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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1911
- Strukturtyp
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- 1911-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1911
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- Deutsch
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^ 103, s. Mai 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 5483 Redner schloß seinen Trinkspruch: Keen Wunner, daß mer weit UN breit Kann so e Stadt nit sinne, Wo selbscht de Dummschde isch gescheit» Vun vorne un vun hinne! So was färbt abl Deß zeigt die Patz, Das hellschde Land am Rheine; Der -sonnig Palz« e »Gott erhalt'sl« Un ihrer »Perl', der Feine!« So flössen die Stunden rasch dahin, und in guter Stimmung wanderte man unter Witters Leitung hinauf zur Welsch-Terrasse, non der aus sich ein herrlicher Blick auf das unten liegende Neustadt und die Pfalz bot. Wie ein Garten Gottes lagen die gesegneten Lande zu unfern Füßen im Schmucke der Obstbäume, die wie ein weißes Blütenmeer die weite Ebene erfüllten. Hinter uns auf türmten sich die waldbekränzten Berge, von denen Burgen und Schlösser, unter anderem das Hambacher Schloß, herübergrüßten. In der Ferne zog sich das Silberband des Rheins hin, in dessen Fluten sich die Türme von Speyer spiegeln, und die Höhen des Oden- und Schwarzwaldes, in leichten Dust gehüllt, schlossen dies schöne Bild ab. Durch das Dorf Haardt ging es dann zum gastlichen Hause Witter. Mit gebührender Bewunderung wurden die Verlagsräume, — pardon, die großartigen Kellereien be wundert, und dann ließ man sich an Tischen in der schattigen Pergola des Hauses nieder, wo bald geschäftige Hände das goldige Naß kredenzten. Und was für Tropfen: Zuerst kam Neustadter Grain, von dem es hieß: -Nicht im Wellenschlag durschtstillendcr Schlundvergnüglichkeit, sondern im Allmählich keitstempo molliger Schlorflust muß der Naturwein der Pfalz getrunken werden.« Es folgte Deideshcimer Riesling von 1907, »bei dem sind wir immer gern sitzen geblieben«, hieß eS, und man be fleißigte sich dieses Spruches, bis eine neue Sorte, diesmal 1904 Deidesheimer Erdener, gebracht wurde. Dazwischen wurde manch Wörtlein geredet, Herr Witter begrüßte die Gäste und sprach von der Gründungszeit des Hauses, von den Zeiten, wo Eduard Witter zuerst die Makulaturbrüder mit dem edlen Wein der Pfalz vertraut gemacht hatte. Eckardt pries die Schönheiten der Pfalz, erinnerte daran, daß der Vorstand sich diesmal fast ausschließlich aus Inhabern von Firmen in Städten der alten Kurpfalz zusammensetze, und schloß mit einem Hoch auf die Familie Witter, auf den Senior des Hauses in Heidelberg und auf die Glieder des Hauses in Neustadt. Herr Petters sang Lieder zur Laute, vom Küssen und Herzen, von kleinen süßen Mägdelein, und erntete großen Beifall, der seinen Ausklang in einem Hoch auf ihn, der am Vorabend seines Geburtstags stand, fand. Immer kostbarer wurden die Tropfen, die wir zum Kosten erhielten; es folgte 1907er Förster Riesling Auslese, auf Musenhang gewachsen. »Jubelhymnus tönt mein Sang, Heil dir, Förster Musenhang!» singt der Dichter; 1907er Leinhöhle Riesling Auslese von Deidesheim, da fühle ich mich mollig wie daheim, heißt es, ein Wein'chen, das unseren Sänger zu dem Lied begeisterte. »Ich bin gewiß, das muß ich sagen, ein ganz scharmanter, junger Mann.« Schade, daß der selige Hauff die Weine nicht hat kosten dürfen, die jetzt den Beschluß bildeten und bei denen sich das Allmählichkeitstempo der molligen Schlürflust empfahl. Deidesheimer Hofstück und Dopp, Förster Jesuitengarten 1900 und endlich 1908er Förster Hüttenhang sind gar edle Tropfen, die reine Gottesgabe, die das Blut schneller schlagen, die Alltagssorgen vergessen machen. Es war kein Wunder, daß selbst der Senior der Gesellschaft Herr Gräff-Karlsruhe seine Stimme erschallen und die Loreley mit den neuesten Varianten und Refrains zum besten gab. Nur schwer konnte man sich zum Ausbruch entschließen, beim Förster Hüttenhang wäre man ja gar zu gern noch sitzen geblieben, aber die Abfahrtszeit sür die meisten nahte heran. Noch ein letztes Hoch der leider abwesenden Hausfrau, ein kräftiges Händeschütteln, Ruse auf Wiedersehen in Leipzig, Stuttgart, Heidelberg — zu Ende war die Tagung, und gar mancher wird im Zug vor sich hingesummt haben: Es war doch ein schönes Fest. Die zweite Strophe, die für die große Zahl der Teil nehmer übrigens nicht zutreffend ist, werden mir die Leser wohl erlassen. 0. Das Buchgewerbe auf der Brüsseler Weltausstellung. Von Jos. Thron. (Schluß zu BBl. 1910, Nr. 273.» 14. Das Ergebnis des Preisgerichts. Wie an dieser Stelle bereits kurz gemeldet, ist das offizielle Verzeichnis der den Ausstellern erteilten Preise nun mehr endlich erschienen, ein halbes Jahr später, als es ur sprünglich beabsichtigt war. Mag in weitern Kreisen das Interesse an der so überaus gelungenen Weltausstellung in zwischen auch verringert sein und sich andern, zeitgemäßeren Ereignissen zugewandt haben, so schulden wir es doch nicht nur den Lesern der unter obigem Titel veröffentlichten Artikelserie, sondern auch den preisgekrönten Ausstellern, wenn wir auf den folgenden Seiten die vollständige Auf stellung der auf die Klaffen des Buchgewerbes entfallenen Preise geben. Sie bildet zugleich ein übersichtliches, ver vollständigtes Register der in der erwähnten Artikelserie auf über sechs Monate verteilten Firmenbesprechungen und eine unter Umständen praktisch zu verwertende, internationale Liste einer großen Anzahl mehr oder weniger bedeutender buchgewerblicher Firmen. Einige Erklärungen dürften am Platze sein. Der offizielle Bericht, der in der Nr. 98 des »Nonitsur Kelze« vom 8. April veröffentlicht wurde, führt die Firmen in den einzelnen Klassen nur nach Preisen geordnet auf, so daß wir es für angebracht hielten, sie unter sich auch nach den ein zelnen Ländern zu ordnen, wodurch ein Vergleichen der auf jede Nation entfallenden Preise ermöglicht wird, die zu folgendem statistischen Ergebnis führt. Es erhielten in den Klassen 11, 12 und 14 zusammen: Große Preise: Belgien 21, Brasilien 3, Deutschland 49, Frankreich 57, Großbritannien 5, Italien 13, Niederlande 6, Österreich 1, Schweiz 6, Vereinigte Staaten 2. Ehrendiplome: Algerien 1, Belgien 22, Brasilien 1, Dänemark 3, Deutschland 34, Frankreich 25, Großbritannien 4, Italien 5, Japan 1, Monaco 1, Niederlande 5, Peru 1, Schweiz 4, Spanien 3, Vereinigte Staaten 1. Goldene Medaillen: Algerien 1, Belgien 24, Brasilien 2, Dänemark 1, Deutschland 45, Frankreich 29, Großbritannien 8, Haiti 2, Italien 16, Monaco 1, Niederlande 6, Österreich 1, Schweiz 6, Spanien 4, Tunis 3, Uruguay 2, Vereinigte Staaten 2. Silberne Medaillen: Algerien 2, Belgien 6, Brasilien 8, China 1, Deutsch land 29, Frankreich 37, Griechenland 1, Italien 7, Monaco 1, Niederlande 1, Schweiz 4, Spanien 7, Tunis 2, Uruguay 1. 713»
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