Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19110523
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191105239
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19110523
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
- Monat1911-05
- Tag1911-05-23
- Monat1911-05
- Jahr1911
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6274 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 118, 23. Mai 1911. sich in unserem Kreise wohl fühlen und einige angenehme Stunden verleben! Mit diesem Dank und diesem Wunsch be grüße ich Sie mit einem herzlichen Willkommen. Erheben Sie die Gläser, meine Herren Kollegen: Unsere verehrten Ehren- gaste leben hoch! (Dreimaliges Hoch.) Die idealen Aufgaben des Buchhandels betonte auch der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Herr vr. Dittrich. indem er zugleich auf die nahen Beziehungen zwischen der Stadt und dem Buchhandel hinwies und dem Vorstände seinen Dank namens der Ehrengäste für die ihnen gewordene Einladung abstattete: Meine sehr geehrten Herren! Der verehrte Herr vr. Ehler mann hat soeben in liebenswürdiger Weise der Ehrengäste gedacht. Lassen Sie mich ihm dafür unseren herzlichen Dank aussprechen und ihm versichern, daß wir der Einladung des Börsenvereins, wie das die Jahre daher gewesen ist, so auch heute wieder mit großer Freude gefolgt sind. Ich bin zwar etwas ängstlich, das hier in dieser Offenheit auszusprechen, nachdem der verehrte Herr Oberpostdirektor Geheimrat Domitzlaff im vorigen Jahre sich äußerte, daß man hier eigentlich nichts täte, als sich gegenseitig zu versichern, daß man sich freue, sich wiederzusehen (Heiterkeit), und die bestehenden Beziehungen immer wieder hervorzuheben, das sei vielleicht nicht so nötig. Ich bin aber doch ein wenig anderer Ansicht, meine verehrten Herren; ich meine, gerade unter Freunden — und das Verhältnis, das zwischen der Stadt Leipzig und dem Börsenverein besteht, darf ich doch wohl so nennen (Bravo) — gerade unter Freunden ist es doch Bedürfnis, daß man sich von Zeit zu Zeit einmal vergegenwärtigt, daß man etwas voneinander hält, und sogar recht große Stücke auf einander hält. Jedenfalls kann ich sagen, daß wir in der Stadt Leipzig uns immer freuen, wenn der Börsenverein bei uns Einkehr hält. Wir lassen es aber nicht bei der Freude bewenden, sondern wir verfolgen mit dem lebhaftesten Interesse auch die Tätigkeit des Vereins, lassen uns berichten und nehmen mit großem Interesse insbesondere auch Einsicht von den Berichten, die von seiten des Börsenvereins ausgegeben werden. Und da darf ich wohl im Rückblick auf das vergangene Jahr den Börsenverein beglückwünschen zu den Erfolgen, die er errungen hat. Wenn auch das geschäftliche Ergebnis des Buchhandels nach der Mit- teilung des Geschäftsberichts nicht als ein besonders glänzendes zu bezeichnen ist, so sagt doch der Bericht auch, daß Fortschritte auf verschiedenen Gebieten zu verzeichnen gewesen sind. Jeden falls ist das Bild, das man aus dem Bericht erhält, von der Tätig, keit, die im Börsenverein und seinen verschiedenen Ausschüssen wie in den Kreis- und Ortsvereinen geleistet wird, ein so über wältigendes, daß man den deutschen Buchhandel nur beglück wünschen kann, daß er allezeit so opferfreudige, für seinen Beruf begeisterte Männer findet, die sich in so selbstloser Weise in den Dienst dieses Berufs stellen. Ganz besonders beglückwünschen aber darfman den deutschen Buchhandel dazu, daß er über den materiellen Sorgen, deren Behebung ja natürlich die nächste Aufgabe des Börsenvereins sein muß, nie vergessen hat, wie soeben auch Herr vr. Ehlermann in sotreffender Weisehervorhob,dasJdeale zu pflegen. Gerade das letzte Jahr hat für den deutschen Buchhandel Gelegen heit geboten, mit großer Freude und Befriedigung auf eine Ein richtung zurückblicken zu können, die großen Segen gestiftet hat. Ich meine das 75jährige Jubiläum des Unterstützungsvereins. Und daß dieser Verein speziell einem Ihrer Mitglieder ganz besonders viel verdankt, das ist Ihnen noch besser bekannt als mir. Ich weiß mick mit vielen Freunden des Buchhandels einig in dem besonderen Glückwunsch an den verdienten Herrn Otto Petters, der die Jahre hindurch in so ausgezeichneter Weise es verstanden hat, für die Zwecke des Vereins tatkräftig zu werben und die Unterstützungssummen beträchtlich zu erhöhen. Ihm im Namen aller derer, die dem deutschen Buchhandel befreundet gegenüber stehen, am heutigen Tage von dieser Stelle aus den herzlichsten Glückwunsch und einen tiefempfundenen Dankesgruß auszusprechen, das entspricht nicht nur meinem Empfinden, sondern, ich weiß es, dem Empfinden aller derer, die den Vorzug haben, seine Tätig keit beurteilen zu können. Und meine verehrten Herren, was von der Tätigkeit auf dem Gebiete der Nächstenliebe zu sagen ist, das gilt auch von einer anderen idealen Seite in dem Wirken des deutschen Buchhandels: das ist die Tätigkeit, die er namentlich im letzten Jahre entwickelt hat auf dem Gebiete der Bekämpfung unserer Schundliteratur. Wenn es heute etwas Licht zu werden beginnt auf diesem trüben und dunklen Gebiet, so verdanken wir das, das wollen wir offen anerkennen, in sehr erheblichem Maße dem Vorgehen unseres deutschen Buchhandels und insbesondere des Börsenvereins. Wenn ich, und mit mir gewiß viele, auch den Wunsch haben, daß dieser Kampf zu einem guten Ende geführt werde, ohne daß eine Änderung der Gesetzgebung erfolgt, so möchte ich doch immer wieder diesen Bestrebungen, die in so wirksamer Weise vom deutschen Buchhandel unterstützt werden, vor allem noch ein viel größeres Verständnis in weiteren Kreisen unseres Volks wünschen. Aber vor allem muß uns, die wir draußen im Leben stehen, daran gelegen sein, daß in unserem Volk in noch ganz anderer Weise als es jetzt geschieht, die guten Bücher Verbreitung finden, die der deutsche Buchhandel auf den Markt bringt, in den letzten Jahren bei niedrigen Preisen in ganz vortrefflicher Ausstattung. Für diese gute Literatur müßte noch ein ganz anderes Ver ständnis und damit auch ein ganz anderer Absatz sich finden. Endlich aber habe ich noch, und da komme ich speziell auf unser Leipzig, einen besonderen Dank dem verehrten Börsenverein auszusprechen. Er ist so freundlich gewesen, unserer Buchhändler-Lehranstalt ein neues Heim zu schaffen, eine neue Unterkunft, die übermorgen der Benutzung übergeben werden soll. Es ist mir eine angenehme und freudige Pflicht, auch im Namen des Rats dem verehrten Börsenverein hierfür unseren Dank aus- zudrücken. Wir erblicken darin ein neues Band, das uns mit dem deutschen Buchhandel verbindet. Wir hoffen zuversichtlich, daß der dort den Unterricht genießende junge Nachwuchs im Buchhandel auch durch die Tat lohnen wird das, was ihm jetzt von seiten des deutschen Buchhandels geboten wird. Meine verehrten Herren, Herr vr. Ehlermann hat vorhin mit Recht hervorgehoben die Bedeutung der Einigkeit im deut schen Buchhandel. Gerade die Einigkeit ist es, die die Grundlage bildet für die Größe unseres deutschen Buchhandels. Sie haben vielleicht gelesen, daß gestern der Reichskanzler in Heidelberg be sonders gerühmt hat die Einigkeit im deutschen Handelsgewerbe, die durch den Deutschen Handelstag hervorgerufen worden ist. Nun, ich glaube, das glänzendste Beispiel dafür, was die Einigkeit vermag, bietet uns schon vor dem Deutschen Handelstag der Börsenverein der Deutschen Buchhändler. Und was so ein Beispiel vermag, das wissen wir alle, die wir im Leben stehen. Darum können wir unserem deutschen Buchhandel nichts Schöneres und Herrlicheres wünschen, als daß diese Einigkeit auch schwie rigen Verhältnissen trotzt. Bei aller Verschiedenheit der Inter essen hat sich, wie wir gehört haben, doch immer wieder die Über zeugung gefestigt, daß das Kleine hinter dem Großen zurückgestellt werden muß und daß das ideale Moment dabei nie vergessen wird. Ich erinnere mich noch mit besonderer Freude der Worte, die das letzte Mal Ihr abtretender erster Vorsteher, unser verehrter Herr vr. Bollert, Ihnen zurief, indem er bat, daß der deutsche Buchhandel hegen und Pflegen möge seine Beziehungen zu dem geistigen Leben unseres Volkes, damit der Buchhandel bleibe, was er sein soll, und seine Vertreter immer feien die verständnisvollen Verbreiter des edelsten Gutes unseres Volkes, das ihnen anvertraut ist und für das der Buchhandel mit verantwortlich ist. Meine Herren, das sind goldene Worte! Möge diese hohe Auffassung von der Aufgabe des deutschen Buchhandels allezeit verwirklicht werden durch die Bestrebungen des Börsenvereins! Und das wird geschehen, sein Einfluß wird sich in unserem Volke geltend machen, solange der Börsenverein solche Männer an der Spitze hat, wie sie ihm in der Vergangenheit und in der Gegenwart beschieden gewesen sind. Darum darf ich heute wieder meinen Dank und meinen Gruß in dem Wunsch ausklingen lassen, daß allezeit der Börsenverein sich eines Vorstandes erfreue, wie er jetzt die Ehre hat ihn an seiner Spitze zu sehen. Unserem Dank bitte ich die verehrten Ehrengäste Ausdruck geben zu wollen, in dem wir rufen: die verehrten Herren vom Vorstand, an der Spitze Herr Kommerzienrat Siegismund, sie leben hoch! (Dreimaliges Hoch!) Dem Vertreter der Stadt Leipzig dankte der bisherige Schriftführer und jetzige 2. Vorsteher des Börsenvereins,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder