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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1911
- Strukturtyp
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- Band
- 1911-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1911
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- Deutsch
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hält den von dem OLG. Dresden vertretenen Standpunkt nach seiner Auslegung des Urteils für richtig und meint, die Verleger würden Schaden erleiden, wenn sie, der herr schenden Meinung folgend, es unterließen, in den Verträgen über Beilräge zu Sammelwerken ihre Abdruckspflicht ausdrück lich auszuschließen; nach dem genannten Urteil falle die Ver- vielfälrigungspflicht nur dann weg, wenn ein genauer Plan gegeben sei; wo dies nicht geschehen, müsse der Verleger den Beitrag abdrucken; wolle er sich freie Hand lassen, so müsse er. um nicht geschädigt zu werden, in jedem Falle eine ausdrück liche Vereinbarung treffen. Elster dagegen versteht dieAussührun- gen Streißlers dahin, daß der von der herrschenden Meinung eingenommene Standpunkt bezüglich des 8 4? den Verlegern Schaden zufügen könne. Dazu ist zu bemerken, daß der 8 47 den Interessen der Verleger dient und daß schon seine vorhin erwähnten Vorgänger diesen Zweck gehabt haben. So, wie er beabsichtigt war, wird er auch von der herrschen den Meinung verstanden, und von ihr hat auch, wie ich oben auseinandergesetzt, das OLG. Dresden nicht bewußt ab weichen wollen. Die Befürchtungen Streißlers halte ich daher für unbegründet. Will aber ein Verleger besonders vorsichtig sein, so wird er bei der Mitarbeit an einem enzy klopädischen Unternehmen seine Abdruckspflicht auch dann ausschließen, wenn er einen genauen Plan nicht gegeben hat. Kleine Mitteilungen. Arbeiterlektüre. — Auf einen sehr beachtenswerten Aufsatz von Jos. Küche in den »Sozialistischen Monatsheften« (Jahrg. 19N, Nr. 6) über Arbeiterlektüre weist das neueste, soeben erschienene Doppelheft (1911, 5 u. 6) der »Blätter für Volks bibliotheken und Lesehallen« hin. Der Verfasser, heißt es in dem Referat, geht von der richtigen Voraussetzung aus, daß nicht die Teilnehmerzahl an Bildungs- und ähnlichen Kursen als Grad- messer der Bildung der breiten Massen anzusehen ist, wohl aber würde eine sorgfältige Bibliotheksstatistik einen einigermaßen zu verlässigen Rückschluß auf die geistigen Qualitäten der die Bücher benutzenden Arbeiterkreise gestatten. Aus Grund eigener Zusammen- stellungen in Berliner Arbeiterbibliotheken sowie zahlreicher anderen deutschen Städte ist Küche zu dem Ergebnis gekommen, daß für die Arbeiter eigentlich nur drei Hauptgebiete unseres Schrifttums in Betracht kommen: Schöne Literatur, Geschichte und Sozialismus. »Die anderen Gruppen, die Werke aus den Gebieten der Philo sophie, der Naturwissenschaften, der Geographie, des gewerb- lichen Wissens usw. bildeten nur untergeordnete Gruppen und entbehrten zum größten Teile eines lebhaften Interesses.« Auch in den Arbeiterbibliolheken kommen also 75 bis 80 Prozent der gesamten Benutzungsziffer auf Belletristik; die Autoren, die als die gelesensten bezeichnet werden, sind etwa die- selben, die auch bei größeren Volksbüchereien, falls sie nicht von wirklichen Fachmännern und mit großem Personalaufwand ge leitet werden, vor allem in Betracht kommen. Wenn übrigens in den meisten Arbeiterbibliotheken die Schriften der Werner, Marlitt, Heimburg so gut wie ganz verschwunden seien, so ge bühre dies Verdienst der sozialistischen Presse. Betrüblich, aber nicht unerwartet ist das Geständnis, daß die deutschen Klassiker so wenig gelesen werden. Von 1808 Entleihungen deutscher Literatur aus der Bibliothek der Berliner Maurer entfielen 1 auf Goethe, 1 auf Lessing, 3 auf Heine. Dabei seien doch alle klassischen Autoren in mehreren vollständigen Exemplaren vorhanden, so daß von einem Exemplarmangel nicht die Rede sein kann. »In der Bibliothek der Berliner Transport arbeiter, die 3500 Bände zählt, wurde Dumas 779, Gerstäcker 444, Busch 364 mal verliehen, Lessing hatte 3, Goethe 12, Schiller 18, Hebbel 6, Hauff 5, Börne und Grillparzer je 3, Björnson 4, Ibsen 7 Leser. Mit geringen Abweichungen ergibt sich fast überall das gleiche Bild.« Der Verfasser führt diesen bedauerlichen Tiefstand auf drei Gründe zurück, die sich zum Teil leicht beseitigen lassen: 1. ein moderner Roman ist leichter verständlich; 2. die Schätze der Poesie unserer Klassiker sind in den um fänglichen Werken verborgen; 3. es fehlt an Anleitung bei der Auswahl. — Auch die Mitteilungen über die historische an denen unser Schrifttum so reich ist. Und auch bei der Lektüre der sozialistischen und politischen Werke hat man den peinlichen Eindruck, daß solche mit sensaüonellem Titel oder Inhalt weitaus am stärksten benutzt werden. Nur einige wenige Werke, die der ernsten Belehrung dienen, wie etwa Herkners »Arbeiterfrage«, bewahren die gleiche An ziehungskraft. — Die Mitteilungen, die der Verfasser macht, ent sprechen, wie zum Schluß festgestellt werden mag, leider den das Feld räumen sollten! Pensionsversicherung in Österreich. — Eine wichtige Entscheidung, in der das Ministerium des Innern einen in einer Buchhandlung als Verkäufer angestellten Gehilfen als nicht ver- sicherungepflichtig bezeichnet, wird von der Osterr.-ung. Buchh.« Corr.« (Nr. 20 vom 17. Mai I91l) in ihrem allerdings recht krausen Wortlaut mitgeteilt: »An die Firma T. N., Buchhandlung in Jglau. Das k. k. Ministerium des Innern hat laut Erlaß vom 15. April 1911, Z. 12282, dem Rekurs der Firma T. N., Buch-und Musikalienhand lung, Zeitungs- und Journalbureau in Jglau, gegen die Entscheidung der k. k. mährischen Statthalterei in Brünn vom 3. Dezember 1910, Z. 70 079, mit der in Bestätigung des Bescheides des Gemeinderates Jglau vom 10. September 1910, Z. 16 914 pol., der Einspruch dieser Firma gegen den die Pensionsversiche rungspflicht des bei dieser Firma angestellten I. N feststellenden Bescheid der Landesstelle I der Allgemeinen Pensionsanstalt für Angestellte in Brünn als verspätet und daher unstatthaft zurückgewiesen wurde, aus den Gründen der angefochtenen Ent scheidungen keine Folge gegeben. Gleichzeitig wurde in Hand habung des Staatsaufsichtsrechtes ausgesprochen, daß I N. der Versicherungspflicht im Sinne des Gesetzes vom 16. Dezember 1906, R.-G.-Bl. Nr. 1 ex 1907, nicht unterliege, da er als Verkäufer weder ausschließlich noch vorwiegend geistige Dienstleistungen zu verrichten hat.« Die Sonntagsruhe im BahnhofSbuchhavdel. — Der Handels- und Kultusminister sowie der Minister des Innern haben, wie der „Inf." mitgeteilt wird, in einem gleichlautenden Erlaß an die Regierungspräsidenten bezüglich der Sonntagsruhe im Bahnhofsbuchhandel wesentlich neue erleichternde Be stimmungen erlassen. Demnach ist bestimmt worden, daß auf Bahnhöfen mit besonders starkem Fremdenverkehr der Bahnhofs buchhandel außerhalb der Bahnsteigsperre an Sonn- und Fest- der für das Handelsgewerbe im allgemeinen nicht freigegebenen Stunden unter der Bedingung zugelassen wird, daß den außer halb der Bahnsteigsperre beschäftigten Angestellten die vor geschriebenen Ruhezeiten gewährt werden. Verein für das Deutschtum im Auslände. — In der Pfingstwoche vom 6.—8. Juni begeht der Verein für das Deutschtum im Auslande (Allg. Deutscher Schulverein) E. V. zu Coblenz das Fest seines dreißigjährigen Bestehens. Der Verein darf mit Genugtuung auf die bisher geleistete Arbeit zurückblicken. Uber 3^/z Millionen Mark hat er für nationale Unterstützungszwecke zu gunsten des Deutschtums im Aus lande verausgabt. Hunderte von deutschen Schulen und Kinder- gärten in bedrohten deutschen Sprachgebieten Europas und in Übersee, Hunderttausende guter deutscher Bücher in den Volks büchereien der brasilianischen Urwaldgemeinden wie der deutschen Dörfer Galiziens, der Sudeten- und Alpenländer geben Zeugnis von seiner Tätigkeit zum Schutz und zur Ausbreitung deutscher Sprache und Kultur auf der Erde, Hunderte tüchtiger deutscher Lehrkräfte sind dank seiner Vermittlung dem Auslanddeutsch tum dienstbar geworden. Dies hat in allen seinen Nöten und Sorgen an ihm einen stets bereiten treuen Helfer, Berater
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