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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.05.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1911-05-31
- Erscheinungsdatum
- 31.05.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
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6KV0 Börsen«-» f, d. Dtschn, vuchh»nd«I. Nichtamtlicher Teil. 124. 31. Ma! IS11. Ernst Reinhardt in München. S6L4 Julius Springer in Berlin. 8Sl2 Verlag für Literatur, Knust »nd Musik in Leipzig. S6I8 llitlov: Usinrioü von klauen. 1 50 «H; gsb. 2 ./i 60 cs. Verbotene Druckschriften. In der Ermittelungssache Wider den Buchhändler Gericke ist durch Beschluß des Königl. Amtsgerichts Berlin.Mitte, Abt. 126, vom 6. Mai 1S11 die Beschlagnahme folgender Druckschriften angeordnet: 1. Galante Literatur. Ein Katalog, der im wesentlichen unzüchtige Bücher anpreist; 2. Die Prügelzucht in der Pension Knocker von Käte Morley. Preßburg, Hermann Hartlieb; 3. Erziehungshiebe von Severin, im Verlag wie zu 2; 4. It68 §rauä68 klaxsllss äs l'üistoirs pg.r ?isrrs vumar- eüs^. kari8, äsan kort; lation. kari8, Oküee osntrs-l äs lidrs-iris; ^ 8. k.6 einslavt «.r^uiusnt. im Verlage wie zu 7 erschienen. 9. 61io 61s.e äsan äs Villiot, preesäs ä'un oonts »iloras 10. kustiFLti0Q8 V6SU03 ps>r äsan äs Villiot. kari8, im Ver lag wie zu 9 erschienen; 11. Iti8S ksü8ss pLr kisrre äs Oamg-reüs^. karis, äsan kort; 12. Aus harter Jugendzeit von Anton Rüdiger. Leipzig, Leipziger Verlag. Berlin, 24. Mai 1911. K. Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 3709 vom 29. Mai 1911.) Nichtamtlicher Teil. Leipziger Briefe. i. Kantate! Welch eine Bedeutung dieses Wort speziell für den Leipziger Buchhandel besitzt, davon hat der außer halb wohnende Kollege selten den vollen Begriff, vielfach oft derjenige nicht, der an diesem Tage, oder besser gesagt in diesen Tagen in den gastlichen Mauern der alten Pleißenstadt zu weilen pflegt. Das Goethesche Wort von den sauren Wochen und frohen Festen charak terisiert am besten diese Zeit vorangegangener strenger Arbeit und darauf folgender fröhlicher Geselligkeit. Der Ernst mühevollen Berufslebens, der vorher kaum einen Blick auf das werdende Frühlingsgrün der Natur zu werfen gestattete, verwandelt sich beim Klange des Wortes Kantate in sonnige Heiterkeit, und der Humor, der bisher zurückgedrängt in einem dunklen Winkel des Buch händlerherzens schlummerte, strebt zum Licht. — So auch in diesem Jahre des Heils. Schon der Begrüßungsabend am Sonnabend führte die vielen allen Freunde in Fröhlichkeit zusammen, freilich immer noch in dem etwas beängstigenden Gesühle bevorstehender nicht zu unterschätzender Strapazen, wie sie Vereinsversammlungen und ähnliche mit schwierigen Verhandlungen verbundene Zusammenkünfte mit sich bringen. Selbst die lukullischen Genüsse am Sonntag waren nicht frei von diesem Beigeschmack, denn es ist nicht jeder manns Sache, ein fast zum Zeremoniell gewordenes offizielles Programm zu ertragen. — Aber der Montag-Abend! Fast scheint es, als kristallisiere sich die Bedeutung der Kantaletage zum großen Teile in dieser Ver anstaltung, die ihresgleichen an Ungebundenheit eines frischen Festes sucht. In den weiten Räumen des Kristallpalast theaters das buntgefärbte Gesamtbild des Leipziger Buch handels und seiner Gäste, durch einen reichen Damenflor verschönt. Eine reine Harmonie der Geister, die, vorher zum Teil räumlich getrennt, sich endlich wieder zusammengefunden hatten. Diesmal waren auch die Angestellten vertreten, die am Abend zuvor im großen stilvollen Festsaale des Zentraltheaters in tausendköpfiger Teilnehmerzahl bei Becher- und Liederklang auch ihrerseits ein imponierendes Bild von der Größe und Bedeutung des Leipziger Buchhandels dargeboten hatten. Die »verlorengegangene Erbswurst«, wie der Ausschluß vom Kantatefestmahl scherzhaft genannt wird, ist längst verwunden. — Und was der rührige Festausschuß an diesem Montag-Abend bot, reihte sich würdig den Veranstaltungen der früheren Jahre an. Eine geschickte Verbindung von VariÄö und Theater machte den Abend zu einem recht kurzweiligen. Stets aber ist das Theaterstück, das diesmal unter der Flagge »Im Buchhändler-Erholungsheim» segelte, der Clou des Abends. Das Buchhändler-Jahr erlebt in seinen Torheiten und Schwächen eine humorvolle und witzige Auferstehung, und mancher der Anwesenden fühlte den herzhaften Schlag der Narrenpritsche auf seinem Rücken. Aber es tut nicht weh an diesem Abend, und wenn der Nachbar das Seine ab bekommt, freut man sich doppelt. Es wäre zu wünschen, daß dieser Abend, der bereits traditionell zu werden beginnt und an dem das alte patriarchalisch-familiäre Verhältnis zwischen den heute durch schärfere Interessengegensätze viel fach getrennten Angehörigen des Buchhandels wieder aufzu leben scheint, in seiner freundlichen und humorvollen Eigen art noch lange erhalten bliebe. Auch die maßgebenden Leipziger Zeitungen hatten cs sich nicht nehmen lassen, auf die Bedeutung der Kantate-Festtage in ihrem Inhalte gebührend Rücksicht zu nehmen. Die merk würdigerweise auf dem Umwege über Königsberg gemeldete, leider nicht mehr ganz neue Idee der Gründung einer deutschen Reichsbibliothek lieferte ihnen den willkommenen Stoff. An sich konnte ja der Gedanke von den in Leipzig gerade ver sammelten Vertretern des Buchhandels nur begrüßt werden, nicht allein aus rein geschäftlichen Gründen, sondern auch in idealer Hinsicht. Die Förderung der deutschen Literatur und wissenschaftlichen Forschung hat ja stets dem Buchhandel am Herzen gelegen. Der Funke am Pulverfaß war lediglich die Art der Verwirklichung, die deutlich die Wiedereinführung des Pflichtexemplarzwanges für die Verleger verlangte. Das versöhnliche Moment, daß man im Interesse der Dezentrali sation des deutschen Kulturlebens Leipzig als den mut maßlichen Standort der Bibliothek nannte, wurde also reichlich mit dem bitteren Wermut einer projektierten Einrichtung vermischt, die trotz ihres rein mittelalterlichen Charakters heute noch bei ernsten Freunden deutscher Geisteskultur Gefallen zu finden scheint. Es ist kaum anzunehmen, daß man sich in den Kreisen der Kantateteilnehmer allzusehr beunruhigt gefühlt und die Frage zum Gegenstände heftiger Diskussionen
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