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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19110523
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191105239
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
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6280 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 118, 23. Mai 1911. da es mir nun durch Ihren hochherzigen Beschluß vergönnt ist,, dem Verein wieder anzugehören und mich wieder als einen der Ihrigen zu fühlen, werde ich die Bestrebungen des Vereins, der mir so sehr ans Herz gewachsen ist, auch ferner mit dem größten Interesse verfolgen. Meine Herren, es sind hohe Ziele, die dem Verlegerverein gestellt sind, große, schwere Aufgaben, die er zu bewältigen haben wird. Daß sie aber bewältigt werden, dafür bürgt die Zusammensetzung des Vorstands mit seinem klangvollen Namen. Aber der Vorstand wird seinen Aufgaben nur dann voll gerecht werden können, wenn der ganze Verein Mann für Mann hinter ihm steht, wenn er vom Vertrauen des ganzen Verlegervereins getragen ist, wenn jeder einzelne sich sagt, daß er seine Sonderinteressen den Interessen der Allgemeinheit unterordnen muß. Wenn aber das der Fall ist, meine Herren, dann bildet der Deutsche Verlegerverein eine Phalanx von einer solchen Stärke, daß er in allen Fragen siegreich sein wird und muß, und in diesem Sinne, meine ver ehrten Kollegen, wünsche ich dem Deutschen Verlegerverein von Herzen ein ferneres Blühen, Wachsen und Gedeihen. (Lebhaftes, anhaltendes Bravo und Händeklatschen.) Sprechsaal. Zur Börsenblatt-Reform. (Vgl. Nr. 101, 107, IV8, 10S u. 1IS.> Einzig zu begrüßen scheint uns von den geplanten Reformen die Zustellung des Börsenblattes durch das Postzeitungsamt als eine wesentliche Verbilligung für den Empfänger. Der Aus- weg, das Börsenblatt gegen ein Jahresabonnement von 100 jedem durch das Postzeitungsamt zugängig zu machen, ist aus- gezeichnet gewählt, da er die Zustellung an den Buchhändler auf diesem billigen und schnellen Wege ermöglicht, durch die Höhe des Preises für Nichtbuchhändler aber einer unerwünschten Öffent lichkeit unseres Fachblattes vorbeugt. Die Zustellung des Börsenblattes an sämtliche Börsenvereins mitglieder halten wir für eine Schädigung der Inserenten, wenn damit eine Verteuerung des Inseratenpreises verbunden sein soll. 99 Prozent der Verleger, die die Hauptinserenten des Börsenblattes darstellen, legen keinen Wert darauf, daß ihre An zeigen auch denjenigen Firmen zu Gesicht kommen, die es nicht einmal für nötig halten, auf das Börsenblatt zu abonnieren. Der Kreis der Literatur, für den sich solch kleine Betriebe interessieren, ist so eng begrenzt und ihr Bedarf so gering, daß sie als Abnehmer, abgesehen von Schulbüchern und einiger Marktware, überhaupt kaum in Frage kommen. Es würden dem Verlag nur die Inserate verteuert, ohne daß die weitere Verbreitung des Börsenblattes ihm einen wirklichen Vorteil böte. Der Sortimentsbuchhandel hat erst recht gar kein Interesse daran, daß auf solche Weise die Konkurrenz der Zwergbetriebe ge stärkt werde. Den Gedanken einer weitergehenden Illustrierung des Börsen blattes halten wir für verfehlt, es würde dadurch herbeigeführt werden, daß aus dem wertvollen Anzeigenblatt ein unangenehmes Neklameorgan würde. Diejenigen Firmen, die für den vor- nehmen und ernsthaften Verlag als Konkurrenten dasselbe bedeuten, was für das Sortiment in dieser Beziehung die Waren häuser sind, würden wahrscheinlich eine unvornehme und un sympathische Bilderreklame im großen Stil anfangen und in unerwünschter Weise dominieren, wodurch, wie Herr Kollege Langewiesche sehr richtig bemerkt, gerade die Anzeigen der wissenschaftlichen Verlagsanstalten und derjenigen Ver leger, die ein so marktschreierisches Wesen scheuen, leiden müßten. Außerdem kann bei einer Zeitung, die ihrem Wesen nach in kürzester Zeit fertiggestellt werden muß, auf die Zurichtung der Illustrationen gar nicht die Sorgfalt ver wendet werden, die notwendig ist, um das Organ des deutschen Buchhandels auch in dieser Beziehung auf der Höhe erscheinen zu lassen, auf der es, wenn einmal illustriert wird, stehen müßte. Indem wir uns dem Vorschläge des Herrn Langewiesche, nur Titelbilder und dergleichen in kleinem Format zuzulassen, anschließen, möchten wir auch diese kleinen Formate noch aus Strichätzung beschränkt wissen, die auch bei eiliger Zurichtung noch ein leidliches Druckergebnis zeitigen können. Allenfalls könnte man den Inserenten, die Wert auf eine weitergehende Illustrierung legen, wohl dadurch ent- gegenkommen, daß ein- oder zweimal in der Woche eine Extrabeilage auf Kunstdruckpapier erscheint, deren Insertions- Preise denen der Umschlagseiten des Börsenblattes ent- sprechen sollten. In einer solchen Beilage sind die Be treffenden dann unter sich und könnten sich austoben, ohne daß der Gesamteindruck des Börsenblattes geschädigt würde. Wertvoll könnte eine solche Beilage vielleicht für den Kunsthandel sein, der der Autotypie für seine illustrierten Anzeigen nicht entbehren kann und für den die Illustrierung der Anzeigen unumgänglich ist. Eine Reform halten auch wir für dringend erforderlich, die bisher noch von keiner Seite vorgeschlagen wurde: das ist die Anstellung eines Setzerpersonals, das den Ansprüchen an ge schmackvolle Satzgestaltung des Inseratenteils besser gerecht werden kann, als es jetzt der Fall ist. Was man bis jetzt an geschmackvoll gesetzten Inseraten im Börsenblatt sieht, ist wohl meist vom Verleger als Stereotypplatte eingeschickt oder wenig stens bis ins einzelne hinein nach seinen Anweisungen gesetzt. Schließlich sollten aber auch die Inserate typographisch gut aus- sehen, für welche sich der Verleger nicht die Mühe nimmt, Spezialanweisungen für den Satz zu geben. Stuttgart, 21. Mai 1911. Holbein-Verlag. Wie kann man sich vor Provisions-Neppern schützen? Das alte Lied »Es wird geneppt«, um das sich immer noch eine ansehnliche Sängerschar gruppiert. Vor Verlusten kann sich zwar niemand schützen, es mag der vorsichtigste Geschäftsmann bei zehn Auskunfteien abonniert sein, aber es könnte das Maß der Verluste bedeutend herabgemindert werden, wenn man für die Herren Nepper ein Kriminal-Museum, das ihre Taten verherrlicht, gründen würde. Eine Zentral- Station, der das Material von sämtlichen Verlegern über »Reinfälle« zugeht, könnte hier Wohltuendes schaffen. Da man bereits eine schwarze Liste zum Schutze vor schädlichem Kredit geben kennt — weshalb sollte es nicht auch möglich sein, eine solche Einrichtung zum Schutze vor »einseitig« schädlich wirkenden Provisionszahlungen zu schaffen? Gebietet nicht geradezu das vielfach raffinierte Zusammenarbeiten des Agenten mit dem faulen Abnehmer resp. Inserenten dem Verleger, sich nicht mit leeren Worten bei Ausfällen zufriedenzugeben/ also dieser Sorte von gewissenlosen Agenten das Handwerk zu legen?! Es mag ja gewiß einige Auskunfteien geben, die sich mit Auskünften über Vertreter befassen. Diese Auskunfteien müssen jedoch als nicht genügend bezeichnet werden, weil diesen das aktuelle Material von sämtlichen Vorkommnissen seitens der Akquisiteure nicht zugestellt werden dürste und sie außerdem wohl nicht genügend bekannt sind. Erfahrungsgemäß verschweigt der eine oder andere Verleger ein leidiges Vorkommnis mit einem Akquisiteur und betrachtet den Fall durch den erlittenen Verlust als erledigt. Man sollte doch aber hier gerade ein Solidaritätsgefühl in Wirkung treten lassen, indem man den anderen Verleger vor Verlusten schützt und den Namen des betreffenden Akquisiteurs allgemein zu wissen gibt. Ich bitte die Herren Verleger um ihre Meinungsäußerung zu obigem Vorschlag; jedenfalls bin ich zu diesem durch eigene »Reinfälle« gekommen. Hochachtungsvoll Berlin 57, Elßholzstr. 15. Eberhard Hart in Fa. E. Hart L 8o. Büchcrbettel. Von einem Berliner technischen Verein erhalten wir folgendes Schreiben: »Da wir ein Exemplar des in Ihrem geschätzten Ver lage erschienenen Buches von Fr. Brzoski, .Jndustrieschlesien, das Land einer Zukunft' für unser Bureau benötigen, so wären wir für freundliche Gratisüberlassung desselben besonders dankbar.« Selbstverständlich sind wir dieser freundlichen Auf forderung nicht nachgekommen, sondern haben dem Verein er widert, daß das Buch in jeder Berliner Buchhandlung käuflich zu haben ist. Glogau, den 20. Mai 1911. Verlag Hellmann.
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