Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19110508
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191105080
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19110508
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
- Monat1911-05
- Tag1911-05-08
- Monat1911-05
- Jahr1911
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5580 Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 105, 8. Mai 1911. B. G. Teubner in Leipzig ferner: 8skt. 39: ^riek: Lsstalt-unAsIsdre. 1. I'sil: vis 068lu1tuvA 22 §65.^24 livtisren Loliulsli. 6 Zed. 6 X 60 ^Vauaeli: lakel äer ^Verts (VsröLsntlioliUQxsL äs3 L^l. ?rou8s. 66oäLti8o56n In8tit,ul8. k^sus volAo. Xr. 46.) 1^20-^. Theissingsche B«chhandlung in Münster i. W. 5600 Kleine Kirchengeschichte in Zeit« und Lebensbildern. Für den Schulgebrauch bearbeitet von Mersch. 1 ^ 20 H; geb. 1 ^ 50 H. Trowitzsch «L Tohn in Berlin. 5595 *Ernst: Ist das Christentum als Religion überbietbar? 75 -Z. Verlag Ltahleisen m. b. H. in Düsseldorf. IIS Verbotene Druckschriften. Mit rechtskräftigem Urteil der III. Strafkammer des König« lichen Landgerichts I Hierselbst vom 1. Februar 1911 wurde eingezogen: Der Phönix, eineFolge von 12 erotischen Zeichnungen moderner Künstler. Privatdruck der Verlagsgesellschaft München G. m. b. H. 1909. Anz.-Berz. Nr. IV. 653/09. München, 29. April 1911. Der Staatsanwalt beim Landgericht I. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 3690 vom 5. Mai 1911.) Nichtamtlicher Teil. Sinnwidrige Ausdrücke in Verlagsprospekten. Wohl zu keiner Zeit sind eine solche Unmenge von Ver lagsprospekten in die Welt der Sortimenter und Bücherlieb haber gesandt worden wie in der jetzigen, aber auch noch nie hat man so viele falsche, unfachmännische Bemerkungen, ja selbst phrasenhafte Notizen darin gefunden wie in der Gegen wart. Ausdrücke von einer Naivität, die erstaunlich ist und auf Fachleute befremdend wirkt, werden dem gutgläubigen Leser dieser Prospekte oorgelegt. Ohne Namen zu nennen, gebe ich zunächst hier eine kurze Blütenlese solcher unsinnigen Prospektstellen: »Die Buchbinder von heute sind mit ihrem Material an Schrift und Schmuck häufig nicht in der Lage, von sich aus einen schönen Einband zu liefern.» (Das ent spricht heute ganz und gar nicht mehr den Tatsachen, sofern sich die Herren Verleger nur an die richtigen Buchbinder- Werkstätten wenden, denen Meister vorstehen, deren künst lerische Arbeiten sich nicht nur im Inlands einer großen Wertschätzung erfreuen. Was aber gar die Masseneinbände betrifft, so stehen die Arbeiten der deutschen Verlagsbuch bindereien in der Welt als die besten da. wie die Aus stellungen der letzten zehn Jahre zur Genüge bewiesen haben.) In einem anderen Prospekt findet sich die Stelle: »In massives, ekrasiertes Maroquin gebunden.« (Massives Maroquin kennt der Fachmann nicht, statt blaroquiu sornsö d. i. ge glättetes grobnarbiges Ziegenleder, hat der betreffende Verleger dis deutsche Sprache um das schöne Wort »ekrasiert« bereichert.) In manchen Prospekten liest man z. B.: »Einband von Carl Czcschka oder von Walter Tiemann.« (Hier ist der Künstler, von dem der Entwurf des Buchdeckels stammt, als der Buchbinder angeführt; heißen müßte es: Einband nach einem Entwurf von W. Tiemann oder C. Czeschka.) In einem anderen Prospektblatt steht: »Exemplar in türkisgrünem Einband«. (Aus welchem Material der Ein band besteht, ob Leder oder Leinwand, hält der Verleger nicht für nötig anzusühren; der Hauptwert scheint in der türkisgrünen Farbe zu liegen.) An anderer Stelle heißt es: »Schön gegliederter Ein band«. (Wo die Glieder s?) sitzen, ist leider nicht an gegeben.) »Mit verziertem Lederrückcn gebunden«, steht in einem andern Prospekt. (Als ob man ohne Rücken binden könntest »In blaues Halbleder gebunden.« (Was für Leder, ob Spalt-, Schaf- oder Kalbleder oder gar Maroquin, hält der Verleger nicht nötig anzuführen; blau ist dis Hauptsache.) »Auf englisch Bütten broschiert.« (Hier weiß man wirklich nicht, was gemeint ist. Hat der die Broschüren herstellende Buchbindereiarbeiter auf Bogen von englischem Büttenpapier gestanden, oder bestand der Arbeitstisch aus englischem Holz bütten?) »In geflecktem Ganzleder gebunden.« (Durch was das Leder fleckig geworden ist, ob durch Fett, Öl, Bier oder Wein, wird leider nicht gesagt. Für fleckiges Leder würde man sich wohl bedanken, gemeint ist offenbar marmoriertes oder gebeiztes Leder.) »Auf Bünde gebunden.» (Soll heißen: mit der Hand auf Bindfaden geheftet — soll das dann, in Decke gehängte Buch, ein Handeinband sein? j>j) »Die Ausgabe ist vornehm gebunden.« (Schön gesagt, das ist doch wenigstens etwas, wahrscheinlich für ganz vornehme Snobs.) -In vornehmem Ripsband.« (Hier wird die Serie der Einbandarten um eine neue Sorte bereichert: »Ripsband«. Nächstens hört man vielleicht noch von Jacquard-, HIoussslivo-äo-Iains-, Flanell-, Barchent-, Trikotbänden u. dergl.) »In reich ornamentiertem Pappband.- (Der Papp band ist doch nicht etwa mit reicher Handvergoldung orna mentiert? Gemeint ist ein buntes, gemustertes Vorsatz oder ltberzugpapier.) »In dunkelgrünem Halbleder mit Goldrücken.« (Was für Leder verarbeitet ist, hält der Verleger nicht nötig anzuführen. Ob hier etwa der Rücken aus purem gediegenen Golde besteht? Wohl schwerlich, da das Buch nur 4 LV H kostet. Also wohl nur aus Golddoubls? Heißen soll es: mit Goldpressung auf dem Rücken). So könnte man noch eine ganze Anzahl solcher Unsinnig- keiten hier anstihren, doch werden auch diese Beispiele schon zur Genüge zeigen, wie nötig es ist, sich auch im Buchhandel mehr als bisher mit bucheinbandtechnischen Ausdrücken näher zu beschäftigen. Schon seit Jahren plädiere ich dafür, daß an den Buchhandels-Unterrichtsanstalten von wirklichen Fach leuten gehaltene fachtechnische Unterrichtskurse in Buchdruck, Bucheinband, Papierbereitung, Reproduktionstechniken und Materialienkunde eingerichtet werden.') Heutzutage muß jeder Buchhändler, ob Verleger oder Sortimenter, diese not wendigen Kenntnisse besitzen: sie gehören zu seinem Fache und liegen in seinem eigenen Interesse. Berlin-Schöneberg. Paul Kersten. ') Daß diesen Wünschen nach umsassenderer Ausbildung in bezug aus die buchtechnische Seite unseres Berufs schon seit längerem in den maßgebenden Kreisen des Buchhandels Rechnung getragen wird, zeigen die Programme der Vorlesungen für Buch händler an der Handelshochschule in Berlin. So wurden z. B. im Wintersemester ISIV/It dort Vorlesungen über die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder