Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1910

3798 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 71. 3g. März 1910. gegenüber dem Jahre 1907 nur 135 Veröffentlichungen beträgt, so verzichten wir auf eine Analyse der Schwankungen in den einzelnen Zweigen; abgesehen von der französischen Literatur (Nr. 14) sind sie fast unmerklich. Viel höhere Zahlen der Druckwerke des Jahres 1908 sind im dlsreurs äs la lkravos von Herrn Eugene Morel zusammengestellt worden. Er hat die Verzeichnisse der Neu anschaffungen von der Nationalbibliothek in Paris durch gesehen und schätzt die Zahl der 1908 erschienenen Werke, einschließlich der neuen Auflagen, Fortsetzungen usw., auf 6530 (Paris: 1730, Provinz: 4800), wovon etwa ein Drittel aus literarischen Neuigkeiten besteht; die Zahl der Broschüren von 4—50 Seiten auf 6380 (Paris: 1400, Provinz: 4980); die Zahl der Almanache auf 1020 (Paris: 70, Provinz: 950) und die Zahl der verschiedenen Ver öffentlichungen, wie Karten, Pläne, Vorträge, Predigten usw., auf 24 5SÖ (Paris: 19 260, Provinz: 5330), was eine Gesamtsumme von 38 520 Veröffentlichungen ausmachen würde. Derselbe Autor gibt auch höhere Zahlen für musikalische Werke an (1905: 6711 Stücke; 1906: 6866, 1907: 10 220; 1908: 8439) und für graphische Erzeugnisse (1906: 3634; 1908: 2241). Das Lnrsau äss ckeolarstioas ou äs la xroxriötö littöraire, das Herr Jean Lobei vom veröle äe la librairie in Paris leitet, hat infolge des Übereinkommens zwischen Frankreich, Öfterreich-Ungarn und Portugal den Gesandtschaften dieser beiden Länder für 1875 verschiedene Werke Erklärungen abgegeben. (1901:1309; 1902:1231; 1903:1238,-1904: 1222; 1905: 1146; 1906: 1498; 1907: 1815.) Dieses Bureau hat sich zwecks Erlangung des Copyright ebenfalls mit den Eintragungen beschäftigt, die von den amerikanischen Gesetzen vom 3. März 1891 und 1905 gefordert werden und 1908 noch anzuwenden waren, und hat die für die Vereinigten Staaten vorgeschriebenen Formalitäten für 794 Werke erfüllt, 67 weniger als 1907 (1906: 914; 1907: 861). Belgien. Die durch das Institut international äs bibliograpüio er hobene Statistik der 1907 in Belgien erschienenen Bücher und Broschüren weist im Vergleich zum Jahre 1906 eine Zunahme von 270 Erscheinungen auf, erreicht jedoch nicht die Anzahl des Jahres 1904 mit 2734 Erscheinungen. Die Statistik der 1908 erschienenen Bücher, die uns dasselbe Institut soeben zusendet, überschreitet jedoch noch diese letztere Zahl, wie aus folgender Tabelle hervorgeht: I904jI9aS!I90Sstg07!1S08 Perio dische Artikel. 1908 Bibliographie 6l 127 96 130 134 75 Philosophie 48 71 66 66 74 149 257 339 199 314 247 98 Staatswissenschaft 282 221 223 230 240 1411 Recht, Verwaltung 187 194 101 169 196 441 Armee 22 21 23 35 31 60 Unterricht 116 122 109 92 107 238 Sittenstudien 12 16 14 18 14 48 Philologe 64 78 85 79 68 26 Naturwissenschaften 241 140 187 190 196 637 Medizin, Hygiene 179 183 147 178 160 1044 Industrie (Jngenieurwissenschaften) 151 114 129 119 166 1197 Ackerbau 124 86 67 79 78 1815 Hauswirtschaft 12 17 6 8 8 17 Kunst 146 128 120 238 172 431 Sport 25 32 21 21 23 83 Literatur 460 363 447 408 478 455 Geschichte und Geographie 193 206 213 163 186 232 Biographien 165 166 157 I5Z I8S 958 Insgesamt: 2734 2624 2410 268G2763! 9305 Analysiert man zunächst die Statistik der Bücher, so bemerkt man eine besonders starke Zunahme in den Kategorien Bibliographie, Recht, Kunst, während andere Zweige langsamer fortgeschritten sind (Staatswissenschaft, Natur wissenschaft und Technik) oder sich gar gleichgeblieben sind (Philosophie, Ackerbau), oder auch etwas zurllckgegangen, wie Unterricht, Philologie, Geschichte und Geographie. Im allgemeinen nähern sich die Zahlen der zweiten Gruppe, wie auch im Jahre 1907, mehr den Zahlen des Jahres 1905 als denen des Jahres, 1906, ein Beweis für die aus gleichende Tendenz der Bewegungen; dieselbe Erscheinung macht sich auch für das Jahr 1908 bemerkbar, und zwar in den Kategorien, die 1907 ein etwas plötzliches Steigen erlebten; einer stärkeren Produktion unterliegen nur die Kategorien, die religiöse und eigentliche literarische Ver öffentlichungen umfassen. Die andere Statistik, die wir in der obigen Tabelle in einer besonderen Kolonne beigesügt haben, ist in dem Bericht des Institut international äs biblioxraplüs veröffentlicht und macht uns mit den Zeitschrislenartikeln bekannt, die die »Sibliograxbie äs Lslgigue« in den Jahren 1895 bis 1908 bibliographisch behandelt hat; wir führen hier die Zahl der erschienenen Artikel im Laufe von zehn Jahren, 1899 bis 1908, an: 1899: 9 034 1904: 8 855 1900: 8 075 1905: 8 038 1901: 7 496 1906: 10 029 1902: 8 913 1907: 8 853 1903: 9 167 1908: 9 305 Wir können nur den im vorigen Jahre ausgesprochenen Vorbehalt über die Beweiskraft dieser Ziffern wiederholen; es wäre demnach sehr schwer, irgendwelche Beziehungen zwischen diesen Zahlen und denen, die auf den Druck von Büchern und Broschüren Bezug nehmen, herzustellen. (Vgl. Ackerbau: 78 Bücher und 1815 Artikel!) Trotzdem ist es interessant, zu beobachten, welche Fächer von der periodischen Presse besonders bevorzugt werden. Luxemburg. In Ermangelung einer amtlichen Statistik hat uns Herr Tony Kellen wieder die nötigen Zahlen übersandt, die er der von der Rundschau »Ons Wmeelit« (Unsere Heimat), dem Organ für Geschichte, Literatur und Kunst des Groß herzogtums Luxemburg, veröffentlichten Bibliographie ent nommen hat. Die dem Jahre 1908 entsprechenden Zahlen weisen im Vergleich mit dem Jahre 1907 eine leichte Zu nahme auf: 1907 ISV8 1. Bücher und Hefte, im Buchhandel erschienen 42 62 2. Auszüge aus Tageszeitungen und Zeitschriften 11 27 3. VeröffentlichungenderRegierung, derGemeinden und von Gesellschaften (amtliche Berichte usw.) 47 67 4. Veröffentlichungen luxemburgischer Verfasser und Veröffentlichungen über Luxemburg, er schienen im Auslande 39 31 5. Privatdrucke s 5 Die Zahl der Zeitschriften, die sich 1907 auf 51 belief, hat sich kaum verändert, abgesehen von zwei im Jahre 1908 neugegründeten Zeitschriften, einer monatlichen und einer wöchentlichen. Eine Bibliographie aller Zeitschriften und periodischen Blätter, die bis heute in Luxemburg erschienen sind, ist von Herrn Martin Blum, dem Herausgeber der Libliogrspbio luxembourgsoiss, vorbereitet, wovon der erste Band soeben vollendet ist. Niederlande. Der niederländische bibliographische Mentor ist die jähr liche Arbeit der Firma A. W. Sijthoff in Leiden unter dem Titel: