. 2. Programm zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens des Hamburg - Altonaer Buchhändler-Vereins am Sonntag, 20. Februar 1910. 1 Blatt. 3. Speisenfolge, Musik- und Weinkarte. 8°. Dreifach ge falteter Karton.« 4. Lied: Dem Hamburg - Altonaer Buchhändler - Verein zum 20. Februar 1910. 8». 1 Blatt. 6. Der Fünfzigjährige und seine Getreuen. Ein Festkantus zum 20 Februar 1910. Schmal-8°. 8 S. 6. Lied: Den deutschen Frauen. 8". 1 Blatt. 7. Lied: Stoßseufzer einer Buchhändlersgattin. 8°. 2 S. 8. Postkarten. Gezeichnet von Hugo Klugt in Hamburg. 2 Arten: Hamburger Stadtwappen und Buchhändlerwappen und Verleger, Sortimenter und Kommissionär darstellend. Personalnachrichten. * Ordensauszeichnung. — Der Inhaber der Großbuch binderei E. A. Enders in Leipzig, Herr Max Enders, ist von Sr. Hoheit dem Herzog von Sachsen-Koburg und Gotha durch Verleihung des Ritterkreuzes des Sachsen-Ernestinischen Haus ordens ausgezeichnet worden. * Gestorben: am 25. März der Buchhändler Herr Gustav Koester in Heidelberg. Der verstorbene Kollege war aus Heidelberg gebürtig und empfing seine buchhändlerische Ausbildung bei den Firmen Carl Groos in Heidelberg, Victor von Zabern in Mainz und H. Georg in Genf. Am 1. Januar 1875 übernahm er die Akademische Buchhandlung sSortimentj Ernst Mohr in Heidelberg. Er hat das alte, hochangesehene Geschäft unter der Firma Ernst Mohr's Sortiment (G. Koester) bis zu seinem unerwarteten Ableben in Ehren geführt und ihm einen bedeutenden Aufschwung gegeben. Daneben eröffnete er unter der Firma Gustav Koester gleich zeitig eine Verlagsbuchhandlung, in der er wissenschaftliche und andere Werke von Bedeutung und anerkanntem Wert vereinigte. In ihm ist dem deutschen Buchhandel ein hochehrenwerter Berufsarbeiter jäh entrissen worden. Sein Andenken wird im engeren und weiteren Kollegenkreise dauernd in Ehren gepflegt werden. Hierzu wird uns aus Heidelberg von einem Freunde des Verewigten geschrieben: Ein schwerer Verlust nicht nur für die nächsten Freunde und Kollegen, sondern auch für den Buchhandel im allgemeinen ist zu verzeichnen: Herr Gustav Koester, Besitzer von E. Mohr's akademischer Buchhandlung in Heidelberg, ist am 25. d. M. früh V-1 Uhr infolge eines Schlaganfalls unerwartet und sanft ver schieden. Noch wenige Minuten vorher im gewohnten Freundes kreise zum Abendschoppen weilend, ging er frohen Mutes nach Hause. Im Begriffe, die Treppe hinaufzugehen, ereilte ihn ein sanfter Tod. Nahezu siebzig Jahre alt, gehörte er dem Buch handel über ein halbes Jahrhundert an und verbrachte den größten Teil dieser Zeit in seinem geliebten Heidelberg, an dem er mit allen Fasern seines Herzens hing, für dessen Wohl er öffentlich und im geheimen wirkte. Gustav Koester war keine Natur, die in der Öffentlichkeit eine Rotte spielen wollte; nichts lag ihm ferner, als öffentlich im Buchhandel hervorzutreten, — und doch gab es wohl selten eine Versammlung des Mitteldeutschen oder des Badisch-Pfälzischen Buchhändlerverbandes, der er nicht beigewohnt hätte, und bei bedeutungsvollen buchhändlerischen Fragen ist seine Stimme oft ausschlaggebend in die Wagschale gefallen. Er hatte ein versöhnendes und ausgleichendes Wesen; wohl niemals ist ein hartes Wort gegen seine Mitmenschen über seine Lippen gekommen, immer fand er den richtigen Ton der Ver söhnung, und seine ganze Persönlichkeit zwang jeden, der mit ihm zusammenkam und mit ihm arbeitete, die größte Hochachtung und Verehrung ab. Er war ein Buchhändler von echtem Schrot und Korn, der unentwegt an den alten Idealen des Buchhandels und vor allem auch seiner Firma fcsthielt, ein Mann, der bei der älteren Gene ration der Heidelberger Hochschule die größte Verehrung genoß und mit den vielen Größen der Hochschule der siebziger bis neun ziger Jahre eng befreundet war. Auch im nahenden Alter bewahrte er sich bis zuletzt stets ein junges, fröhliches Herz, war froh und fröhlich mit der Jugend und wurde von ihr geschätzt und verehrt. Für den Buchhandel und insonderheit für den Jungbuch handel hatte er stets das wärmste Interesse. Galt es, dem Jung buchhandel ein Freudenfest zu bereiten, galt es, Schmerz und Leid bedürftiger Kollegen und Menschen zu lindern, — niemals klopfte man vergebens bei ihm an, niemals verleugnete sich sein treues gutes Herz. Was er der Stadt Heidelberg war, das wissen die, die ihn die vielen Jahrzehnte lang, sei es im Vorstand des Stadtkollegiums, sei es als Aufsichtsrat in zahlreichen Wohltätigkeitsanstalten, haben wirken sehen. Allen wird er unvergessen sein, in aller Herzen hat er sich ein unauslöschliches Denkmal gesetzt. Und wenn man nun seine Asche versenkt auf dem schön gelegenen Friedhof Heidelbergs, wird mancher sagen: Ach, sie haben einen guten Mann begraben! Doch mir war er mehr, und im Herzen aller, die ihn gekannt haben, im Herzen seiner Freunde und Kollegen, im Herzen derer, die unter ihm arbeiten durften, wird I sein Name unvergessen bleiben.
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